Lokales
Wildbad, den 21. Mai 1926.
Landeskurtheater. Samstag abend 8 Uhr eröffnet das Landeskurtheater seine diesjährige Spielzeit mit der Operetten-Neuheit „Gräfin Maritza" von Emmerich Kalman, die sich auf allen namhaften Bühnen im In- und Ausland den größten Welterfolg errungen hat und demzufolge auch hier dem größten Interesse begegnen dürfte. Die Titelpartie singt Grell v. Jauner, die weiteren Haupt- x rollen liegen in den Händen der Damen Luder u. Körner, der Herren Torriff, Scharnagl und Graf.
Pfingstsonntag geht die Operettenneuheit „Olly Polly" von Walter Kollo, die den größten Heiterkeits- erfolg erzielte, erstmals in Szene. Hauptpartien: Maria Luder, Gusti Körner, Norbert Scharnagl, Egid Torriff, Helene Schmid, Walter Fischer-Achten.
Pfingstmontag gelangt die Lustspiel-Neuheit „Irrgarten der Liebe" von Hans Sturm, die sich in Berlin, München, Frankfurt, Karlsruhe etc. die größten Erfolge errang, zur Aufführung.
Als nächste Einstudierung folgt die beliebte Operette „Das Schwarzwaldmädel" von Leon Ieffel.
Die Vorstellungen beginnen jeweils abends 8 Uhr.
Der Kartenvorvertauf beginnt Freitag und zwar tagsüber in der Buchhandlung Viernow, gegenüber Hotel Post; Abendverkauf an der Theaterkasse eine halbe Stunde vor Beginn jeder Vorstellung.
Bei kühler Witterung ist das Theater geheizt.
Nadsportsache. Wir weisen auch an dieser Stelle auf die Pfing stausfahrt des hiesigen Radfahrervsreins auf den Hobenzollern hin. Es wird, günstige Witterung vorausgesetzt, eine herrliche Tour geben. Quartiers in Nagold und Tübingen sind bereits bei den dortigen Nadfahrervereinen bestellt. Ganz besonders wiro darauf aufmerksam gemacht, daß auch Nichtmitglieder daran teilnehmen können und sind solche herzlich eingeladen. -- Am 13. Juni veranstaltet der Verein in der Festhalle eine Abendunterhaltung mit radsportlichen Aufführungen, der großes Interesse entgegengebracht werden dürfte.
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Ueber die Pfingstfeiertage sind folgende Veranstaltungen vorgesehen:
Samstag, den 22.: Eröffnungsvorstellung des Staatlichen Kurtheaters: „Gräfin Maritza".
Im festlich geschmückten Kursaal: Kurhaus-Ball. Pfingstsonntag, den 23.: Kurtheater: „Olly Polly", Optte.
Kursaol: Künstlerabend von Solisten des Kurorchesters. Pfingstmontag, den 24.: Kurtheater: „Irrgarten der Liebe", Lustspiel.
Nachmittags: Tanztee im Badhotel.
„ : Konzert in den Anlagen (Reichsw.-Kap.)
Abends: Konzert im Kursaal durch die Neichswehr- kapelle der Nachrichten-Abt. 5 (Cannstatt).
Herrenalb, 18. Mai. Der neue Bildführer von Herren- alb aus dem Atelier Nuep-München gibt in anschaulicher Kraft die Eigenart der wundervollen Lage des Kurorts wieder und ist zugleich bei der Auswahl der Wohngelegen- heiten durchaus zuverlässig. — Mit dem 15. Mai haben die regelmäßigen Konzerte der Kurkapelle unter Leitung des Kapellmeisters Hunyaczek begonnen. — Für täglich dreimalige Verbindung mit Wildbad und Baden-Baden ließen Neichspost und Kraftwagengesellschaft neue Fahrpläne erscheinen. — Die erste Fremdenliste im Badeblatt schließt mit 925 Besuchern ab.
1) Steuerpflichtig ist der örtliche Verbrauch von Getränken, insbesondere von Wein, Obstmost, Schaumwein, Bier und Trinkbranntwein. Zum Trinkbranntwein zählen auch Liköre.
2) Verpflichtet zur Steuerentrichtung ist, wer steuer bare Getränke an einen Verbraucher zum örtlichen Verbrauch abgibt, oder als Hersteller oder Händler seinen Bestünden zum Eigenverbrauch entnimmt, oder wer als Verbraucher steuerbares Getränks von auswärts bezieht. Auch unentgeltlich abgegebenes oder erhaltenes Getränke ist steuerpflichtig.
3) Die Steuerschuld der Getränkehersteller und Getränkehändler entsteht im Zeitpunkt der Abgabe der Getränke an den Verbraucher oder der Entnahme zum Eigenverbrauch; die Steuerschuld des Verbrauchers beim Bezug von auswärts mit dem Getränkeeingang.
4) Die Steuer beträgt für Wein und weinhaltige Getränke, Bier und Obstmost 5°/«, für Schaumwein und schaumweinähnliche Getränke, sowie für Trinkbrauntwein 15°,o des Kleinhandelspreises bezw. Verkaufserlöses.
