mann, links Briänd und Berthelok ufw. Nach anderthalb^ stündiger Dauer, in der die Förmlichkeiten und andere grundsätzliche Fragen behandelt wurden, wurde die erste Sitzung 12.40 Uhr geschlossen. Ministerialdirektor Kiep und der Reichspressechef blieben zurück, um den amtlichen Be­richt auszuarbeiten, der nachmittags an die Presse aus­gegeben wurde. Die nächste Sitzung ist auf Dienstag vor­mittags 11 Uhr anberaumk.

Die halbamtliche Agenzia Volta in Rom meldet, die italie­nischen Beauftragten haben die Weisung ,nur zu unter­schreiben, wenn es etwas zu unterschreiben gebe, also wenn ein wirklicher Vertrag zustande komme und die italienischen Jnteressep dabei berücksichtigt werden.

Neue Nachrichten

Der Dank des Reichspräsidenten Berlin, 5. Oktober. Reichspräsident von Hinden- burg dankt für die Tausende von Glückwünsche, die ihm anläßlich seines 78. Geburtstages aus allen Teilen des Reichs zugegangen sind:Ich reiche allen, die meiner aus diese Weise gedacht haben, im Geist herztichst die Hand mit der Bitte, die mir bezeugte Zuneigung und Treue dadurch zu bestätigen, daß sie, an jeder an seiner Stelle, mithelfen, unserem Volke inneren Frieden und feste Einigkeit zu geben und hierdurch unser Vaterland wieder stark zu machen nach innen und außen."

Keine zu großen Hoffnungen Berlin, 9. Okt. Der Erstschriftleiker derBaseler Nach­richten" hatte, wie derTag" berichtet, bei der Durchfahrt der deutschen Abordnung mit dem Reichskanzler und Dr. Stresemann, die die Auffassung bekundet haben sollen, daß die Lage nicht zu großen Hoffnungen berechtige. Die Zusammenkunft iuMD^irno habe übrigens die Wesensart vertraulicher

Ein meldet, man nehme in Locarno an,

daß die Besprechungen 14 Tage dauern, und daß dann die Minister sich mit ihren Kabinetten ins Benehmen setzen werden, worauf gegebenenfalls die Besprechungen wieder ausgenommen werden sollen.

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Painleves Versöhnung durch das Genfer Protokoll Paris. 5. Okt. Bei einer Denkmalsweihe in Nimes sagte Ministerpräsident Painleve: Die Wiederaussöhnung Europas muß am Rhein beginnen. Darum hat Frank­reich ii Locarno den kühn st en Friedensankrag seit dem Waffenstillstand angenommen. Es will nicht, daß die durch den großen Kriegbefreiten" Völker immer in Ge­fahren und Furcht leben. Trotz der dadurch verursachten Wunden ist eine Aussöhnung möglich, wenn es auch die gefährlichste Unklugheit wäre, wenn man heute an diesen Wunden etwas ändern wollte. Das ProtokollvonGenf, das der Völkerbund im vorigen Zahr beschlossen hat, das aber nicht ins Leben treten konnte, weil es nicht in der erforderlichen Zahl von den Staaken genehmigt worden ist, muß die bevorstehenden Sonder­verträge beeinflussen.

Umbildung des Kabinetts Painlev6 Paris, 9. Okt. Die Blätter berichten, Iustizminister Steeg werde zum Generalresidenten in Marokko (an Stelle Lyau- teys) ernannt werden. Unterrichtsminister de Monzi« werde das Justizministerium und der frühere Kolonial- minister unter Herriot, Daladier das Unterrichtsminists- rium übernehmen. Diese Umbildung bezweckt die Aus­söhnung Painleves mit Herriot und den Radikalsozialisten.

Chamberlain fürchtet Verwicklungen London, 9. Okt. Chamberlain äußerte vor seiner Abreise von London Pressevertretern gegenüber, es seien schwierige Fragen zu lösen und Verwicklungen seien nicht ausgeschlossen. Er hofft, in zehn oder zwölf Tagen zurück­kehren zu können. DerEvening Standard" schreibt, die französische Forderung, daß die östlichen Schiedsverträge mit dem Westsicherheitsvertrag verbunden werden, könne zu Verwicklungen führen.

Mac Donalds Rundreise.

London, 5. Okt. Wie dieTimes" schreibt, wird Mac Donald eine Rundreise durch verschiedene Hauptstädte Euro­pas unternehmen.

