kirchhausen OA. Heilbronn, 23. März. 38 v. H. Fahr- Preiserhöhung bei der Reichspost. Nach einem Erlaß der Oberpostdirektion Stuttgart soll vom 5. April ab für die Arbeiterverkehrslinie Kirchhausen-Heilbronn eine Fahrpreiserhöhung von 33 v. H. eintreten. Der Kilometer­tarif wurde von 3 -Z auf 4 ^ erhöht. Angesichts dieser unerhörten Forderung wird die genannte Linie der Auf­lösung anheimfallen, da es den Interessenten nicht mehr mög­lich ist, diese hohe Summe zu bestreiten.

Hall. 23. März- Der erste Fall der Schwurgerichkskagung betraf den 26jährigen ledigen Dienstknechk Karl Roth von Ohrnberg, OA. Oehringen, wegen Totschlags. Nach dem Cröffnungsbsfchluß hak der Angeklagte am 30. August 1925 abends vor der Spechtschen Wirtschaft in Möglingen, OA. Oehringen, dem Bauernsohn Jakob Speckt mit einem Dolch einen wuchtigen Stich in die linke Brustseite verseht, so daß infolge innerer Verblutung der Tod des Specht sofort eln- getreken ist. Der Grund zur Tat war Eifersucht. Das Ur­teil lautete wegen eines Verbrechens des Totschlags auf eine Zuchthausstrafe von 9 Jahren abzüglich 6 Monate Unter­suchungshaft, sowie auf fünfjährigen Ehrverlust und Tragung der Kosten. Das Schöffengericht hat den 41 Jahre alten Bergmeister Georg Huth, der im August v. I. die Land­wirtsehefrau Rösle Seyfferih von Weckrieden mit dem Auto tödlich überfahren hatte, an Stelle von 10 Tagen Gefängnis zu einer Geldstrafe von 100 Mark verurteilt.

Schrozberg OA. Gerabronn, 23. März. Rücksichts­loser Autofahrer. Als Maschinenführer Naser von der Steinschlagmaschine des Baumeisters Mangold-Weikers- heim auf der Straße Schrozberg-Riedbach eben damit be­schäftigt war, die Maschine zu schmieren, kam ein Auto in schneller Fahrt und überfuhr Naser, der wegen des Gangs der Steinschlagmaschine das Auto nicht bemerkt hatte. Das Auto, das einem Schweinehändler in Jlshofen gehört, fuhr weiter, ohne sich um den Verunglückten zu kümmern.

Ellwangen, 23. März. Ehrung. Der Gemeinderat hat in seiner letzten Sitzung dem scheidenden Oberstudiendirektor Steinhäuser in dankbarer Anerkennung der großen Verdienste, die er sich durch Hebung des Gymnasiums, durch Förderung und Ausbau der Realschule und nicht zuletzt durch vortreffliche Leitung des hiesigen Geschichts- und Alter­tumsvereins um die Stadt erworben hat, das Ehrenbürger­recht verliehen.

Wiümandingen, OA. Reutlingen, 23. März. Erdrückt. Am Freitag nachmittag war der noch nicht ganz 30 3. a. Fuhrmann Wilhelm Balsch von hier mit einem Pferdefuhr­werk Schotter nach Nehren gefahren, gleichzeitig auch der Fuhrunternehmer Renner mit einer Bulldoag-Zugmaschine- Auf dem gemeinsamen Heimweg scheint Baisch die Bulldogg- maschine geführt zu haben, wobei sich die schwere Maschine überschlug und den Baisch lebensgefährlich verletzte. Sams­tag früh ist Baisch dann feinen schweren Verletzungen erlegen.

Metzingen, 23. März. Leichenländung. Der im 65. Lebensjahr stehende Tuchfabrikant Rudolph Wühler wurde bei der Maschinenfabrik Haas und Neudeck als Leiche aus der Erms gelandet und geborgen. Ueber die Todes­ursache lassen sich bis jetzt lediglich Vermutungen aufstellen.

Stammheim b. Calw, 23. März. Zusammenstoß Am Samstag stießen Mechaniker Wilhelm Saurier von hier und Landwirt Adolf Maier von Gechingen (Sautter aus einem Motor-, Maier auf einem Fahrrad) vor dem Forst­amtsgebäude hier miteinander zusammen. Das Rad Maiers wurde ganz zertrümmert, während der Radfahrer selbst nur einige stärkere Schürfungen erlitt. Sautter hat eine schwere Gehirnerschütterung davongetragen und mußte bewußtlos nach Haus geschafft werden.

