unser Umständen nicht eine einzige Stelle ves Mrwauungs- rats nach eigenem Ermessen besetzen können. Diese Rechts- auffassunq der Reichsregierung wurde den Länderregierun­gen breits am 9. Mai 1924 mitgeteilt. Die formale Rechts­lage war bei der Entschließung der Reichsregierui^ nicht das Entscheidende. Es war von jeher der lebhafte Wunsch, sich über eine geeignete Persönlichkeit als Nach­folger des verstorbenen Geheimrats Arnhold mit der preußischen Regierung zu verständigen- Die Reichsregierung hat Rechtsansprüche Preußens nicht verletzt und ihr formelles Ernennungsrecht erst ausgewt. nachdem Preußen endgültig abgelehnt hatte, eine Persönlichkeit vorzuschlagen, deren Stellung im öffentlichen Leben und in der Wirtschaft die. erforderliche Gewähr für die Ver­tretung der unabweisbaren staatspoliti­schen und volkswirtschaftlichen Belange bot. (Mit andern Worten, die preußische Regierung hat eine rein Partei politische Besetzung der Aufsichtsstelle im Auge ge­habt, die die Reichsregierung nicht billigte.)

Die Arbeitslosigkeit in den Großstädten Berlin, 9. Juli. Nach der nunmehr vorliegenden Sta­tistik ergibt sich, daß in deutschen Großstädten über 100 000 Einwohner die Erwerbslosigkeit am stärksten in München- Gladbach ist. Hier kamen am 1. Juni 1926 auf je 1000 Ein­wohner 73,6 Unterstützungsempfänger. Es folgen dann Plauen im Vogtland mit 70,7, Nürnberg mit 57,5, Kiel mit 56,3, Dortmund mit 53,7, Essen mit 52,1 und Mainz mit 51 Unterstützungsempfängern aus je 1000 Einwohner. In Berlin kommen auf 1000 Einwohner 48 Arbeitslose. Der Durchschnitt aller Großstädte betrügt 42,4; in den Groß­städten Rheinlands und Westfalens ist dieser Satz allerdings mit 44,2 etwas höher. Die geringste Arbeitslosigkeit ME sich in Münster i. W., hier sind von 1000 Einwohnern 15,8 erwerbslos. Ebenfalls weisen die Hansastädte verhältnis­mäßig niedrige Erwerbslosenziffern auf; in Hamburg kom- men auf 1000 Einwohner 36,4, in Bremen 25,7 und in Lübeck 26,1 Erwerbslose.

Linksregierung in Mecklenburg Schwerin. 9. Juli. Der neue Landtag wählte Abg. Schröder (Soz.) zum Ministerpräsidenten, Abg. Asch (Soz.) zum Finanzminister mit je 25 Stimmen, Abg. Dr. Möller (Dem.) zum Kultminister mit 23 Stimmen. Auf den bisherigen Ministerpräsidenten von Branden st ein fielen 24 Stimmen.

Strafverfolgung im Fall Gareis München. 9. Juli. Am 9. Juni 1921 war in München der kommunistische Landtagsabgeordnete Lehrer Gareis ermordet worden; wie amtlich mitgeteilt wird, ist nunmehr gegen den früheren Leutnant Hans Schweikhardt eine Voruntersuchung im Gang, da er des Mords verdächtig sei. Schweikhardt befindet sich seit 3 Wochen in Haft.

Ende der Selbstverwalluna Ostschlssiens? kattowitz, 9. Juli. In der Schlußsitzung der Schlesischen Sejm (Abgeordnetenhaus) erklärte der Präsident, die Re­gierung in Warschau arbeite eifrig daran, die gesamte Gesetz­gebung der drei Teilgebiete des polnischen Reichs zu vereim einheitlichen, so daß mit der Aufhebung der Selb st- Verwaltung Ostschlesiens gerechnet werden müsse. Der ostschlesische Sejm hatte 48 Mitglieder, wovon 18 auf den Korfantyblock, 14 auf den deutschen Block, 8 auf die polnischen Sozialisten, 7 auf die Nationale Arbeiterpartei und 1 auf die Witosgruppe entfielen.

