Württemberg

Stuttgart, 14. April. Geheimer Kurierdienst. Der kommunistische Parteisekretär Janus aus Berlin war als Werbeleiter in Württemberg und Laden in einer Wirt­schaft der Augustenstraße in Stuttgart mit anderen jungen Kurieren verhaftet worden, kurz nachdem die kommunistische Parte: verboten worden war. Die anderen Mitglieder sind zum Teil bereits bestraft. Bei Janus fand man verschiedene Schriftstücke, Waffen und einen falschen '^. Das Schöffen­gericht verurteilte Janus zu 4 Monaten Gefängnis, wovon drei Monate durch die Untersuchungshaft verbüßt sind, und 600 Mark Geldstrafe. Der Angeklagte und sein Verteidiger machten geltend, daß auch im Hitlerprozcß ein mildes Urteil gesprochen worden sei.

Landlagswohl. Auf dem Landtagswahlvorschlag der Zentrumspartei von Stuttgart stehen an vorderster Stelle folgende Namen: Verbandssekretär Groß, Gipsermeister Rank, Regierungsrat Walter.

Die Ortsliste der Deutschen Volkspartei für die Landtags­wahlen enthält nicht den Namen Egelhaaf, sondern Vickes und Hartmann.

Eisenbahnsache. Von Mittwoch, 16. April an fällt der Zug 646 Backnang ab 5.52 nachm., Stuttgart Hbf. an 6.37 nachm, aus, er verkehrt von BacknangStuttgart Hbf. in dem bis 31. März gültigen Fahrplan (mit Halt auf allen Zwischenstationen) Backnang ab 5.52 nachm., Stuttgart an 6.56 nachm.

Der Ztaaksanzeiger erscheint vom Dienstag an wieder in vollem Umfang. Der Setzerstreik ist auf Grund der neuer­dings bei den Stuttgarter Zeitungen durchgeführten Lohnsätze beigelegt.

Aus dem Lande

Flein OA. Heilbronn, 12. April. Schwel zerhilfe. Durch Vermittlung des Ortsgeistlichcn hat dis Gemeinde Eriswil, Kanton Bern, neben einer Geldsumme 33 Fracht­stücke' (Lebensmittel und Kleider) an die hiesigen Armen und Bedürftigen geschickt.

Schwingern, 14. April. Der Storch im Drahtnetz. Ein auf einem Hausdach in der Bahnhofstraße hängender toter Storch erregte Aufsehen. Er hatte sich an den Telepon- drähten verfangen. Ein beherzter Telephonarbeiter holte das Tier zum First herab. Es handelt sich um einen frem­den Vogel.

Weißbach OA. Künzelsau, 14. Avril. Wiedergefun­den. Im Herbst 1899, kurz nach ihrer Hochzeit, verlor die Ehefrau des Bachmüllers Karl Dittmann beim Strohauf- fangen ihren Ehering. Nach nunmehr 25 Jahren wurde er jetzt beim Bahnbau wiedsrgefunden und der Verliererin zu­rückerstattet.

Gaildorf, 14. April. Mord. Seit 21. März d. I. wird die 29 Jahre alte geschiedene Witwe Münsinger von Täfer­rot Obercmt Gmünd, die in Seifertshosen Gde. Cschbach be­dienstet war, vermißt. In Verbindung mit dieser Angelegen­heit wurden durch Landjäger des Bezirks mehrere Personen wegen Verbrechens gegen Paragraph 218 festgenommen und dem Amtsgericht Gaildorf eingeliefert. Weil nun die Ver­mutung nahe lag, die Münsinger könnte durch einen gewalt­samen Tod beseitigt worden sein, lenkte sich der Verdacht gegen den ledigen 23 Jahre alten Bauernsohn Ludwig Fahr von Seifertshofen, welcher ein umfassendes Geständnis dahin ablegte, daß er die Münsinger erwürgte und darnach bei Wengen in den Kocher warf. Als Anstifterin zu diesem Mord wurde die ledige Disnstmagd Katharine Grau von Wengen Gde. Laufen ebenfalls sestgsnommen. Die Leiche der er­mordeten Münsinger konnte bis jetzt nicht gefunden werden.

