er hübe mit bemerkenswerten Eiaenschaften und Geist den vom Haß erfüllten und geduldigen Widerstand verkörpert, der den Verfallstag abmarte, an dem im Jahr 1927 Deutschland von den wirtschaftlichen Einschränkungen befreit würde, da­mit es durch Diplomatie, Gewalt und Schlauheit seine Be­wegungsfreiheit bis zur Vergeltung wiedergewinne. Wenn diese Stunde geschlagen habe, dann hätte Deutschland nach den eigenen Worten Helfferichs Frankreich gegenüber dis letz­ten Folgerungen seines Verhaltens gezogen. Deutschland könne seine wertvollen Männer nur schwer ersetzen und der Tod Helfferichs werde nach dem Tod von Stinne's eine große Leere schaffen.

Neue Nachrichten

Verwendung der Abgcbauten Berlin. 28. April. Der Reichssinonzministcr hat die Dienststellen angewiesen, bei Vergebung von Staatsaufträ­gen, die eine Einstellung von neuen Arbeitskräften bedingen, den privaten Unternehmern möglichst die vertragliche Ver­pflichtung aufzuerlegen, abgebaute Beamte usw. zu beschäf­tigen. Ein ähnliches Verfahren soll bei Vermietung oder Verkauf staatlicher Grundstücke zu gewerblichen Zwecken be­obachtet werden.

Seine Ausweisung Hitlers

München, 25. April. Die Meldung derGroßdeutschen Zeitung", daß die bayerische Regierung beabsichtige, Hitler auszuweisen, wird amtlich für falsch erklärt. Das Blatt teilt mit, daß der Völkische Block in keine Regierung eintreten werde und daß auch keine Verhandlungen mtt der Bayeri­schen Bolkspartei über eine Koalition stattgefunden haben.

Sahr und Seiher vorläufig nicht im Amt München, 25. April. Herr v. Kahr wird sein Amt als Regierungspräsident von Oberbayern zunächst nicht über­nehmen. Der Posten soll erst wieder besetzt werden, wenn die neue Regierung gebildet und der Landtag zusammenge­treten sein wird. Oberst Seißer ist ebenfalls auf seinen Posten nicht zurückgekehrt.

Die internationale Anleihe ein Geschenk für Frankreich Basel, 25. April. DerBasler Anzeiger" schreibt: Ent­gegen allen so zuversichtlichen Beritchen von deutscher Seite verharrt das internationale Kapital in kühler Zurückhaltung gegen Deutschland. Niemand will Deutschland Geld leihen, solange nicht die Entschädigungssumme endgültig und genau sestgelegt und als tragfähig für Deutschland erkannt ist. So­lange dies nicht feststeht, bedeutet jede Anleihe in Wirklich­keit nur ein G e s ch e n k für Frankreich, das Deutschland b e- zahlen muß.

Die irische Grenzkonferenz gescheitert London, 25. April. Die Konferenz zur Festsetzung der Grenzen zwischen Nordirland (Ulster) und dem Freistaat Eüdirland mußte nach der ersten Sitzung, die außerordentlich stürmisch verlief, abgebrochen werden. Die Ulsterleute weigern sich entschieden, die 192Ü vorläufig festgesetzte Grenze ab­ändern zu lassen.

Dir englische Antwort an die Entschädigungskommission London, 25. April. LautDaily Telegraph" hat sich die Absendung der Antwort an die Entschädignngskommission (über die Annahme des Sachoerständtgen-Berichts) dadurch verzögert, daß Mac Donald erst die Ansicht der Dominions Kanada. Australien, Neuseeland und Südafrika einholen wollte. Der Inhalt der Antwort könne nach den Erklärun­gen Mac Donalds nicht mehr zweifelhaft sein. Mac Donald werde sich keinesfalls in eine (von Frankreich gewünschte) Bewegung hineinziehen lasten, die auf eine Verquickung der Verbandskriegsschulden mit der Entschödigungsfrage abziele, nachdem dies von Coolidge entschieden abgelehnt worden sei.

Ein schwerer Irrtum

Washington, 25. April. Nach der Ansicht amerikanischer Sachverständiger ist in demSachverständigen-Bericht" Mac Kennas (2. Ausschuß) ein schwerer Irrtum unter­laufen, sofern Mac Kenna dem geflüchteten deutschen Kapi­tal" auch die von Amerika zu- behaltenen Werte, Schiffe usw. zugerechnet hat. Die von Mac Kenna angeru mmene Summe müsse von 6,75 auf höchstens 3 Milliarden Gold­mark herabgesetzt werden.

