,in dem sich mehr Leut« unter den Waffen befänden Äs 1S14 bet Ansbruch des Kriegs. Im weiteren Verlauf der Debatte sagte Mrldwin noch, England müsse der Welt beweisen, daß es wirk­lich meine, was es sage. (Sehr richtig!) Eine Abrüstung sei nur ^möglich, wenn sich die Mächte zusammenschlöffen. Der Staats­sekretär für die Luftschiffahrt verteidigte die Luftpolitik der Re- igierung, indem er ausführte, die Zerstörungen durch die Luft­angriffe würden heute hundertmal schlimmer sein als im letzten Kriege. Was die Abrüstung im allgemeinen betrifft, so müsse der materiellen Abrüstung die moralische folgen. Der Vorschlag, an die Frage der Abrüstung durch gegenseitige Garantieverträge heranzugehen, schließe die Gefahr in sich, daß man zum alten Regime der Gruppierung von Mächten zurückkehre. Doch werde auch diese Möglichkeit von der Regierung ohne Voreingenom­menheit geprüft. Im Laufe der Debatte ergriff Baldwin noch einmal das Wort und erklärte, der Traum eines allgemei­nen Friedens sei schon jahrunderte alt; aber die Regierung glaube, daß der Versuch, im gegnwärtigen Zeitpunkt eine inter­nationale Konferenz einzuberufen, keinen Erfolg haben würde. Bevor man an dieses Problem herantrete, müßten erst das Re- parationsproblem und die Frage der Sicherhetten geregelt wer­den. Es bestehe keine Aussicht darauf, d«ch Frankreich eine gün­stige Antwort erteilen werde, bevor es Ergebnisse in der Frage der Reparationen und in der rFage der Sicherheiten (!) er. reicht hat. Das erste, was die Regierung tun muffe, sei, das Reparationsproblem in Ordnung zu bringen. Hierbei sei die Regierung von dem Wunsche beseelt, daß dieser Schritt weiterhin zur Erwägung der vom Hause erörterten Probleme führen möge. Baldwin wies darauf hin, daß der Völkerbund wieder­um die Abrüstungsfrage und die Möglichkeit, es mit dem all­gemeinen Garantieabkommen in Verbindung zu bringen, er­wäge. Die Bemühungen des Völkerbundes würden konkrete For­men annehmen. Es würden wahrscheinlich nach der Völkerbunds­versammlung im September den Regierung Europas die Ver­tragsentwürfe zur Genehmigung, unterbreitet werden. Es sek sicher, daß nicht nur die britische, sondern auch die anderen füh­renden Regierungen Europas diese Arbeiten des Völkerbundes mit Sympathie und Interesse prüfen werden und mit dem ern­sten Wunsche, die Bestrebungen des Bundes in irgend einer Form zu verwirklichen. Viele Leute sagten, England solle wieder eine Politik der Isolierung betreiben, aber man dürfe nicht vergessen, daß mit dem Aufkommen der Flugzeuge England sei­nen Jnselcharakter verloren habe und unlöslich mit dem Ge­schick Europas verbunden sei. England werde fortfahren, sein Möglichstes zu tun, um den Frieden zu bringen. (Es unterliegt keinem Zweifel, daß die Kunst, mit vielen und schönen Worten nichtszu sagen, in der englischen Politik am besten ausgebildet ist.) Hierauf wurde die Resolution der Arbeiterpartei mit 285 gegen ISS Stimmen abgelehnt. Die Asquith-Liberalen stimmten mit der Arbeiterpartei und die Lloyd George-Liberalen mit der Regierung.

NLuer Milliardenraub bei der Reichsbank in Mainz.

Mainz, 24. Juli. Die Franzosen haben gestern nacht and im Laufs des heutigen vormittags aus der Reichs­bank, die sie bereits seit längerer Zeit besetzt halten, die vorhandenen Gelder geraubt. Wie man hört, wurde der Treffor unter Leitung eines Pariser Spezialisten mittels Sauerstoffapparates und Pickeln aufgebrochen. Das Geld, dessen Summe sich auf 25 bis 50 Milliarden belaufen dürfte, wurde mittels Lastautos Weggeführt.

