Der Krieg in Marokko
Paris, 12. Aug. Das .Journal" meldet, spanische Truppen seien von Larrasch aufgebrochen, um sich mit den Franzosen, die bei Uezzan zu mAngrifs vorgchen werden, zu vereinigen. Ein spanischer Angriff bei Alhucemas werde unternommen, sobald der französische Angriff eröffnet sei.
Die Djeballas sollen einen Angriff auf die spanische Linie bei Tetuan und die französische Front bei Arbana vor- bereiken.
Marschall Petain wird wieder nach Marokko ab- reisen. . ...
In Tunis streiken die Dockarbeiter. Sie weigern sich, Lebensmittel für die französischen Truppen in Marokko zu verladen.
Der Aufstand in Syrien
Paris, 12. Aug. Havas gibt eine Meldung der Anako- lischen (türkischen) Telegraphenagenkur wieder, wonach der König Fesfal von Irak (Mesopotamien) durch Sendboten die Drusen zum Aufstand ermuntert haben soll, um ein unabhängiges Syrien zu schaffen. Auch gewisse (englische) Er dölge feilsch aften in Mossul sollen beteiligt sein, die Lagerplätze am Mittelländischen Meer zu haben wünschen.
London, 12. August. Die „Times" meldet aus Jerusalem, die französische Abteilung, die von den Drusen beinahe aufgerieben wurde, sei 600 Mann stark gewesen, während die Drusen nur 300 Mann zählten. Viele Drusen, die in der französischen Gendarmerie dienten, seien zu Sultan Atrazh übergegangen. Die Beduinen in Dschebal und Hauran haben sich den Drusen angeschlossen. Eine Bekanntmachung der Drusen in Jerusalem, erklärt die französische Meldung, daß die Drusen christliche und mohammedanische Araber angegriffen haben, für eine Lüge.
Streik in der englischen Gesandtschaft in Peking
London, 12. Aug. Nach einer Timesmeldung sind die chinesischen Angestellten in der englischen Gesandtschaft in Peking in den Streik getreten. Die chinesischen Behörden verhielten sich untätig. Diese Rücksichtslosigkeit werde zu einem allgemeinen Boykott aller Engländer in Peking führen. Die englischen Häuser warnten ihre Hauptgeschäfte in England vor den weitreichenden Folgen, die entstehen werden, wenn die chinesische Regierung nicht unverzüglich zur Rechenschaft gezogen werde.
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Deutscher Reichstag
Die Zollvorlage in Z. Lesung angenommen
Berlin, 12. Aug.
119. Sitzung. Die Bänke der Sozialdemokraten sind bis auf 2 Sitze leer.
Die Beschwerden der kommunistischen Abgeordneten Schütz, Torgler, Geschke Neddermeyer und Münzenberg gegen ihre Ausweisung werden zurückgewiesen. Die Beschwerde des Abgeordneten Schütz gegen die Beamten, von denen er geschlagen worden sein will, ist dem Berliner Polizeipräsidium überwiesen worden.
Es folgt dann die 3. Lesung der Zollvorlage.
Mg. Keenen (Komm.) erhebt Protest gegen die Vorlage und das Vorgehen der Mehrheit. Die Kommunisten verlassen ebenfalls den Saal.
Abg. Meyer-Berlin (Dem.) gibt eine Erklärung ab, wonach der Gesetzentwurf für seine Fraktion nicht annehmbar sei, da sämtliche demokratischen Anträge abgelehnt worden seien.
Damit schließt die allgemeine Aussprache.
Vor der Schlußabstimmung weist Präsident Löbe darauf hin, daß Zweifel vorüber entstanden seien, ob das Gesetz verfassungsandernd sei. Er fragt, ob eine besondere Feststellung darüber gewünscht werde.
Abg. Schultz- Bromberg (Dntl.) erwidert, daß feststehe, daß die Annahme mit einfacher Mehrheit erfolge, da dke Sozialdemokraten und Kommunisten den Saal verlassen haben.
Die Zollvorlage wird darauf in 3. Lesung in einfacher Abstimmung mit den Stimmen der Regierungsparteien und der Völkischen gegen die Demokraten, die sich der Abstimmung enthalten, angenommen.
