Vas Ven Ohitt Krüger, als er nachineffr stls dreijähriger heldenhafter Gegenwehr der Buren auf einem von der jugendlichen mutigen Königin Wilhelmine von Holland ihm zur Verfügung gestellten Kriegsschiff nach Europa fliehen mußte, in allen deutschen Sädten, die er*dann besuchte, einen begeisterten Empfang bereitete.
Polnischer Viehraub an der deutschen Grenze.
Nlarienwerder» 11. Okt. Wie die Weichsel-Zeiti ng meldet, wurden am Freitag nachmittag dem Besitzer Äantz in Obersels (Kreis Maienwerder) 56 Stück Vieh, die auf den Weichseldämmen weideten, von polnischen Posten widerrechtlich über die Grenze nach Polen getrieben. Die Posten zwangen den Oberfchweizer, mit seiner Herde über die Münsterwaldbrücke auf polnisches Gebiet zu gehen, lieber das Schicksal des Schweizers und der Herde ist bis zur Stunde nichts bekannt. Die Regierungsstellen sind benachrichtigt worden. _.
Württember g
Stuttgart, 11. Okt. Sparmaßnahmen und Beamte nabbau. Von zuständiger Seite wird mitgeteilt: Zu den Sparmaßnahmen der württ. Staatsregierung erfahren wir, daß nicht beabsichtigt ist, Beamte abzubauen. Vielmehr geht die Absicht dahin, die notwendige Einsparung von Beamtenstellen dadurch herbeizuführen, daß aufgehende, als entbehrlich anerkannte Stellen nichtmehrbe^ . setzt werden. Zunächst sollen aufgehende Beamtenstellen bis zum 31. Dezember 1925 nicht mehr beseht werden dürfen, sofern nicht das zuständige Ministerium und das Finanzministerium übereinstimmend die besondere Dringlichkeit der Wiederbesetzung anerkennen. Da bei den Volksschulen, Mittelschulen und höheren Schulen weitere Sparmaßnahmen, als die nach der Personalabbauverordnung schon durchgeführten, kaum in Frage kommen werden, soll der Beschluß auf die bei diesen Schulen frei werdenden Stellen in der Regel keine Anwendung finden.
Vortrag von Dr. Eckener. Am Dienstag, 20. Oktober abends 8 Uhr wird Dr. Hugo Eckener im großen Festsaal der Liederhalle zu Gunsten der Zeppelinspende über „Die Zeppelinspende und die künftigen Ausgaben des Zeppelin-Luftschiffs" einen Vortrag halten.
Zur Kündigung des deutsch-spanischen Handelsvertrags.
Der württ. Bauern- und Weingärtnerbund hat zur Kündigung des deutsch-spanischen Handelsvetrrags folgende Entschließung angenommen: Der am 7. Oktober in Stuttgart tagende Landesvorstand des Württ. Bauern- und Weingärtnerbunds nimmt mit Entrüstung Kenntnis von der Forderung aus Industrie- und Handelskreisen, den auf 15. Okt. gekündigten.spanischen Handelsvertrag über diesen Termin hinaus weiterlaufen zu lassen. Er legt gegen jede Verlängerung dieses Vertrags, der den deutschen Wein- und Gartenbau schon aufs schwerste geschädigt hat, entschieden Verwahrung ein. Er erwartet von der Reichsregierung, daß sie ihre dem Weinbau gemachten Zusagen hält, daß der Weingärtnerstand nicht nochmals Handelsinteressen wegen geopfert wird, und daher das Ansinnen auf Verlängerung des spanischen Handelsvertrags von der Regierung abgelehnt wird.
Die Wohnungsnot. Im September konnten 22 Fälle, die vom Wohnungsamt als sehr dringend behandelt wurden, erledigt werden. Die Zahl der sehr dringenden Wohnungsfülle betrug am Monatsende 1126, das sind 54 mehr als am Ende des Vormonats.
Wechselfälscher. Der 43 Jahre Wlhelm Dochtermann von Lausten a. N., der hier in der Moserstraße einen Weinhandel betrieb, wurde wegen umfangreicher Wechselfälschungen zur Haft gebracht.