Tschitscherin-Ränke"

London, 5. Okt. Der diplomatische Mitarbeiter des

Daily Telegraph", der der Regierung nahe steht, schreibt, was auch der russische Volkskommissar in Warschau, Berlin, Rom oder Paris vorbringt, Vorteile oder Schaden, alle seine Ränke haben eigentlich den Zweck, dem britischen Reich zu schaden. Wenn Rußland die Bürgschaft für die polnische Grenze gegen Deutschland zu übernehmen verspreche und gleichzeitig Deutschland auf sein verlorenes Gebiet an Rhein verzichten müsse, so sei der russische Gedanke der, daß ein übervölkertes Deutschland, das in feste, beschränkte Grenzen eingeschnürt werde, notwendig Ausdehnung in Kolonien und auf der See suchen müsse , dann aber müsse es zu einem Zusammenstoß zwischen England und Deutschland kommen.

Einweihung der Donifacius-Kirche in London.

London, 5. Okt. Die deutsche katholische Kirche St. Boni- facius im Londoner Stadtteil Whitchapel wurde vom Erz­bischof von Köln, Kardinal Schulte, in Anwesenheit einer großen Gemeinde eingeweiht, die der ganzen vierstündigen Feierlichkeit stehend beiwohnte. Der Erzbischof sprach für die von dem Erzbischof von Westminster, Kardinal Bourne, an ihn gerichtete Einladung zur Einweihung der Kirche seinen Dank aus. Der Einweihung der Kirche wohnten auch Vertreter der deutschen Botschaft bei. Abends hielt Kardinal Bourne eine Predigt, die auch der deutsche Botschafter an­hörte. Im Anschluß daran veranstalteten die beiden Kar­dinale einen Empfang.

Der Krieg in Marokko.

Paris, 5. Okt. Abd el Krim ist im Wohngebiet der Beni Uriaghel auf dem Hamunbeeg eingetroffen, wo er befestigte Stellungen anlegen läßt.

Die Franzosen haben laut Havas die Stellung bei Saf (Westfront) besetzt und am Lukkosfluß mit den Spaniern Fühlung bekommen.

Die Franzosen haben nach lebhaftem vorbereitendem Ge­schützfeuer mit dem Angriff auf die Senhajas-Berggruppe be­gonnen, wo die Kabylen stark verschanzt sind.

Die Beni Uriaghels ziehen sich nach demJournal" flucht­artig aus der Bucht von Alhucemas ins Innere des Landes zurück. Abd el Krim bereite seine Flucht vor, um nicht den Feinden oder dem Sultan in die Hände zu fallen.

Württemberg

Stuttgart» 5. Oktober. Milcherzeuger- und Milch- zentrale. In einer außerordentlichen Vollversammlung »er Milcherzeugervereinigung wurde dem Vorschlag des Ausschusses beigestimmt, daß die Milcherzeuger im Aufsichts­rat der Milchversorgung Stuttgart vertreten und eine finan­zielle Beteiligung durchgeführt werden solle. Zum Zweck eines gemeinsamen Vorgehens der Milcherzeuger und Lie­feranten in allen Fragen der Milchlieferung und -Versor­gung wurde beschlossen, im Lauf der nächsten Woche den ver­bandsmäßigen Zusammenschluß aller Milcherzeuger vorzu­nehmen.

Verbandskag. Der Verbandstag Deutscher Gewerbe- u. Kaufmannsgerichte im Gustav Siegle-Haus nahm eine Ent­schließung an, die von der Reichsregierung und den Ländern das Fortbestehen des Verbands der Deutschen Gewerbe- u. Kaufmannsgerichte als Verband der Arbeitsgerichte und eine entsprechende gesetzliche Sicherung fordert.

Gefrierfleischpreis. Wie vom Stadt. Nachrichtenämt mit­geteilt wird, ist der Preis für zollfreies Gefrierfleisch rmt sofortiger Wirkung wie folgt festgesetzt worden: für Sied­fleisch 65 Z, für Bratfleisch 75 ^ das Pfund.