Rottweii, 23. März. Ueberfahren. Am Samstag stieß der 17 I. a. Hilfsarbeiter Adolf Koch, der auf einem Fahrrad der Schrambergerstraße zu fuhr, mit einem von dort kommenden Ziegeleiauto von Schwenningen zusammen. Koch wurde von einem Rad des Wagens erfaßt und aus die Straße geschleudert. Hiebei erlitt er sehr schwere Verletzun­gen am Kopf und im Gesicht. Das Fahrrad ging vollständig in Trümmer. Der Verletzte wurde ins Bezirkskranken- haus verbracht.

INassenbachhausen OA Brackenheim, 23. März. Ar. b e I t s a u f n a h m e. In der hiesigen Tabakindustrie wird wieder voll gearbeitet. Die Arbeiterschaft muß sich aber in eine wesentliche Lohnermäßigung schicken.

Blaubeuren. 23. März. Hunde im Schafpferch Zwei wildernde Hunde drangen am Samstag in den Pferch des Schäfers Buck hier ein und richteten eine böse Ver­wüstung unter den Schafen an. Zwei Stück wurden zer- rissen, acht Stück angerissen, eines mußte gleich geschlachtet werden, und sechs Schafe sind versprengt und bis heute noch nicht aufgefunden worden. Der Schaden, der Buck durch das Eindringen der Hunde entstanden ist, beläuft sich aus 400500 Mark.

Rny, 23. März. Selbstmordversuch. 3n selbst­mörderischer Absicht begab sich am Samstag vormittag ein verheirateter Mann, Vater von drei Kindern, in der Nähe von Achen ans Bahngleis und legte sich dort nieder, um sich vom Zug überfahren zu lassen. Von zwei hinzugekom­menen Bahnarbeikern wurde er jedoch an seinem Vorhaben gehindert, worauf er das Weite suchte. Furcht vor Strafe soll der Grund sein.

Hechingen, 23. März Urteil im HechingerHell- seherprozeß. Vor dem Schöffengericht zu Balingen wurde im Oktober v. I. Privatdetektiv Tiern aus Lautllngen wegen Betrugs und Beleidigung zu drei Monaten 14 Tagen Gefängnis verurteilt. Gern will einzelne Straftaten dadurch aufgedeckt haben, daß seine angeblich mit hellseherischen Fähigkeiten begabte Frau im Traumzuskand die Täter be- zeichneke. Da Gern in zwei Fällen Personen fälschlicher­weise als Täter bezeichnet hakte, war er wegen Betrugs an- geklagk worden. 3n der Berufungsverhandlung vor der . "^Emer Hechingen unter Vorsitz des Land- gerichksdirektors Mohr wurde die Revision kostenfälllg ab- gewiesen. Der Angeklagte beabsichtigt, Berufung einzulegen.

Baden

Pforzheim. 23. März. In einer der letzten Nächte fand auf dem Buckenberg eine Rauferei statt, wobU zme> Per- sonen gestochen wurden: einer der Beteiligten mußte in das Krankenhaus ausgenommen werden.

Aus noch nicht aufgeklärter Ursache entstand im Gewann unterer Brötzinger-Schlag ein Waldbrand, der sich aus einer Fläche von etwa 400 Quadratmeter ausdehnte und die jungen u,annenkulturen vernichtete.

Eutingen bei Pforzheim 23. März. Am Sonntag fand man am Wehr des Elektrizitätswerks hier die Leiche einer werblichen Person, die schon mehrere Tage im Wasser ge­igen haben mußte. Es stellte sich heraus, daß es sich um die SO Jahre aste Theresia Ullendinger,. gebZrene Aiple, von Ast-

Aerndsrs bet Obernvsrs handelte, Re Ktichenmagv rn einem Pforzheimer Gasthof war. Sie ist dort vor etwa 8 Tagen weggegangen, offenbar in der Absicht, sich das Leben zu nehmen. Die Verstorbene lebte getrennt von ihrem Mann und hinterläßt 3 Kinder.

Villktgen. 32. März. Der Arbeiter Heinrich Haurin, der sich infolge einer Verletzung am Oberarm eine Blut­vergiftung zugezogen hatte, ist an den Folgen gestorben. Ein hiesiger Kaufmann geriet auf der Straße von Rottweil nach Oberndorf mit seinem Motorrad in ein Loch auf der Straße und wurde herabgeschleudert, sodaß er einen Schädel­bruch erlitt. Er wurde mit dem Sanitätsouto ins Dillinger Krankenhaus verbracht. Seine Braut, die an der Fahrt teilnahm, kam mit leichteren Verletzungen davon. Das Motorrad wurde schwer beschädigt.

