Lotterieglück. Bei der Ziehung der Volksfestlotterie fiel der 1. Gewinn mit Mk. 3000 nach Stuttgart, der 2. und 3. Gewinn kam in das Oberamt Gmünd bezw. Nürtingen. Sämtliche drei Hauptgewinne wurden durch die Firma 3. Sckrveickert, Stuttgart, Marktstraße 6, verkauft.

Handelsnach richten

Dollarkurs Berlin, 21. Okk, 4,2103 Bill. Mk. Neuyork 1 Doll. 4,197. London 1 Pfd. L.erl. 18.95. Amsterdam 1 Gulden 1,649. Zürich 1 Franken 0,808 Bill. Mk.

Dollarschahscheine 87.50.

Kriegsanleihe 525.

Franz. Franken 86.25 zu 1 Pfd. Skerl., 19.22 zu 1 Dollar.

Die Entschädigungsanleihe ist in Holland hundertfach überzeich­net worben.

Die Anleihe wurde am Dienstag an der Londoner Börse mit einem Aufgeld von 3.754 Prozent gehandelt.

Der Ueberschuh der Reichspost seit Beginn des Rechnungs­jahres 1924 beträgt 59,8 Millionen Goldmark, wovon 20 Millio­nen zinstragend angelegt wurden.

Verschiedene Börsen haben am Montag zum Einspruch gegen die Börsenumsahskeuer das Werkpapiergeschäst ausfallen lassen.

Der Kampf gegen die Börsenumsahsteuer. Der Reichswirk­schaftsminister hakte heute vormittag in Gegenwart eines Ver­treters des Reichsfinanzministers und des Skaatskommisfars an der Berliner Börse eine Besprechung mit den Vertretern de Berliner Großbanken und der Börsenmakler über den Börsenst.e k vom 20. Oktober. Wie verlautet, wird das Reichskabinett in den näch­sten Tagen über eine teilweise Herabsetzung d Börsenumsatz­steuer Beratung pflegen.

Bayerisches Atnminiumwerk. Die Bayerische Aluminium A.-G. in Töging am Inn wird Ende dieses Jahres ihren Betrieb auf­nehmen als das erste Aluminiumwerk, das seinen Strom durch Wasserkraft aewinnt.

Berliner Getreidepreise, 21. Okk. Amtlich. Weizen mark. 21.80 bis 22.30, Roggen 21.2021.80, Sommergerste 2427, Hafer 18.20 bis 19, Weizenmehl 3134.25, Roggenmehl 3034, Weizenkleie 13.50, Roggenkleie 12.8013, Raps 390-400.

Frühnotierungen: Hafer 20.8021.20, Roggenkleie 13.30.

Märkte

Schon wieder höhere Preise am Stuttgarter Schlachkviehmarkt. Dem gestrigen Markt waren zugetrieben: 70 Ochsen, 30 Bullen, 145 Jungbullen. 140 Jungrinder, 81 Kühe, 457 Kälber, 489 Schweine, 123 Schafe und 1 Ziege. Davon blieben unverkauft: 20 Ochsen, 15 Jungbullen, 10 Jungrinder und 5 Kühe. Verlauf des Marktes: mäßig belebt; Ileberstand bei Großvieh. Erlöst wurde aus 1 Pfd. Lebendgewicht: Ochsen 1. Sorte 4044 (16. Okk. 4044), 2. Sorte 30-38 (30-38); Bullen (F.) 1. Sorte 4245 (40-43), 2. Sorte 3340 (3238): Jungrinder 1. Sorte 4852 (4851), 2. Sorte 4 g46 ( 38 -^ 5 ), 3. Sorte 3037 (3036): Kühe 1. Sorte 3238 (3137), 2. Sorte 1929 (1829), 3. Sorte 1217 (1217): Käl­ber 1. Sorte 7679 (76-78), 2. Sorte 7075 (70-75), 3. Sorte 6468 (6268); Schweine 1. Sorte 8688 (8385), 2. Sorte 80 bis 83 (7680), 3. Sorte 6977 (6573).

Almer Schlachkviehmarkt, 20. Okt Zukrieb 7 Ochsen, 12 Far- ren, 13 Kühe, 9 Rinder, 79 Kälber, 73 Schweine. Es kostete das Pfund Lebendgewicht in Goldpfennigen: Ochsen 1. 4044, Farrsn

1. 3842, 2. 3236, Kühe 2. 2024, 3. 1218, Rinder 1. 4448,

2 . 3842, Kälber 1. 6468, 2. 5862, Schweine 1. 7680, 2. 70 bis 74.

