war, hergeben, Aus einen Schreckschuß hin, der von einer in der Nähe befindlichen Person abgegeben wurde, ent» fernte sich der Räuber. Ein etwa 16iähriger Junge er» schien am Mittwoch nachmittag in der Wohnung einer Fa­milie in der Pozzistraße und gab vor, von dem Sohn der Familie, der abwesend war, beauftragt zu sein, einen Radioapparat zwecks Vornahme einer Reparatur abzu­holen. Die Frau der Familie schenkte den Angaben des Burschen Glauben und händigte ihm den Apparat aus, der damit, wie sich herausstellte, auf Nimmerwiedersehen ver­schwand.

Singen a. h., 18. Jan. Aus Anlaß des 100. Geburts­tags Victor von Scheffels sind hier besondere Festlich­keiten vorgesehen. Die Trägerin derselben wird wahrschein­lich die Schefselgemeinde Singen am Hohentwiel, ehemals Scheffelgemeinde auf dem Hohentwiel sein. Auch soll bei diesem Anlaß die Anbringung einer Gedenktafel am histo­rischen Eafthof zur Krone in Singen stattsinden, in welchem der Dichter einen Teil seiner Werke schrieb.

Slockach. 18. Jan. Die Maul- und Klauenseuche ist in unserem Bezirk wieder ausgebrochen, und zwar in dem Gehöft des Landwirts Wick, Mühle bei Volkertshausen. In den Sperrbezirk fallen die Gemeinden Langenstein, Steiß­lingen, Friedingen, Amt Konstanz, Wahlwies, Nenzingen, Orsingen, Eigeltingen. Viehmärkte und öffentliche Tier­schauen sind im gleichen Umkreis verboten.

Sulzburg bei Staufen, 18. Jan. Der Holzmacher Vlessing kam beim Holzfällen unter einen Stamm zu liegen, so daß er schwere Quetschungen und eine Gehirnerschütterung erlitt.

Griesbach (bei Offenburg), 18. Jan. Der 48jährige led. Wilhelm Volz von Kniebis hat sich vor einigen Tagen hier in Wirtschaften aufgehalten und ging am späten Abend tal­abwärts. Tags darauf fand man Volz unterhalb der Dettel- bacher Mühle an der Straßenböschung mit dem Gesicht in einem Wassergraben tot liegen. Erstickungstod wurde fest­gestellt.

Lokales.

Wildbad, 19. Januar 1826.

Gründung einer Ortsgruppe des Vereins für das Deutschtum im Ausland. Eine stattliche Zuhörerschaft hatte sich am Freitag, 15. ds. Mts., abends 8 Uhr, im Goldenen Lamm" eingesunden, um sich den Dortrag des Herrn Dr. Bell überDas Deutschtum im Auslande" anzuhören. An der Hand trefflicher Lichtbilder führte uns der Redner zu unfern deutschen Brüdern in Rumänien, zu den Banater Schwaben, den Siebenbürgener Sachsen und den deutschen Siedlern in Bessarabien. Deren Freuden und Leiden verstand Herr Dr. Bell in formvollendeter, hinreißender Sprache zu schildern. Kein Wunder, daß stürmischer Beifall seinen Ausführungen folgte und daß seiner Bitte, hier zur Unterstützung der notleidenden deut­schen Brüder und Schwestern im Auslande eine Orts­gruppe des Vereins für das Deutschtum im Auslande zu gründen, sofort viele Hörer Folge leisteten. So wurde eine Ortsgruppe mit beinahe 40 Mitgliedern ins Leben gerufen. Zum Vorsitzenden der hiesigen Ortsgruppe wurde Herr Reg.-Medizinalrat Dr. Fritz und in den Vorstand selbst wurden noch die Herren Hotelier Fritzsche, Rektor Fromm, Forstmeister Hofmann und Kaufmann III- mann gewählt. Mögen noch viele Wildbader und Wild- baderinnen im Interesse der deutschen Sache als Mit­glieder dem Verein beitreten, um durch ihr Scherflein den Brüdern im Auslande Schulen, Kirchen, Krankenhäuser, Bibliotheken rc. zu errichten, damit unser Geschlecht den jetzigen günstigen Zeitpunkt des wiedererwachenden deut­schen Volksbewußtseins der Deutschen in aller Welt nicht ungenützt verstreichen läßt!