Ein Rohling. Der 33 Jahre alte Ziegelarbeiter Daniel Louis aus Mannheim-Neckarau war im Ziegelwerk in Lud­wigsburg beschäftigt. Mit feiner Frau, mit der er feit einigen Jahren verheiratet war, lebte er nicht in bestem Ein­vernehmen. Die Schuld lag auf beiden Seiten. Am Abend des 4. August gab es, nachdem Louis reichlich Bier getrun­ken hatte, wieder Streit. Louis zwang die Frau, die schon im Bett lag, durch die Drohung des Erstechsns, nochmals mit ihm auszugehen. Es wurde wieder Bier getrunken. Auf dem Heimweg stieß er die Frau über eine 7 Meter hohe Böschung in eine mit Wasser gefüllte Lehmgrube: als die Frau sich herausarbeitete, stieß er sie wieder ins Wasser/ und sie wäre ertrunken, wenn sie nicht des Schwimmens kundig gewesen wäre. Dann riß er ihr alle Kleider vom Leibe und traktierte sie mit Schlägen. Zu HcnHe angekom­men röstete sich Louis Leberspätzle und Maocaroni, die er aber nicht verzehrte, sondern samt dem Topf seiner Frau über den Kopf stülpte. Dann sollte die Frau noch Ziga­retten holen. Sie ging aber zur Polizei und erstattete An­zeige. Vor dem Schwurgericht gab sein Vorletzter dem

Louis das Zeugnis eines fleißigen Mannes, erst seit seiner Verheiratung habe er sich zu seinem Nachteil verändert. Louis gab an, er habe nur seiner Frau wegen ihrer Untreue wie- der einmalgottsmillionisch den Ranzen verschlagen" wol- len. Das Gericht verurteilte ihn zu 10 Monaten Gefängnis, wovon 1^2 Vtmate Untersuchungshaft ar--^en.

Cannstatt. 5. Okt. P r i v a t k l i n i k. Der Landesverem des Roten Kreuzes hat im Mutterhaus der Eharlott-n- schwestern vom Roten Kreuz hier mit dem 1. Oktober eine Privatklinik für innerlich Kranke eröffnet. Ein weiterer Aus­bau dieser Einrichtung ist geplant.

Aus dem Lande

Eßlingen, 9. Okt. Vom Gestüt Weil. Der seit- herige Leiter des Gestüts Weil, Oberskallmeister a. D von Lippa, ist zurückgetreten. Nach derEßlinger Zeitung" wird der Erbprinz von Wied die Leitung des Gestüts selbst übernehmen.

Ludwigsburg. 5. Okt. AmGrabdesKönigZ. Um Todestag des Königs erschienen an dessen schlichtem Grab außer zahlreichen Vertretern von Vereinigungen und Dr:- bänden des alten Heers die Tochter des Königs, Fürstin Pau­line zu Wied mit dem Erbprinzen zu Wied, sowie die Prin­zessin Max zu Schaumburg-Lippe. Herzog Albrecht von Würt­temberg ließ durch Graf Stauffenberg einen Kranz nieder­legen. Im Namen des Württ. Offizierbunds und der Offizier­regimentsvereinigungen wurde durch die Ortsgruppe Lud­wigsburg ein Kranz am Grab niedergelegt. Auch viele Einzel­personen wunderten zur letzten Ruhestätte und auf dem Grab häuften sich prächtige Kränze und Blumen.

Markgröningen, OA. Ludwigsburg, 9. Okt. In den Marokkokämpfen gefallen. Vom französischen Konsulat in Karlsruhe ist die Nachricht eingekroffen, daß der Sohn des hiesigen Magnermeisters Frey, Johann Frey, der schon vor dem Krieg bei der französischen Fremden­legion eingetreken ist, bei den Kämpfen in Marokko im Juli den Tod gefunden hak.

Bietigheim, 5. Okt. Vesitzwechsel. Das Anwesen des Zigarrenfabrikanten Mak ging durch Kauf an die Reichspostverwaltung über. Die Reichspost beabsichtigt, in ihm später ein Post- und Fernsprechamt einzurichten.

Heilbronn, 5. Okt. Weingärtnergesellschaft (Weingärtnerverein 1835) H e i l b r ö n n G. m. b. H. Am Donnerstag abend vollzogen im Winzerhaus die Mit­glieder des Weingärtnervereins und der Weingärtnergesell- schaft die Verschmelzung beider Vereine. Die aus der Ver­schmelzung hervorgegangene Genossenschaft trägt den Na­men: Weingärtnergesellschaft (Weinrärtnerverein 1835) Heck- bronn G. m. b. H.