Angenommen wird eine Entschließung von Graefe (Völk.) auf Einsetzung einer Kommission zur Prüfung der Preisspanne zwischen Erzeuger- und Verbraucherpreisen. Dafür stimmen auch die Demokraten.
In 2. und 3. Lesung angenommen wird der deutschschwedische und der deutsch-finnische Schiedsgerichts- und Vergleichsvertrag, sowie das Handelsabkommen mit Grie
chenland und das Abkommen mit Norwegen, wegen der Einführung eines Vertragszolls für gewisse norwegische Fischkonserven in Del.
Es folgt die 2. Beratung des deutsch - a m e r i k a n i- schen Handelsvertrags.
Abg. Lejeune-Jung (Dntl.) betont, daß der Handelsvertrag mit Amerika der erste Vertrag sei, den die Vereinigten Staaten mit einer fremden Macht auf der Grundlage der allgemeinen Meistbegünstigung abzuschließen beabsichtigen.
Der Vertrag wird in 2. und 3. Lesung angenommen.
Bei der Beratung des Handelsvertrags mit Belgien wird lebhaft Klage geführt über die unwürdige Behandlung Deutscher in den von Belgien verwalteten Kolonien. Reichsminister Dr. Stresemann erwidert, die deutschen Unterhändler beim Handelsvertrag haben sich alle Mühe gegeben, die deutsche Ehre zu verteidigen, Belgien habe es aber abgelehnt, in den Handelsvertrag irgendwelche Bestimmungen aüfzunehmen, die die Kolonien betreffen.
Württemberg
Stuttgart, 12. Aug. Reisezur Weltkirchenkonferenz. Kirchenpräsident V. Dr. v o n M e r z ist zur Weltkirchenkonferenz nach Stockholm abgereist.
Verfassungskag. Aus Anlaß der gestrigen Verfassungsfeier waren die öffentlichen Gebäude beflaggt. Die Ver- safsungsfeier, die abends im Stadtgarten stattfand, litt unter der Ungunst der Witterung. Sie mußte in den Saal verlegt werden. Als Vertreter der Regierung wohnte ihr Justiz- minister Beyerle bei.
Hitler spricht. In einer Versammlung der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei wird am nächsten Samstag, 15. August, abends 8 Uhr, Adolf Hitler in der Liederhalle über „Wesen und Ziele des Nationalsozialismus" sprechen.
Ein alter Betrüger. Der vielfach vorbestrafte 45 Jahre alte Buchbinder Julius Harter aus Reutlingen wurde vom hiesigen Amtsgericht unter Zubilligung mildernder Umstände zu 10 Monaten Gefängnis verurteilt. Trotzdem er mit schweren Freiheitsstrafen, Zuchthaus und Ehrverlust behaftet war, gelang es ihm, als Kriegsfreiwilliger unter falschem Namen ins Feld zu ziehen, wo er einen Arm verlor. Diese Kriegsverletzung benützte er seither zu neuen Betrügereien, indem er das Mitleid seiner Nebenmenschen zu erregen suchte und sich Darlehen erschwindelte, ohne dieselben zurückzubezahlen. Nachdem Harter Ende April dieses Jahrs aus der Strafanstalt entlassen worden war, beging er neue Betrügereien, die zu der jetzt ausgesprochenen Strafe führten.
Vom Tage. Ein auf einem Haus der Gaisburgstraße arbeitender 71 Jahre alter Schieferdecker erlitt einen Hih- schlag, der seinen Tod zur Folge hatte. Zur Bergung des Leichnams mußte die Motorleiter der Feuerwache 1 verwendet werden. — Beim Verlassen eines Straßenbahnwagens während der Fahrt kam in der Tübingerstraße ein 37 Jahre alter Mann zu Fall. Er trug eine bedeutende Kopfverletzung davon, die seine Verbringung in das Marienspital notwendig machte.