Die Generalversammlung des Turnverein Wildbad wurde am Sonntag nachm, im HotelSonne" unter reger Beteiligung der aktiven und passiven Mitglieder, sowie der Turnerinnen abgehalten. Vorstand Fahrbach er- öffnete die G.-V. mit einem Willkommgruß an die Turner und Turnerinnen und gedachte vor Eintritt der Tages­ordnung der gefallenen und verstorbenen Mitglieder und forderte die Anwesenden auf, ihrer durch erheben von den Sitzen zu gedenken, welcher Aufforderung restlos Folge geleistet wurde. Daran anschließend folgt der Geschäfts­bericht des abgelaufenen Vereinsjahrs, das für den Verein ein arbeits- und erfolgreiches genannt werden kann. Fand doch im Laufe des vergangenen Sommers das 40jährige Jubiläum des Turnvereins statt, das an die Aktiven wie an die Vorstandschaft gewaltige Anforderungen stellte, was der Vorsitzende denn auch in seinem Bericht gebührend würdigte und insbesondere den Turnwarten W. Löbe, E. Philipp und L. Aldinger namens des Vereins seinen herzlichen Dank aussprach, dafür, daß sie sich dem Verein in ganz selbstloser Weise zur Verfügung stellten. Sein Dank galt außerdem dem Turnrat für dessen erfolg­reiche Zusammenarbeit, den Turnern und Turnerinnen für ihre Arbeit die sie für den Verein geleistet und damit so schöne Erfolge errungen haben. Die G.-Versammlung nahm hierauf das Protokoll des Schriftführers Ludwig Müller von der vorjährigen G.-B. zur Kenntnis, dem der Kassenbericht des Kassiers Wilh. Bott folgte. Die Einnahmen betrugen im abgelaufenen Vereinsjahr 5551 70 Mk. Die Ausgaben Mk. 5113.77. Der Bericht des Turnwarts W. Löbe ließ eine große Befriedigung er­kennen. Konnte doch der Verein am hiesigen Turnfest 28 Einzelpreise und 1 Vereinspreis erringen. Außerdem siegte unsere Mannschaft im Kamps um den Wanderpokal der Stadtgemeinde Wildbad gegen die Vereine von Schwann und Engelsbrand. Der hiesige Turnverein hat bei diesem Fest gezeigt, daß die edle Turnsache eine gute Pflegestätte in Wiidbad gefunden hat. Auch vom Landes­turnfest in Ulm brachten 5 mackere Mannen Preise mit nach Hause, desgleichen die Musterriege, worüber sich die Vereinspreisturner am meisten gefreut haben. Beim 25jährigen Jubiläum des T.-V. Dennach erhielten wieder­um 13 hiesige Turner Preise und in den bei Schwann stattgefundenen Gaustaffelläufen wurden sämtliche 5 Staffeln mit Preise bedacht, darunter die beiden Turnerinnenstaffeln mit je einem 1. Preis. Die vielen dieses Jahr errungenen Preise sind nicht zum wenigsten auf die große Zahl Turn­stunden (107) bei einem Durchschnittsbesuch von 39 Turnern und Zöglingen zurückzuführen. Gewiß ein erfreuliches

