Professor Heinrich Schwartz ch. Groß war die Schar der Leidtragenden, die sich im Ostfriedhof vor der Feuerbestattung des am 8. Juli in München verstorbenen Hofpianisten und Professors an der Akademie der Tonkunst Heinrich Schwartz zum letzten Abschied in der Aussegnungshalle versammelt hatte. Neben den Verwandten bemerkte man Staatsrat Korn als Vertreter des Kultusministeriums, Sigmund v. Hausegger mit den Lehrkräften, Verwaltungsbeamten und Studierenden der Akademie der Tonkunst, Mitglieder der Bürger-Sängerzunft, Tonkünstler, Musikfreunde. Mit einer Beethoven- schen Weise leitete das Berber-Ouartett die Trauerfeier ein. Präsident von Hausegger feierte in ehrender Gedächtnisrede Schwartz als vorbildlichen Pädagogen auf dem Gebiete des Klavierspiels, als hervorragenden Künstler, treuen Kollegen und trefflichen Menschen, dessen Andenken in der Akademie immer hochgehalten werde. Direktor Frhr. von Waltershausen, der im Namen des Lehrkörpers der Akademie der Tonkunst einen Kranz niederlegte, rühmte Schwartz als Kollegen von hohem Pflichtgefühl und aufrechtem Wesen. Der Münchner Tonkünstlerverein widmete durch Professor Roesgec einen Kranz. Für die Bürger- Sängerzunft, welche am Schluß der Trauerseier den Schottischen Bardenchor sang, weihte Vorstand Hölzlmeier Blumengewinde. Graf und Gräfin Törring hatten schon vor dem Trauerakt einen Kranz gesandt. — Wie wir erfahren, wurde der Gattin des Verstorbenen, Frau Prof. Paula Schwartz (Schwester des hies. Arztes Dr. H. Fischer) die Stelle, die ihr Gatte an der Akademie der Tonkunst einnahm, übertragen.
Vom Kopfsalat. Obwohl zweifellos der Kopfsalat im Frühjahr am zartesten ist, so können doch auch im Sommer bei entsprechender Pflege schöne Salatköpfs erzielt werden. Dazu muß das mit Salat bepflanzte Vset mit einer Bretter- einfassung abgeschlossen und zur Abwehr der sengenden Sonnenstrahlen mit Gaze bedeckt werden. Man beseitigt diesen Schutz nur an regnerischen und trüben Tagen und in der Nacht. Außerdem muß der Boden zwischen den Pflanzen dick mit Streu oder verrotteter Düngererde belegt werden.
Handelsnachrichten
Dollarkurs Berlin, 17. 3uli. 4,2103 Bill Mk. Neuyork 1 Dollar 4,166. London 1 Pfd. Slerl. 18,375. Amsterdam 1 Gulden 1,581. Zürich 1 Franken 0,766 Bill. Mk.
Dollarschatzscheine 83.
Kriegsanleihe 275.
Der französische Franken notierte 84.87.
Berliner Geldmarkt. Tägliches Geld 0,25 v. Tausend, MonakS- geld 1,5—2 Prozent.
Deutsch-italienischer Handel. 3n den ersten vier Monaten des Oahrs 1924 führte Italien nach Deutschland für 405 Millionen Lire Waren aus, dagegen Deutschland nach Italien nur für 267 Millionen Lire. Die'italienischen Sendungen bestanden hauptsächlich in Seide <123 Mill.), Apfelsinen (69), Eiern (37), rohen Häuten (33), Hanf (31), getrockneten Früchten (29). Deutschland lieferte Maschinen und Maschinenteile (57 Mill. Lire), bearbeitete Häute (32), Farben und Firnis (19), Eisen und Stahlwaren (16).' Die Sachlieferungen auf Entschädigungskonto (Kohle, Holz usw.) sind hierin nicht eingerechnet.