Aus dem Lande
Heilbronn, 12. Aug. Denkmalsenkhüllung. Am Sonntag, den 18. Oktober ds. Is. wird von dem Offizierverein Füs.-Regk. 122 und dem Füsilierverein 122 ein dem Andenken der 3510 im Weltkrieg gefallenen Regimentskameraden gewidmetes Denkmal vor der ehemaligen Garnisonskirche enthüllt. Mit der Einweihung wird ein Regimenksappell verbunden sein.
Obersteinach OA. Gerabronn, 12. Aug. Unfall. Friedrich Wirkh von hier fuhr mit Gagstatter-Brachbach vom Schweinemarkt Hall nach Haus. Auf der Kröffelbacher Straße abwärts wollte sie ein Lastauto mit Anhängewagen überholen. Dabei streifte der Anhängewagen das Pferd. Es raste davon. Wirth fiel über den Wagen hinaus und wurde übel zugerichtet. Neben Quetschungen der beiden Arme und starken Schürfungen der Knie brach er ein Bein. Das Lastauto verbrachte den Schwerverletzten nach stlshofen. Der Besitzer des Fuhrwerks kam mit dem Schrecken davon.
Aalen, 11. Aug. Beim Rangieren verunglückt. Beim Rangieren wurde nachts der seitlich auf einer Maschine stehende verh., 33 Jahre alte Zugschaffner Josef Nickel zwischen die Maschine und einen aus einem Nachbargleis etwas vorstehenden Wagen eingeklemmt. Der Verunglückte erlitt so schwere innere Verletzungen, daß er ins Krankenhaus eingeliefert werden mußte, wo er heute früh 5 Ilbr starb.
Heidenheim, 12. Aug. Den Brandwunden er- legen. In Ausübung ihres Schwesternberufs in einem Kinderheim in Ansbach singen die Kleider der 25 Jahre alten Sophie Scküz von hier am Herd Feuer; sie erlitt so schwere Brandwunden, daß sie nach 14tägigem Leiden verschied.
Kirchheim u. T., 12. Aug. Unter die Räder. Zwei junge Leute, die ihre Fahrräder vor einen Handwagen gespannt hatten, wollten von der Oberen Allesnstraßs in die Max Eythstcaße einmünden und fuhren auf der falschen Seite. Eie gerieten dabei unter ein aus der entgegengesetzten Richtung kommendes Fuhrwerk. Der eine der beiden Rad, fahrer erlitt eine Verletzung am Oberschenkel und wurde in das Bezirkskrankenhaus verbracht, der andere hat keinen Schaden genommen.
Alkensteig, 12. Aug. Neue Autolinie. Die Auko- linie Klosterreichenbach—Besenfeld—Altensteig ist am Sonntag eröffnet worden.
Oberndorf. 12 . Aug. VerhafteteZigeu verbände. In Hausach (Baden) wurde von der Gendarmerie und der Ortspolizei eine Zigeunerbande verhaftet und ins Amtsge- fängnis Wolfach eingeliefert, die verdächtig ist, an der Ermordung des Landjägers Meßle in Oberndors beteiligt gewesen zu sein.
Saulgau. 12. Aug. Explosion eines Einmachglases. Während eine hiesige Familie beim Mittagessen saß, explodierte plötzlich eine seitlich auf einem Schränkchen stehende Einmachflasche mit Brockelerbsen, die nicht lange vorher eingekocht worden waren. Die Glasscherben wurden 5 Meter weit geschleudert.
Baden
Karlsruhe, 12. Aug. Die Lage des badischen Arbeitsmarkts weift in der letzten Berichtswoche eine kleine Verschlechterung auf. Es wurden 378 Hauptunterstützungsempfänger mehr gezählt als am Ende der Vorwoche. Die Zahl der offenen Stellen ist uin 310 zurückgegangen.
Heidelberg, 12. August. Der Sonntag brachte der Stadt Heidelberg einen ganz ungewöhnlich starken Verkehr. Die gleichzeitige Tagung der Pädagogen, des Jungdorn-Vun- des, das Kreisfrauenturnfest und die Vuchbindertagung, die drei Sonderzüge aus Ludwigsburg, der Sonderzug des Pfälzerwaldvereins aus Kaiserslautern führten eine große Anzahl von Fremden in die Stadt.