Zur auswärtigen Lage.

Abschluß des türkisch-polnischen Vertrags.

Lausanne, 23. Juli. Die türkisch-polnischen Verträge, ein Frcundschaftsvertrag, ein Niederlassungsvertrag und ein Han­delsabkommen, wurden heute mittag 12 Uhr unterzeichnet. Die ' Türkei war u. a. vertreten durch Jsmed Pascha, Polen durch den Berliner Gesandten. Beide hielten kurze Ansprachen, in denen sie sich zur Wiederaufnahme der traditionellen türkisch-polnischen Freundschaftsverhältnisse beglückwünschten und die Hoffnung auf rege Beziehungen zwischen beiden Ländern ausdrückten. Die Präambel zum Freundschaftsvertrag hat folgenden Wortlaut: Die Türkei und Polen, von dem gleichen aufrichtigen Willen beseelt, die Bande aufrichtiger Freundschaft wiederherzustellen und zu befestigen, von denen die Türkei und die polnische Repu­blik im Laufe der vergangenen Jahrhunderte tiefe Beweise ab­legten, in der Erwägung, daß die Freundschaft zwischen der Tür­kei und Polen den härtesten Prüfungen der Geschichte wider­standen hat und durchdrungen von der Ueberzeugung, daß diese Beziehungen, sobald sie Wiederhergestellt sind, dem Gedeihen , und der Wohlfahrt beider Länder dienen werden, haben beschlos­sen, einen Freundschaftsvertrag abzuschließen und zu diesem Zweck ihre Bevollmächtigten ernannt. Der Freundschaftsvertrag enthält vier Artikel. Der erste stellt fest, daß unvergänglicher Friede und ewige Freundschaft zwischen beiden Staaten und zwischen ihren Staatsangehörigen bestehen soll; der zweite, daß die diplomatischen Beziehungen auf Grund des Völkerrechts wie­derhergestellt werden und die diplomatischen Vertreter in beiden Ländern alle Ehren und Vorrechte der meistbegünstigten Län­der genießen; der dritte, daß gleichzeitig ein Handels- und Nie- derlaffungsvertrag abgeschloffen wird. Artikel 4 bestimmt, daß die Ratifikationsurkunden so bald wie möglich in Bern ausge­tauscht werden sollen und der Vertrag 14 Tage darauf in Kraft tritt. Das Handelsabkommen der beiden Länder, das das Meist­begünstigungsrecht vorsieht, besteht aus 18 Artikeln und einem Schlußprotokoll. Es tritt einen Monat nach der Ratifizierung in Kraft, hat einjährige Dauer und bleibt, falls es nicht sechs Monate vor dem Erlöschen gekündigt wird, weiter in Kraft. Dieselben Bestimmungen gelten für das Niederlaffungsabkom- ,m«n, das sich aus 1 2 Arti keln zusammenjetzt. ... ---

H Deutschland.

Die dauernde Verletzung der Luftschiffahrts­bestimmungen durch französische Slugzeuge.

Nürnberg, 23, Juli. Am Samstag machte ein Flugzeug der französisch-rumänischen Luftschiffahrts-Kompagnie mit zwei Pas­sagieren auf dem Flugplatz zu Nürnberg-Fürth eine Notlan­dung. Flugzeug und Gepäck wurden beschlagnahmt.

Ein französischer Geheimkurier verhaftet!

Berlin, 25. Juli. Blättermeldungen aus Hägen zufolge wurde zwischen Arnsberg und Freudenberg in dem von Berlin kommenden D-Zug ein französischer Geheimkurier der französischen Botschaft in Berlin, der auch Spitzeldienste verrichtete, von der Schutzpolizei, die eine Paßkontrolle vornahm, verhaftet. Es wurden bei ihm Dokumente ge­funden, die für den französischen Kommandanten der Ruhr­armee bestimmt waren. Wahrscheinlich hat der franzö­sische Botschafter über die Zustände in Deutschland berich­tet, und darauf die Fortsetzung der Eewaltmethoden emp­fohlen.

Zue Ermordung des belgischen Leutnants Graff.

