Württemberg
Stuttgart. 21. Dez. Einmalige Unterstützung an Erwerbslose. Der württ. Landtag hat in seiner Sitzung am 19. ds. Mts. die Regierung ermächtigt, nach näherer Anweisung des Arbeitsministeriums an besonders bedürftige Erwerbslose eine einmalige Unterstützung bis zum Gesamtbetrag von 200 000 RM. zu gewähren. Hiervon erhalten u. a. die Arbeitsnachweise in Schorndorf 33 038, Freudenstadt 14 242, Gmünd 12 655, Heilbronn 10 214, Ulm 10 407, Eßlingen 9909, Oberndorf 9114, Feuerbach 9112, Aalen 6845, Mühlacker 4753, Schwenningen 4039 RM.
Vorkragskurs für Weingartner. In der Städt. Hildhalle in Weinsberg wird am 16- und 17. Februar 1926 ein Vortragskurs für Weingärtner über wichtige Fragen aus den Gebieten des Weinbaus (einschließlich der Rebschädlings- bekämpfung) und der Kellerwirtschaft unter Mitwirkung verschiedener Redner mit neuem Kursprogramm abgehalten werden.
Vom Tage. In einem Geschäftslokal in der Müllerstraße kam ein 27 I. a. Former mit einer beschädigten elektrischen Lichtleitung in Berührung und wurde getötet. — In einem Straßenbahnwagen fand abends zwischen dem Schlachthof Gaisburg und Wangen unter den Fahrgästen eine Messer- -ftecherei statt. Hierbei wurden zwei 25 Jahre alte Fabrikarbeiter durch mehrere Messerstiche schwer, jedoch nicht lebensgefährlich verletzt. Sie wurden nach dem Katharinenhospital übergeführt. Der Täter, ein 40 Jahre alter Maschinenarbei- ter wurde festgenommen.
Heoelfingen, 21. Dez. Ueberfall. In der Kelterstraße wurde der ledige Metzger Maier von dem verh. Arbeiter Sch. von hier hinterrücks überfallen und mit einem Totschläger derart auf den Kopf geschlagen, daß er blutüberströmt zu Boden stürzte. Der Täter ficht seiner Bestrafung entgegen.
Ankerkürkheim, 21. Dezr Tödlicher Rodelunfall. Der eine der beiden Rodler, die auf der Rokenberger Skeige den Unfall beim Schlittenfahren erlitten haben, ist im Krankenhaus an der erlittenen schweren Kopfverletzung gestorben.
Aus dem Lande
Plochingen. 21. Dez. Rücksichtslos. Auf der Straß« nach Altbach wurde ein älterer Mann von Fellbach von einem Motorradfahrer angefahren und zu Boden geworfen. Ohne sich um den bewußtlos am Boden liegenden Mann zu kümmern, fuhr der Fahrer unerkannt davon. Ein des Wegs kommendes Fuhrwerk nahm den Verunglückten auf und verbrachte ihn ins 3ohannikerkrankenhauS.
Backnang. 21. Dez. Mahnung an die Landwirte. Die eingehenden Nachforschungen nach der Ursache des Scheunenbrands in Heutensbach haben ergeben, daß mit großer Wahrscheinlichkeit der Brand durch Warmlaufen des Motors entstanden ist. Das Lager auf der Seite der Riemenscheibe war durch die lange Benützung ausgelaufen. Dies hatte eine außerordentlich starke Reibung der Welle mit dem Lager zur Folge. Bei der hohen Umdrehungsgeschwindigkeit liefen die Teile heiß, wodurch sich der am Motor haftende Staub entzündete und den Brand der Scheuer zur Folge hatte.
rNögglingen. OA. Gmünd, 21. Dez. Ein billige« F a h r r a d. Am 11. November wurde dem Arbeiter F. in Mögglingen vor der Vahnhosrvirtschast abends das Fahrrad von einem bis jetzt noch unbekannten Täter entwendet. Der Dieb ging mit dem Rad nach Schechingen und verkaiüt« e« dort um 25 Das Rad kam dann in wenigen Tagen wegen seiner Billigkeit in vier Hände und konnte in BrÄn- kofen ermittelt und dem Eigentümer wieder ausgehändigt «erden.
Westhausen OA. Lllwangen, 21. Dez. Scharlach. Innerhalb einiger Tage sind hier fast alle kleinen Kinder an Scharlach erkrankt. Doch ist der Verlauf der Krankheit bisher nicht bösartig.