Bild, das Turnwarte und Turner in gleichem Maße ehrt. Line erfreuliche Entwicklung zeigte der Jahresbericht des Turnwarts E. Philipp in Bezug auf die Damen­riege. Bor Jahresfrist mit 28 Teilnehmerinnen ge­gründet, sei diese im Laus dieses Jahres auf 73 Turner­innen gestiegen, von denen durchschnittlich 40 die regel­mäßigen Turnstunden besuchten. Diese Zahlen beweisen, daß wir am hiesigen Platze in der Lage seien, einen schönen Stamm von Turnerinnen heranzubilden, wenn der Sache Vertrauen und Zeit entgegengebracht würde. Dies müsse aber besonders von Seiten des Vereins und insbesondere von denjenigen Mitgliedern, die Töchter haben, geschehen. Geturnt wurde das ganze Jahr und zwar in ca. 60 Turnstunden. Die Ausbildung zeitigte ganz enorme Leistungen der Turnerinnen, die sich hier und auswärts in Pyramiden und Gruppenübungen vor zahlreichen Zuschauern zeigen und ungeteilten Beifall ent­gegennehmen durften. Daß auch im Einzelturnen etwas geleistet wurde, ist beim Abturnen festgestellt worden. Sämtliche Teilnehmerinnen konnten mit Preisen bedacht werden, was für noch Fernstehende eine Anregung zum Beitritt sein möge. Mit herzlichem Dank an die Tur­nerinnen für ihr tapferes Verhalten im vergangenen Jahr schloß der Damenturnwart seinen ausführlichen Jahres­bericht. Nachdem gegen die verschiedenen Berichte, die zur Diskussion standen, keine Einwendungen gemacht wor­den waren, schritt man zu den Neuwahlen, wobei Ehren­vorstand Kallfaß den Vorsitz führte, der auch den Dank des Vereins an die seitherigen Vorstandsmitglieder zum Ausdruck brachte. Vorstand W. Fahcbach, Kassier W. Bott und Schriftführer Ludw. Müller wurden per Akklamation wiedergewählt. Desgleichen die Turnwarte Willibald Löbe und Ludwig Aldinger. Die Damenabteilung wählte ein­stimmig ihren verdienten Turnwart Erwin Philipp wieder, dem als tüchtige Stützen Adolf Dommer und Hermann Bausert zur Seite gestellt werden. Als Zöglingsturnwart wurde Gustav Schund, gewählt. In den Ausschuß kommen: Metzgerobermeister Karl Krauß, Karl Kern sen., Karl Kern junior, A. Sixt, Th. Gack, Wilh. Treiber, Anton Wolf, Hermann Treiber. Fahnenträger bleibt Ludwig Kappelmann, der Treue. Zur Zeitverkürzung sang man zwischendurch erfrischende Turnerlieder. Nach den Wahlen übernahm Vorstand Wilhelm Fahrbach mit Dankesworten für Ehrenvorstand Kallfaß, die dieser erwidert, den Vor­sitz. Daran schloß sich dann die Verteilung der Di­plome vom Kreisturnfest. Hierauf wurden 4 Nauauf- nahmen vorgenommen und der Ankauf einer Ringmatte um 120 ^ genehmigt. Die übrigen Anträge bei Punkt Verschiedenes wurden in Anbetracht der vorgeschrittenen Zeit für die nächste Monatsversammlung zurückgestellt. Mit einem dreifachenGut Heil" schloß alsdann der Vor­stand die anregend verlaufene Generalversammlung.

Zuschlag bei Lösung von Fahrkarten. Die Hauptver­waltung der Deutschen Reichsbahngesellschaft teilt mit, daß sie auf vielfache Vorstellungen nunmehr eine Prüfung ein­geleitet habe, ob der Zuschlag bei der Lösung von Fahr­karten im Zug seinen Zweck soweit erfüllt habe, daß an seinen Abbau gedacht werden kann Um für das reisende Publikum schon jetzt Erleichterungen eintreten zu lassen, hat sie die Reichsbahndirektionen bereits ermächtigt, auch bei den bisher auf den Erstattungsweg verwiesenen Fällen von der Erhebung des Zuschlags dann abzusehen, wenn die Reisenden auf der Uebergangsstation aus Gründen, die vor der Eisenbahnverwaltung zu vertreten sind, z. B. infolge Zugverspätung oder Schalterandrang, keine Fahrkarte zur Weiterfahrt habe lösen können, und diese Hinderungsqründe bei dem Zugspersonal aus dem Dienstweg bekannt gewor­den sind.