Russischer Münzauftrag in London. Der Vorsitzende der russischen Handelsabordnung in London und der ausländische Vertreter des russischen Währungsamts Unterzeichneten einen Vertrag mit der englischen Münze über die Prägung von 40 Millionen Füns-Kopeken-Stücke aus Kupfer. Das Kupfer wird von der Handelsabordnung geliefert werden.
Stuttgarter Börse, 17. Juli. Unter dem Eindruck der günstigeren Lage des Geldmarktes hatte die Börse heute ein etwas freundlicheres Aussehen. Es sind kleine Kurserhöhungen zu verzeichnen. Auf dem Markt der Festverzinslichen lagen Würktembergrsche Staatsanleihen bei regen Umsätzen fester: 4 v. H. alte 480 gegen 450, 3.5 v. H. verlosbare 460 gegen 420, 19d3er 485 gegen 450. Bankaktien: Vereinsbank 1,85, Hypothekenbank 0,7, Notenbank 40. Die Brauereiwerke blieben unverändert, abgesehen von Ravensburg 2,3 und Mulle 5,2. M e ka l la k t i e n: Feinmechanik 9,7, Mekallwaren Geislingen 30,1, Koch 4,5, Metallwaren LudwigsbUrg 3,5, Hohner 11.5. Maschinen- und Autowerke: Arimler 1.8, Magirus 1,2, Eßlingen 3,5. Hesser 2,4, Weingarten 9. Neckarsulmer 3,1, Laupheimer 10. Textilaktien: Unterhäuser: 21, Kolb-Schüle 5,6, Kottern 24 (26), Kuchen 7, Leinenin-usirie Blaubeuren 18 (18,5). Verlagsaktien: Stuttgarter Verein 0,26, die übrigen kamen mit den gestrigen Kursen zur Notierung. Na h r u n g s m i t t e l w e r t e: Stuttgarter Zuckerest, Bäckermühle 1,5, Krumm 0,8, Knorr 2,8. Sonstige Werte: Anilin 10,8, Heidelberger Zement 7,5, Germania 8, Köln-Roktweil 4,3 (4,75), Salzwerk Heilbronn 39, Schleppschiffahrk 2,5, Mannheimer Oel 15. Würktembergische Vereinsdank.
Stuttgarter Landesprodulrkenborse, 17. 3uli. Die Stimmung am Gekreidemarkt hak sich weiter befestigt und dis Preise sind abermals höher. Das Ausland fordert hohe Preise und das Angebot in inländischem Getreide ist auch nicht belangreich. Für die 100 Kilo gesunde, trockene Waren wurden ab würkk. 'Station folgende Großhandelspreise festgesetzt: Weizen 19.50—21 (letzter Markt 18—19), Sommergerste 16.50—17.25 (16-16.75), Hafer 15.25—16.25 (15 bis 16), Weizenmehl Nr. 0 32-33.50 (30.50-31.50), Brolmehl 28—29 (27.50—28.50), Kleie 8.75—9.25 (8.50—8.75), Wiesenheu alt 4—5 (4—5), Kleeheu neue Ernte 5.50—6.50 (5.50—6.50), Stroh (drahtgepreßk) 3.50—4.25 (3.50-^50).
Mannheimer Produktenbörse, 17. Zull. Die Meldung von der Freigabe der Getreideausfuhr und die hohen Forderungen des Auslands, die Rechnung nach Mannheim nicht mehr zulasten, hatten eine weitere Befestigung des Marktes zur Folge. Verlangt wurden für die 100 Kg. frei Mannheim für: Weizen inländ. 20—22 -K. desgl. ausl. 22—22.50 Roggen 16.50-17-50. Gerste
18.75, Hafer 17.50—18.50, Mais 17.25. Der Mehlmarkk lag fest. Die Mühlenforderungen lauteten für Weizenmehl Spezial 0 bis 32,50 -K, für Roggenmehl 27 -.st. Die zweite Hand forderte -A—31.75 -K. Für Weizenkleie verlangen die MlchlSn 11 -,st, für Roggenkleie 10.75 -K.