Württemberg

Stuttgart. 25. April. Verwaltungsrat der Reichspost. Durch Erlaß des Reichspräsidenten sind aus Württemberg zu Mitgliedern des Verwaltungsrats der Deut­schen Reichspost ernannt worden: als ordentliche Mitglieder Orerregierungsrat Kälin und Postrat Rottacker, als stellvertretende Mitglieder Buchdruckereibesitzer Abgeordne­ter Körner (Herrenberg), Oberpostrat Hildenbrand und Verlagsbuchhändler Dr. Schumann.

Der neue Landoberfiallmeister. Durch Entschließung des Herrn Staatspräsidenten ist die erledigte Stelle des Land­oberstollmeisters dem Oberregierungsrat Storz bei der Zen­tralstelle für die Landwirtschaft übertragen worden.

- Prüfung. Auf Grund der im März am hauswirtschaft­lichen Seminar in Kirchheim u. T. abgehaltenen Prüfung für Hauswirtschaftslehrerinnen sind 22 Bewerberinnen zur Er­teilung von Hauswirtschaftsunterricht für befähigt erklärt worden.

Vom Tage. In einem Haus der Böblingerstraße ver­giftete sich ein 17jähriger Schreinerlehrling in der Küche der elterlichen Wohnung mit Gas. Auf dem Jlgenplatz er­schoß sich ein 19jähriger Mechaniker von auswärts vor den Augen seiner Braut. In der Ludwigstraße in Cannstatt stürzte sich eine 66 Jahre alte Frau aus dem 2 Stockwerk in den Hof. Sie war sofort tot.

Aus dem Lande

Ludwigsburg, 25. April. Turnier. Der Ludwigs­burger Reiterverein veranstaltet wie im Vorjahr wieder ein Rett- und Fahrturnier am 25., 26. und 27. Juni in Mon- repos und Ludwigsburg. Auch Zivilpersonen können dem Verein beitreten und am Turnier teilnehmen.

Eßlingen. 25. April. Brand. Im Gestüt Weil ist ein Flügel des Stallgebäudes abgebrannt. Die Eßlinger Feuerwehr, die leider erst sehr spät gc-mfen wurde, unter­drückte den Brand mit einer Magirusspritze in kurzer Zeit. Die Ursache des Feuers ist noch nicht aufgeklärt.

Sakach OA. Göppingen, 25. Aprü. Erziehungsbe- dürftige Burschen. Zwischen Süßen und Gingen a. F. wurde der in Kuchen stationierte Landjäger von einigen jüngeren Burschen angehalten und verprügelt; die Burschen sollen ihn ausgezogen und sein Seitengewehr mitgenommen

Biberach, 25. April. Freß- und Saufwetten. Neulich ging ein junger Mann die Wette ein. während drei Lagen keinerlei Nahrung zu sich zu nehmen, sondern dafür 30 Liter Bier und ein beliebiges Quantum Schnaps zu trin­ken. Die ersten zwei Tage ging alles glatt und humorvoll von statten. Der dritte Tag brachte eine allgemeine Ermüdung haben. Wie man hört, sind bereits einige Verhaftungen oorgenommen worden.

Donzdorf OA. Geislingen, 25. April. Brand. Am Ostermontag Mitternacht ist eine Heuhütte nahe am Dorf, die dem Sägmüller Rieger gehörte und ca. 60 Zentner Heu und Stroh enthielt, abgebrannt. Es wird Brandstiftung vermutet.

und Erschlaffung und der genossene Schnaps verfehlte seine Wirkung nicht. Der junge Mann wurde vom Schlafe über­wältigt, bevor er die ihm noch zustehenden sechs Liter Bier getrunken hatte, und kam erst wieder richtig zur Besinnung, als der dritte Tag schon längst vorbei war.

Hemigkofen OA. Friedrichshafen, 25 April. Wieder­gesunden. Der seit 4. April vermißte Realschüler Sch. von hier hat sich wieder gemeldet. Wie er seinen Angehöri­gen mitgeteilt hat, befindet er sich in Wangen i. A.