Schwere Ausschreitungen in Breslau Breslau, 9. Juli. Eine Gruppe von etwa 400 Reichs­bannerleuten, denen sich rote Frontkämpfer anschlossen, grif­fen in Schießenwerder bei Breslau eine Schützenversamm­lung im dortigen Schützengarten an, mißhandelte mehrere Mitglieder und zerstörte die Einrichtung des Lokals. Einem Polizeimajor, der einschreiken wollte, wurde die Uniform völlig zerrissen, ein ^olizeibeamter schwer mißhandelt. Der Polizeipräsident drohte, daß er bei neuen Ausschreitungen die S.aatsautorität mit allen Mitteln durchsetzen werde.

Die Prager Sokvltagung

Prag, 9. Juli. In dieser Woche fand in Prag eine Ta­gung der tschechisch-nationalen Turnerschast (Sokolvereine) statt, zu der auch dei Sokolkolonie aus Berlin und der Lau­sitz erschienen war. Am Festzua nahmen über 50 000 So-

köls teil. Bei der mit der Tagung verbundenen Hus- feier hielt der Vorstand eine Rede, in der er erklärte, die Sokols lassen sich von niemand und keiner Macht (ge­meint war der Vatikan) verbieten, das Andenken an Hus zu feiern.

Schweizerische Abwehr gegen italienische Anoriffe Zürich. 9. Juli. Mehrere der italienischen Regierung nahestehende Blätter in Rom hatten in letzter Zeit scharfe Angriffe gegen die Schweiz gerichtet, weil sie angeblich den Kanton Tessin planmäßigverdeutsche". Italien könne diesem Vorhaben nicht ruhig zusehen und werde genötigt sein, Gegenmaßregeln zu ergreifen. Die ganze schweizerische Presse nimmt nun geschlossen Stellung gegen die italienische, an sich unbegründete Anmaßung. Die Bevölkerung -Zessins spricht weit überwiegend italienisch. Die Schweizer Blätter erklären daher, das'faszistiscbs italienische Vorgehen sei ein planmäßiger und bewußter Versuch, die Schweiz herauszu­fordern und eine Tessin er Frage zu schaffen, die in Wirklichkeit gar nicht vorhanden sei. Italien wolleetwas herasfordsrn und dann dieses Etwas zum Anlaß anderer Dinge nehmen. Umgekehrt mache gerade Italien fortwährcnd Umtriebe im Kanton Tessin. So habe die italienische Re­gierung z. B. soeben 15 000 Franken zum Bau einer reichs­italienischen Schule in Locarno ausgegeben. DerBerner Bund" erklärt, es sei nicht wahr, daß die Tessiner der Schweiz von Italien geschenkt worden seien, wie man jetzt in Rom schreibe:Die Schweiz ist zusammengewachsen, nicht zu- sammengefchenkt worden."

Laillaux verhandelt in London London, 9. Juli. Nachrichten aus Paris zufolge wird der französische Finanzminister, sobald die Kammer das Ver­trauen ausgesprochen hat, voraussichtlich am Samstag früh nach London abreisen, um über die endgültige Regelung der Kriegsschulden an England zu verhandeln.

Im Unterhaus erklärte Schatzkanzler Churchill auf eine Anfrage, er zweifle nicht daran, daß Frankreich das von dem früheren Finanzminister Peret gegebene Ver­sprechen, jährlich 4 Millionen Psd. St. an England ab- zutragen, einhalten werde.

Weitere Unterstützung des englischen Bergarbeiterskreiks durch Rußland

Moskau. 9. Juli. Die Tel.-Ag. der Sowjetunion meldet: Aus ein Telegramm des Vollzugsrats der Bergarbeiter, daß die streikenden englischen Bergarbeiter in größter Not seien, hat der Gewerkschaftsrat beschlossen, weitere 370 000 Rubel aus den Zwangsbeiträgen der russischen Arbeiter nach Eng­land zu senden. (Kürzlich war gemeldet worden, die Sowjet­regierung habe die Erhebung der Zwangsbeiträge verboten )

Kämpfe zwischen Hindus und Mohammedanern Kalkutta, 9. Juli. In der Stadt Pabna griffen Moham­medaner eine Hindu-Prozession mit Knüppeln und Stein­würfen an und plünderten die Läden der Hindus, auch in den umliegenden Dörfern. Die Regierung sandte Militär und berittene Polizei ab, die gegen die Mohammedaner von der Schußwaffe Gebrauch machen mußte-

Neichsmaßnahmen gegen die ArbeiisioMeit

Die zuständigen Ministerien der deutschen Länder haben sich mit dem Reichskabinett über ein Programm geeinigt, durch unverzügliche Vornahme größerer Bauten der Arbeits­losigkeit zu steuern.

