Au» der Partei ausgelassen

Berlin, 13. Januar. Die kommunistische Reichstagsfraktion hat den Abg. Katz ausgeschlossen. Käst legt aber sein Man­dat nicht nieder, sondern hat sich in die Abgeordnetenliste als zu keiner Fraktion gehörig" eingetragen.

Die Arbeitslosigkeit im Reich

Berlin, 13. Jan. Die Zahl der unterstützten Erwerbs­losen ist in der Zeit vom 15. Dezember 1925 bis 1. Januar von 1060 397 aus 1485 931 gestiegen. Die Zahl der unter­stützten männlichen Erwerbslosen beträgt 160 879. Die Stei- erung gegenüber vom 15. Dezember 1925 beträgt etwa» der 40 Prozent.

Einspruch gegen die Anstellung eines Aaszlfien an der Universität Bonn

Berlin, 13. Januar. In einer deutsch-völkischen Freiheits- Partei an den preuß. Landtag gerichteten Anfrage wird ge- fordert, daß die Anstellung des als Faszisten bekannten Dr. Bertholdi als Lehrer der italienischen Sprache an der Universität Bonn rückgängig gemacht wird. Bertholdi ist in der Bekämpfung des Deutschtums in Südtirol besonders tätig gewesen.

Landesverräter

Leipzig, 13. Jan. Las Reichsgericht verurteilte den 28jährigen Kaufmann Wilhelm Hennicke aus Berg-Neu­stadt zu 2 Jahren 6 Monaten Zuchthaus, 5 Jahren Ehr­verlust und dauernder Stellung unter Polizeiaufsicht. Hen- nicke hatte als Reichswehrsoldat in Goslar im vorigen Jahr militärische Gegenstände gestohlen und sie gegen Belohnung dem französischen Spionagedienst ausgeliefert.

Der Streik iu der Schwarzwälder Uhrenindustrie

Freiburg. 13. Jan. Der Streik in der Schwarzwälder Uhrenindustrie greift weiter um sich: auch in den größeren Betrieben in Triberg ruht die Arbeit. Der Arbeitgeber­verband hat die allgemeine Aussperrung beschlossen, falls die Arbeit nicht bis Donnerstag wieder ausgenommen wird. Dem Reichsarbeitsministerium wurde mitgeteilt, daß die Arbeitgeber an der auf 14. Januar nach Berlin einberufe- nen Besprechung sich nicht beteiligen können, da trotz dieser Einberufung der Streik erheblich zugenommen habe.

Abänderungen des franzsifchen Finanzenlwurfs durch den Kammerausschuß

Paris, 13. Jan. Der Finanzausschuß hat entgegen den Absichten der Regierung mit 22 gegen 6 Stimmen beschlos­sen, den Haushaltausgleich u. die Tilgung der schwebenden Schuld getrennt zu beraten und 3 Milliarden Ausatzsteuer des Loucheurschen Finanzgesetzes als Pfand für die Er­höhung des Notenumlaufs bereitzuhalten, statt, wie der Re- gierungsentwurs will, sie zum Haushaltausgleich heran­zuziehen.

Der Abrüstungsrummel

Paris, 13. Jan. DasEcho de Paris" verlangt, daß Frankreich die Vertagung der auf 15. Februar anberaum­ten Abrüstungs-Vorkonferenz fordern soll, denn wenn England, Deutschland und Amerika zusammenstimmen wur- den, so könnte Frankreich unter Umständen zur Abrüstung gezwungen werden, was unter allen Umständen verhütet werden müsse-

Die Besatzung des Rheinlands

London. 13. Jan.Daily Telegraph" erfährt, der Pari­ser Botschafterrat habe sich auf folgende Besatzungsst-icken im Rheinland geeinigt: Frankreich 60 000 Mann (4 Divi­sionen!). England 8000 Mann, Belgien 7000 Mann.

Die englische Besatzungsbehörde in Bingen am Rhein hat die dortige Festhalle als Lazarett für englische Geschlechts­kranke angefordert.

Verschärfung des amerikanischen kohlenstreiks

Neuyork. 13. Jan. Im Gebiet der Anthrazitgruben haben die Kohlenarbeiter erklärt, den von den Arbeitgebern gemachten Vorschlag eines Schiedsspruchs nur anzuneh­men, wenn im voraus eine Lohnerhöhung bewilligt werde. In Wilkesbarre hat die Streikleitung auch die Einstellung der Notstandsarbeiten in den Gruben der Pennsylvania- Kohlengesellschaft angeordnet.