Reichshandwerksordnung. Im Re-chswirtschastsminifte- rium ist der Entwurf für eine Reichshandwerksordnung sertiggestellt worden. Der Entwurf ist bereits der Reichs­regierung zugestellt worden.

Handwerkerkurse. Das Landssgewerbeamt beabsichtigt, in den nächsten Monaten in Stuttgart bei genügender Be­teiligung Kurse für Buchbinder über Handvergolden und über Lederschnittarbeiten, sowie für Schreiner und verwandte Berufe über Maschinenbehandlung zu veranstal­ten. Anmeldungen zu diesen Kursen sind bis 25. Mai 1924 beim Landssgewerbeamt in Stuttgart, Kanzleistraße 19, 2 (Zimmer 28) schriftlich oder mündlich einzureichen.

Die Erwerbslosennnkerstühungen sollen nach einem Be- schluß des Reichskabinetts vom 5. Mai ah um durchschnitt- LL 20 Vrozen/ erhöht werden. _

Baden

Karlsruhe, 25. April. In einem bekannten hiesigen Gast­haus machte Amtmann Dr. Lehmann um die Mittags­zeit einen Angriff auf den Rechtsanwalt Dr. Diebold und schlug ihn nach kurzem Wortwechsel mit einem Totschläger nieder. Diebold brach bewußtlos zusammen. Die Tat steht in Zusammenhang mit einem scharfen Zusammenstoß der beiden vor dein Mieteinigungsamt, wobei Diebold die Gegen­partei vertrat. Die Anwaltskammer hat gegen Amtmann Lehmann bei der hiesigen Staatsanwaltschaft Strafanzeige erstattet, worauf ein Verfahren wegen tätlicher Beleidigung und erschwerter Körperverletzung eingeleitet worden fft.

Mannheim, 25. April. Hier wurden 10 Kommunisten verhaftet, bei denen erhebliche Mengen von Sprengstoffen gefunden wurden.

Für die Frühjahrsrennen am 3-, 6. und 11. Mai ist schon für über 100 Pferde Stallung bestellt. Bei den letzten Ren­nen waren knapp 60 Pferds ausgestellt.

plankstodk b. Schwetzingen, 25 April. Ein etwa 19jäh- riger Bursche aus der Schweiz ist von der Gendarmerie ver­haftet worden, weil er aus einem kleinen Terzerol auf ein Kind geschossen und es verletzt hat. Der Bursche gab den Schuß ab, um die Waffe zu probieren.

Mkstätt (bei Kehl), 25. April. Der Rennverein hat be­schlossen, das diesjährige Pferderennen am 2. Sonntag im Juli abzuhalten. Die Fahrprüfungen kommen in diesem Jahr in Wegfall,

Schlatt u. K. bei Engen, 25. April. Durch Feuer sind hier zwei Wohnhäuser eingeäschert worden. Die Bewohner konnten so gut wie gar nichts retten.

Müllheim, 25. April. Wie verlautet, soll die Eisenbahn­station Müllheim künftig Müllheim-Baden weiler benannt werden, womit einem langgehegten berechtigten Wunsch des weltbekannten Badeorts Genüge gescküebt. E-' bleibt noch die Forderung zu erfüllen, daß die wichtige Sta­tion eine bessere 'Berücksichtigung im Schnellzugsverkehr BaselFrankfurt finde.

kleine Nachrichten. InTumringen wurde die Frau eines Maurers, als sie von einer Besorgung heimkehrte, in großen Schreck versetzt, als sie beim Betreten ihrer Woh­nung zwei Kinder im Alter von zwei bis 4 Jahren in der Küche und ein ^jähriges Kind in einem Zimmer bewußtlos infolge Gasvergiftung vorfand. Der Arzt konnte die Kinder wieder ins Leben zurückrufen. In Abwesenheit der Mutter hatten sie in der Küche den Eashahnen aufgedreht. In Wasenweiler a. K. brach im Hause des Landwirts Rvdmann ein Brand aus, der jedoch auf seinen Herd be­schränkt werden konnte. Der minderjährige Sohn des Brandbeschädigten soll am gleichen Abend wegen Verdachts der Brandstiftung verhaftet worden sein.