Berlin, 24. Juli. Der amtliche preußische Pressedienst erfährt von zuständiger Stelle: Die drei preußischen Schutz­polizeibeamten, die zu ihrer Vernehmung als Zeugen in dem wegen Ermordung des belgischen Leutnants Grass gegen andere Schupobeamte vor dem belgischen Militär­gericht schwebenden Verfahren nach Aachen «übergesührt worden waren, haben ihre Aussagen vor den belgischen Behörden gemacht und sind dann wieder ins unbesetzte Ge­biet znrückgebracht worden. Wie erinnerlich hatte das belgische Militärgericht drei andere deutsche Schupobeamte zum Tode verurteilt. Um diese zu retten, haben nun die Beamten die Tat bekannt, und haben vor dem belgischen Gericht ihre Aussagen bekräftigt. Die Vorführung war erst erfolgt, nachdem man den deutschen Behörden die Gewähr des freien Abtransports gegeben hatte. Die Täter werden jetzt durch deutsche Rechtsprechung verurteilt.

Keine Teilnahme der Soz ialdemokraten an dem kommunistischen Antifasziftentag.

Berlin, 25. Juli. Der sozialdemokratische Parteivor­stand teilt demVorwärts" mit, daß die Vereinigte so­zialdemokratische Partei mit dem von den Kommunisten aus den 29. Juli angesetzten Antifasziftentag nichts zu tun hat. Die örtlichen Organisationen haben die Teilnahme an den Veranstaltungen abzulehnen.

Die Namen der Beteiligten an der Flucht Ehrhardts ermittelt.

Dessau, 24. Juli. DieDessauer Zeitung" teilt mit, daß in Bernrode seit Jahresfrist ein Freiherr von dem Busch-Lohe wohnte, welcher mit einer Engländerin ver­heiratet ist. Der Mann ist als Pflanzer aus Südafrika ausgewiesen worden. Die beiden Eheleute sind gestern nachmittag durch einen Kriminalbeamten verhaftet wor­den. Es wurde bei ihnen ein vollständig ausgearbeiteter Plan über Ehrhardts Flucht gefunden. Auch hat der Mann ein Buch mit den Namen aller Beteiligten geführt. Diese Schriftstücke konnten beschlagnahmt werden. Ein anderes Schriftstück entzog die Frau dem Zugriff der Polizei da­durch, daß sie es verschluckte. Die Eheleute sind im Auto­mobil nach Leipzig gebracht worden, um dort in Haft ge­nommen zu werden. Der Mann setzte sich bei der Verhaf­tung zur Wehr.

Alarmruf der Berliner Sozialisten.

Berlin, 25. Juli. Die sozialdemokratischen Mitglieder der Berliner Stadtverordnetenversammlung haben fol­gende dringende Anfrage an den Magistrat gerichtet: Wir fragen den Magistrat, ob er bereit ist, mit äußerster Be­schleunigung mit der Reichsregierung in Verbindung zu treten, um diese zu veranlassen, gegenüber der von Stunde zu Stunde sich verschärfenden Notlage der Berliner Bevöl­kerung die notwendigen Abwehrmaßnahmen zu ergreifen, und die drohende Gefahr einer Katastrophe abzuwenden.

Riefeneinbruch.

Berlin, 24. Juli. Ein Rieseneinbruch, wie er in den Annalen der Berliner Kriminalpolizei bisher noch nicht verzeichnet wurde, wurde gestern nacht in den Geschäfts­räumen der früheren Hosjuweliere Rosenthal und Sohn, Friedlichst!. 69, ausgeführt. Den Einbrechern, die die Tat von langer Hand vorbereitet haben müssen, fielen Schmuck­sache« im Werte von etwa 30 Milliarden in die Hände. Auf die Ergreifung der Täter haben die Geschäftsinhaber 100 Millionen Mark und für die Wiederherbeischaffung ber gestohlenen Kostbarkeiten 10 Prozent des Wertes aus- gesetzt^_ _ _

Vermischtes.

Anerkennung der Tätigkeit der Deutsch- Russen in Kanada.