Füttert die hungernden Vögel

Sein erster Erfolg

Kriminal-Roman von Walter Kabel 24) (Nachdruck verboten)

Als Werres das erste Spiel auflegte, kehrte Willert zu­rück. Werres zog ruhig das große Los ab, zahlte dem Oberst­leutnant Hilger seinen Gewinn aus und sah dann flüchtig wie absichtslos nach der Uhr. Es war 13 Minuten nach zwölf. Willert hatte gelegen, er hatte sich von Hause in acht Manuten, die er nur gebraucht hatte, denn als er ffortging, zeigte Werres Uhr fünf Minuten nach zwölf kein Geld holen können. Das überlegte sich Werres blitz­schnell und deckte dann die Karten weiter auf.

16. Kapitel

Willert hatte seinen Ueberzieher und Zylinder aufge­hängt und war an den Tisch getreten. Dann schenkte er sich «in Glas Bowle ein und goß es hinunter, ein zweites eben­so. Die Nachtluft schien ihn ernüchtert zu haben, wenn auch das unruhige Flimmern in seinen Augen geblieben war. Nun rauchte er nervös eine Zigarette und schaute unschlüs­sig vor sich hin. Werres ließ die Karten für ein neues Spiel mischen. Das Häufchen Gold vor ihm war in der kurzen Zeit angeschwollen. Auch zwei Hundertmarkscheine befan­den sich darunter. Dann begann das Spiel von neuem.

Der Gutsbesitzer mußte stark in Verlust sein, daß er seine vier Karten mit einem 500-Markschein bezahlte und sich 400 Mark herausgeben ließ; es war nicht die erste Bank­note, die er wechseln ließ. Werres kniffte den Schein zusam­men und schob ihn zu unterst unter die Goldstücke. Dann wollte er die Karten auflegen. Da rief die heisere Stimme Willerts:Geben Sie mir noch 4 Karten zu je 25I" Er hatte bisher gezögert, nun schien die Leidenschaft des Spiels ihn wieder erfaßt zu haben. Werres langte ihm die vier Karten über den Tisch hin und er fühlte, daß Willerts Hand zitterte. Tann nahm Werres eine Banknote in Emp­fang und wieder klang die Stimme des Kassiers merkwür­dig gepreßt, als er sagte:Es sind 500 Mark."

Aer Schein war zusammengefaltet und scheinbar gleich­

Württemberg

Stuttgart, 13. Ja». Vom Landtag. Der Verwal- tungs- und Wirtschaftsausschuß beschloß, die Regierung zu ersuchen, bei der Reichsregierung auf eine Aenderung des Angestelltenversicherungsgefetzes in dem Sinn hinzuwirken, daß der Einfluß der Versicherten in der Verwaltung dieser Versicherung gestärkt werde. Die Versicherungsrenten sollen entsprechend den vermehrten Rücklagen erhöht werden. Ein Antrag, die Angestelltenversicherung mit der Invalidenver­sicherung oder einem anderen Versicherungszweig zusam- menzulegcn, wurde abgelehnt. Ein Antrag, den Entwurf des Deutschen Städtetags zum Reichsmietengesetz abzu­lehnen, wurde angenommen.

80. Geburtstag, Generalmajor a D. H. von Krell be­geht am 14. Januar in bewundernswerter Frische den 80. Geburtstag. Er war früher Hauptmann im Pionierbatail­lon 13 in Ulm und trat 1882 zur Infanterie über. Zuletzt (189596) war er Kommandeur des Gren.-Regts. 123 in Ulm. Im Ruhestand hat er besonders für die Jnvalidenstif- tungen gewirkt.

Fleischpreisabschlag. Die Stukkgarker Mehger-Znnung hak den Preis für Schweinefleisch mit sofortiger Wirkung von 1.30 Mk. auf 1.20 Mk. herabgesetzt. Die Preise der übrigen Fleischforken bleiben unverändert.

Aus dem Lande

Zuffenhausen. 13. Januar. Verscherztes Lat­te r i e g l ü ck. Ein Schutzmann hatte von der Wohliahrts- lotterie für ein Schutzmann-Erholungsheim zehn Lose ge­nommen. Cs kamen ihm aber Bedenken über die Gewinn­aussichten und so verkaufte er die Lose an Bekannte weiter. Bei der nun stattgehabten Ziehung fiel auf eines der Lose ein Gewinn von 5000 Mark.