Heidenheim, 21. Dez. FürdieAltveteranen. Sechs bedürftigen Altveteranen von 1870/71 verwilligle die Verwaltungsabteilung auf Anregung des Veteranenvereins ein« Weihnachtsgabe von je 25 oll aus der Stadtkasse.
Die Zahl der Erwerbslosen beträgt über 130. — Di« Zahl der Wohnungssuchenden in der Gesamtgemeinde beträgt 400.
Wildberg, OA. Nagold, 21. Dez. In der Futter- schneidmakckine. Frau Anna Droß brachte die rechte
Sein erster Erfolg
Kriminal-Roman von Walter Kaoel 8) (Nachdruck verboten)
„Mich — hierher — führten? Das klingt ja — als —
hätten Sie Verdacht auf mich."-
Der Baron sprach den Satz nicht zu Ende. Ratlos, ungläubig schaute er die Anwesenden der Reihe nach an.
„Herr Baron von Berg", nahm der Staatsanwalt wieder, das Wort, „Sie sind aufs schwerste verdächtig — diesen —
Mord hier begangen zu haben!-
Hübner dachte, nun werde der Baron aufbrausen, oder entsetzt zurücktaumeln. Nichts von dem. Der Baron schüttelte nur leise den Kopf und meinte wie vorwurfsvoll'. „Aber wie sind denn diese Herren nur auf diese unmögliche Vermutung gekommen? Ich — ich soll den — meinen — ich kann wohl sagen alten Freund Friedrichs — ermordet haben? Aber was hätte ich nur für einen Grund zu solch ungeheuerlicher Tat haben sollen?"
„Bitte, Herr Baron", — Hübner war nun doch erregt, — „wollen Sie mir kurz und bündig antworten: Seit wann sind Sie in der Dannerschen Weinstube gewesen und mit wem?"
Wenn Hübner nun gehofft hatte, daß der Baron irgend welche Verlegenheit zeigen würde, so hatte ihn diese Hoffnung schwer betrogen.
„Gewiß werde ich antworten, Herr Staatsanwalt," sagte Herr von Berg plötzlich sehr kühl und sehr von oben herab. „Als ich Herrn Friedrichs kurz nach zehn am heurigen Vormittag verließ, wollte ich eigentlich nach einer Stande, — wie ich auch mit Herrn Friedrichs verabredet hatte, wiederkommen, um eine geschäfliche Angelegenheit zu erledigen. Ta ich jedoch in der Wilhelmstraße — es kann nur wenige Minuten nach ^11 Uhr gewesen sein, zwei alte Bekannte, und zwar den Rittmeister Grafen Hoyne und den Regierungsrat von Werder traf und die Herren mich aufforderten, sie zu Donner zu begleiten, habe ich mich verspätet und ^omme eben erst aus der Weinstube, die ich seit !411 Uhr
Hand in die Fukkerschne^meschin». »abri wuiden ihr vier Finger abgeschnitten.
Höfen OA. Neuenbürg, 21. Dez. Ertrunken. Beim Weidenschneiden fiel der ISjährige Keppler in den Kanal und ertrank. Man nimmt an, daß er einen epileptisch?" Anfall erlitten hat.
Reutlingen, 21. Dez. Verkehr. In der hiesigen Hau- dsiskammer fand ein« Fahrplanbesprechung statt, an der Reichsbahnrat Kühl eisen von der Reichsbahndirekl on Stuttgart teilnahm. Verlangt wurde vor allem eine Verbesserung der Zoüernbahn d. h. di« Einlegung eures Lilzug- paars nach dieser gewerbereichen Gegend. Ein« Frühöer- bindung von Stuttgart ist eine dringende Notwendigkeit im Interesse des Geschäftslebens. Reichsbcchnrat Kühleisen erwiderte, daß infolge der Dawesverpflichtungen es der Reichsbahn zur,zeit unmöglich sei, irgendwelche Verbesserungen zu versprechen.
Spaichrngen OA. Crailsheim. 21. Tödlicher Unfall. Der 35jährige Landwirt Friedrich Eberhard! jun. wollte von der noch im Gang befindlichen Futterschneid- moschine den Treibriemen losmachrn, wurde aber von diesem erfaßt und fiel von zirka 2,5 Meter Höh« s» unglücklich auf die Tenne, daß er die Wirbelsäule brach und sofort kol war. Er hinkerläßk eine Frau imk 5 Kindern.