Gmünd, 14. April. Turnier. Das am Mittwoch den 14. Mai hier stattfindende Reit- und Fahrturnier wird ein sportliches Ereignis werden. Nach einem Festzug durch die Stad" der 1 Uhr nachmittags beginnt, findet das Turnier in der neuen Kaseme statt. Vorgesehen sind i erschisdene Reiter- und Fahrerprüfungen, Preisbewerbungen für herr­schaftliche Gespanne, landwirtschaftliche Maschinen und Ge- schäftsfuhrwerke. Prämien von Zucht-, Bauernpferden, Fohlen und Händlerpferden, sowie das so beliebte Wurst- greisen. Eine große Anziehungskraft werden die Vorfüh­rungen der Reichswehr ausüben. Nähere Auskunft erteilt die Geschäftsstelle des Landwirtschaftlichen Vereins in Gmünd.

Magnus Wörland und seine Erben

42 Roman von Günther von Hohenfels

.Zeigen Sie mir den Brief, ich kenne die Handschrift."

Der Iustizrak ging an das Geheimfach und schloß es auf.

.Ich hatte ihn doch gleich obenauf gelegt, und hier ist nur ein leeres Stück Papier?"

Er nahm die Mappe heraus und suchte; er wurde sichtlich nervös.

.Ich weiß es ganz bestimmt, ich habe es hier hineingelegk. Es ist fort!"

.Sie haben ihn vielleicht schon"

.Nein, nein, bestimmt nicht. Ich bin doch nicht krank. Hier hinein, sogar hier oben auf die Mappe, genau da, wo jetzt der leere Bogen liegt. Es ist geradezu, als ob jemand den Brief herausgenommen und dafür den weißen Bogen hineingelegt hätte."

.Sie werden sich irren, es wird in Ihrem Schreibtisch liegen."

Der Iustizrak durchsuchte alle Fächer.

Bielleicht draußen im Geldschrank?"

Ich habe seit Ihrer Abreise gar nichts draußen getan."

.Unter die Akten gekommen?"

.Ich habe nie Akten in meinem Privakzimmer."

.Aber das ist ja merkwürdig!"

.Unglaublich, und ein Diebstahl ist ausgeschlossen. Der Schlüssel kommt nie von meiner Seite und nachts schläft .mein Hund bei mir im Zimmer. Auch ein Einbruch ist aus­geschlossen. Es müßte irgend eine Spur am Schranke zu Hetzen sein."

.Sie werden den Brief doch herausgenommen haben."

.Dann bin ich geistesschwach."

.Sie werden ihn finden. Zudem, es ist ja gleich. Sie .'haben ihn gesehen, und das genügt. Sie haben ja recht, wie sollte der Mann Ihnen einen Brief in die Hand geben, der falsch ist. Die Entdeckung war sicher! Aber ich muß jetzt hinüber, Iustizrat; wie soll ich es Therese beibringen! vw-»Mein lieber Freund L--'. - -

Mßgolbingen OA. Gmünd, 12. April. Hohe Holz­preise. Beim Brennholzverkauf aus den Holtz'schen Wal­dungen wurden fabelhafte Preise erzielt: für 2 Rm. buchene Scheiter wurden bis zu 96 gezahlt, Tannenholz bis zu 40 2 Rm. Bei der Versteigerung ging es sehr lebhaft zu.

Reutlingen. 14. April. Versteigerung. Das Höchst­gebot bei der Versteigerung des früheren Gasthofs zum Hirsch betrug 108 000 -K. Die Zuschlagserteilung hat sich der Ge­meinderat Vorbehalten.

Nagold, 14. April. Holzverkauf. Beim Stammholz­verkauf sind für 459 Fm. Forchen- und Fichtenstammhvlz mit einem Anschlag von 11 048 -4t 12 Angebots eingegangen. Im Durchschnitt wurden 147 v. H. erlöst. Teuer wurde Reisig und Schlagraum in der Gäuhut bezahlt, für geschätzte 100 Wellen Laubholzreisig durchschnittlich 114 .4t, Nadelholz- reisig und Flächenlose durchschnittlich 97 -4t für einen Raum­meter. Schlagraum durchschnittlich 24.38 -K.