Brotpreise in den Bahnwirtschaften. Um die Bestrebun­gen nach einem weiteren Preisabbau zu unterstützen und das Publikum wieder an den Gebrauch von Kupfermünzen zu gewöhnen, hat der Verband der württ. Bahnwirts auf Anregung der Reichsbahndirektion Stuttgart die Verkaufs­preise für Einzelbrote, einschl der Tafelbrote, Wecken und Bretzeln, soweit diese bisher 5 Pfennig betrugen, in den Betrieben seiner Mitglieder mit sofortiger Wirkung allge­mein auf 4 Pfennig das Stück ermäßigt.

Die sozialen Leistungen der Reichsbahn. Die Reichsbahn verfügt zurzeit über einen eigenen Hausbesitz von 112 000 Wohnungen und über rund 40 000 Genossenschaftswoh­nungen, die mit Unterstützung der Reichsbahn geschaffen wurden. Unter den 44 000 neuen, in den letzten 6 Jahren für das Personal erstellten Wohnungen befinden sich nur 250 für die oberen Beamten. An Zulagen für außerordent­liche Leistungen wurden im Jahr 1925 20 Millionen (2 v. H. des Gesamtaufwands der Beamtenbesoldung) für die Tüch­tigsten und am meisten Belasteten aller Beamtenklassen ausbezahlt; sie stellen gewissermaßen Akkordzuschläge der Beamten dar. Für dar Jahr 1926 ist der gleiche Betrag vorgesehen.

Kleine Nachrichten aus aller Welt

Reichsgründungsfeiern. Von einer großen Zahl von Vereinigungen und Verbänden und den Vereinigten Vater­ländischen Verbänden wurde die Reichsgründung, der 18. Januar, durch festliche Veranstaltungen gefeiert.

Alpenländische Mnlerschau in Berlin. Im Berliner Künstlerhaus wurde am 17. Januar ein» vom deutsch-öster­reichischen Volksbund veranstaltete Winterfchau eröffnet, die dem Vereinigungsgedanken beider Länder dienen soll.

Der Grillparzer-Preis. Das Preisgericht hak den von Grillparzer gestifteten Preis dem Dichter Franz Werfel einstimmig zuerkannk.

Steuerermäßigung auf den Nobelpreis. Die schwedische Regierung hak eine Steuerermäßigung auf den Nobelpreis von 40 Prozent auf 3 Prozent vom fchwedsichen Reichstag erbeten. Gleichzeitig soll der Stiftung sofort eine einmalige Rückvergütung in Höhe von 275 000 Kronen gezahlt werden.

Eine Liga des Schweigens. Ein Pastor einer unitarischen Kirchengemeinde in Neuyork, Dr. Slaten, hat mit seinen Gläubigen einen Feldzug eingeleitet, um über ganz Amerika eine Liga des Schweigens zu gründen. In einer öffentlichen Botschaft führt Dr. Slaten aus, daß Schweigen nicht nur die Gedankentätigkeit erhöhe und das Nervensystem beruhige, sondern daß im Schweigen die menschliche Kraft des Kör­pers wie des Geistes begründet liege, und daß Kranke durch Schweigen geheilt werden können.

Der älteste deutsche Schriftleiter. Der 82jährige Schrift­leiter desDürkheimer Tageblatts", wohl der älteste in ganz Deutschland, ist in den Ruhestand getreten.