Schwenningen, 21. Dez. Ein Waldriefe gefallen. Der „Saubühlkömg", nach der „HSUekvsigin" der stärkste Baum der Stadtwaltungen, ist gefällt worden. Im Sommer 1923 war der „Saubühlkömg^ durch Blitzschlag ss stark beschädigt worden, daß nicht» andere« übrig blieb, »l» ihn zu fällen. Der Baumriefe ist 225 Jahre alt, hat einen Stockdurchmesser von 140 Zentimeter, «ine Läng« so« 44 Meder und sein Inhalt beträgt etwa SO Feftmetsr.
Ulm. 21. Dez. Besuch der Städt. Museum r I« voriger Woche kam ein« Abordnung de» Münchener Stadt* ratr unter Führung des Bürgermeisters Dr. Klefner nach Ulm, um im Städtische« Museum Strebten Dr di« Ausgestaltung der Münchener Stadtmusewn» zu mache«. Di« Herren besichtigten in mehrstündiger Wanderung sämtlich« Räume des Museums. Di« gesamte bauliche Anlage, wie auch dis Ausstattung der Räum« fände« den ungeteilte« Beifall der Münchener Herren. In ähnlicher Weis« äußert« sich auch die Bauabteilung des Eßlinger Äemeinderats, de« das Museum in letzter Woche besuchte. »
Bernfiadt OA. Ulm, 21. Dez. B r and. Die Scheuer der Witwe Nusser ist nachts bi» auf den Grund niedergebrannt. Sämtliche Stroh- und Futtervorräte fielen dem Feuer zum Opfer. Die Entstehung des Brandes ist Ms Kurzschluß zurückzusühren. - -e -z
Tettnang. 21. Dn. Brand. In der Nacht z»m Freitag ist die Lochmiihle bei Haslach (Gemeinde Schömberg) nieder- gebrannk. Das Anwesen bestand ans Sägewerk, RWsie arch Scheuer. Es sind auch ca. 100 Zkr. Mehl und 15Ü Ztr. Frucht verbrannt. Den Besitzer Steidl«, der dl« Mühle vor kaum Jahresfrist vom Stiefvater übernommen hat, trifft trotz Versicherung ein schwerer Schaden. -- ^
Ariedcichshafen, 21. Dez. Ab Neujahr wird die Zahnrsd- fabrik nur mehr an drei Wochentagen arbepsn. Die Arbeit», losigkeit nimmt immer mehr überhand, sodaß die Stadt- r rrvaltung bereits mit Notfiandsarbeiten begonnen hat.
Der Bodensee hatte am Sonntag einen Pegelstand vi« nur mehr 2,27 Meter. Der Hafen von Arb»« und di» Lande- (t^Ue in Horn können nicht mehr mit Dampfern befahren werden. ,
Gammerkinge», 21. Dez. Verhaftung. Groß« Aufregung herrschte unter der Einwohnerschaft, als mit einem Auto zwei Geheimpolizisten au« Stuttgart hier et »trafen und einen hiesigen älteren Bürger verhafteten und nach Stuttgart Mitnahmen. Wie man hört, soll es sich wegen Beihilfe zu einem im letzte« Sommer stattgefunden«« Brand im Killertai handeln.
" ^ Baden ^
Karlsruhe. St. Dez Ein. schwerer llnMcksfast srÄgstst« sich am Samstag na., .ütlag an der Eck« der Kart- nnb Mothystratze. Ser 14jährige Wichsim Knebel «ms Mdrsch «ollt« auf die Dompfstraßenbah« ausipringen, verfHlt« aber <ms Trittbrett und geriet unter die Räder. Der junge Mann zog sich schwere Armqueflchungen und sonstige Verletzungen zu und wurde sofort in« Krankenhaus gebracht.
nicht mW? vertuen habe. Bor der Tür« der Bank stürmte« dann dtq'e bejtzen Leut» auf mich zu^nd Miste« «ich hierher." ' ' >
Der Staatsgewalt war merklich betreten. Gr wollte nicht glauben, daß der Bars« mit s» frecher Stirn «in AlW erfinden könne — wollt« aber auch den einmal gefaßten Rer- dacht nicht so schnell fallen lassen.
„Und jene beiden Herren, Ihre Bekannte«, He« Bar««, sind mit Ihnen bi» jetzt zusammen zew-jenD"
^„Bis vor wenigen Minute«, die beiden Herr«, habe« mich sogar bis vor dieses Gebäude begleitet, was Ihre Beamt« bestätigen werden."