Roitweil, 14. April. Stadtor st andswahl. Bei der gestrigen Stadtvorstandswahl haben von etwa 3000 Wahlberechtigten 5062 abgestimmt. Dabei erhielt der Kandi- dat des Zentrums, Regierungsrat Abrell in Stuttgart, 3019, Gerichtsassessor Hirzel-Horb 2038 Stimmen. Abrell ist also gewählt. Die übrigen Kandidaten waren zurückgetreten.

Stetten ob Rottweil, 14. April. Der Goldfund. Di« kürzlich von Kindern im Schutt gefundene Blechbüchse mit Goldstücken dürfte Eigentum des verstorbenen Bäckermeisters Fr. Wiedmaier sein. Nach dessen Tod wurde das Haus um­geb-' ' und der Schutt am Bach abgelagert. Daneben ge­fundene Mesinggewichte gehörten in die Bäckerei.

Faurndau, 14. April. Rücksichtslosigkeit. Am Freitag mittag fuhr auf der Straße von Göppingen nach Faurndau ein auswärtiger Automobilist mitten in eine Schaf­herde hinein, wobei ein Mutterschaf tot auf dem Platze blieb. Ohne Not hätte der Autolenker einen Augenblick warten kön­nen, bis die Herde in der anliegenden Wiese Schutz gefunden hätte.

Alm, 14. April. Zentrumskandidaken. Das Zentrum hat für die Bezirke Ulm, Heidenheim, Geislingen, Göppingen, Blaubeuren, Kirchheim u. T. Studienrat Land» tagsabg. Küchle-Geislingen aufgestellt. Den zweiten Platz auf der Liste, nimmt der frühere Arbeitersekretär Josef Stehle-Ulm ein.

Alm, 14. April. Betrüger. Auf Anzeige der Kirchen­vorstände wurden ein Mann und eine Frau festgenommen, diemilde Gaben", Kleider usw. für angebliche arme Konfir­manden und Kommunikanten gesammelt hatten. Genuß­sucht verleitete'einen jungen Kaufmann, ein ganzes Jahr hin­durch seine Firma durch Unterschlagungen um erlftbliche Summen zu schädigen. Eine Haushälterin, die durch dis Inflation und die dritte Steuernotverordnung alle ihre Er­sparnisse verloren hat, vergiftete sich mit Leuchtgas.

Heidenheim, 13. April. DieFranzosenbahn. Eins hiesige Großfirma erhielt in der letzten Zeit größere Kohlen­sendungen aus Holland, die über die von den Franzosen verwalteten Strecken des besetzten Gebiets befördert wurden. Während diese Sendungen auf den deutschen Bahnen durch­schnittlich 4 Tage unterwegs waren, benötigten sie von der holländischen Grenze bis zum Uebergang auf die Reichsbahn nicht weniger als 4850 Tage.

Regglisweiler OA. Laupheim, 14. April. Aufgespür - ter Dieb. Im Mai vorigen Jahres wurde auf Schloß Brandenburg eingebrochen und neben einer Menge Mehl auch ein Fahrrad gestohlen. Jetzt ist es gelungen, den Täter in hem früheren Verwalter Karl Gutenkunst aus Obereß­lingen festzustellen.

Ravensburg, 14. April. KandidatendesBauern- bunds. In ei::.. Vertrauensmännsrversammlung ist Guts­besitzer Köberle von Großbaumgarten Gem. Berg als erster und Gutsbesitzer Gärtner- Aichach als zweiter Kan­didat für den Landtag vom Württ. Bauern- und Weingärt­nerbund vorgeschlagen und aufgestellt worden.

Hechingen, 14. April. Der Telegraphenleitungsaufseher Konrad Gut hat Löhne der Arbeiter unbefugt gekürzt und die Beträge für sich behalten. Das Gericht verurteilte ihn zu 1 Jahr Zuchthaus und 150 -4t Geldstrafe.

Gammertingen in Hohenzollern, 14. April. Mehl­spende. Der Fürst von Sigmaringen hat von einer Mehlspende des Königs von Rumänien den Notleidenden der Gemeinde Gammertingen 12 Sack Mehl zukommen lassen. Die Gemeinde hat die Spende angenommen.