Die Hilfeleistung derHessen". Das deutsche Kriegsschiff Hessen" machte einen neuen Vorstoß im vereisten Finnischen Meerbusen und traf 5 deutsche und 3 russische Dampfer, die mit Hilfe russischer Eisbrecher offenes Wasser hatten ge­winnen können. DieHessen" gab an ein deutsches Schiff Lebensmittel ab.

Reicher Segen. Einem Landwirt der Haslacher Gegend (Baden) wurden dieser Tage von seiner Frau Zwillinge geschenkt. Am selben Tage gabs im Stall noch ein junges Kalb, junge Schweine und junge Ziegen.

Anschlag aus den Direktor einer bad. Iwangserziehungs- anstalt. Am Sonntag abend wurde auf den Direktor der Zwangserziehungsanstalt in Flehingen (Amt Breiten) Pro­fessor Dr. Georgi ein Mordanschlag verübt. Dr. Georgi war zu einer angeblich Kranken nach der Turnhalle gerufen worden. Unterdeß wurde er durch zwei Schüsse in die linke Brustseite lebensgefährlich verletzt. Man vermutet den Rache­akt eines früheren Fürsorgezöglings.

73 Schafe von Hunden zerrissen. Nachts drangen zwei Hunde in eine Schafherde, die bei dem Zigarettenfabrikanten Wunsch in Philippsburg (Baden) untergebracht war. Die blutgierigen Tiere fielen über 76 Schafe her und zerrissen sie teilweise buchstäblich. 67 Schafe waren sofort tot und sechs mußten noch geschlachtet werden. Man fahndet nach den bei­den Hunden.

Der porkuaiesische Angola-Skandal. Der ehemalige Han­delsminister Dr. Simoes ist unter der Beschuldigung ver­haftet worden, in die Banknokenfälschungsaffäre der Angola- Bank verwickelt zu sein. Bisher sind in dieser Angelegen­heit elf Personen verhaftet worden.

Die Barmats verduftet. Die Brüder Barmats, die sich bekanntlichkrankheitshalber" schon lange auf freiem Fuße befanden, sind ausgerissen und befinden sich mit ihrem eben­falls entwichenen Landsmann Holzmann in Holland. Die Staatsanwaltschaft bereitet einen neuen Haftbefehl gegen die Barmats vor. Es soll untersucht werden, wie BarmakS in den Besitz von Auslandspässen gelangt sind. Man wird die Frage aufwerfen können, welche von den verschiede­nen Seiten des Barmatskandals die schlimmste ist.

Schwere Explosion in Berlin. Am Montag früh ereig­nete sich in dem Haus Kirchstraße 9 eine Explosion, die durch Entzündung eines Fasses Benzin, das in einem Seifengeschäft lagerte, hervorgerufen wurde. Das Faß flog in die Luft. Die ganze Eckseite des vierstöckigen Hauses, gerade wo sich in jedem Stockwerk die Schlafzimmer befanden, stürzte mit den Wohnungseinrichtungen usw. zusammen. 26 Bewohner wur­den schwer verletzt, 6 davon sind bereits im Krankenhaus ge­storben. Außerdem meldeten sich 15 Leichtverletzte. D>e Leichen des Seifenhändlers, zweier Frauen und eines 2!4- jährigen Kinds liegen noch unter den Trümmern, mehrere werden vermißt. Die ganze Straße bietet ein Bild der Zer- störung. Sämtliche Fensterscheiben sind zertrümmert, die Fensterkreuze herausgerifsen. Ein Mietkrafkwagen, der im Augenblick der Explosion vorbeifuhr, wurde umgeworfen und vollständig zertrümmert. Ein Mann, der am Haus vor­überging, wurde von einem herabfallenden Mauerstein er­schlagen. Gegen 11.30 Uhr vormittags stürzte der letzte Teil des Giebels des Hauses ein. Der gesamte Sachschaden wird auf eine Million Mark geschätzt. Die Unglückstütte liegt in Berlin-Moabit.