Denkmalseinweihung des Füsilier-Regi­ments 12 2. Am 17. und 18. Oktober findet hier eine Zu­sammenkunft der ehemaligen Angehörigen des Füsilier-Re­giments 122 statt. Bei dieser Gelegenheit wird das den Ge­fallenen gewidmete Denkmal eingeweiht werden. Anmel­dungen zum Nachtquartier von Samstag auf Sonntag und zum Mittagessen am Sonntag werden erbeten an die Füsi­lier-Vereinigung in Heilbronn, Harmonie. Die fahrplan­mäßige Züge erfahren aus Anlaß des Regimentsfestes eine Verstärkung.

Kirchhausen, OA. Aeilbronn, 9. Okt. Ein Tropf. Der 17jährlge Gelegenheitsarbeiter Schnabel aus Großgartach überfiel am Ortsausgang ein 24jähriges Mädchen und miß­handelte es in gemeinster Weise. Einige des Weges kom­mende Männer befreiten das Mädchen. Schnabel wurde noch in der Nacht verhaftet.

Gmund, 5. Okt. Vom Typhus. Der Parakyphus kann in Gmünd als erloschen betrachtet werden. Von 68 Erkrankten sind 39 noch in ärztlicher B-ckandlung, doch ist keine Gefahr mehr vorhanden. Zwei Frauen sind der Krankheit erlegen.

Die gestrigen Aufführungen des Eeiger von Gmünd" (der Verfasser ist der Stuttgarter Voll--s.bm'spjeldichter Her­mann Streich) waren bis auf den letzten Platz ausverkauft.

Hall, 5. Okt. Fleischvergiftungen. Im Stadtteil Weiler ist eine Anzahl Personen man spricht von zehn an Fleischvergiftung ziemlich heftig erkrankt. Das genossene Fleisch stammt aus der Gegend von Sulzdorf. Untersuchung ist eingeleitet.

Crailsheim, 9. Okt. Eisenbahnbekriebsunfall. In Eckartshausen ist am Samstag abend 8 Uhr der Güter­zug 6718 bei der Durchfahrt auf den stillstehenden Gükerzug 8669 aufgefahren. 8 Magen sind entgleist, ein Lokomotiv­führer, ein Zugführer und ein Schaffner wurden leicht ver­letzt. Der Sachschaden beträgt etwa 50 000 Mk. Ein Gleis

Die Referendarin.

Roman von Carl Busse.

92 (Nachdruck verboten )

So gaben sich die Leute schließlich damit abgefunden, daß ich rin grilliger Eigensinn fei und ein unpraktischer Dröseler der den Segen der Ehe nicht einsehen wolle und auch zu linkisch sei, sich ein Mädchen zu erobern.

Das aber war auch nicht richtig. Denn die Ehe ^ooß sie gut ist, Hab' ich immer gewußt. Man wird erst durch die Ehe voll, Kindchen, und wer nicht heiratet, wird auch nicht fertig. Denn in dem liegen Kräfte brach, und der Mensch soll alle Freuden und Leiden der Welt kosten und sich von ihnen nähren. In einer kleinen Schachtel da vorne habe ich kürzlich einen Magnet gefunden so 'n Hufeisen, wie's die Jungens kaufen. Das hat lange allein gelegen, und es sah noch sehr schön aus, aber die Kraft, Kindchen, die war weg. Der Magnet, der nichts zu tragen hat, verliert die Kraft. So, denk' ich mir, ist es mit dem Herzen. Wer nichts zu sorgen und zu lieben und zu tra­gen hat, verliert die Kraft. Also geheiratet hätte ich schon. Und was die Mädchen anbelangt es ist wahr, wenn die andern damals in den spanischen Mänteln ihnen nachgestiegen sind, Hab' ich lieber zu Hause gesessen und mir Lieder zusammengeiucht. Aber Blut hatte ich auch ... und es war eine da, die ich gern hatte ... und da war ich auch nicht zu schüchtern.

' Sie war feiner als alle andern und war auch schön. Das kann man heut nicht mehr erkennen. Aber damals war sie ein junges Ding wie du. und wohl noch jünger. Sie ging zierlich, als wollte sie sich immer das beste Fleck­chen für den Fuß aussuchen, und so zierlich sprach sie auch. Sie kannte schöne Gedichte auswendig und lachte oft selbst über die anderen Gäste, die plumper und gröber waren. Einst, von einem Feste, brachte ich sie nach Hause da

sprach sie über die Sterne viel feine Worte, und seitdem hatte ich sie lieb und wußte, daß es um mich geschehen war. Und es kam ein Tag, da nahm ich sie in die Arme, und wir küßten uns und waren einig. Glücklicher als ich war damals keiner. Das versteht nur, der selber einmal so glücklich war."