Hübner sah Behrent fragend an. Dieser nickte. „Jawohl, Herr Staatsanwalt — das stimmt. Der Herr Baron kam mit zwei anderen Herren die Straße herunter und verabschiedete sich dann von ihnen, — es war «in Offizier »on den Husaren und ein Herr in Zivil."
Hübners Verlegenheit stkeg. Er fah vi«, daß er zu weit gegangen war, und daß der T«n, de« er Herrn von Berg gegenüber angeschlagen Hatto, nicht der «chtige gewesen war. Und blitzschnell kam ihm dann di« Erinnerung an das, war Dr. Werre» vorher gesagt hatte: „Die Beweis« für di» Unschuld des Baron» werde« sich noch heut» von selbst ergeben!"
Wie richtig zener doch kombiniert nnd wie leicht «r sich durch den Kommissar hatte irerführen lassen! Fetzt erschien ihm selbst tüeser Verdacht ssunglaublich, da» »r ln sei »er Betretenheit vergeben« nach Worten sucht«, um sei« U»g«- schlck wieder gut zu machen. Und dazu sägte noch der Baron jetzt, während der Hochmut in stziner Stimme und in seiner Haltung immov-deutkcher zutage trat: „Herr Staatsanwalt, falls Sie irgend welch« Zweifel in di« Wahrheit meiner Aussage fetzen, so schicken Sie bitte im da» Hotel Deutsches Haus. Di« beiden Herren erwarten mich dort."
„Verzeihung. Herr Baron/ — Hübner sucht« mühsam nach Worten, — „ich sehe, wir haben un« geirtt" — "-
Und dann setzt« er dem «staunt Allshorchenden «««einander, wie sich di« Berdachtsgründ« gegen ihnHanz vqnMkHi
b«» Unterrichttmmisterimu wie folgt anzesetzt: Weilmscdls.
12. L-pieinber. Als der Tag der Anmeldung kür Schüler dre aus Brgm« de; neiren Schuljahres 1926,27 in höhere Schellen eintreten willen, ist der 15. März festgesetzt.
Pforzheim, 21. Dez. Von noch unbekannter Tüte wurde nachts eine der großen KabelroLen — es wird geaenwäctis hrrr ei« Fernsprechkabel gelegt — in die Nagold gewälzt Dar sehr teure Kabel ist ziemlich schwer beschädigt und kaum noch g-branchrfähiz.
Mannheim, 21 . Dez. Am 2. d. M. ist ein 3>-. Jahre aller Knabe beim Spielen in der Küche in einen auf dem Boden sehenden, mit heißer Waschbrühe gefüllten Tovf gefallen D«, Kend hat sich am Unterkörper so schwere Brandwunden -»gezogen, daß »« am 17. d. M. gestorben ist.
«Herbach, 21 . Dez. In einer Eingabe an den Reichstag ersuchte der Bürgermeister der Stadt Eberbach, die für da« düsende Rechnungsjahr im Haushalt eingestellte Summ« van 7.5 Millionen SWi. «lr Beitrag ».den Kos^stde« Wellerdaue, an der Reckarkanaiisierung zu bewilliqsn da dir Gemeinden am Neckar durchweg die Writerführüna' de« Kanalbaus« dringend befürworten.
W-rtheim^ 21. Dez. Angesicht» der m unserer Geseich s, ve-orRttt«n Hundetokwut hat da« Bezirksamt angeordnet, daß m Wertheim ein Film über HG Hundetüllwut voraeführt Film gibt in asschucklcher Weis« Belehrung und Aufklärung über di« Gefahren der Tollwut. M
Radolfzell, 21. Dez. Zwei Sträfling« sollten von hier «ach Konstanz gebracht werde«. Unterwegs gelang «« einem, «ach der Mettno« zu entkomme«. Bi« heut« konnte er «sch nicht emgefangen werden.
Vom Vodsusce. 21. Dez. Ein« Feuersbrunst entstand am Sonntag abend in dem am Ochsenbach in Märkdors g«. legenen, großen Wohnhaus der Frau Maier und ihre« Schwiegersohns, des Pferdehändlers Jehie und äschert« e« vollständig ein. Di« Cntstehrmgsursach« ist noch unbekannt.
Griehe« bei Waldshut, 21. Dez. In selbstmörderischer Absicht verletzte sich di« 57 Jahre alte ledige Amalie Geh- rig mit einem alten Rasiermesser schwer am Handgeleick und am Hals. Es besteht Lebensgefahr.
llnieriauchrmge« bei Waldshut, 21. Dez. Die neue kach. Kirche in Unterlauchringen wurde am Sonntag emgervMt. An den Baukosten von 280 000 -ll habe« sich nicht n«r die tzrtsanftMaen, sondern auch zahlreiche KathoM«, ans der Schweiz beteiligt. . ^
Lokales.