Ein unglücklicher Schuß. Der Polizeibeamte Weneschen in Duisburg legte, als er in der Nacht zum Sonntag mit seiner Frau nach Hause zurückkehrte, den Revolver auf den Tisch. Dabei entlud sich nach seiner Angabe die Waffe und eine Kugel drang der Frau in den Kopf ein, so daß sie sofort tot war. Weneschen wurde in Haft genommen.

Ein pok sicher Räuber verhaftet. In Berlin wurde ein feingekleib.Ler Mann verhaftet, bei dem man einen geladenen Revolver und eine Flasche Strychningift vorfand. Wie sich herausstellte, gehörte er einer polnischen Räuberbande an, die von Berlin aus Raubzüge im Lande machte. Das Gift diente zur Tötung der Hofhunde.

Vier Knaben ertrunken. Bei der Heimkehr von einer Weihnachtsfeier eines Dorfes bei Stockholm gerieten vier Knaben im Alter von 14 und 15 Jahren, die den Weg über ein zugefrorenes Gewässer nahmen, in der Dunkelheit mit ihrem Schlitten in eine offene Stelle-und ertranken.

Vermißter Dampfer. Ein norwegischer Dampfer aus Tromsö, der am 31. Dezember von Stettin mit einer Ge­treideladung nach Bergen abgegangen war, ist dort noch nicht eingetroffen.

Der Winker in Italien. Die Sckmeefälle In Italien setzen sich fort. Die Baumwollpflanzungen an der Riviera haben schweren Schaben gelitten. Bei Triest sind zahlreiche Wölfe aus dem Gebirge aufgetreten.

Strandung. In der Straße von Messina ist ein eng­lischer Dampfer aufgelaufen.

Wer betreibt den Alkoholfchmuagel in Amerika? Nach

der amtlichen Mitteilung des amerikanischen Staatssekretärs für Justiz wurden vom 1. Juli bis 31. Dezember 1925 24 ausländische Schiffe mit verbotenen Alhokolladungen in der amerikanischen Clsmeilenzone besckflagnahmt. Davon waren 20 Schiffe englisch, 2 französisch und 2 kubanisch. Die englischen Handelskammern hatten kürzlich behauptet, der Alkoholschmuggel nach Amerika werde hauptsächlich von Deutschland betrieben; in Hamburg befinde sich ein eigenes großes Schmuggellager.

Eisenbahnunglück. Bei Miyanoshita (Japan) stürzte der Zug einer Bergbahn 200 Fuß tief über einen Bergabhang hinab. 18 Reisende wurden getötet, 20 schwer verletzt.

In Pittsburg (Amerika) stürzte ein Straßenbahnwagen in den Ohiofluß. Drei Personen blieben tot, 16 wurden schwer, 8 leichter verletzt, zwei werden vermißt.

Das Sperrgesetz. Am 13. 5anuar fand die Schiedsgerichts- Verhandlung in der zwischen dem Reichsfinanzministerium und verschiedenen württ. Städten bestehenden Streits über die Gemeindebesoldungen stakt. Nach dem Reichssperrgeseh sollen die Gemeinden an ihre Oberbürgermeister und Beam­ten keine höheren Gehälter bezahlen, als entsprechende Reichsbeamten besoldet sind. In der Schiedsgerichtsver­handlung wurde keine Entscheidung getroffen: es scheint von beiden Seiten die Neigung zu bestehen, den Streit so lange in der Schwebe zu lassen, bis das Reichsgesetz abgelaufen Ist.

Der aussterbende Rhu. Ums Jahr 1890 gab es an dem felsenreichen Nordabhang der Alb noch etwa 55 Brutpaare des größten deutschen Wildvogels, des Uhu. Heute sind es dank der sinnlosen und erbarmungslosen Jagdausübung Un­berufener höchstens noch 4 oder 5 Paare. Der Uhu steht jetzt unter staatlichem Schutz und darf nicht mehr gejagt werden-