Ein Hilfsdienst für die Ortsfremde Jugend

ep. Eine rege und segensreiche Tätigkeit hat nach seinem Jahresbericht der Verein der Freundinnen junger Mädchen, der am kommenden Montag und Dienstag in Stuttgart seine Landesversammlung hält, während des letzten Jahres im ganzen Land entfaltet. Er will den das Elternhaus ver­lassenden Töchtern aller Stände zur Seite stehen, hat aber namentlich durch seine Bahnhofsmissionen an den größeren Verkehrsplätzen seine Aufgaben über diesen Rahmen hinaus erweitert. So hat er allein auf dem Stuttgarter Bahnhof 21761 Hilfen geleistet, darunter 4 900 an jungen Mädchen, 1335 an Frauen, gegen 800 an Blinden vnd Kranken; außer­dem wurden Transporte, oft 34 im Tag. mit 13 000 Kin­dern im Zusammenhang mit der Erhoiungsfürsorge oder der Ruhrbesetzung, die auch viele Ausgewiesens und Flüchtlinge herführte, betreut. Den durchreisenden jungen Mädchen, von denen manche infolge der raschen Geldentwertung nicht wei­ter konnten, wurde gedient durch Reisehilfe aller Art, durch Schutz vor gefährlichen Begleitern im Stuttgarter Bahn- ho- allein in 1S7 Fällen; ferner durch Mitteilung von Adressen für Unterkunft. Rat und Hilfe am neuen Aufent­haltsort, durch Nachprüfung von Stellenangeboten im Aus­land, in Stuttgart wurden z. B. 350, in Geislingen a. St. 63 auswanderungslustige Mädchen beraten. Das Vahnhofsheim Stuttgart (Moserstr. 12) bot vielen durchreffenden oder stellen­suchenden Mädchen Unterkunft und 50 im Erwerbsleben stehenden dauernde Wohnung; 100 Erholungsbedürftigen wurde ein Platz in ländlichen Familien verschafft. Außerdem wird durchs ganze Land hin ortsfremden Mädchen seitens der Vereinsmitglieder Familienanschluß gewährt. Bahn- und Lolixeibeamte, das Deuticbe Ausland-Institut, sowie Jugerrd-

und Wohlfahrtsverbände forderten nachhaltig die Urbelk, dke von vielen der Betreuten aufs dankbarste merkannt wurde. Im Interesse der Bevölkerung und namentlich der weih- lichen Jugend sollte der Verein der Freundmnen junger Mädchen und die Bahnhofsmission möglichst bekannt werden.

Allerlei

Ein notwendiger Ersah. Das Polizeipräsidium Berlin rmt:Als Ersatz für die in der Karwoche ausgefallenen L a nz: a g e ist in der laufenden Woche außer Montag auch der Dienstag für den Tanz freigegeben worden, so daß öffent­liche Tanztage Montag, Dienstag, Donnerstag und Sonn­abend sind. Mittwoch und Freitag können als Tanztaae ^egen die Wohltätigkeitsabgabe gewährt werden." Diese hochwichtige Verordnung des Berliner Polizeipräsidenten wird durch das halbamtliche Telegraphenbüro den Zeitungen m aller Ferne mitgeteilt. Und die Kehrseite der Medaille- Der amerikanische Senat hat die letzte Abstimmung über das Staatsgeschenk der Vereinigten Staaten von 10 Millionen Dollar zur Unterstützung deutscher Frauen und Kinder ausgesetzt. weil die gegenwärtige Lebenshaltung m Deutschland eine solche Beihilfe nicht mehr nötig erscheinen lasse.

- einer anderen Meldung soll das Geschenk in eine zinslose Anleihe auf 50 Jahre umgewandelt werden.

Die Kreuzotter. In Ederheim bei Nördlingen wurde

Knabe an einem Felsblock im Wald von einer Kreuz­otter in die Hand gebissen. Trotz sofortiger ärztlicher Hilfe wird die Hand abgenommen werden müssen.

Brand. In Sampierdarena bei Genna ist ein Lager von 5000 Ballen Baumwolle niedergebrannt. Der Schaden be­trägt 12 Millionen Lire.

In Bad Tölz (Oberbayern) ist das bedeutende Sägewerk orn August Poralt großenteils einem Schadenfeuer zum Opfer gefallen.

Strandung. Der schwedische DampferFlandria" aus Göteburg ist in der Nähe von Hirtschals gestrandet. Zwei Hilfsdampfer haben 10 Reisende und 19 Mann der Besatzuna gerettet. Das Schiff ist verloren.