Berliner Getreidebörse, 17. 3uli. Welzen märk. 17.30—18.30, Roggen 14.20—14.80, Sommergerste 16—17, Hafer 14 20—14.80 Weizenmehl 24.50—28, Roggenmehl 22—24.50, Kleie 9.20—9 60, Raps 255-260.
Nürnberger Hopfenmarkk, 16 Juli. Marklhopsen und gute Hallertauer wurden im Preisrahmen von 200—235 GM. gehandelt. Zufuhren und Umsatz unbedeutend. Tendenz: abgeschwächt.
Märkte
Stuttgart, 17. Juli. S ch la ch kv ! e h ma r k k. Dem Donners- kagmarkk am Bieh- und Schiachthof waren zugekrieben: 68 Ocksen, 37 Bullen, 262 öungbullen, 219 Zungrinder, 62 Kühe, 617 Kälber, 805 Schweine.. 29 Schafe. Alles verkauft. Erlös aus je 1 Ztr Lebendgewicht: Ochsen 1. Sorte 34—39 (letzter Markt ^4—38), 2. Corte 20—30 (unv.), Bullen 1. Sorte 30—33 (29—32), 2. Sorte 24—28 (22—27), siungrinder 1. Sorte 38—43 (38—42), 2. Sorte 30 bis 35 (30—34). 3. Sorte 22—27 (22-26), Kühe 1. Sorte 26-31 (nnv.), 2. Sorte 16—21 (unv.), 3. Sorte 10—14 (unv.), Kälber 1. Sorte 44—46 (46—49), 2. Sorte 34—39 (37—44), 4. Sorte 28 bis 33 (23—34). Schweine 1. Sorte 57—60 (57—59), 2. Sorte 52—55 (unv.). 3. Sorte 45—48 (42—48) Mark. Verlauf des Marktes: Bei Schweinen belebt, sonst langsam.
Mannheimer Kleinviehmarkt, 17. Juli. Es wurden zugeführk und für je 50 Kg. Lebendgewicht gehandelt: 64 Kälber 32—46 -K, 291 Schweine 46—62 -st. 552 Ferkel und Läufer (d. St.) 5—23 -ck. Stimmung ruhig, Kälber langsam geräumt, Schweine Uebrrstand.
Schweinemörkte. Heilbronn: Milchschweine 10—20 -K, O b e r s o n th e i m: 1" -24 -st, W a l d s e e: 18—22 -4t, Tutklinge n: 10—17 -4t d. St.
Devisenkurse in Billionen
Berlin
16. Jul
17. Jul.
Geld
Brief
Geld
! Brief
Holland
100 Guld.
158.50
159,30
158,55
159 35
Belgien
100 Fr.
19 00
19,10
19,10
1!720
No: wegen
100 Kr.
56,21
56,49
56,31
66.59
Dänemark
100 Kr.
67,58
67 92
68,03
6837
Schweden
100 Kr.
111,87
111.93
111,37
111,93
Italien
100 Lira
18,00
18,10
18,05
18,15
London 1
Pfd. Sterl.
18,275
18,365
18,325
18.415
Neuyoik
1 Dollar
4,19
4,21
4,19
4,21
Paris
100 Fr.
21,50
21.00
21 60
21,70
Schweiz
100 Fr.
70,41
76.79
76,21
76.59
Spanien
100 Peseta
55,61
55,89
55,65
55,85
D.-Oester.
100 000 Kr.
5.92
5.94
5,92
5,94
Prag
100 Kr.
12.38
12,44
12,41
12,47
Ungarn
100 000 Kr.
5.04
5,06
5,04
5,06
Argentinien
1 Peso
1,845
1,355
1,345
1,355
Tokio
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1,74
1,73
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