Ueberlingen. 23. März. Im Zusammenhang mit dem Brand auf dem Hohenlindenhof sind Haftbefehle erlassen worden gegen den Verwalter Neugart und seinen in einer Brauerei in Immenstaad beschäftigten Bruder. Beide sind inzwischen festgenommen worden.

Familienleben und Machtstellung eines Volks

Ein Volk, das kein gesundes Wachstum mehr zeigt, steht machtpolitisch still, beginnt zu altern und wird schließlich von anderen Völkern überflügelt. Dauernder Geburtenrückgang ist also der Anfang zum Niedergang eines Volks. Vielleicht kann man den Satz auch umkehren und sagen: Der Nieder­gang eines Volkes äußerst sich zuerst in der Abnahme der Geburten, mögen die inneren Verhältnisse auch noch so glän­zend scheinen.

Schon vor dem Kriege hat der Geburtenüberschuß bei uns in Deutschland abgenommen infolge einer falsch eingestellten Ueberkultur, und damals wurden schon warnende Stimmen laut, die nach Besserung der Lebensanschauungen riefen, aber sie verhallten ungehört. Trotz allen Elends, das der Krieg über uns gebracht hat, dürfen wir aber auf Besserung der Verhältnisse in dieser Beziehung hoffen, wenn einmal das Schlimmste überstanden ist. Denn die einjetzende Ver­armung wird das deutsche Volk zwingen, seine Lebensan­schauungen zu revidieren. Wenn die berufenen Faktoren, wie Erzieher, Geistliche, Aerzte, Beamte, Parlamentarier ukw. ihrer Aufgabe gerecht werden, kann auch der Erfolg nicht ausbleiben. Die Geschichte zeigt Beispiele genug, daß lebenskräftige Völker durch schwere Kriege erst recht zu spä­teren Anstrengungen und Erfolgen gelangten. Nur Lebe- wesen mit Anpassungsfähigkeit können sich im Kampf ums Dasein behaupten: wo diese nicht mehr vorhanden ist, er­folgt Nieder- und Untergang. Schwere Kriege. Seuchen und Katastrophen schaffen immer ganz neue Lebensbedingungen für ein Volk. Resignierte Ergebung in das Schickal bringt Niedergang, Kampf und Behauptung unter den anderen Völkern aus eigener Kraft führt zu neuem Aufstieg. Darum muß der Kampf mit aller Energie ausgenommen werden zur Erhöhung des Geburtenüberschusses. Wir haben uns in den letzten Iahrzchnten viel zu sehr von der einfachen Kultur entfernt, die falsche Kultur und Ueberzlvilisation haben zu große Fortschritte gemacht, als daß die Folgen hätten aus- oleiben können. Der einzelne Mensch hat seine individuellen Bedürfnisse so hoch geschraubt, daß das Volksganze zu kurz kommen mußte. Der Wert eines Volks beruht nicht nur auf Vergangenheit und Gegenwart, sondern auch auf der Zu­kunft. Wenn zuviel Wert auf die Gegenwart gelegt wird, wenn diese ausgenossen wird in vollstem Maß, so leidet dar­unter die Zukunft. Ein großer Teil der weißen Rasse hat ln dieser Hinsicht gesündigt und das deutsche Volk ist auch nicht frei geblieben von Schuld.

Längst vor dem Krieg hat unter anderm das Heirats­alter zugenommen: die Bevölkerungsdichte gestaltete den Kampf ums Dasein immer schwieriger. Statt nun die An­sprüche an das Leben auf die wirklich natürlichen, gesunden und berechtigten Notwendigkeiten zu konzentrieren, ließ sich ein allzu großer Teil des Volkes bis in die unteren Schichten hinein zu einem widerstnigen Luxus verleiten. Künstliche Genüsse und Nervenkitzel aller Art wurden er­funden und hochgezogen, welche der Befriedigung der na- türlichen Lebensnotwendigkeiten hinderlich waren. Nah­rung und Getränke, Kleidung, Repräsentation usw. wurden allzusehr verfeinert und verschlangen das Geld, das für so­lidere Bedürfnisse hätte ausgegeben werden lallen. Die Schwierigkest, eine Familie zu gründen und richtig zu unter­halten, ll^.cde deshalb immer größer In gewissen Kreisen, wenn dt^se nicht auf viele der üblichen Lebensgenüsse ver­zichten wollten oder sich von gewissen Standesvorurteilen nicht freimachen konnten. Sogar bis aufs Land drangen schon Lebensanschauungen, welche der Fortpflanzung un­günstig waren, aber immerhin blieb die Landbevölkerung noch körperlich und geistig gesünder als die Städter und ist es heute noch. Darum ist auch die Geburtenhäufigkeit auf dem Land noch größer als in der Stadt. Wenn der Staat Wert auf gesunde Nachkommenschaft legt, so hat er allen Grund, die Interessen der Landwirtschaft Wahrzunehmen. Dennn sie ist doch die letzte und ergiebigste Kraftquelle eines Volks an Nahrung und Menschen.