Heilbronn, 13. Jan. Messerstecherei. Ein 19 Jahre alter Schlosser von hier wurde in der Nähe der Knorrschen Fabrik auf dem Rathenauplatz von zwei Män­nern durch Messerstiche nicht unerheblich verletzt. Die Täter, die flüchteten, wurden ermittelt.

Gmünd, 13. 5an. Ausstellung. Für die hiesige Jubi­läumsausstellung, deren Abhaltung übrigens wegen der un­günstigen Wirtschaftslage wieder in Frage gestellt ist, sind 85 Plakakenkwürfe eingegangen. Je einen 1. Preis er­hielten August Fischinger-Wien und Alois Baumhauer- Gmünd, den 3. Preis August Klaiber-München. Eine Aus­wahl der Entwürfe wird später im Landesgewerbemuseum in Stuttgart ausgestellt werden.

Giengen o. Br., 13. Jan. Einbruch. Aus dem Ver­kaufsstand ain Bahnhof wurden durch Einbruch Zigarren, Zigaretten, Schokolade usw. gestohlen.

Trossingen, 13. Jan. Brand. Die Scheuer und der Dach­stock des Wohnhauses des Sägen- und Dreschmaschinen­besitzers Ehr. Ulrich sind vollständig abgebrannt. Auch die Dreschmaschine fiel dem Feuer zum Opfer.

Anlingen OA. Riedlingen, 13. Januar. Schlägerei. Vor der Wirtschaft zumHirsch" fand nach vorausgegange­nem Wortwechsel zwischen hiesigen jungen Leuten eine Schlä­gerei statt, wobei ein Beteiligter derart geschlagen wurde, daß er nach Haus verbracht werden mußte, wo er nun schwer krank darniederliegt. Die Täter sind ermittelt.

Waldsee, 13. Januar. Torfgewinnung. Im Torf­riedHerdtle" (ob. Ried) wurde eine große Halle erstellt für maschinelle Gewinnung von Torsbrikett und später Teeröl. Zurzeit sind zur Erstellung großer Maschinen Ingenieure und Monteure aus Holland anwesend und sollen, wenn das Unternehmen gelingt, weitere zwei Hallen in Bälde erstehen.

Hauerz OA. Leutkirch, 13. Januar. Wahl. Die Kloster, au M. Augustin« Brächte von Rupprechts wurde zur ebtissin des Cisterzienserinnenklosters Maria Stern Ewig- gen (bei Bregenz) gewählt.

Benzingen OA. Gammertingen, 13. Jan. Eine hiesige Lürgerstochter wurde auf dem Weg von Veringenstadt nach Lenzingen im Walde von einem Handwerksburschen über­fallen, mißhandelt und ihres Geldes beraubt.

Hößlinswart OA. Schorndorf, 13. Jan. Vorzeitige Frühlingsboten. Seit letzten Freitag wurde auf dem hiesigen Kirchturm erstmals ein Star und tags darauf auch sein Weibchen gesichtet. Beide sind noch bis zum heutigen Tag als vorzeitige Frühlingsboten in unserem Ort.

gültig gab Werres, ohne ihn anzusehen, die einzigen drei Hundertmarkscheine die in seiner Kaffe waren, und noch 100 Mark in Gold heraus. Die Banknote, die Willert ihm gereicht hatte, legt« er oben auf die ungeordnet aufgeschich­teten Goldstücke. Werres bemerkte, wie Willert mit nervö­ser Unruhe seine Hände verfolgt hatte, als wollte er sich überzeugen, wo die Banknote blieb. Blitzschnell reihten sich die kombinierenden Gedanken in des Kriminalisten Kopf aneinander. Er mußte diese Banknote, die Willert soeben gewechselt hatte, um jeden Preis an sich bringen, aber die Schwierigkeit war, dieses unauffällig und geschickt zu tun, und. Len von dem Gutsbesitzer ihm gegebenen 500-Mark- schein. den Willert unter dem darüber gehäuften Goldgelbe kaum bemerkt haben konnte, gegen einen anderen einzu­tauschen

Des jungen Mannes bemächtigte sich plötzlich eine seltene Erregung. Er, der sonst so kaltblütig überlegte, den die Geistesgegenwart kaum verließ jetzt fühlte er, daß seine Nerven vibrierten und sein Denken sich verwirrte. ge­rade jetzt, wo er sichere Klarheit und schnelles Handeln so notwendig brauchte. Aber seine gewohnte Energie blieb Siegerin. Seine Stimme klang gleichmütig und kühl, als er fragte:Wünscht einer der Herren noch Karten?"