Ju hörte nun doch zu. Sie hatte die Worte erst über sich Hinwegrauschen lassen wie ruhiges Wasser. Erst all­mählich hatte sie darauf geachtet, und nun zitterte ihr Herz: sie konnte das Glück nachfühlen.

Der Uhrmacher sprach weiter:Wir waren so gut wie heimlich verlobt. Ich wollte es gern an die große Glocke hängen und mich mit ihr zeigen in allem Glück und Stolz. Aber sie wußte mich zu bereden, daß wir warteten und uns auch nur selten und in großer Heimlichkeit trafen. Es ge­fiel mir nicht, weil ich den Grund nicht einsah, doch wider­sprach ich nicht. .Damals war ein junger Baumeister in der Stadt, ein flotter, hübscher Mensch, nach dem alle Weibsleute den Kops drehten. Der verlobte sich Plötzlich und wider Erwarten mit der Tochter eines Maurermei­sters. Als ich mein Mädchen wiedersah, war sie wie ver­wandelt. Höhnisch schalt sie über die neue Braut, sagte ihr alles Schlechte nach, schimpfte auf den Bräutigam, so daß ich sie nur immer anfehen konnte. Denn wenn auch der Baumeister ein wenig als Luftikus verschrieen war das Mädchen, das er sich gewählt, war als brav und gutherzig bekannt. Ich verteidigte es deshalb, aber das reizte die Luise zu immer schärferen Ausfällen. Da merkte ich, daß ihr der Neid im Herzen saß und es ganz mit Gift und Galle gefüllt hatte.

Mit dem großen Glück war es nun aus. Von dem Gifte war etwas in die Freude gespritzt. Ich war so trau­rig, und ob ich mich auch dagegen wehrte: immer kam seit­dem ein Mißtrauen wieder, daß mein Mädchen den Bau- .meister selbst gern geheiratet hätt^ und. der puderen nur.

e gute Partie nicht gönnte. Dann aber konnte sie mich ll)t so lieb haben, wie ich sie hatte. .

Ein halbes Jahr Hab' ich mich gequält. Ich bm em ter Mann, und je näher man dem Grabe kommt, um > mehr vreliert der vergangene Schmerz seinen Stachel, ber ich möchte nicht die Zeit noch einmal erleben; wie:ch amer sicherer gemerkt Hab', daß das Mädchen, das ich eb hatte, schlecht war. Es war gar kein Zweifel: ob ich ich auch oewunden Hab' wie ein Wurm, ihr Herz war indvoll von gemeinem Neid, und nur der Hochmut trieb r dazu, feiner und mehr sein zu wollen als die anderen.

Ich Hab' Schluß gemacht. Als ich das erkannt hatte, icht nur mit dem Kopf hier oben, sondern auch mit dem irzen, das doch nicht loslassen wollte von chr da Hab z die Nächte nur immer . . . nur immer .. .

Ach, es war schrecklich, Kindchen. Damals hat mich die rompete gerettet ... die Musik. Solange es auch ge­niert hat, bis ich mir wieder Frieden ms Herz geblasen :b'. Und der Luise Scheller Hab' rch gesagt, daß ich ste icht heiraten könne." .

Jählings fuhr Jule Fischer auf. »Wem?

Ja", sagte der Alte,wer glaubt das heut? Ich Hab s inem erzählt, weil ich mich geschämt Hab. Und die Luiss rt noch nach zwanzig andern gelungert. Hat sie kemer .-wollt. Seitdem bildet sie sich em, ich hatt' sie sitzen lassen nd ihr Leben verdorben. Aber ein besseres Herz hat das atzenluischen nicht gekriegt seit der Zeit."

Mit offenen Augen starrte Ju an die Decke.

Als würde eine Tür geöffnet... Deshalb hatten bk ugen der alten Jungfer noch stärker als sonst Triumph eleuchtet...

.Weiter", sprach sie.

Weiter? Das andere.. . gehört eigentlich nicht mehr :r Geschichte. Ich weiß nicht, ob du ... es hören willst.^