Eberbach, 12. August. Am 5. und 6. September treffen sich in unserem schönen Neckarstädtchen die ehemaligen Angehörigen des Fuhartillerie-Regiments 14 zur diesjährigen Wiedersehensfeier.
Freiburg. 12. August. Der Badische Jugendbund hielt hier seine LanLcstagung ab, die zu einer mächtigen Kundgebung der evangelischen Jugend Badens wurde. Im Mittelpunkt fand die Festrede des Bundesleiters, Pfarrer Stählin, über „Die Jugend und das evangelische Erbe". Nach einem Festzug zum Exerzierplatz wurde unter Sang und Spiel das Bundesfeuer abgebrannt.
Lokales.
W.ildbad, 13. Aug. 1925.
Hudson's Groß-Arena-Schau gibt gegenwärtig auf dem Turnplatz ihre Vorstellungen. Dieses Unternehmen darf mit anderen auf freiem Platz auftretenden keineswegs gleichgestellt werden, denn es hat ein gediegenes Programm, das wahre Kunstleistungen aufweist. Das Geschwisterpaar A. und W. Warring führen einen Luftbalanceakt auf, der den Zuschauer in beängstigender Spannung hält; „Carlo", das radfahrende Unikum verblüfft mit seinen halsbrecherischen Künsten; „Max Wichmann" geht auf dem Kopf auf dem Drahtseil, und all solche Dinge sind zu sehen, nichts von „Kitsch", durchaus gediegene Kunststücke. Es darf sich deshalb niemand vorsichtshalber zurückhalten, das Unternehmen verdient, daß man ihm Beachtung schenkt, zumal der Eintrittspreis von 50 Pfg. äußerst mäßig ist. Es sei mit Nachdruck darauf hingewiesen, daß es leider allzuviele „Zaungäste" gab, möchte doch das Publikum bedenken, daß diese Leute ein hartes Bror haben und auch gelebt haben müssen, darum sind sie auf ein gewisses Maß von Einnahmen angewiesen. Wer heute auf den Turnplatz geht, um sich mit etwas sehenswertem einige Stunden zu unterhalten, der entrichte 1 auch seinen Beitrag und schleiche nicht wie ein Dieb weg.
Die Referendarin.
Roman von Carl Busse.
46 (Nachdruck verboten.)
„Und einsilbig auch."
„Der Vogelschutz ist vorüber", sprach sie, ebenso leise wie er vorhin. „Es ist Zeit, nach Haus zu gehen. Ich warte nur noch ... es kommen noch andere mit."
Und richtig fand sich bald ein kleiner Trupp, der den Heimweg antrat.
- Ta schloß sich der Referendar auch an. Cr verabschiedete sich vom Kegelklub „Mußja", zu dessen Spiel- abeniden er feierlich eingeladen ward, und drückte sich dann.
Es war ihm angenehm, daß man vom Schützenhaus direkt auf den Waldweg kam und den Festplatz nicht mehr zu überqueren brauchte. Tie Gesellschaft, zu der er nun halb gehörte, war doch etwas gemischt.
„Wollen Sie Denn wirklich auch schon fort?" fragte Jule Fischer und wies zurück, wo die Lämpchen durchs Dunkel brachen und der alte Lärm noch immer scholl.
„Ja. Es macht mir keinen Spatz mehr. Oder ist es Ihnen unangenehm, datz ich mitgehe?"
Sie schüttelte den Kopf. Schweigsam schritten sie nebeneinander.
Wer her Rückweg war mit Schwierigkeiten verknüpft. Auf dem ganzen, sowieso unebenen Wege brannte keine Laterne. Es war jedem überlassen, sich durch eigenen Spürsinn zurechtzufinden. Je weiter man vom Festplatz 'abkam, um so dunkler ward es nun. Selbst vom Himmel und seinen Sternen sah man fast nichts — die düstere Wölbung der mächtigen Buchen verdeckte alles.