Baden

Karlsruhe, 14. April. Der endgültige Wahlvorschlag der Deutschnationalen Volkspartei in Baden für die Reichstags­wahlen lautet folgendermaßen: Staatsminister u, D. Max Wall ras; Landgerichtsdirektor und Landtagsabgeordneter Dr. Han s m ann in Mannheim; kaufmännischer Angestell­ter und Landtagsabgeordneter August Schneider in Mannheim: Malermeister und Stadtrat Karl Hermann m Psorzheim; Professor Dr. Gustav Mayer in Neustadt i. Schw.; Landwirt Albert Kämmerer in Graben; Gärt­nerin Maria Sturm in Uoberlingen; Oberpostsekretär Lud­wig Stump in Konstanz: Arbeiterin Sofie Mayr in Pforzheim: Generalmajor und Stadtrat Ernst von Chris- mar in Freiburg: Glasermeister Ferdinand L 2 n g in Karls- ruhe: Fabrikant Christian Bäuerle in St. Georgen.

Auf Einladung der vaterländischen Verbände fand im großen Festhallesaal eine Gedenkfeier ttir die Gefallenen statt.

Pforzheim, 14. April. In einem Lichtspieltheater in Par- tenkirchen wurde dem Vertreter einer Pforzheimer Firma, während er seine ganze Aufmerksamkeit den Vorgängen auf Leinwand zuwandte, ein schwarzes Täschchen mit 18 Brillant­ringen im Wert von rund 5000 Goldmark gestohlen.

Bruchsal, 14. Avril. Der Vürgerausschuß hat den Antrag, Stadtpfarrer a. D. Josef Kunz und Herrn John Bopp in New- york das Ehrenbürgerrecht der Stadt Bruchsal zu verleihen, einstimmig und ohne jede Aussprache angenommen.

Eberbach, 14. April. Nach einer Meldung aus Newyork erwägt die Washingtoner Regierung, dem Deutsch-Amerika­ner B e r g d o l l das amerikanische Bürgerrecht zu entziehen. Was sie nur immer mit dem Bergdoll haben?

Lchonach, 14. April. Unter dem Verdacht der Brandstif­tung ist der 22jährige Sohn der Witwe Schwer verhaftet worden. Er soll das Haus seiner Mutter auf der Vogeleck angezündet haben.

Aeberlinge«, 14. April. Der Wasserstand des Bodensees hat sich in den letzten drei Wochen um fast 60 Zentimeter erhöht.

Konfkmz. 14. Aprll. Bei der Versteigerung der Waren­vorräte der bankerott gewordenen landwirtschaftlichen Ge­nossenschaft Kreuzlingen-Jllighausen (Schweiz) konnten die Schulden nicht einmal zur Hälfte gedeckt werden, so daß zur Deckung des Fehlbetrags jedes Mitglied mit 1200 Franken herangezogen werden muß.

Bad. Rheinfelden, 14. April. Der in Rheinfelden woh­nende Johann Grieder sprang in den Rhein und ertrank.

Kleine Nachrichten. In Staringen, Amt Stockach, ist der 30 Jahre alte Sohn Ludwig des Bürgermeisters Hohl bei Ausführung von Arbeiten an der Hochspannungsleitung tödlich verunglückt. Das Verfahren gegen den Geschäfts­führer des Billin ger Gemeindelagerhauses, Eugen Lei­ber, ist wegen Fehlens der Verdachtgründe eingestellt wor­den. In einer kürzlich in S t e i n am Rhein abgehaltenen Konferenz, auf der man sich mit der Frage des M-otorboots- verkehrs auf dem Untersee beschäftigte, wurde ein Fahrplan für Dampfschiff- und Motorbootfahrten auf dem Rhein und Untersee festgelegt. Die Motorboote werden von Steckborn bis Kreuzlingen verkehren.

*

Genehmigte Lotterien. Dem TouristenvereinDie Natur­freunde'", Bauleitung Baden in Karlsruhe, und dem Kur- und Derkehrsveretn Bad-Dürrheim wurde die Erlaubnis zur Veranstaltung einer gemeinsamen Geldlotterie erteilt.

Z s r K ! e s.

Wildbad. den 15. April 1824. Wahlversammlung der Deutschnationalen und des Vaterländischen Rechtsblocks.