DAT. In einer groß angelegten Rede, welche der Abgeord- nete E. I. Mc. Murray am 16 . April im Dominion-Parlament zugunsten einer intensiven Förderung der Einwanderung hielt, fand die Tätigkeit der Ukrainer, Deutschen und Menno­nit en in Kanada eine besondere Anerkennung. Mc. Murray sagte unter anderem: Die Politik Sir Clifford Sistons brachte nach dem westlichen Kanada die Ukrainer, von denen viele in Schafspelzen und ihrer eigenartigen nationalen Kleidung anlang­ten. Heute sind an der Universität Manitobas zwanzig Prozent der Studenten Abkömmlinge dieser Bevölkerung von Mitteleuropa; dasselbe trifft für die landwirtschaftliche Hochschule in Winnipeg zu. Wir haben eine Reihe von Rechtsanwälten aus diesem Volke und die freien Berufe füllen sich mit ihnen an. Sie sind gute Kanadier "»d die allerbesten Bürger und ich habe nie i n den z wei oder .

. drei harten Jahren, die wir kürzlich durchgemacht, gehört, daß I irgend jemand von ihnen sich an die Munizipalität-, die Pro- vinzialität- oder die Dominion-Regierung um Unterstützung ge­wendet hat. Ich habe mir die Statistik desSocial Bureau" Winnipegs darauf durchgesehen und gefunden, daß die Leute, die wirForeigners" nennen, durch ihre Abwesenheit glänzen. Diese Leute wurden im westlichen Kanada in einigen der ärm­lichsten Distrikts, in niedrigem sumpfigen Land in der Nähe von Beausejour, angesiedelt. Das Land wurde entwässert, Bäume gefällt und so entwickelte sich die Gegend. Ernten wurden er­zeugt und dieser Teil des Landes in einen landwirtschaftlichen Garten verwandelt. Das Land gehörte Ukrainern, welche in den Distrikt ohne einen Dollar kamen, aber durch geduldige, fleißige Arbeit eine gute Erwerbsquelle für sich aufbauten. Ein Einkas-' sierer einer großen Maschinenfabrik sagte mir. daß er viel leichter Geld von diesen Ukrainern denn von Engländern, Kanadiern oder Amerikanern einkassieren könne. Er erhielt 10 mal soviel von diesen Leuten und anscheinend waren sie wohlhabend. Sie leben einfach, sie bearbeiten den Boden und erzeugen neue Werte. Sie können sie zwischen den Seen Manitobas und nördlich von Winnipeg finden, wo sie in eine Wildnis mit Sumpf u. Pappeln und steinigen Hügeln gesetzt wurden, in einen Distrikt, in dem selbst die französisch-kanadischen Pioniere nicht ein Fortkommen hatten finden Künsten. Aber diese Leute lebten dort und es war, meiner Meinung nach ein großer Fehler, daß sie gezwungen! wurden, sich dort anzusiedeln. Es war ein Verlust für Kanada ^ und ein Verlust an Energie und Zeit, sie in einen Distrikt zu setzen, der als eine nationale Reservation sür wilde Tiere hätte erwählt werden sollen, aber nicht für diese armen Leute. Und doch hatten sie Erfolg und Abgeordnete dieses Hauses können Zeuge dafür sein, daß, wo immer diese Leute hingiugen, sie erfolgreiche Ansiedler gewesen sind.

Aus Stadt und Land.

Calw» den 25. Juli 1923.

Wagengestellung.