Ein geriebener Gauner wurde in der Person des mehrmals vorbestraften 41 Jahre alten Kaufmanns Adolf Weidner von Stuttgart festgenommen. Er gab sich als Beamter des Wohnungsamts aus und veranlaßte Wohnungssuchende, ihm Geld zu geben. Außerdem verübte er noch anders Betrügereien, indem er sich in Spezereiläden als Vertreter und Beauftragter von Lieferanten ausgab, um noch ausstehende Forderungen einzutretben.
Aus dem Lande
Neckarrveihingen» OA. Ludwigsburg, 11. Okk. Vom Rad gestürzt. Ein Radfahrer, der in der Nähe des Gasthauses ^zur Krone einem Lastauto auswich, kam zu Fall,
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TenSet Sen Ertrag Ser Sammlung zur nächsten Reichsbankstelle oSer Sparkasse oöer zahlt ihn auf Sas Postscheckkonto Stuttgart Nr. SS4S ein
weil sein Rad ins Rütschen geriet. Cr trug am Kops eine schwere Verletzung davon.
Gmr'nd, 11. Okk. TagungdesVerbandsWürkt. I n d u st r i el l e r. Der Verband Württ. Industrieller wird im Lauf des Monats November hier seine Landestagung abhc'isn.
Die Anmeldungen zu dem am 19. Oktober hier stattfin- do' dsn Goldschmiedetag laufen in befriedigender Weise ein. D e dem Aeichsvcrüand angcfchlosscr.en württ. Juweliere w.rden an demselben Tag hier eine Zusammenkunft haben.
Mergentheim, 11. Okt. Vom Strom getötet. Ein Arbeiter des Elektrizitätswerks Schäftersheim war eben daran, die Stromzuleitung zur Kellerei der neugegründeken Veinbaugenossenschaft in Laudenbach am Mast zu voll- : "en, als unerwartet der Strom eingeschaltet wurde. Der
.mn wurde sofort getötet und lichterloh schlugen an ihm Sie Flammen empor. Mach Ausschaltung des Stroms mutzte erst mit einer Spritze das weitere Verbrennen des Arbeiters verhindert werden, ehe man ihn vom Mast abnehmen konnte. Der Verunglückte hinkerläßt eine Frau und sechs Kinder.
Reuhausen OA. Urach, 11. Okt. Tollwut. Beim Hund des Sägwerkbesitzers Ziegler ist die Tollwut festgestellt worden. Der Hund wurde sofort getötet. Auf Anordnung des Oberamts müssen nun im Umkreis von 10 Kilometern sämtliche Hunde angekettet oder eingesperrt gehalten werden.
Reutlingen, 11. Okt. Unglückssall. Ein Kaufmann aus Pfullingen, der auf seinem Motorrad fuhr, wurde in Riederich von einem entgegenkommenden Auto geblendet. Er streifte einen unbeleuchteten Wagen und kam so zu Fall, daß ihm das linke Bein abgeschlagen wurde.
Oberjetiingen, OA. Herrenberg, 11. Okk. Tödlicher Sturz vom Rad. Der 17 Zahre alte Erwin Sayer stürzte auf der Strecke Mötzingen—Oeschelbronn an einer scharfen Wegbiegung vom Rad und war infolge eines doppelten Schädelbruchs sofort tot. Vermutlich hatte Sayer durch einen Herzkrampf die Herrschaft über sein Rad verloren.
Areudenstadk, 11. Okt. Junger Dieb. In verschiedenen Klassenzimmern des evang. Knaben- und Mädchenschulhauses wurden auf den Klassenpulten Geldbeträge entwendet. Als Dieb konnte ein 13 Jahre alter Volksschüler fest- gestellt werden. Er hakte das Geld für Schleckwaren und Feuerwerk verimsgabt.
Tuttlingen, 11. Okk. Enklassungvon Arbeitern. Die Schuhfabrik Ricker u. Co. teilt mit, daß die Kündigung von ca. 166 Arbeitern nötig werde, weil die Lieferung der Weißleinen-Artikel nach dem Balkan und nach Oesterreich eingestellt werden muß, da die Zahlungsbedingungen von den Abnehmern nicht angenommen und die Ziele bis zu 15 Monaten hinausgezögert werden. Bei dieser Zahlungsweise ist die Herstellung von Weißleinen-Artikeln zur Unmöglichkeit gemacht worden.