Wenn auch manche sich von dem Besuch dieser am Samstag im Saale derAlten Linde" hier stattgefundenen Wahlversammlung abhalten ließen, so war doch die Teil­nahme eine weitaus stärkere, als bei den beiden voraus- gegangenen Parteiversammlungen. Herr Keppler-Lalm- bach eröffnete die Versammlung und bedauerte, daß viel­fach bei dem Wahlaufmarsch Zank und Hader unter Leute gebracht wird, die sonst friedlich beieinander wohnen. Cr betonte, wie häufig mit dem Volkswillen und der Volks- Meinung Mißbrauch getrieben werde, wie mancher, der

Ich muß krohdem nach Buenos Aires. Jetzt erst recht, muß Magna aus seinen Händen befreien. Mein K>nd, mein armes Kind!"

Er schwankte plötzlich. Hätte ihn der Iustizrak nicht ge­stützt, er wäre zu Boden gefallen. Er holte Wein und der Reeder trank.

Entschuldigen Sie die Schwäche."

Sie ist verständlich: und ich. Sie glauben nicht, was ich mir für Borwürfe mache."

Und Berlin? Was habe ich getan! Das ist natürlich auch alles Schwindel! Ich bin blamiert. Iustizrak, das ist das Ende!"

Ich bitte Sie, bleiben Sie ruhig. Wir wollen Ihrer Frau das Schlimmste nicht sagen. Mir müssen in Ruhe beraten. Wenn ich nur den Brief hätte."

Sie werden ihn finden."

«Ich muß ihn finden, und wenn ich die ganze Nacht suche."

Das Telephon klingelte.

Ist Herr Iustizrak dort?"

Selbst am Apparat." -

Sie entschuldigen, waren Sie an der Bahn? Frau Senator ist besorgt, weil der Herr nicht gekommen ist."

Wir sind beide hier. Wir kommen sogleich."

Sie nahmen ihre Hüte und gingen hinüber. Wie froh war der Reeder aus Berlin gekommen, jetzt mußte er sich auf den Arm des Iustizrats stützen.

«Ich bitte Sie, nehmen Sie sich zusammen. Ihre arme Frau." ,

Mir wollen einen Augenblick im Kontor einkreken."

Er ließ sich in den Ledersessel fallen, die Kühle des hohen Gewölbes tat ihm wohl. Görner stand dienstbereit ihm zur Seite.

Sind Sie nicht wohl, Herr Senator?"

Müde, nichts weiter. Ist etwas vorgefallen im Ge­schäft?"

Er fragte eigentlich nur, um etwas zu fragen.

Nichts von Bedeutung. Nur, Sie werden in Berlin gelesen haben, der Konkurs Sören sen"

Wörland blickte auf. ^

Konkurs Sörensen?" '

Gestern erklärt. Uebrigens Sörensen Baker und Sohn rd schon sei! drei Tagen nicht mehr in Bremen."

Wörland sprang aus. ^

Geflohen?"

Boraussichklich an demselben Abend, an dem Sie mlk- gs abreisten."

Görner, und der Wechsel?"

Melcher Wechsel?"

Ich habe doch an dem Mittag, eine Stunde vor meiner breise Sörensen einen Wechsel diskontiert. Sie waren zu sich, aber ich habe ja Schlüssel zum Schrank. Ich habe ihn tter dem Datum des Verfalltags in die Wechselmappe ge- zt Lcider vergaß ich in der Eile, Ihnen eine Notiz zu

^Und ich habe natürlich in den Tagen die Mappe nicht mtrolliert"

Meine Vergeßlichkeit wird mich jetzt wohl fünfzigtau- nd Mark kosten."

.Fünfziglausend Mark? Sörensen stand doch so schlecht.

Das wußte ich gar nicht."

Schade, daß ich nicht da war."

In der Stimme des Kassierers war ein leiser Borwurs. Zörland hatte sich in den letzten Wochen wenig um fremde Verhältnisse gekümmert.

Bitte, holen Sie doch einmal den Wechsel."

Natürlich, wir müssen die Forderung sogleich bei oem ericht anmelden."

An welchem Tag war er fällig?" ,

Drei Monate nach dem Tag meiner Abreise.

lieber den drohenden Geschäftsverlust hatte der Senator r einen Augenblick seine persönliche Sorge vergessen.

Görner kam atemlos zurück.

Herr Senator, da ist kein Wechsel."

Ist kein Wechsel?"

Es muß doch der vierte Juli sein.

Ganz recht." , .

(Fortsetzung folgt.)