Lokales.

Wildbad, 16. Febr. 1925.

Kirchliche Wahlen. Zur Wahl des Abgeordneten für den Landeskirchentag haben abgestimmt 452. Apo­theker Bozenhardt-Neuenbürg hat erhalten 412 Stimmen. Leere Zettel 40. Zur Kirchengemeinderatsrvahl haben abgestimmt 478 Wähler. Es haben erhalten: stimmmzahl

1) Baetzner, Karl, Stadtschultheiß 432

2) Baetzner, Christian, Schuhmachermeister - 3) Brachhold, Christian, Stadtpfleger

4) Brehm, Karl, Bezirksnotar

5) Eisele, Karl, Baddiener

6) Lipps, Karl, Gipsermeister

7) Schober, Karl, Gärtner

8) Schulmeister, Friedrich, Schneidermeister

9) Schwerdtle, Karl, Schlossermeister

10) Etzel, Karl, Maurermeister

11) Finckh, Frau Forstmeister

12) Knaupp, Wilhelm, Verwalter

13) Münch, Frl. Irene

14) Trippner, Gottlob, Fabrikaufseher

15) Trinkner, Marie, Frau We.

16) Bolz, Wilhelm, Obermaschinenmeister

17) o. Wittgenstein, Frau Baronin Gewählt sind die bisherigen Kirchengemeinderäte, Nr. 19 in obiger Liste. Außerdem Nr. 12, 14 und 16.

421

460

455

407

418

448

383

433

182

206

389

155

337

160

274

120

Hohen Besuch hatte gestern der Krieger-und Militär­verein Wildbad: der neue Präsident des Württ. Krieger­bundes, Se. Exz. Generalleutnant a. D. Dr. von Maur stellte sich im vollbesetzten und reich dekorierten Saal des Wildbader Hofes" dem Verein vor und hielt eine von edelstem Patriotismus durchdrungene Ansprache, die ein begeistertes Echo bei den dankbaren Zuhörern fand. Auch der Bezirksobmann Schurr, sowie die Herren Stadtschult­heiß Baetzner, Vorstand August Bechtle und Schaffner Karl Löffler hielten u. a. Ansprachen. Nur zu rasch vergingen die schönen Stunden.

Die Feier des 40 jährigen Jubiläums des Turn­vereins Wildbad findet am 24. Mai d. I. statt. Das Nähere wird demnächst bekannt gegeben.

Der Schützenverei» Wildbad vereinigte am Samstag abend seine Mitglieder bei einem, wie immer, wohlge­lungenen Familienabend mit Gabenoerlosung im Hotel Post.

Der Fußballverein Wildbad eröffnete gestern abend den Reigen der karnevalistischen Veranstaltungen mit einem feucht-fröhlichen, ulkigen Kappenabend, verbunden mit Tanz, dem bald Veranstaltungen anderer Vereine folgen werden.

Die General-Versammlung des Gest.- u. Kaninch.- Züchtereins am Samstag abend in derSonne" hatte einen besseren Besuch zu verzeichnen als die letzten Ver­sammlungen, was auch eine erfreuliches Interesse an den zu besprechenden Punkten bewirkte. Der Jahresbericht zeugte von erfolgreicher Arbeit, ebenso läßt der Kassen­bericht auf gute Fundamentierung, auch in der Zukunft, schließen. Für eine würdigere Unterbringung der Käfige, als Hauptvermögen des Vereins, sowie Streichung der Käfigböden, ist Sorge getragen. Der nächste Punkt, betr. Zuchtbeihilfen, fand erst nach längerer Debatte eine dem­entsprechende Lösung. Die Neuwahlen brachten mit einer Ausnahme keine Aenderung. Nur der seith. Dereinsdiener und Unterkassier tritt in den Ruhestand (bemerken konnte man's noch nicht) und Zuchtk. Rayher trat in die Bresche. Wie allerorts, so wurden auch im hiesigen Verein Zucht­warte und Materialverwalter (Ausschußmitglieder) ernannt. Es kommen noch verschiedene Punkte zur Sprache, so die

bevorstehende Gau-Generalversammlung, die Besichtigung einer großen Zuchtanlange, auch die Gauausstellung kam wiederum aufs Tapet und mußte Federn (auch Haare) lassen. Die Beschaffung von guten Zuchtbüchern ist eine Tatsache, wie auch ab 1. März imWilden Mann" und Ratskeller" die folgenden Fachzeitschriften für die Züchter aufliegen:Leipziger Geflügelbörse",Kan.-Züchter" und Südd. Tierbörse". Die eingangs von üblicher Züchter­harmonie getragene Versammlung fand in einer Gratis­verlosung, die jedem etwas brachte, ihren Ausklang.