Die Kanalbauten, soweit sie vom Reichstag be­reits genehmigt sind, sollen beschleunigt und verstärkt durch­geführt und auch neue derartige Bauten in Angriff ge­nommen werden. Namentlich kommen hiebei die Reststücke des Mittellandkanals in Betracht.

Für den Bau von Arbeiterwohnungen werden in diesem Jahr 30 Millionen Mark neu in den Reichshaus­haltplan eingestellt. Die privateBautätigkeitsoll dadurch gefördert werden, daß die Bedingungen für Reichs­darlehen für erste Hypotheken erleichtert und die Mittel für die Hauszinssteuerhypotheken verstärkt werden.

Für Notstandsarbeiten der Reichsbahn wird das Reich der Reichsbahn ein Darlehen bis Zu 50 Millionen Mark gewähren, damit begonnene aber noch nicht vollendete Bahnbauten sofort durchgeführt werden können.

Die Reich-spost wird ihren diesjährigen Plan für zu vergebende Arbeiten ebenfalls abermals erweitern, soweit es die durch die Reichspostanleihe geschaffenen Mittel irgend gestattem.

Zur Verbesserung oes ivaynooeroaus win­dle Reichsbahn durch den Stahlwerksverband die Lieferung von rund 800 000 Tonnen Schienen im Wert von 100 bis 120 Millionen Mark vergeben.

Die Lage im Kohlenbergbau bessert sich stetig. Die Zeche Kaiserstuhl in Dortmund kann in den nächsten Wochen wieder 600 Bergleute aufnehmen,

Württemberg

Stuttgart, 9. Juli. Empfang des Führers des ungarischenDeutschtums. Dem Führer des ungari­schen Deutschtums, Exzellenz Nationalitätenminister a. D. Universitätsprofessor Dr. Jakob Bleyer, der aus Anlaß seiner Ernennung zum Senator der Deutschen Akademie in München zurzeit eine Reise durch Süddeutschland macht, wurde in Stuttgart von Justizminister Beyerle in Ver­tretung des Staatspräsidenten und vom Deutschen Auslands­institut ein feierlicher Empfang bereitet. Heute begab sich Prof. Dr. Bleyer nach Tübingen, wo er von dem Senat der Landesunioersität empfangen wurde, anschließend erfolgte ein Besuch beim Bischof von Rottenburg.

Fleischpreisabschlag. Die Stuttgarter Metzgerinnung hat den Preis für Kalbfleisch von 1.20 -4t auf 1.15 -4t für das Pfund herabgesetzt.

Aus dem Lande

Vaihingen a. A-, 9. Juli. Entgleisung. Am Don­nerstag nachmittag 1.05 Uhr entgleiste bei einer Verschiebe­fahrt des Filderbahnzuges 710 ein Postwagen bei Einfahrt in eine Weiche auf der Sation Vaihingen. Personen kamen nicht zu Schaden. Gefährlich schien die Lage, weil der elek­trische Güterzug von Möhringen nach 3 Minuten fällig war; er konnte aber noch rechtzeitig angehalten werden.

Feuerbach, 9. Juli. Gemeinsame Schule. Der Eemeinderat stimmte grundsätzlich der Erstellung eines ge­meinsamen Gewerbe- und <5andelsschulgebäudes in der Nachbarstadt Zuffenhausen zu.

Ludwigsburg» 8. Juli. Gefährlicher Buben­streich. Der angebliche Kaufmann Hermann Grammel von Großsachsenheim erzählte einem Altersgenossen, einem 18- jährigen Koch, daß -er mit seinem Freund zusammen nach Afrika gehen werde. Die Reisekosten bezahle eine Berliner Firma. Der Koch, der sich seit geraumer Zeit ohne Arbeit befand, war von diesem Plan so begeistert, daß er darum bat, auch mit von der Partie sein zu dürfen. Nachdem Gram­mel wie sein Freund, der Kaufmannsgehilfe Hans Gute­kunst von Stuttgart, dem Koch etwa 80 -4t abgeschwindelt hatten, brachten sie ihn im Mai nach Mannheim zu einer Werbestelle der französischen Fremdenlegion. Ein französi­scher General hat aber seine Aufnahme mit Rücksicht auf sein jugendliches Alter abgelehnt. Inzwischen waren auch die beiden andern nach Stuttgart zurückgekehrt und hatten die Frechheit, bei dem Vater des Kochs anzurufen, ob sein Sohn zu Haus sei. Wahrscheinlich wollten sie sich überzeugen, ob der Junge von der Fremdenlegion angeworben worden war, damit sie die Werbeprämien, die 80 -4t betragen soll, in Empfang nehmen könnten. Dabei wurden sie jedoch ver­haftet. Wegen Betrugs, Urkundenfälschung und verbotener Zuführung eines Deutschen, zum Militärdienste einer aus­ländischen Macht wurde Grammel zu 5 Monaten, der weniger belastete Gutekunst zu 4 Monaten Gefängnis ver­urteilt.