Es erfolgte keine Antwort. Aber in den wenigen Sekun­den, in denen Werres die Frage ausgesprochen, war er mit seinem Plane fertig Er nahm das vor ihm auf dem Tisch liegende Spiel in die linke Hand, als wollte er die Karten jetzt auflegen. Da entglitten sie ihm scheinbar absichtslos er wollte mit der rechten Hand noch schnell zugreifen da lag ein Teil der Kartenblätter über seine Kaffe ausge­streut. ein Teil am Boden, einige waren weit ins Zimmer geflogen. Werres murmelte ein sehr verlegenesPardon, meine Herren, ich bin sehr ungeschickt gewesen", und be­mühte sich, die Karten zusammenzulesen. Die Herren spran­gen auf und halfen bereitwilligst, kurze Zeit achtete nie­mand auf ihn. Und blitzschnell hatte er die Banknote des Kassierers in der Hand zusammengeknüllt und dafür die unter den Goldstücken verborgene ebenso zusammengefaltete

Stuttgart, 13. Jan. Eingaben an den Landtag. In der Zeit vom 23. Oktober bis 11. Dezember sind an den Landtag 31 Eingaben gerichtet worden, die den verschie­densten Ausschüssen zur Behandlung übergeben wurden.

Landwirtschaftskammer-Wahlen. Die Anmeldungen zu der Wählerliste für die Landwirtschaftskammer-Wahlen sind hiey bis jetzt in so geringer Zahl eingegangen, daß ein nochmaliger Hinweis auf den baldigen Ablauf der Frist (am nächsten Samstag) angezeigt erscheint. Wer sich nicht an­meldet, kann auch nicht in die Wählerliste ausgenommen werden.

llnkerkürkheim, 13. Jan- Selbstmord. Heute vor­mittag erschoß sich in seinem Büro der verheiratete 33 I. alte Clvir Bruder, Teilhaber der Firma Bruder u Co., welche Firma in der Cannstatter Straße seit 1. Januar 1925 eine Buchdruckerei in Betrieb hatte. Der Verstor­bene hinterläßt eine Frau und ein minderjähriges Kind.

Gmünd. 13- Januar Wieder im Betrieb. Der Kraftwagenverkehr zur Arbeiterbeförderung Gmünd-Lein­zell, der vorübergehend eingestellt war, wird seit einigen Ta­gen von der Firma Spindler am Markt wieder ausgeführt.

Fachsenfeld OA. Aalen, 13. Januar. Brand. Heute na cht ist das dem Rößleswirt Bäuerle gehörige Wohnhaus mit Scheuer und Stallung vollständig niedergebrannt.

Tübingen, 13. Januar. Treibeis. Infolge der plötz'ich eingetretenen Kälte führte der Neckar in ganz ungewöhnlicher Weite Treibeis, so daß dadurch heute früh vorübergehend die Stromerzeugung des Neckarkraftwerks gefährdet war.

Freudenstadt. 13. Jan Vor der Aufhebung des Zahnradbetriebs. Wie derGrenzner" erfährt, sind in den letzten Wochen auf der Murgbahn-Zahnradstrecke Versuchsfahrten mit Lokomotiven C 16 gemacht worden, die befriedigend ausgefallen sind. Es ist deshalb mit der Auf­hebung des Zahnradbetriebs in absehbarer Zeit zu rechnen.

Ehrliche Handwerksburschen. Gestern fanden zwei Hand­werksburschen in der Nähe von Aach einen Mantel und eine Brieftasche mit 170 Mark Inhalt, die sie dem Eigentümer, einem Bürger von Pfalzgrafenweiler, wieder zustellten.

Ulm, 13. Januar S t a d t f i l m. Es ist geplant, das wir­kungsvolle Stadtbild der Altstadt in Verbindung mit Einzel­heiten aus der Ulmer Geschichte in einem Werbefilm (Ulmer Stadtfilm) darzustellen.