Das Leben in der Stadt ist ja noch aus vielen Ursachen mit Schädigungen der Gesundheit verbunden. Es lei nur an die ungesunde Arbeit in Fabrik, Werkstatt, Schreibstuben und Verkaufsräumen erinnert, an die licht- und luftlosen Wohnungen, an die Verunreinigung der Luft durch Fabri­ken, Bahnhöfe und die ungezählten Kamine der Wohnhäuser, durch Straßenstaub und Schmutz, durch die Fäulnis der Abfälle. Liegt eine große Stadt nicht unter günstigen Wind­verhältnissen, sodaß auch die Straßen und Höfe ausqeblasen werden, so ist sie beständig von einer Gistatmosphäre ein­gehüllt. Dazu kommt die einseitige, vielfach mechanische und geisttötend« Berufsarbeit, die aber oft wieder wegen ihrer Verantwortlichkeit die höchsten Anforderungen an die Auf­merksamkeit stellt. Ferner das undefinierbare Getost, das bis tief in die Nacht hinein dauert und die Nerven erschöpft. Diese und andere Schädigungen untergraben die Gesundheit, o daß Rachitis. Skrofulöse, Vlutarmut, Tuberkulose, Nerven­eiden In allen ihren Formen bei der Stadtbeoölkerung be- onders häufig sind. Schlechter Ges'-ndheitszustond der Eltern st aber durchaus nicht günstig für die Nachkommenschaft, xnn er vererbt sich oft auf dieselbe, besonders wenn sie schon von den ersten Tagen an denselben Schädigungen ausgesetzt ist. Leider lassen sich nun die ungünstigen sanitären Ver­hältnisse der Städte nur zum kleinsten Teil verbessern, denn sie sind durch das Zusammenleben der vstlen Menschen be­dingt. Aber gerade deshalb darf der Staat nicht noch zur Vergrößerung der Städte beitragen, wenn er den Gesund­heitszustand der Bevölkerung und deren Fortpflanzungskraft richtig einschätzt. Die Industriealisierung eines Volks bringt es mit sich, daß auch die Frau am ungesunden Berufsleben des Manns teilnehmen muß. und darunter leidet die Nach- kommenschaft wieder. Zwar muß auch die Frau auf dem Land Mitarbeiten, aber hauptsächlich doch nur ln Haus und Lok. Sie bleibt also immer in der Nähe der Kinder M»

kann dieselben beaufsichtigen und pflegen. Sobald dle Kln^ der größer geworden sind, können sie auf dem Land leichte Beschäftigungen verrichten. Wenn auch die Kinderarbeit zu verwerfen ist, so schadet sie doch auf dem Land kn frischer Luft, mäßig betrieben, weniger als der Aufenthalt in den schlecht gelüfteten städtischen Räumen und schützt vor allem vor geistiger Verwahrlosung.

Unter den heutigen Kulturverhältnissen leidet am meisten die Frau, besonders in den gebildeten Kreisen der Stadt: denn sie kommt meist zu spät, oft gar nicht zur Ehe. Sie muß sich deshalb dem Berufsleben zuwenden und dem Mann sogar Konkurrenz machen, wodurch ihre Eheaussichten im­mer schlechter werden. Die Frau entfernt sich dadurch imme.r mehr von ihrer eigentlichen Aufgabe und wenn sie schließ­lich doch noch zur Ehe kommt, sind die besten Jahre der Fort­pflanzung vorbei. Je jünger nämlich eine Frau bei der ersten Schwangerschaft ist, um so elastischer sind ihre Kör­pergewebe noch, und wenn die Geburten nicht allzu weit aus­einanderliegen, um so eher passen sie sich an die natürlichen Vorgänge an. Junge Frauen gebären viel leichter als äl­tere und Körperschädigungen bleiben viel eher aus. Natür­lich muß die lunge Frau auch gesund und kräftig sein. Ge­rade das Landleben mit seiner vielseitigen Arbeit in gesun­der Luft und der einfachen Ernährungsweise wirkt für die werdende Mutter günstig, und tatsächlich kommen die soge­nannten Schwangerschastsstörungen und Geburtskrämpfe auf dem Land viel seltener vor als in der Stadt. Kinderreichtum wird auf dem Land auch nicht so sehr als Last empfunden wie in der Stadt. Aus diesen und anderen Gründen ist die ländliche Vevölkerung auch kinderreicher als die städtische.