Durch die augekündigte Tariferhöhung hat der Verkehr eine wesentliche Steigerung erfahren. In erster Linie werden namhafte Mengen von Baustoffen, von Lebens-, Futter- und Düngemitteln, von Jndustrieerzeugnissen und insbesondere von Heu und Stroh versandt. Auch von Ge­müse, grünen Erbsen, Beeren und frühem Obst kommen namhafte Mengen zur Auslieserung. Der durch die Ruhr- usw. Besetzung sehr geschwächte Wagenpark kann diesen sprunghaft gesteigerten Anforderungen nicht genügen, so daß beträchtliche Verzögerungen in der Wagengestellung, nicht zu vermeiden sind. An Stelle der verhältnismäßig befriedigenden Wagengestellung, die nach Abwicklung der letzten Verkehrswelle möglich war, ist wieder scharfer Man­gel an allen Wagengattungen getreten. Hiezu kommt, daß sich durch die Abschnürung des besetzten und vergewaltig­ten Gebiets auf den Bahnhöfen der Erenzstrecken sehr große Wagemnengen angesammelt haben, die dem Ber­kehr fehlen und zur Verhängung von zahlreichen Sperren, nötigen. Hiedurch werden vor allem die Nordseehäfen und Mitteldeutschland betroffen, wo insbesondere ein großer Mangel an den zur Kohlenverladung erforderlichen Wagen besteht. Dieser Mangel hat bereits zu einer namhaften Stockung in der Kohlenzufuhr nach Württemberg geführt, die durch die aus Betriebsgründen notwendig gewordene, nunmehr aber wieder aufgehobene Sperre ohnedies stark notgelitten hat. Größere Einschränkungen in der Gestel­lung der offenen Wagen lasten sich unter diesen Verhält­nissen leider nicht vermeiden. Die Vetriebslage in Würt­temberg ist trotz aller Hemmungen wieder günstig ge­worden. '

Die Sozialdemokratische Anfrage über die

Boykottierung des Stuttgarter Marktes.

(STB.) Stuttgart. 24. Juli. Neben dem Tisch des Präsi­denten Pflüger steht ein riesiger Blumenstrauß, von dem der Präsident hofft, daß er Sonne in die Herzen der Abgeordneten hineintragen werde. Abg. Keil (Soz.) beantragt, die Große Anfrage seiner Partei über den Boykott des Stuttgarter Mark­tes durch Aufruf des Bundes der Landwirte auf den 1. Punkt'' der Tagesordnung zu, setzen. Abg. Schees (D.d.P.) trat diesem Standpunkt bei. Abg. Bazille (B.P.) widersprach mit der Begründung, daß die Sozialdemokratie die Anfrage nicht zur Be­ruhigung der Bevölkerung, sondern zu Agitationszwecken auf die Tagesordnung bringen wolle. Abg. Andre (Ztr.) beantragt halbstündige Vertagung, damit die Fraktionen vorher Stellung nehmen können. Abg. Bickes (D.V.) trat dem Standpunkt des Zentrums bei. Abg. Keil (Soz.) ist mit der Vertagung ein­verstanden, aber erst nach Anhörung der Begründung der Vor­lage und der Regierungserklärung. Abg. Mittwich (Komm.) stimmte Keil zu. Die Abstimmung ergab eine Zweidrittelmehr­heit für die sofortige Behandlung. Abg. Oster (Soz.) begrün­dete die Anfrage. Wir haben keine normale, sondern ständig eine Notmarktlage. Leute gibt es genug, di« jeden beliebigen Preis! bezahlen können. Es handelt sich um keine Parteifrage; in allen Parteien herrscht bei verständigen Leuten Protest dagegen, daß, die Jnlandserzeugniffe auf die Höhe der von der Valuta ab­hängigen Auslandswaren getrieben werden. Die Agitation des! Bauernbundes, z. B. in Rotenberg reizt zum Wucher an. Aus-! wüchse müssen bekämpft werden, wenn wir auch cinsehen, daß! die Inlandswaren in die allgemeine Höherbewertung hinein-j gerissen werden. Man darf nicht schlechthin den Bauern als! Wucherer bezeichnen. Die Händler gehöre^noch mehr dazu.! Aber der Aufruf von Körner jung schließt sich an die neueste Rede PoincarLs an, der davon spricht, daß in Deutschland nicht mehr die Regierung, sondern die Wirtschaftsorganisationen ent­scheiden. Deshalb muß eingeschritten werden. Sonst bekomme« wir Zustände, für die keiner von uns die Verantwortung über­nehmen kann. Staatsrat Rau: Ich habe sofort nach Bekannt­werden des Aufrufs angeordnet, die tatsächlichen Vorkommnisse >,-M«rhebe^^D as, PÄiseipMM>n^veM ert mir, daß bi^M