Biehmarkl Karlsruhe, 20. Okt. Zufuhr 1120 Stück: 49 Ochsen, 18 Bullen, 3 Kühe und 54 Färsen, 50 Kälber, 946 Schweine, dar- unter 195 dänische und 214 holländische Schweine. Preis für den Zentner Lebendgewicht: Ochsen 4658 -4t, Bullen 4252, Kühe und Färsen 2858, Kälber 6874, Schweine 8390, Sauen 78 bis 80ll. Beste Sorten über Notiz. ^ k

Biehmarkt Weilderstadk. Der Kirchweihmarkt war mit 245 Sk. Vieh befahren: 16 Ochsen, 25 Stiere, 18 Jungskiere, 82 Kühe in Milch, 44 Kalbinnen, 5 Kälberkühe, Einstellvieh 55 Stück. Bezahlt wurde bei Ochsen 600 bis 700 °4t, Stiere 250280 -4t, Jungtiere 120200 -4t das Stück, Kälberkühe 500600 -4t, Kalbinnen 420 bis 500 -4t, Kühe in Milch 360400 -4t, Einstellvieh 120 bis 230 -4t das Stück. Am meisten begehrt war Jung- und Einstellvieh, alle anderen Sorten weniger gesucht.

Du vvsrst niekt äsdei!

Wandern durch Herbstwald? Wir drei.

Die uns das Band der Freundschaft umschlingt? Ia I Grau-braun-graue Augen, so blinkt Voller Freud' und Schelmereil Frau Sonne trägt heut' ihr Festtagsgewand Ziert Berg und Täler mit goldenem Tand, Schaut lächelnd herab auf junges Blut,

Das lässig in weichen Polstern ruht.

Läßt alles ersteh'n in schillernder Pracht,^

Nicht eins von den vielen blieb unbedacht

Im Tale Weidenstümpfe, verwachsene Zwerge. Tannen, hoheitsvolle, auf leuchtendem Bergei

Rotgold' Laub rieselt auf unser Gefährt,

Prunkender Herbstwald uns reichstens beschert Blitzblanke Augen und lachender Mund Schau'n trunken die Wunder in weiter Rund'I Mich dünkt's wir sind gelad'ne Gäste Und fahren durch Dornröschenwald,

Bis durch trotzig Gewirr der Aeste Rubinrot das Schloß erstrahlt.

Tausendfach glänzt's an der Bergeswand

Träumend erwacht es im Sonnenbrand

Und lächelt, vom Trubel des Sommers noch matt:

Mein Wildbad, du Heilborn, du wildschöne Stadt I

Und dann Gläserklang über weißem Damast

Drei Hände sich heben zu frohem Toast,

Aus gütigem Mund und Rehangenpaar Spricht Frage und Antwort beschwörend klar!

Und ein grauer tiefinnerer Blick Schaut auf selige Zeiten zurück.

Weint um den Liebsten, meilenweit

Stille, mein Herz! Stolz sei dein Leid!

Karlsruhe, den 12. Oktober 1824. I. L.

Eingesandt.

Für dl» unter dieser Rubrik stehenden Einsendungen übernimmt die Rcdakton nur die preßgesetzliche Verantwortung.

vss königsliLtie ^anäesbsä.

Unter dieser Überschrift veröffentlicht zurzeit die sozial­demokratische Presse einen Artikel, anscheinend von einem Kurgast, welcher auf irgend eine Art und Weise nach Wildbad gekommen ist. Dieser Mann scheint neben anderen schönen Eigenschaften ziemlich stark kurzsichtig zu sein, denn der betreffende Artikel lautet:

»Das königliche Landesbad.