Ravensburg, 11. Okt. Ungetreue Bahnsteigschaffner. Das Schöffengericht hat einen Eisenbahnschaffner zu 10 Tagen und einen Oberbahnsteigschaffner zu 14 Tagen Gefängnis verurteilt. Beide waren auf dem Stadtbahnhof in Friedrichshafen angeskellk. Sie hatten sich zusammengekan und in der Handgepäckaufbewahrung in die eigene Tasche gearbeitet, indem sie geringere Beträge verbuchten, und die Differenz unter sich keiften. Wie lange
welche Beträge die Eisenbahnverwaltung geschädigt worden ist, hak sich nicht genau feststellen lassen.
Sigmaringen, 11. Okt. Zugzusammenstoß Der Radolfzeller Zug fuhr auf dem hiesigen Bahnhof auf einer Leerzug, wodurch ein beträchtlicher Sachschaden entstand- Personen wurden nicht verletzt, '
Baden
Karlsruhe, 11. Okt. Zu der Verbrennung von 1 Million Zweipfennig-Zigaretten wird von amtlicher Seite mitgeteilt, daß die Vernichtung der Zigaretten von dem Inhaber des Steuerlagers selbst beantragt worden ist. Das Fabrikat stammt noch aus der Jnflations- u. Ersatzmittelperiode und war im Laufe der Jahre schlecht und gesundheitsschädlich geworden. Ein Verschenken an Arbeitslose, Kriegsbeschädigte, Reichswehr oder Polizeitruppe hätte den Spender mit der Gesundheitspolizei in Konflikt gebracht. Die verdorbenen Zigaretten sind von den Arbeitern bei dem Verbrennungsprozeß versuchsweise erprobt, aber mit Widerwillen wieder weggeworfen worden. Daß die Zigaretten jetzt vernichtet worden sind, ist darauf zurückzuführen, daß durch die ab 1. Oktober eingeführte Materialsteuer auch diese minderwertigen und verdorbenen Zigaretten betroffen worden wä^en.
Wannheim, 11. Okt. Bei der Polizei wurde ein 50jcihr. hiesiger Händler angezeigt, weil er Zwetschgen, die er zum Preis von 9 Mark den Zentner beim Erzeuger aufgekauft hatte, zum Preis von 20 Mark den Zentner an einen Großhändler weiterverkaufte. Dieser setzte die Zwetschgen zu 30 Mark pro Zentner ab.
Eberbach, 11. Okt. Das Staatsministerium hat der 18- jährigen Paula Eiermann von hier, die unter eigener Lebensgefahr ein Kind vom Tode des Ertrinkens rettete, die badische Rettungsmedaille verliehen.
St. Blasien, 11. Okt. Hier herrscht zur Zeit eine rege Bautätigkeit. Das Sanatorium baut den Mittelbau aus und wird mit seiner riesigen Anstalt und den herrlichen Anlagen eine Zierde für den Kurort sein. Der Bauverein erstellt 5 Wohnungen, die noch im Herbst unter Dach sollen.
Areiburg i. Br.. 11. Okt. Im Caritas-Jugendheim, dem neuerbauien Heim auf dem Feldberg, sind Anfang Oktober 43 erholungsbedürftige Kinder aus Freiburg und Mannheim eingezogen. Sämtliche Kinder wurden von den Schulärzten der beiden Städte ausgesucht und werden nach etwa 6 Wochen einem neuen Transport Platz machen. — Im Schnellzug zwischen Freiburg und Basel wurde einem Kellner im Speisewagen eine schwarzlederne Brieftasche mit 506 Mark Inhalt entwendet. — Das 31-jährige Töchterchen eines hiesigen Wirtes war auf einen Transportwagen geklettert. Es stürzte von dem Wagen ab, wurde überfahren und tödlich verletzt.
Waldshut, 11. Okt. Ein St. Blasier Auto, mit vier Insassen besetzt, wurde, als es von Titisee hinauffuhr, von einem nachfolgenden Auto gestreift und dadurch die Bahnböschung herunkergeschleudert. Der Wagen wurde zertrümmert. Der Führer E. Zoz und ein weiterer Mitfahrer wurden schwer verletzt.
Säckingen, 11. Okt. Das Kind des Zimmermeisters Grei- ner, das dieser Tage durch umstürzende Bretter schwer verletzt wu^de, ist nunmehr an den Folgen dieser schweren Verletzungen gestorben.
Lokales.
Wildbad, 12. Okt. 1925.