Wild bad, 22. Dez. 192S.
Geld nicht in gewöhnlichen Briefen versenden! Dar Publikum wird gewarnt, Geld oder Geldwert in gewöhnlichen Briefen zu versenden, da dis Post bei einem Verlust des Briefes keinerlei Ersatz leistet. Auch bei Einschreibebriefen wird nur im Falle des Verlustes des Briefes eine auf 40 RM. begrenzte Vergütung gewährt, nicht aber wenn der Wertinhalt der Sendung abhanden kommt.
Schulweihnnchtsfeisr in Sprollenhaus. „Seht, da kommt der Weihnachtsmann", hörte man am Freitag abend die Kleinen in der Schule singen; und er kam auch wirklich! Die Lehrer veranstalteten mit ihren Schülern eine Schulfeier, die glänzend verlief! Nach dem gemeinsamen Gesang : „O, du fröhliche" zeigte sich ein lebendes Bild mit dem Kind in der Krippe unter Gesang: „Stille Nacht, heilige Nacht". Alsdann folgte die Darstellung mit Chorgesang „Ehre sei Gott in der Höhe". Das Kinderfestspiel die „Weihnachtswette" war von ernster Liebe getragen und tadellos gespielt. Nach dem Cinzeloortrag von: „Es weihnachtet sehr" folgte als Höhepunkt des Festes die Weihnachtsaufführung: „Die Hexe im Elfenwald", welche sowohl von den munteren Wichtelmännchen als auch von ihren Elfen mit künstlerischem Glanz gezeigt wurde. Naturgemäß wurde die Höfe Hexe, die das Kinder- stehlen nicht lassen konnte, zuletzt ins Faß gesperrt und von der Elfenkönigin endgültig aus dem deutschen Wald
ergebe« hätte« wie «ach de« bisherige« VerxehMüttge« nur ein« ei «zig- Person übrig geb liebe« wäre, auf bi« all« Spure« hinmies«« — «be« er» der Bars« von Berg. 1
„Aber bas ist ja «ehr wie rätselhaft, «ein« Herren, mehr als rätselhaft, rief brr Herr vv« Berg. „Anter diese« Umständen kan« ich es Ihne« keineswegs verübeln, Herr Staatsanwalt, daß Sie mich etwa« scharf angefaßt habe«. Als« der Portier und der Laufbursche wollen mich deutlich sekarmt habe«, als ich — das heißt, «ei« Doppelgänger — um XII Uhr bei Herr» Kiedrich« eintraf? va find« ich «ich nicht zurecht!"
„Jedenfalls banke ich Ihnen, Herr Baron," sagte Hübner höflich, „daß sie uus auf diH«, für Sie allerdings wenig angenähm« Weis« von einer falschen Fährt« abgeLracht haben. — Von der falschen Fährte — aber die richtige?"
„Wir dürfen jetzt erst keine Zeit verlieren, zunächst muß das Personal der Bank vernommen werden — möglich, daß wir da «ttonr erfahren, was uns auf ein« Spur hinweist."
„Da bin ich hier wohl überflüssig geworden, Herr Staatsanwalt?" sagte der Bars«. „Außerdem, die Herren finden mich, falls mein« Aussag« «sch notwendig sein sollte, heute abend bi» S Ilhr im Hotel, vielleicht ««cd« ich auch meine Abreise bis auf «eitere» verschieb««." 1
Herr »on Berg verbeugt« sich gegen den Staatsanwalt und di« übrigen Herren und verließ da« Zimmer, ahne eine Antwort Hübner» abguwarte«.
Doch er ging nicht allein. Kaum hatte er hinter sich die in den Vorraum führende Türe de» Wartezimmers geschlossen, als der Kommissär dem Kriminalbeamten Behrent schnell «inig« Wort« zuflüsterte, worauf sich dieser lautlos davonschlich. Wenn Herr von Berg angenommen hatte, daß er nunmehr jede» Verdachte» los und ledig wäre, so irrt« er sich. Man hatte ihm einen der geduldixsien und scharfsinnigste« Spürhund« auf di« Fersen gehetzt.
„Ra, Richter," — wandte sich der Staatsanwalt an de« Kommissar, als Behrent da« Zimmer verlassen hatte, — „was sagen Sie jetzt?" 1
(Fortsetzung fsht.) ^