Wer ins schwäbische Weltbad Wildbad fährt, der kommt zu der Ueberzeugung, daß die Kunde davon, daß Württemberg seit sechs Jahren ein Volksstaat ist, noch nicht bis hierher vorge­drungen ist. Bis zur Badverwaltung sicher noch nicht. Wenn du baden willst, gehst du zur »König!. Badkaffe". Hast du Wünsche oder Beschwerden vorzubringen, so gehst du zum »König!. Bad- kommifsär". Nachher hörst du Musik. Sie steht laut Programm unter der Leitung einesKgl." Musikdirektors. Nachher gehst du spazieren/ Hunderte von Schildern und Wegzeigern mit der Königskrone und der Aufschrift: »Kgl. Bad Wildbad" weisen dir den Weg durchKgl." Kuranlngen. In jeder Badezelle sagt dir ein Anschlag derKgl. Badverwaltung", was du zu tun hast. Beim Regenwetter gehst du in die Lesesäle insKönig"-Karlsbad. Es liegen dort viele Zeitungen auf. Aber vergebens wirst du eine sozialistische suchen. Nach rechts reicht die Duldung sehr weit, bis zum berühmtenFridericus". Aber links? Da hört's mit derWürttemberger Zeitung" auf. Sozialistisch scheint hier immer noch staatsgefährlich zu bedeuten. Wie der Geist dieser König!." Badverwaltung auf die anderen staatlichen Aemter ab- färbt, zeigt eine Anzeige imWildbader Tagblakt", in welcher dieK. Forstämter Wildbad und Meistern" Reisig znm Verkauf stellen. Die württembergische Domänendirektion, der dieseKönig!." Badverwaltung unterstellt ist, wird natürlich keine Mittel haben, um alle die Schilder abzuändern. Aber die Badverwaltung hat Geld für feenhafte Beleuchtungen und Anlagen, sie muß auch Geld haben, der Republik die Achtung zu verschaffen, die ihr gebührt. Wir erwarten von den republikanischen Abgeordneten, daß sie diesem Königszauber ein Ende machen."

Wie oberflächlich dieser sozialdemokratische Bericht­erstatter zu Werke geht, zeigt schon der erste Satz seines Artikels. Denn wenn dieser Herr eine Kurtaxkarte gelöst hatte, wie es in solchen Fällen jedem anständigen Men­schen gebührt, dann würde er vielleicht zu seiner Genug­tuung ersehen haben, daß es auf diesen Karten nicht mehr »Königliches", sondernStaatliches Bad Wildbad" heißt. Daß der betreffende Herr sehr kurzsichtig ist, beweist, daß er nicht gesehen hat, daß am einstigenKönig!." Badhotel sowohl am Längsbau, als auch am Bau des Eberhard­bades das großeK." verschwunden ist; ebenso an den beiden Trinkbrunnen für Thermalwasser.

Was nun dieKönigl." Badkasse betrifft, so hat der Herr Artikelschreiber auch übersehen, daß über dem Ein­gang des Gebäudes der Badkasse nur das WortBad­kasse" gemalt steht und zwar so groß, daß es auf viele Meter Entfernung zu sehen und zu lesen ist. Wenn nun auf den verschiedenen Schildern und Wegtafeln das wohl­tönendeK." noch vorhanden ist, so rührt das vor allen Dingen davon her, daß die Königl. Badverwaltung wohl bei Ausbruch der glückverheißenden Revolution weit wich­

tigere Aufgaben zu erfüllen hatte, als die Zerstörung der emaillierten Tafeln. In seiner Kurzsichtigkeit weiß vielleicht der Artikelschreiber gar nicht mehr, daß nach der Revolution Millionen von deutschen Kriegern heimgekommen sind, unter welchen wiederum Hunderttausende waren, welche sich danach sehnten, in dem Königlich-göttlichen Wildbad Heilung und Genesung zu finden.

Daß nur eine einzige weiße Emailtafel den Weg zum einstigen Königl. Badkommissär anzeigt, sei zu» gegeben, daß aber alle Bekanntmachungen seitens des Bad­kommissärs mit dem StempelWürttbg. Bad Wildbad" versehen sind, verschweigt der Herr Artikelschreiber wohl­weislich.

Auch der rechtmäßig erworbene Titel des allgemein verehrten Königl. Musikdirektors, Herrn Paul Frantz, scheint dem Herrn Artikelschreiber in den Magen gefallen zu sein, denn er kann es nicht fassen, daß in einem freien Volksstaat ein wohlerworbenes Recht oder, besser gesagt, daß ein rechtmäßig erworbener und verdienter Titel zeit­lebens geführt werden darf. Es scheint, daß dieser Herr einen sonderbaren Begriff von der von seiner Partei so viel gepriesenen Freiheit hat.

. Daß in den Enzanlagen heute noch die früheren »Königlichen" Schilder und Wegweiser sind, ist sehr ver­nünftig, denn diese schönen Emailschilder sind eine Zierde der ganzen Anlagen und würden jetzt sehr viel Geld kosten. In leichtfertig unwahrer Weise gibt jener Herr ihre Zahl aufHunderte" an; in Wirklichkeit sind es alles in allem noch nicht einhundert.