Der Sicherheitsdienst in Wildbad hat durch die Er­richtung des Wach- und Schließ-Instituts eine erfreu­liche und beruhigende Erweiterung erfahren. Es wäre zu wünschen, daß diese Wohlfahrtseinrichtung durch Beitritt vieler Abonnenten tatkräftig unterstützt wird. Urplötzlich taucht vor dem nachts Heimkehrenden der Beamte dieses Instituts, wie aus dem Boden gewachsen, auf; ein Beweis dafür, daß auch in stockbunklen Nächten das Eigentum der Abonnenten mit Argusaugen bewacht und behütet wird. Auch hat das Institut durch rasch entschlossenes Handeln seitens ihres Wachbeamten bereits ein größeres Unglück verhütet. Wir werden auf diese gute Einrichtung, die leider manchmal mißverstanden wird und die durch regere Benützung zum besten Sicherheitsnetz würde, noch später zurllckkommen un d können den Beitritt nur empfehlen.

Aebersicht über die Tätigkeit der Polizeimann­schaft im vergangenen Jahre in der Zeit vom 1. Jan. bis 31. Dezember 1924

a. Anzeigen zusammen 345 gegen 538 Personen, b. Festnahmen, zusammen ohne die Sistierungen 32 Per­sonen. c. Sistierungen, vorläufige Festnahmen u. s. w. 56 Personen, a. Die Anzeigen zerfallen in polizeiliche und in gerichtliche, b. Polizeiliche Anzeigen wurden zu­sammen 258, gegen 422 Personen erstattet, c. Gericht­liche Anzeigen wurden zusammen 87, gegen 116 Personen erstattet, ä. Die polizeilichen Anzeigen zerfallen in folgende Uebertretungsn: 1. 74 Anzeigen gegen 143 Personen

wegen Polizeistundübertretung. 2. 70 Anzeigen gegen 136 Personen wegen Nachtruhestörung und groben Un­fugs. 3. 41 Anzeigen gegen 55 Personen wegen Ueber- tretung der Straßenpolizeigesetze. 4. 13 Anzeigen gegen 14 Personen wegen Radfahrens auf Gehwegen und Fahren mit Autos und Krafträdern mit geöffneter Auspuffklappe u. s. w. 5. 7 Anzeigen gegen 8 Personen wegen laufen- lassen von Geflügel aller Art auf fremden Feldern und öffentlichen Straßen. 6. 4 Anzeigen gegen 5 Personen wegen Werfens mit harten Gegenständen auf Menschen und Tiere. 7. 4 Anzeigen gegen 6 Personen wegen Abbortleerens zu verbotener Zeit. 8. 6 Anzeigen gegen 8 Personen wegen Nichtanmeldung fremder übernachtender Personen und wegen ungenügender Führung der Fremden­bücher (Nachtbuch). 9. 7 Anzeigen gegen 10 Personen wegen Vergehen gegen die Schlachthausordnung. (Ein­führen von frischem Fleisch, ohne solches einer nochmaligen Nachschau zu unterziehen). 10. 12 Anzeigen gegen 12 Personen wegen unerlaubten Singens und Musizierens nach 10 Uhr nachts in Wirtschaften. 11. 8 Anzeigen gegen 8 Personen wegen Herumlaufenlassens ihrer großen Hunde ohne Maulkorb auf den Straßen. 12. 2 Anzeigen gegen 3 Personen wegen vorsätzlicher Hinterziehung der Fremdenbeherbergungssteuer. 13. 1 Anzeige gegen 1 Per­son wegen Werfens von Unrat in die Enz. 14. 1 An­zeige gegen 1 Person wegen Abbrechen von Zierblumen, welche zur Verschönerung öffentlicher Wege dienten. 15. 1 Anzeige gegen 1 Person wegen unbefugten Weiden­lassens von Schafen auf fremden Feldern. 16. 3 An­zeigen gegen 6 Personen wegen Entwendung von Obst

Bekanntmachung.

Die Lieferung von Uniformen für das städt. Forst­personal für 1925 ist zu vergeben. Stoffart, Farbe und Schnitt nach den Vorschriften der Württ. Staatsforstoer- waltung. Angebote bis 23. Februar 1925 an das städt. Forstamt.

Wildbad, den 14. Februar 1925.

Städt. Forstamt.

Wildbad, den 16. Februar 1925.

Danksagung.

Für die vielen Beweise innigster Teilnahm^ an dem schweren Verluste unserer lieben Ent- ! schlafenen

FmPMeöWH, geb. Kollmer

s für die vielen Besuche während ihrer langen und schweren Krankheit, für die Begleitung > zu ihrer letzten Ruhestätte, für die vielen Kranz­spenden, ebenso für den erhebenden Gesang des Liederkranzes und für die trostreichen ^ Worte des Herrn Geistlichen sagen auf diesem Wege herzlichen Dank

die trauernden Hinterbliebenen.