Goldmarkeinlragungen im Grundbuch. Die Reichsregierung hat durch Verordnung bestimmt, daß die Aufwertung der Beträge von Hypotheken usw. im Grundbuch in Gold- mark einzutragen ist. An sich würde das Ergebnis das gleiche sein, ob die Eintragung in Goldmark oder in Reichsmark erfolgt, da nach dem neuen Münzgesetz (bis jetzt) eine Reichsmark denselben Wert hat wie eine nach dem Feingoldpreis berechnete Goldmark. Da jedoch nach der ersten Durchführungsverordnung zur dritten Steuernotverordnung die Aufwertungsbeträge in Goldmark einzutragen waren und demgemäß in zahlreichen Fällen bereits Eintragungen in Goldmark bewirkt sind, erschien es ir» Interesse einer einbeit-
Herbstplauderei eines Wildbaders.
Widder amol wär's etzet also g'schafft; d'Säso' 1925 isch so zemlich erledigt; d'Nochsäso' bringt zwor schöners Wedder, awer herzlich wenig Kurgast. Hätta mer Mitte und Ende September au so Wedder g'het, wie jetzt, no war d'Frequenzziffer uf 20000 oder noch höcher g'stiega. No ja, mer miiessa halt au so z'frieda sei, und so wölla mer uns herzlich erfraia an dein herrlicha Altweibersommer, der uns jetzt doch noch b'schieda isch. Wie schö' isch's doch, in dera klara Herbstluft im gold'na Sonnaschei' z'wandera und z'leba! Do goht eim noch amol 's Herz uf und mer vergißt dia viela trüeba Regawocha, wo henter uns liega und uns d'Kurgäst vorzeitig vertrieba hen. Und könna mer au net wie d'Unterländer in de Wei'berg Trauba ernta und uns am Treiba, Schießa und Iuchzga der Burscha und Mädla erfreua, no sammla mer halt Holz und Tannazapsa im Wald, Kraut und Grumbiera us'm Feld und senga derzue, beinoh grad so lustig wie d'Unterländer beim Herbsta! „Fremd, ich bin zufrieda l" klingt grad so schö' wie „Rosastock, Holderblüet" oder „Maidle, ruck, ruck, ruck an meine greane Seite!" Und wem's kei' Mostkapp „an der Quelle", d. h. im Unterland, langt, dem langt's doch a baar guete Viertel« im Schwarzwald! D'Säso' sei jo „in jeder Beziehung vorzüglich" gwä heier, wie ainer kürzlich ema Blättle g'schrieba Hot, also müessa doch unser Wirtsleit no au Geld gnueg Han, um 'n gueta „Nein" herz'schaffa. Und wenn mer noch a baar Wocha unter Dags so warms Wedder hen, wie Ende letschter Woch, no gibt's noch 'n Gueta, u'g'fähr so, wie der 1905er gwä isch. Domols hat mer g'wüßt, was mer trunka hat, scho' mitma ainziga Schoppa isch mer lustig worda, und wenn mer noch ain druf gsetzt hat, hat mer de Baizer umarmt und hochleba lassa, us'm Heimweg awer öfters amol d'Flleß verwechselt. Wie i mir Han saga lassa, hat's domols im „Grofa" z'Wildbad 'n Neia geba, wo so stark gwä isch, daß einer namens Christian, wo im Strauberg g'haust hat, von zwai Schoppa so ,stark
worda isch, daß er vom „Grosa" aus de Kappelberg nuff isch, statt rechts nom 'm Strauberg zue, und no absolut g'meint hat, sell Haus, wo's die Stäffela nuff goht, sei d'Ci'tracht — und hat noch 'n Schoppa Neia bei dena »erschrocken« Leitla verlangt. Wenn's net wohr isch, no isch halt verloga; so hat mer mir halt g'sagt. Awer so en Gueta wird's heier doch net ganz langa!