5) Die Steuererklärungen der Hersteller und Händler sind monatlich, spätestens bis zum 10. Tage des der Getränkeabgabe folgenden Monats, die Steuererklärungen der Verbraucher (Privatpersonen), welche Getränke von auswärts bezogen haben, mit dem Zeitpunkt des Eingangs der Ware auf dem Rathause unaufgefordert abzugeben und zugleich der Steuerbetrag einzuzahlen.
Auf die vorstehenden Bestimmungen wird wiederholt hingewiesen und es sind die etwa noch im Rückstand befindlichen Steuererklärungen für den Monat April alsbald abzugeben und die Steuer zu entrichten.
Nachdem die Neichsweinsteuer in Wegfall kam und dadurch eine erhebliche Steuermilderung' eingetreten ist, darf erwartet werden, daß die städtische Getränkesteuer durch alle Steuerpflichtigen mittels Abgabe vollständiger und genauer Anmeldungen nach dem tatsächlichen Ge- tränkeverbrauch allmonatlich im vollen Schuldigkeitsbetrage zur Entrichtung kommt.
Andernfalls wäre eine Verschärfung der Kontrollmaßnahmen nicht zu vermeiden und es müßte bei Verfehlungen gegen die Steuergesetze, insbesondere bei Steuerhinterziehungen und Steuergefäyrdungen Strafanzeige erstattet werden
Stadtschultheißenamt.
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Kleine Nachrichten aus aller Well
Durschenschafterdenkmal. Die deutschen Burschenschaften werden auf der Pfingsttagung in Eisenach über die Errichtung eines Denkmals für die im Weltkrieg gefallenen Burschenschafter Beschluß fassen. Dieses Ehrenmal soll im Innern des großen, im Jahr 1902 eingeweihten Burschen- schasterdenkmals bei Eisenach ausgestellt werden. Der Schöpfer dieses Denkmals, Prof. Wilhelm Kreis, wird der Tagung amvohnen.
Aufführungsvsrbok. Die Aufführung des Schwanks »Der fröhliche Weinberg" wurde in Elberfeld verboten.
Eine Seilschwebebahn aus den Lchcminsland. Nach eingehender Prüfung hat die Schauinsland-Studiengesellschoft in Freiburg beschlossen, den Seilschwebebahnplan der Firma Curt Rudolph in Leipzig zur Ausführung zu empfehlen. Die neue Schwebebahn wird nach diesem Plan bis zu einer Höhe von 1200 Meter ü. M. führen, jeder Wagen^saßt 11 Personen, ein Doppelwagen 22 Personen, in der stunoe können 400 Personen befördert werden. Die Länge der Bahn rrl 'd 3000 Meter betragen mit einem Höhenunterschied von 760 Meter. Die Fahrzeit beträgt 27 Minuten. Die gesamten Baukosten sind mit 1 400 000 Mark veranschlagt. Bis zum Ausbau der Straßenbahn von der jetzigen Endstation in Günterstal bis zur Talstation der Seilbahn wird die Zufahrt durch einen regelmäßigen Krafiwagenverkshr aufrecht erhalten werden.
Hochwasser. Der Ahe!" steigt ständig. Die Niederungen in der Gegend von Nonn sind überschwemmt.
Schweres E^plosionsunglück. Am 20. Mai mittags 1412 Uhr flog die Pulverfabrik in dem bayerischen Grenzort Haßloch (4 Klm. von Wertheim am Main entfernt) unter furchtbarem Getöse in die Luft. Die ganze Fabrik ist ein Trümmerhaufen, unter dem mindestens 20 Tote begraben liegen. Bis jetzt wurden etwa 30 Verletzte im Krankenhaus in Wertheim eingeliefert: einige davon sind bereits gestorben. An der Explosionsstelle entstand ein riesiger Trichter. Der Luftdruck war so stark, daß in den umliegenden Ortschaften, auch in Wertheim, Fensterscheiben zertrümmert wurden. Die Rettungsarbeiten sind wegen der Gefahr weiterer Explosionen erschwert.
Gemeinsamer Tod. Auf Schloß Wokansquell in Tuffen (in der Nähe des Tegernsees) wurde das Ehepaar Dr. Georg und Hilla v. Lagersiröm tot aufgefunden. Der Mann hakte aus Geldsorgen seine Frau und dann sich erschossen.
Unterschlagung. Der Poftagent Benedikt Ebere in Pfronten Steinach (Allgäu) wurde wegen Unterschlagung von S 000 At amtlicher Gelder zu 1 Jahr Gefängnis mit Bewährungsfrist nach 2 Monaten verurteilt.
Anschlag auf die Eisenbahn. Auf der Strecke Berlin— Elsterwerda wurden an einer Eis ubahnschicne verbrecherisch die Befestigungsschrauben und Schw.llen entfernt. Die Täter sind noch unbekannt.