Lokales.

Wildbad. den 26. April 1924.

Ein Frühjahrsgewitter mit starken elektrischen Ent­ladungen und viel Niederschlag ging gestern abend über unserer Markung nieder. Der ausgiebige warme Regen hat dem Wachstum der Gartengewächse und der Felderzeug­nisse sehr gut getan.

Die Wahlversammlung, welche auf Donnerstag abend in den Saal derAlten Linde" einberufen war, mußte ohne den angesagten kommunistischen Redner stattfinden, da derselbe nicht erschienen war, und gestaltete sich zu einer mehr allgemeinen Aussprache, in welcher die Herren Professor Wieth, Löffler, Höll und Kullen das Wort er­griffen. Die ebenfalls am Donnerstag irn Maisch-Saal stattgehabte, vom Rechtsblock einberufene Frauenversamm- lung, in welcher Frau Professor Schmidt sprach, hatte sich eines ziemlich befriedigenden Besuches zu erfreuen. Im Hotel Sonne fand dann gestern abend in engerem Kreise eine Zentrums-Wahlversammlung statt, in welcher ein Herr aus Stuttgart sprach. In der nächsten Woche sollen noch drei Wahlversammlungen stattfinden. Wer als­dann noch nicht politisch aufgeklärt ist, dem ist nicht zu helfen. Manche, politisch ungeschulten Leute werden frei­lich durch die vielen Wahlversammlungen mehr verwirrt als aufgeklärt. Solche ausfindig zu machen, ist nicht sehr schwer, und mancher und manche deshalb Wahlmüde kann durch entsprechende Einzelbelehrung doch noch zur Wahl­urne gebracht werden.

Deutscher Abend. Auch an dieser Stelle weisen wir auf die im Anzeigenteil bekanntgegebene Veranstaltung der Bruderschaft Wildbad desIungdeutschenOrdens hin. Die Vorbereitungen zu demD e ut schen Abend" sind in einer Weise getroffen, die auch hochgespannte Er­wartungen befriedigt. Der Redner des Abends, Herr Rudolf Schunck aus Stuttgart, der Leiter des Jung- deutschen Ordens für Süddeutschland ist, wird noch manchem Bürger Wildbads von demDeutschen Abend" anfangs Dezember bekannt sein. Diesmal wird er über Die deutsche Not" sprechen und zeigen, wie jung­deutsches Wollen gegen die finstern Mächte ankämpft, die dem deutschen Volke Vernichtung drohen. Da der Iungdeutsche Orden alle deutschen Volksgenossen umfassen will und auch in seinen Reihen alle Stände vertreten sind Arbeiter und Bürger, Bauer und Frei­herr nennen und fühlen sich im Orden als deutsche Brüder wird der heutige Abend auch dem bis jetzt Fernstehenden manches Interessante bieten. Damit auch die gemütliche Seite zu ihrem Rechte komme, ist der Abend umrahmt von Musik-, Gesangs- und Gedichtvor­trägen, die, wie wir hören, durchweg, in allerbester Hand liegen. Bei dem lebhaften Interesse, das der Veranstal­tung schon allerseits entgegengebracht wird, erscheint es ratsam, sich am Samstag Abend frühzeitig einen Platz zu sichern.

Geflügellehrkurs. Der am 11. und 12. April von Herrn Oekonomierat Scherer, Vorsteher der Landwirtschafts­kammer und Fräulein Denk von der landwirtschaftlichen Frauenschule Stuttgart, in Wildbad abgehaltene Geflügel­lehrkurs war von etwa 30 Teilnehmern aus dem Oberamt Neuenbürg besucht. Leider war Wildbad, in Betracht ziehend seine vielen Geflügelhalter, schwach vertreten. Die momentane Hochsaison der Handwerker mag entschuldigen, viele aber, die Zeit hätten und denen die Bedeutung der Geflügelzucht und seine wirtschaftliche Rentabilität noch zu wenig bekannt, hätten hier viel lernen können, wenn sie die lehrreichen Vorträge gehört hätten. Es würde zu weit führen, auf die Vorträge näher einzugehen, erwähnt soll jedoch werden, daß wir in Deutschland Grund haben die Geflügelzucht zu heben, denn sie ist, wenn wir Eng­land, Amerika und Frankreich in Betracht ziehen, wo die