Und überall ein Kreischen, Schimpfen, Rufen. Ta war jemand vom Wege ab- und an einen Stamm geraten,
dort waren ein paar zusammengestoßen. Halb lachend, halb geärgert tappten andre durch das braune Laub. Hin und wisder flammte ein Streichholz auf, bei dessen Schein man schnellere Schritte wagen konnte. In der Ferne leuchtete, wie ein verirrter Mond, ein Lampion, den jemand angesteckt hatte und trug.
Peter Körner hatte sich erst gefreut, aber allmählich gefiel es ihm nicht mehr.
„Toll"! brummte er. „Wollen Sie mir Ihren Arm geben, gnädiges Fräulein? Sonst verlieren wir uns am Ende doch noch!"
Ihr Weißes Kleid leuchtet ihm allein.
„Hier muß jeder für sich selbst sorgen. Sind denn die vor uns Gehenden auch die Unfern?"
Sie rief und bekam Antwort.
„Gottlob! Es kann einem angst und bange werden! Ich hätte mir einen hübscheren Abschluß gewünscht."
„Sie sind verstimmt. Darf man wissen, weshalb?"
„Ach nicht doch", erwiderte sie, fast kühl abwehrend.
Da gab er fürs erste das Reden auf. Er zermarterte sich den Kopf, was sie haben könne. Es fing an gleich im Hippodrom, als sie Westerhausens getroffen hatten. Und schlimm war es in der Kegelbahn geworden.
Er versuchte, beide zusammenzubringen. Aber er tappte auch da im Dunkeln. Ob die „Dame" in ihr getroffen war? Ob sie sich leise geschämt hatte, als Inge Westerhausen an ihr vorübergegangen war? Ob sie sich doppelt geschämt hatte, als sie nachher in die hemdsärmelige Kleinbürgergesellschaft geraten waren?
Er kam sich nicht ganz ins klare darüber.
Und wie sie so Schritt für Schritt vorwärts tappten, schweigend in dem undurchdringlichen Dunkel, jedes mit seinen Gedanken beschäftigt, da fing auch Peter Körner sich au zu ärgern. Was wollte sie denn eigentlich? Warum ließ sie ihn ihren Aerger entgelten? Er hatte sie
gewiß doch in Anbetracht der Verhältnisse comme il faus behandelt! Ein andrer würde sie jetzt, hier, ganz gewiß in die Arme nehmen und ein gutes Recht dazu zu habest glauben. k
Ihm fiel der junge Arzt ein: daß heute selbst die Re« ferendarin einen Kuß in Ehren dulden würde. Und er fühlte ihre Wärme und Weichheit wie vorhin, als siL durch den plötzlichen Antrieb des Karussells auf feinest Schoß gesunken war. Es überkam ihn heiß.
„Warum müssen Sie immer eine halbe Meile fett-, wärts gehen?" fragte er. i
An seinem Ton mochte sie fühlen, was ihn eben de« wegte. Da wich sie noch mehr nach rechts.
„Ich laufe immer, wie ich will", antwortete sie. Das, waren die Stacheln — die Paradestacheln. Aber es war ein Fünkchen echter Angst in ihrer Stimme. ^
„Da geraten Sie ins Bodenlose", mahnte er mit einem Versuch zu scherzen. „Sie müssen schon näher an nnch heran ... immer links halten. Die Brücke muß doch hier in der Nähe sein." ^ ^ , „
„Als Stadtkind werde ich den Weg Wohl kennen , er«
widerte sie. . ^ ^ „
Er horchte. Die andern hielten sich wirklich mehr links. Aber er folgte ihr. ^ .
Wieder Schweigen. Fuß wurde vor nutz gesetzt. Jeden Augenblick konnte man über eine Wurzel fallen.
Plötzlich schrie Jule auf, sank vor und konnte sich gerade noch halten. ,
Sie war mit dem Fuß in den seichten Graben geraten, de: als flaches Rinnsal die Horst durchströmte. .
Peter hatte sie hasten wollen. Sie hatte sich ihm jah entwunden. ,,
„Sehen Sie", triumphierte er . . . „wer hat nun reckst gehabt? Die Brücke ist drüben. Wir können nichts tun, als zurückgehen. Ich zünd' ein Streichholz an."