ep. Schwöb. HM, 9. Juli. 40 Jahre Diakonissen­haus. Das Haller Diakonissenhaus, das am Sonntag sein 40. Jahressest feierte, beherbergt zurzeit 1124 Anstalts­bewohner. Insgesamt 45 251 Hilfsbedürftige wurden im ab­gelaufenen Jahr von den 403 Haller Schwestern gepflegt. Gegenwärtig wird ein Feierabendhaus für die arbeitsunfähig gewordenen Schwestern gebaut. Anläßlich des Jahresfestes wurden 9 Schwestern durch den Anstaltsleiter, Pfarrer Weißer eingesegnet. 5 Schwestern blickten auf 25jährigen Diakonissendienst zurück. Die Arbeit des Diakonissenhauses für die Volkswohlfahrt ist aller Unterstützung wert.

Kirchheim u. T 9. Juli. Rutschungen. Kaum sind die Rutschungen am Straßendamm der Plochinger Steige mit Mühe und Kosten ausgebessert worden, da hat sich auf dem Schwarzscben Obstgut eine neue Rutschung gezeigt, die die stärksten Obstbäume mit sich riß und darauf schließen läßt, daß bei anhaltender Nässe der Straße noch weitere Ge­fahren drohen. ,

Llrrr den HdtMten Pvetü

Roman von Wolfgang Marken.

20 Urheberrechtsschutz durch Verlag Oskar Meister, Werdau.

Verzeihung, ich war erstaunt. Sie ähneln einem Be­kannten, einem Herrn von Scheinen auf Hohenfelde." log der Gesandte, denn er Hane Friedrich Karl Graf von Arns- perg, seinen Jugendfreund, erkannt.

Der Name ist mir gänzlich unbekannt, Exzellenz."

Die Glocke schrillte zum Aufsitzen.

Bevor dies geschah, versammelte Mister Seelingboth. der Vorsitzende, die Reiter noch einmal um sich und ermahnte sie, ehrlich und fair zu reiten. Jeden Versuch, den Preis durch unfaire Machenschaften an sich zu reißen, werde die Rcnnleitung unbedingt mit Disqualifikation bestrafen. Es folgte das Verlesen der allgemeinen Reitoorschriften. Dann sprach der Reitmeister des Vereins:

Ich bitte zu satteln, meineDamen" und Herren!"

Friedrich Karl drückte Maud die Hand. Sie stiegen in den Sattel, und die Vollblüter samt ihren Reitern präsen­tierten sich noch einmal den Zuschauern.

Beim zweiten Herumreiten bemerkte Friedrich Karl plötz­lich, wieLongdale" unruhig wurde, er schwänzelte nach rechts und links und versuchte sogar zweimal zu bocken.

Er hieltLongdale" an.

Mister Sander führteLongdale" in die Mitte des Ringes. Den Sattel nahm ihm Friedrich Karl ab, befühlte ihn ge- nau. und bald hatte er es gefunden.

Fühlen Sie, Mister Sander."

Der faßte und spürte sofort den kleinen Nagel. Ein zor- Niger Fluch entfuhr seinen Lippen.

Kann nicht vorsichtig genug sein! Habe denLong- dale nun wie meinen Augapfel bewacht. Na. warte, Bur- scheu, morgen fliegt ihr alle!"

Er dachte an seine Stallburschen.

Der Störenfried wurde leicht entfernt. Genau wurde noch einmal Sattelzeug und Pferd untersucht. Man fand nichts mehr.

Friedrich Karl bestiegLongdale" wieder, und der Schwarze ging wie ein Lamm. Hellauf wieherte er. als ihm sein Reiter in der Mähne araulte.

Pferde aus die Bahn!

Langsam setzte sich die kleine auserlesene Kavalkade unter dem Jubel der Massen in Bewegung. Begeistert schrie man den Reitern zu, winkte mit Taschentüchern.

Mit Mühe und Not kamen die Reiter auf die Bahn.