Weiter schreibt der Herr:In jeder Badezelle sagt dir ein Anschlag der Kgl. Badverwaltung,was du zu tun hast". Sehr richtig, das gehört einfach zur Ordnung!

Und nun zu den Zeitungen in den Lesesälen des König-Karl-Bades. Hier hat scheint's der Herr die richtige Zeitung nicht gefunden; offenbar kann er es ab­solut nicht begreifen, daß dieWürttbg. Badverwaltuüg" so viel Freiheit und Recht hat, zu bestimmen, welche Zei­tungen sie den Kurgästen unentgeltlich zur Verfügung stellen will. Nebenbei bemerkt: es steht ja jedermann frei, sich die ihm am besten zusagende Zeitung zu kaufen oder nach­senden zu lassen; die Badverwaltung kann doch nicht dazu verpflichtet werden, bei einer Frequenz von 17000 Kur­gästen jedem Zeitungsgeschmack Rechnung zu tragen!

Daß demselben der berühmteFridericus" so sehr im Magen liegt, ist ja leicht begreiflich-.

Um dem Herrn Artikelschreiber sein mangelhaftes Wissen etwas zu bereichern, soll ihm verraten werden, daß die Württbg. Badverwaltung Wildbad nicht derDomänen­direktion", sondern derBau- und Bergdirektion" unter­stellt ist, welche leider bis jetzt noch kein Geld aufzubringen vermochte, um solch' überflüssige und geradezu geldver­schwenderische Verlangen einiger Fanatiker zu befriedigen. Auch den Hunderttausenden von Kurgästen, welche in den Revvlutionsjahren hier in dem weiland Königlichen Wild­bad Heilung und Genesung gesucht und gefunden haben, ist es noch nicht eingefallen, die Entfernung dieser schönen Emailtafeln wegen desKgl." zu verlangen.

Jur weiteren Beruhigung des betreffenden Artikel­schreibers sei ihm auch noch verraten, daß diesen Sommer drei solch' schönefeenhafte Beleuchtungen" stattgefunden haben, welche einesteils zur Abwechslung des Alltäglichen, andernteils zur Aufheiterung der seelisch Kranken geboten werden. Gleichzeitig gehört auch diese Beleuchtung mit in das Programm, welches die Württbg. Badverwaltung ihren Kurgästen vorführt und welches dazu angetan ist, Geld in den Staatssäckel zu liefern.

Auch ich erwarte von jedem echten deutschen Staats­bürger, sei er Abgeordneter oder nicht, daß er das Wohl der Allgemeinheit über Parteiinteressen stellt.

-l. (Vl., Kurgast.

Anm. d. Ned. Wenn es imWildbader Tagblatt" einmal in einem Reisigverkauf-Inserat »K. Forstämter Wildbad und Meistern" geheißen hat, so mar das ein Satzfehler, dadurch hervorgerufen, daß von der betr. Behörde vergessen wurde, dasK." auf dem als In­seratmanuskript benützten alten Vordruckformular, wie sonst immer, zu streichen. Das ist die ganzeAbfärbung auf andere staatliche Aemter".

ssfzMvch^

Sächsische

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Bekanntmachung.

Verschiedene Vorfälle zwingen zu dem Hinweis, daß im Stadtwalde nur Suchholz ohne Erlaubnisschein genutzt werden darf. Zum Suchholz gehört dürres, am dicken Ende nicht mehr als 7 cm starkes Holz, das am Boden liegt,' sowie dürres Ast- und Bodenholz, das abgebrochen werden^ kann, abgefallene Nadelholzzapfen, sowie der Abraum von' Schlägen, die durch Ausschreiben in der Zeitung freigegeben! sind. Alle sonstigen Nutzungen im Walde, insbesondere^ das Gewinnen von Heide, Moos, Laub, Streuwerk, Deko­rationsreis etc., sind nur mit Erlaubnisschein gestattet. Wer den Vorschriften zuwiderhandelt hat Strafe zu er­warten. Widersetzlichkeit gegen das Forstpersonal wird von den Gerichten streng bestraft.

Wildbad, den 21. Oktober 1924.

Stadt. Forstamt.

Freiwillige Feuerwehr Mbß^ O»--

" ^ " ' -MPM»

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