Eine richtige Bevölkerungspolitik muß also unbedingt da- nach streben, das Los der Frau zu verbessern, d. h. sie wie­der ihrer natürlichen Bestimmung zuzuführen. Denn die Machtstellung eines zivilisierten Volks beruht in hervorragen­der Weise auf Zahl und Qualität der Nachkommenschaft. Bis jetzt ist der Geburtenüberschuß in Deutschland genügend, er muß aber unbedingt erhalten bleiben, sonst geht es abwärts mit uns.

Die Landbevölkerung, die noch am natürlichsten lebt, muß erhalten und gefördert werden und dach nicht durch zu hohe Steuern und Lasten erdrückt werden.

Ir der Stadt aber muß der geradezu unvernünftige Luxr - eingeschränkt werden. Wenn sich auch vieles unter dem Einfluß der Not geändert hat. so wird doch noch unend­lich viel unproduktive Arbeit geleistet oder diese Arbeit auf gänzlich unnötige Produktion verwendet. In dieser Be­ziehung muß unbedingt ein« Umstellung erfolgen. Rein« Luxusartikel sollten eigentlich in Deutschland nur ganz spär­lich konsumiert, vielmehr nur zum Export verwendet werden dürfen. Durch Gesetz läßt sich dies der vielen Fremden we­gen nicht erzwingen, darum muß es freiwillig geschehen oder durch moralischen Druck erreicht werden. Für die freiwer. denden Arbeitskräfte muß eine nützliche Beschäftigung gesucht werden. Wäre das viele Geld nur zur Hälfte stir Wohnungen verwendet worden, das seit Kriegsende für Alkohol, Tabak, Feste, Reisen, Kino usw. ausgeaeben worden, so wäre dar Wnhnungselend nicht so groß. Tausende von gesunden Fa­milien hätten begründet werden können.

Ferner muß auch die Auswanderung in die richtigen Bahnen gelenkt werden. Dir wirtschaftlichen Verhältnisse sind in der ganzen Welt schwer erschüttert, die wenigsten der kriegführenden Völker haben sich den neuen Verhältnissen an­zupassen verstanden. Aber die Weltlage wird sich ändern, schon sind Anzeichen bemerkbar. Man wird den Deutschen in der ganzen Welt wieder anders einschätzen und neue Auf­gaben werden seiner harren im Auslands. Jetzt ist noch Zeit, sich darauf vorzubereiten. Das deutsche Volk soll wieder in alter Tüchtigkeit, Gewissenhaftigkeit und Arbeitsfreude auf­erstehen, um bereit zu sein, sobald ihm die Sonne wieder günstig scheint. Da gilt es aber vor allem, das Familienleben wieder zu ermöglichen und zu pflegen, denn auf ihm beruht das Dasein und die Zukunft eines jeden Kulturvolkes.

Lokales.

wildbad. St, März l826.

Der Herr Staatspräsident hat die Oberförsterjtelle Wildbad dem Forstassessor Gfrörer beim Forstamt Wildbad übertragen.

Fußball-Verbandsjugendspiel. Mit dem vergangenen Sonntag begannen die Verbandsjugendspiele der Klasse^, welcher auch die hiesige 1. Iugendmannschaft zugeteilt ist. Ihre erste Begegnung letzten Sonntag mit Calmbach konnten sie im letzten Moment durch anerkennenswerte Energie noch für sich siegreich gestalten, trotzdem das Spiel bis kurz vor Schluß 0:2 stand, dann aber konnten sie nacheinander noch 3 Tore erzielen. Kommenden Sonntag haben sie auf hiesigem Platze Germania Brötzingen als Gegner. Reges Interesse zeigte sich schon letzten Sonn­tag für diese Iugendspiele und es dürfte sich von Spiel zu Spiel immer mehr steigern.

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Ablaus der Frist für die Anmeldung von Reichsanleihe alten Besitzes. Am 31. März 1926 läuft die Frist für die Anmeldung von Reichsanleihe alten Besitzes ab. Die An­meldung muß bei einer Bank, Sparkasse oder Genossen­schaft bis zu diesem Termin auf dem vorgeschriebenen For­mular erfolgen. Die Frist wird nicht verlängert. Nach Ablauf der Frist können auch für Altbesitzanleihen nur noch die Rechte der Neubesitzer verlangt werden.

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