Baden

Karlsruhe, 13. Jan. Nach vorläufigen Angaben des Badischen Statistischen Landesamtes wurden bei der Volks-, Berufs- und Betriebszählung im Juni v. I. in Baden 293 960 landwirtschaftliche Betriebe gezählt, also 33 790 mehr als im Jahre 1907. Verhältnismäßig am stärksten haben die Betriebe unter 20 Ar zugenommen, in der Haupt­sache also wohl sog. Klein- und Schrebergärten. Die Zahl der Betriebe, die mehr als 2 Hektar landwirtschaftlich be­nutzte Fläche bewirtschaften, ist seit 1907 um rund 10 v. H. zurückgegangen. Dieser Rückgang ist zu beobachten ge­wesen in der Hauptsache in den industriellen Gegenden wie Mannheim, Weinheim usw., während in den mehr land­wirtschaftlichen Bezirken eine Zunahme der größeren Be­triebe festgestellt worden ist.

Pforzheim, 13. Januar. Aus einem hiesigen Lagerraum sind größere Mengen Kolonialwaren. Wein und Spirituosen gestohlen worden.

Als der Gerichtsvollzieher Ehrler aus Pforzheim bei dem von seiner Frau getrennt lebenden Goldschmied Emil Bischofs in Dietlingen eine dienstliche Angelegenheit erledigen wollte, wurde er von diesem überfallen und dermaßen mißhandelt, daß er sich sofort in ärztliche Behandlung begeben mußte.

kalbertshausen b. Mosbach, 13. Jan. Hier ist am Sonn­tag die Scheuer des Landwirts Schenk durch Feuer in Schutt und Asche gelegt worden.

Villingen i. B., 13. Jan. Durch Leichtsinn beinahe ums Leden gekommen ist der von Freiburg gebürtige, bei einem hiesigen Schmiedmeister beschäftigte Lehrling Joseph Schwendemann. Er spielte, noch im Bette liegend, mit einem Revolver, wobei sich ein Schuß entlud. Tie Kugel drang ihm unter dem Herzen in die linke Bcustseite ein. Die Verletzung ist nicht lebensgefährlich.

Donaueschingen, 13. Januar. Aufklärung eines Raubüberfalls. Der Raubüberfalt auf den Landwirt » >> > .. . .. .. . > » '. M M

des Gutsbesitzers hervorgezogen, die andere hinuntergeWL beu. Niemand hatte die Komödie durchschaut oder auch nur geahnt, selbst Willert nicht, niemand hatte den Austausch der Scheine bemerkt. Als die Karten wieder beisammen waren, mußte jedoch ein anderes Spiel genommen werden," da einige Kartenblätter zu sehr beschmutzt und zerknüllt aussahen. Auf Werres Eoldhäuflein aber lag wie vorher ein zusammengeknisfter 500-Markschein.

Wittert gewann, gewann. Werres bemerkte wohl das erleichterte Ausatmen Willerts, als er sich seinen vermeint» lichen 500-Markschein wieder zurückwechseln konnte. Es läge ihm gerade etwas an diesem Schein, denn er habe ihm Glück gebracht, äußerte er lächelnd und ahnte nicht, daß der seinige noch unter dem Häuflein Goldstücke lag. Das Spiel, nahm seinen Fortgang. Werres, als Bankhalter, hatte, nur noch 20 Mark in Gold vor sich liegen, in seiner Tasche aber als gewonnenes Geld die Banknote des Kassierer» Willert. Als er jetzt, da er erklärt hatte, nicht mehr weiter spielen zu wollen, um den Tisch herumging, und sich ein Glas Bowle einschenkte, lächelte er sein altes, spöttisches, überlegenes Lächeln. Wie leicht sich die Menschen doch täu­schen ließen-und wie gut es war, daß der Zufall ihn

gerade heute in diese Gesellschaft geführt hatte. Wenn aber alle seine Vermutungen nicht zutrafen? Wenn sein Verdacht ein falscher war? Was dann? Wo eine neue Fährte su­chen^ Aber es traf alles so seltsam zusammen.

Nach einer Stunde brach man auf. Es war inzwischen 2 Uhr geworden. !

Als Werres sich von Willert mit einem fast absichtslos hingesprochenenAuf Wiedersehen morgen!" verabschiedet«, sagte dieser bedauernd:Ich kann morgen leider erst später kommen, ich habe abends in einem Verein etwas vor." :

Dann trennte man sich.

Möller begleitete Werres, und als sie durch die kühle Nacht Lahinschritten, meinte der Referendar leis:Sie ha­ben wohl ein hübsches Sümmchen gewonnen, Kollege?" Werres nickte:Za, es ist ein netter Zuschuß, was ich da mit heimbringe." (Fortsetzung folgt.) H

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