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und Feldfrüchten in geringer Menge und zum sofortigen Gebrauch. 17. 2 Anzeigen gegen 2 Personen wegen un­erlaubten Bauens. 18. 1 Anzeige gegen 1 Person wegen Leeren stinkender Flüssigkeit in öffentliche Kanäle (Benzol). 19. 1 Anzeige gegen 1 Person wegen Tierquälerei. 20. 1 Anzeige gegen 1 Person wegen Uebertretung der Feuer­polizeigesetze (Betreten eines Stalles mit offenem Licht).

6. Die gerichtlichen Anzeigen zerfallen in nachstehende strafbare Handlungen: 1. 20 Anzeigen gegen 26 Per­sonen wegen gemeinem Diebstahl (Wert unter 150 Mk.) 2. 10 Anzeigen gegen 14 Personen wegen schwerem Dieb­stahl (Einbruch u. s. w.) 3. 7 Anzeigen gegen 19 Per­sonen wegen Körperverletzung, Hausfriedensbruch, Sach­beschädigung und Bedrohung. 4. 5 Anzeigen gegen 7 Per­sonen wegen unbefugten Beziehens von Wohnungen. 5. 5 Anzeigen gegen 5 Personen wegen fahrlässiger Brandstiftung u. s. w. 6. 8 Anzeigen gegen 8 Personen wegen unbefugtem Waffen- und Munitionsbesitz. 7. 4 Anzeigen gegen 5 Personen wegen Fischens zur Nacht­zeit u. s. w. 8. 4 Anzeigen gegen 4 Personen wegen Vergehen gegen die Gewerbeordnung. (Offenhalten von Verkaufsläden zu verbotener Zeit). 9. 3 Anzeigen gegen 3 Personen wegen Bettels und Landstreicherei u. dring­enden Verdachts des Diebstahls. 10. 3 Anzeigen gegen

3 Personen wegen Raubüverfalls. 11. 3 Anzeigen gegen

4 Personen wegen Vornahme öffentlicher Arbeiten an Sonn- und Festtagen. 12. 2 Anzeigen gegen 3 Per­sonen wegen fahrlässiger Körperverletzung in Verbindung einer Gewerbe- und Becufspflicht. 13. 2 Anzeigen gegen

5 Personen wegen gemeingefährlicher Verbrechen. (Schießen mit Sprengstoff auf öffentlichen Straßen und Plätzen). 14. 4 Anzeigen gegen 4 Personen wegen Beamtenbeleidig­ungen, während der Ausübung des Berufes. 15. 2 An­zeigen gegen 2 Personen wegen Mietwuchers rc. 16. 3 An­zeigen gegen 3 Personen wegen Unterschlagung und Be­trug. 17. 1 Anzeige gegen 1 Person wegen unbefugten Besitzes von Sprengstoff nebst Sprengpatronen. 18. 1 An­zeige gegen 1 Person wegen Sittiichkeitsverbrechen (Vor­nahme unzüchtiger Handlungen an Kindern unter 14 Jahren.

Vorstehende Zusammenstellung liefert den Beweis in­tensiver Tätigkeit unserer tüchtigen Polizeiorgane.

Königs Aekauxveijo's Kur.

In Seiner Majestät Auftrag erzählt von j- Fritz Sick.

Herr König Achauweijo litt grimme Not und Pein,'

Es plagte ihn seit Jahren das böse Zipperlein Samt Gicht und Hahnenspaten, Ischias und Neuralgie Im Kreuz und in der Hiifte, im Scheitel und im Knie.

Herr König Achauweijo hatt' manchen Arzt gefragt.

Allein sie haben alle ihn nur noch mehr geplagt;

Schon wollt' er gerne sterben vor übergroßem Weh,

Da ward ihm Rat im Traume durch eine gute Fee.

Herr König Achauweijo", sprach sie, zu ihm gewandt,

Gen Wildbad sollst Du ziehen im Württembergs! Land, Dort niag Dir Heilung spenden des Brunnengeistes Kraft,

Die schon seit tausend Jahren viel Kranken Hilfe schafft."

Herr König Achauweijo sprach gleich:Gesagt, getan!"

Und kam nach langer Reise beim Wunderbyrne an- Dort quillt es aus der Tiefe so herrlich klar und rein,

Auf dem krystall'nen Spiegel tanzt munt'rer Sonnenschein.

Herr König Achauweijo ward froher Hoffnung voll:

Hier harr' ich gern des Wunders, das mir geschehen soll."

Und als die warmen Fluten den kranken Leib umspült.

Da hat der alte König sich wunderwohl gefühlt.

Herr König Achauweijo rief fröhlich:Sag' mir an.

Du wack'rer Geist des Brunnens, wie ich Dir lohnen kann?" Leis' klang es aus den Wassern wie Silberglockeuton:

Der Menschen Leid zu lindern, das ist mein liebster Lohn." Herr König Achauweijo, an Leib und Seel' gesund,

Zog heim und tat den Kranken im ganzen Lande kund:

Nächst Gott der einz'ge Helfer und Arzt von rechter Art,

Das ist des Wildbads Quelle, ich schwör's bei meinem Bart!"

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