Die Musikkapelle vierhundert Mann stark spielte denSternenbanner". Begeistert sang die bis aufs Aeußerste aufgepeitschte Menge mit. Von einem Blumen­regen wurden die Reiter schier überschüttet.

Friedrich Karl hatte No. 13, Maud No. 12. Sie ritten am Schlüsse des Feldes. Die Menge staunte Friedrich Karl am meisten an. So oft er bei dem Präsenlierritt an die Bar­riere kam. schrien sie ihm zu.

Die Schönheit des Mannes gefiel ihnen genau so wie seine Ruhe.

Er lachte ihnen allen freundlich zu.

Wirst du siegen. Schulze?"

WennLongdale" mitmacht, Boys!"

Unaufhörlich riefei sie.

Pferde zum Start!" befahl der Rittmeister.

Der Aufgalopp!

Die Pferde lpranaen die Probehürde. Maud. die etwas unruhig geworden war. preschte ihr Pferd vor. Friedrich Karl hielt sich dicht an sie.

Ruhig. Maud. ruhig Blut. Locker lassen. Sol Jetzt!"

Und sie sprangen zu gleicher Zeit die Probehürde. D'e Millionen sudelten, waren begeistert.Herrgott, können die beiden springen!" laate der Präsident zu Moorefield.

Sie ritten zum Start.

Maud hatte ihre Ruhe miedergefunden. Sie hielt sich dicht an Friedrich Karl.Maud" hatte er sie genannt. Ein Glücksgefühl erfüllte sie.

Sie beugte sich zu ihm herüber.

Friedrich Karl, alles, alles würde ich hingeben, auf alles verzichten, wenn ich dich gewinnen könnte."

Doch der schwieg, ein weher Zua umspielte seinen Mund.

Verzeihen Sie mir. Friedrich Karl."

Darum möchte ich wohl beinahe bitten. Aber es geht nun einmal nicht anders."

Sie waren am Start.

Kreisten im weiten Bogen. Der Startmeister verlas ihre Nummern. Maud mit No. 12 stand ganz Innen, während Fnedrich Karl mi.t seiner 13 die Außenseite erwischt hatte.

Die- Wetten standenBellamy" (Englands 2:1. Jonny" (Amerikas 5:1.Longdale" (Deutschlands 3s^:1. Vicomte" (Frankreichs 4:1.Diplomat" (Italiens 7:1.Airdale" (Argentinien) 7:1.Franko VI!" (Oesterreich) 6:1, an die sich noch drei weitere Anwärter, denen man weniger Chancen zubilligte, anschlossen.

Es waren sämtlich amerikanische Pferde. Von der ur­sprünglichen Idee, alle Hindernispferde der Welt zuzulassen, ging man etwa sechs Wochen vor der Veranstaltung ab. Jedes Land wählte seinen besten Reiter. Deutschland mußt« der Bedingung desGoldenen Preises" entsprechend Schulze" entsenden.

Jockey Winner war vollständig von seinem Siege über­zeugt, und er hatte die Fachwelt auf seiner Seite.

Nach etwa fünf Minuten verkündete der Startmeister Fertig zum Starten."

Die Menschenmassen auf den Tribünen und auf den un­geheuren Dämmen zitterten vor Erregung. Eine ungeheure Spannung lag über ihnen, wie Gewitterschwüle, so drückend lastete es auf den Millionen.

Wie ein Schrei geht es durch die Menge.

Ab!"

Die Pferde sind vom Start.Jonny" mit Maud Moore- jield führt das Feld in ruhigem Tempo an. Am Schluffe liegtSchulze" mit seinemLongdale".

Wo liegt Maud?" fragte Moorefield seinen Trainer. Das Herz schlägt ihm hastig.

Führt in ruhigem Tempo."

Mister Schulze?"

Wie in Berlin. Er wartet hinten."

Die Wallhecke ist gesprungen, ihm folgt der Tribünen­graben mit kleiner Hecke.Diplomat" macht hier einen Fehler. Er kommt mit den Hinterfüßen ins Wasser» ist aber schnell wieder bei den Pferden. Miß Maud springt den Tribünensprung mit einer Verve, daß die Zuschauer be­geistert die Tücher schwenken.

Aber alsSchulze" sein Pferd über den Graben bringt, sind sie starr. Der Präsident sieht den Rennvereinsvorstarv> Seelingboth an.

..Der irwinat wie der Teufel."

(Fortsetzung folgt.)