Friedrichshofen, 20. Mai. Erkannte Leiche. Die Person des Mannes, der am 23. April vor dem Gondelhafen ertrunken aufgefunden worden ist, ist nun ermittelt. Es handelt sich um einen Schafhalter aus Westhausen OA- Ellwangen, der sich in mißlichen Vermögensverhältnissen befunden haben soll und sich deshalb das Leben genommen hat.
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Märkte
Stuttgarter Lchlachkmehmarki, 20. Mai. Dem heutigen Mark! im Stuttgarter Vieh- und Schiechthof waren zugstrieben 7 Ochsen, 2 Bullen, 40 Jungbullen, 52 Jungrinber, 27 Kühe, 457 Kälber, 610 Schweine und 5 Schafe, die sämtlich verkauft wurden. Verlauf des Marktes ruhig. Preise für 1 Pfund Lebendgewicht:
Düsten: auszemästete Tiere c, vollfteischige Tiere f
fleischige Tnie 87—45
gering genährte Tiere —
Suiten: ausgemäste:e Tiere vollileischige Tiere 1
fleischige Tiere 39—44
gering genährte Tiere —
Zungrinüer: ausgem.Rinder „
vollfleischige Rinder ^
fleischige Rinder 43—49
gering genährte Rinder 38—41
tühs: ausgemästete Kühe vollfieischige Kühe 31—42
fleischige Kühe 18—30
gering genährte Kühe 13—17
sKä>der: feinste Mast- u, beste
Saugkälber 78 - 81
mittlere Mast- und gute Saugkälber 70-77
geringe Kälber 58-88
Schafe: Mastlämmer u. illng. Hammel
Weidmostfchofe geschlachtet mit Kops 81—85
oollfieischlges Schafvieh ge. schlachtet mit Kopf —
Schweine: über 240 Pfund: 74—75 von 200-240 Pfd. 74-75
dto. von 180—200 Pfd. 72-73
dto. fleisch.v.120—180Pfd. >70-72 dto. unter 120 Pfd,
Sauen 55 — 84
Heilbronn. 18. Mai. Schlachtviehmark k. Zufuhr: 1 Ochse, 75 Zungrinder, 14 Kühe, 13V Kälber, 145 Schweine. Erlös aus je 1 Ztr. Lebendgewicht: Ochsen 1. '52, 3ungrind«r 1. 56 bis 52. 2. 4V—45. Kühe 1. 20-30, 2. 13—20, Kälber 1. 73-75, 2, 69—72, Schweine 1. 72—74, 2. 68-71 Marktoerlauf: langsam.
VerzehnzX' "
19261927
am Mittwoch, den 26. Mai 1926, vormittags 11 Uhr, im Sitzungssaal des Rathauses.
Die Bedingungen liegen zur Einsicht auf. Die Ver- gebungsunterlagen werden gegen 20 Pfg. Kostenersatz an Unterzeichneter Stelle abgegeben. Die Angebote sind in verschlossenem Umschlag mit der Aufschrift der betr. Arbeit bis zum obigen Zeitpunkt hier abzugeben. Der Zuschlag erfolgt durch den Gemeinderat.
Zur Vergebung kommen nachstehend aufgeführte Arbeiten :
1. Grab, Beton, Maurer, Kanalbau und Dachdecker;
2. Zimmer; 3. Gipser; 4. Schreiner; 5. Glaser; 6 .
Schlosser; 7. Flaschner; 8 . Installation; 9. Maler;
10. Tapezier; 11 . Hafner: 12 . Schmied; 13. Wagner;
14. Pflaster; 15. Führer?; 16. Gärtner.
Wildbad, den 20. Mai 1926.
Stadtbauamt Wildbad
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Heute abend ' 2 9 Uhr
Ausschuß-Sitzung
in der „Eintracht."
Vollzähliges Erscheinen ist dringend notwendig.
Der Vorstand.
Ueber die Feiertage
2 Aushilfen
zum servieren gesucht.
Wer, sagt die Exped. ds. Bl.
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Morgen eintreffend Die ersten
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Kartoffeln
3 Pfd. ^.O 4 Z
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Straßensperre.
Wegen baulicher Aenderungen wird der Hochwiesenweg in der Zeit vom 20. Mai 1926 bis einschl. 29. Mai 1926 für den Fuhrwerksverkehr gesperrt.
Stadtbauamt.
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Sprollenhaus. s
HoeyzertH LLnlat»urrg
Wir beehren uns hiemit. Sie zu unserer am Samstag, den 22 . Mai 1926 im Gasthaus zur „Krone" in Sprollenhaus stattfindenden
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freundlichst einzuladen und bitten, dies als persönliche Einladung entgegennehmen zu wollen.
«WM MenW Emilie HeselWttdl
Chauffeur, Neuenbürg Sprollenhaus
Kirchgang um 2 Uhr in Wildbad.
I Wildbad, den 21. Mai 1926. I
I Danksagung.
- Für die uns anläßlich der Krankheit und
I beim Hinscheiden unserer lieben Verwandten
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I erwiesene Teilnahme sagen wir allen unseren I ^ herzlichen Dank. !
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