A anderer Straich isch domols ema brava Waldläufer bassiert, wo de Neia in der Linda a weng z'stark versuecht hat. Weil er sich mit seiner Mostkapp seiner stramma, schlagfertig« Alta net vorz'stella traut hat, isch er bei der Eberhardsrueh uf ällerhand Zickzackweg de Wald nuf torkelt und hat sich net weit vom Weg entfernt ins waiche Moos g'legt, um sein Dambes ausz'schlofa. Gleich druff hat er au scho g'schnarcht wie a Sägwerk und derbei 's Maul wagaweit ufg'sperrt. Weil er awer 'n mächtiger Schnauzbart g'het hat und so süeß g'rocha hat, ischa a Eichhörnle komma und hat'm z'ersta 's Maul a'g'schleckt. Des Maul hat's offabar für a Astloch g'halta und den Schnauzbart für Moos- drum rum, kurzum, uf eimol isch's nei g'schlupft, hat weiter g'schleckt und isch — stecka bliewa! Denn Fritz, de Waldläufer, hat des Schlecka nadierlich dondermäßig kutzelt; desdewega hat er s' Maul a baar mol uf und zue macha wölla und derbei grunzt wie a Säule. Dadurch hat awer des Eichhörnle Angst kriagt und hat halt fest hendersche zerrt; 's hat awer kein Rücker do, weil's de Fritz immer ärger kutzelt hat und er desdewega grunzt und emmer schneller 's Maul auf und zue macha hat — wölla. Des Eichhörnle hat awer nadierlich nix verstanda, sondern hat halt immer ärger hendersche zerrt. Dadurch isch 'm Fritz schließlich doch sei groß Maul z'eng und au d'Luft z'knapp worda; er hat a'fanga z'würga und schnappa und — hupdich, Herr Ulrich! — isch in hohem Boga 's Eichhörnle samt zwei Liter Neia aus dem „Astloch" rauskomma! Wenn awer net zuefällig a Kolleg vom Fritz in d'Näh von sellem Platz komma wär, die Situativ' rasch erfaßt und an dem Eichhörnle seim Schwanz zoga hätt', no wär der Fritz samt'm Eichhörnle elend z'Grond gangal —
Domm isch au ema Schreiner ganga, wo stark unter'm Bandoffel g'seifzt hat. Der hat in der „Sonna" a Arbet ab- g'Iiefert — 's isch noch zu Roberts Zeita gwä —, und weil , grad Metzelsupp dort gwä isch und a ganze Korona Handwerksleit scho' um de ronda Disch romg'sessa sen, hat er sich schandahalber au derzue na g'setzt, und weil älles g'vesch- bert hat, hat er sich halt au ebbes von dera vier Zentner- Sau geba lassa. Wie's so geht, hat mer enander a weng g'föppelt und uffzoga; derbei isch d'Stimmeng ällaweil besser worda und um's Nomgucka hat der Sonnawirt sei' größte zwai Liesa mit neuem Neckersulmer g'füllt ghet und uf de Disch nag'stellt: „Do, Manna, versuechet au mein'
Neia — 's isch fei' ebbes Guets; des isch besser als eier ewig's G'schwätz vom blechena Handwerksboda, wo ihr jo doch älle selber net glaubet!" — Aelle hent also ihr Bier uf d'Seita g'schoba und 'm Robert sein Neia halt kräftig versuecht und über de Schellakönig naus g'Iobt.
„Wie wär's, wenn mer von dem do noch a baar Fläschla rauswürfla däta — heut schaffa mer jo doch nix meh?", schlägt a Durstiger vor; „hat der Sonnawirt uns d'Ehr a'to', no tuen mir se ehm au a!" Und scho' hat d'r Robert de Würfelbecher uf de Disch g'stellt. A Stricker acht Flascha sen rausg'macht worda, und jeder hat nadierlich ^ a zenftige Mostkapp kriagt. — „Schreiner, sollsch a bisle uauskomma, dei' Schatz isch draußa!" secht nf eimol der Sonnawirt 'm Schreiner ins Ohr. Der wird 'n Schatta bleicher, als er vorher scho' gwä isch. „Sie soll me doch 'm Buckel küssa!" hat er scho' uf der Zung ghet, hat se awer widder anderscht b'sonna, hat se a Flasch Neia geba lassa und isch naus — sei' Füeß hen bedenklich g'schwankt.
„Do, Bertl, hasch a Flasch feina Neia, laß der'n guet schmeck«; i komm no glei'I" Sei'Bertl nimmt die Flasch , und stellt se uf d'Trepp, no langt se blitzschnell neba nom, packt 'n Kübel voll Wasser und leert'n ihrem Schreiner über de Kopf — net uf amol, schuckweis' — und secht kei Wörtle derzue. Der Schreiner awer hat Kehrt g'macht > und hat, mit Hallo empfang« — weiter g'soffa!
(Fortsetzeng folgt.) -m >