Überhaupt sturmg«fährdet«i Gegend die Bestände an der

Westseite angehauen sind, wird dem Wind ungehinderter Zu­tritt gewährt, und ungeheure Windwurfe sind n'iau-bleibüch. Durch die großen Kahlschläge werden sich die ^/schädlichen Insekten massenhaft vermehren und in den «ach,ten Tagen dar Zerstörunaswerk fortsetzen. Daß auch dem von den deut­schen Forstbeamten sorgsam gepflegten Wild m schlnnmster Weise nachgestellt wird, ist selbstverständlich. Ohne Rücksicht auf die anerkannten Regeln der Weidgereckugk^it schießen die Franzosen auf alles, was ihnen in den Weg kommt. Di« Hirschkuh wird vom Kalb, die Ricke vom Kitz weggeichchskn, und grinsend stecken farbige Soldaten tragend« Ha,innen in ihr» Kochtöpfe. __

Mexikanische Slaatslander an Kolonisten

Die mexikanische Regierung beabsichtigt, nachdem eine erste große Ansiedlung italienischer Kolonisten durchgeführt ist weitere Staatsländereien der Besiedelung durch auslan- dische Kolonisten zuzuführen. Sie hat zu diesem Zweck die bisher geltenden Bestimmungen in folgender Weise ergänzt h«zw. erneuert: ^ .

Lose von mehr Äs AM Hektaren für eine Person wer­den nicht vergeben. Die Vergebung von Grund und Boden kann auf Grund eines Vertrags mit dom Landwirtschafts­ministerium auch durch Kolonisationsgesellschaften erfolgen. Doch können Kolomsationsgesellschaften keinerlei Vesitzrechte auf den von ihnen übernommenen Grund erwerben, son­dern die Grundstücke gehen vom Landwirtschaftsamt in den Besitz des Kolonisten über, wie auch Abgrenzung der Grund- stücke nur durch vom Landwirtschaftsamt ernannte und von chm besoldete Ingenieure vorgenommen werden kann. Zur Entschädigung für die aufgewandte Arbeit und das einge­legte Kapital überläßt der Staat den Kolonisationsgesell­schaften das gesamte Zinserträgnis der Grundlose bis auf »inen ganz geringen Teil. Die neuen Kolonisten werden aus Fremden und aus Mexikanern in einem vertraglich festzu» setzenden Verhältnis bestehen. Die Regierung wird den Ko- konisationsgesellschasten durch Beistellung von Geologen an 14«.Hand geyen.

Die Kolonisten genießen durch 10 Jahre folgende Begün­stigungen: Befreiung vom Militärdienst; Befreiung von je^r Steuer, ausgenommen die Gemeindesteuern, auf welche der Regierung kein Einfluß zusteht. Befreiung vom Ein­fuhrzoll für Lebensmittel, die am Ort nicht erhältlich sind, für Arbeitsgerät, Maschinen, Baumaterial, Möbel, Zucht- und Rafsenvieh; Befreiung von den Ausfuhrabgaben für selbst, geerntete Früchte, Prämien für hervorragende Arbeit und besonderer Schutz bei Einführung neuer Kulturen und Ver­fahren; Befreiung von den Gebühren für die Legalisation von Firmen und für die Ausstellung von Pässen. Diese Ge­bührenbefreiungen können von den Konsularstellen nur dann gewährt werden, wenn der Kolonist einen Vertrag mit der mexikanischen Regierung oder einer Unternehmung in Mexiko vorweist. Sämtliche angeführte Bestimmungen gel­ten nur für landwirtschaftliche Kolonisten. An Industriearbeitern, insbesondere an ungelernten, besteht in Mexiko derzeit kein Bedarf.

Die llebersteigeruirg

DieKöln. Ztg." berichtet, die Stadtverwaltung in Köln beabsichtige, infolge der starken Lohnsteigerungen und der hohen Kohlenpreise den Preis für die einfache Straßenbahn- fahrt auf 200 000 Mark zu erhöhen. Das wäre das zwei­millionenfache des Vorkriegspreises von 10 Pfennig. Da­gegen zeigt der Dollar eine nur rund 600 OOOfache Entwer­tung der Mark an, und er hat bisher von einigen ört­lichen Ausschreitungen abgesehen keine höhere als eine einmlllionenfache angezeigt. Die Straßenbahnfahrt soll also jetzt 33 Goldpsennig kosten. Was hätte man zu dieser Ver­teuerung vor dem Krieg gesagt? Wir haben also einen sehr schlimmen Gefahrenpunkt erreicht. Die Berechtigung zu der neuen Erhöhung wird durch die Kohlenpreise gerechtfertigt werden. Das ist aber nur ein Beweis dafür, daß dort ein noch schlimmerer Gefahrenpunkt vorhanden ist. Unsere Roh- ftoffpreise müssen nachgeprüft werden. Und natürlich auch die Löhne, die mit Blitzesschnelle über Goldwertigkeit hin­ausgeeilt sind. Diesen Zustand hält die stärkste Wirtschaft nicht vier Wochen aus. Er bildet einen ernsten Warnruf an die Negierenden, denn die Duldung dieses Zustands kann teuer

zu stehen kommen; er führt »ur zu neuen Baissespekula­tionen. Und dann?

Vom Ruhrkrieg

Mlliardenraub

Dortmund. 19. August- Die Franzosen besetzten drei Druckereien, in denen Papiergeld hergestellt wird. In der inen raubten sie 3 Milliarden Reichsgeld, in der andern >00 Millionen Mark Notgeld der Stadt Herne, in der drit- en fanden sie nichts.

In der Zweigstelle der Reichsbank in Essen wurden 14 Milliarden geraubt.

In Gelsenkirchen sind auf der Zeche Rhein-Elbe 200 französische Arbeiter eingetroffen, um die Kokereien in Betrieb zu nehmen.

Vier Deutschen, die in Speyer 5 Milliarden über den Rhein schaffen wollten, wurde nach Havas das Geld weg­genommen und sie selber verhaftet.

Koblenz, 19. August. In der Vuchdruckerei Gebr. Breuer in Koblenz-Luetzel, die städtisches Notgeld herstellt, wurden von den Franzosen 697 Milliarden Mark weggenommen.

Zecheabeschlagnahme Zechenbrand

Köln, 19. August. Die Franzosen haben mehrere Gruben und Fabriken der Hubertus-Braunkohlen-A.-G. in Brüggen besetzt, um sie selbst in Betrieb zu nehmen. Die Leistungs­fähigkeit der Werke ist dadurch auf die Hälfte gesunken. In­zwischen ist im Tagbau der von den Franzosen in Betrieb genommenen GrubeConcordia"-Süd ein Brand aus­gebrochen, wobei die Grubeneinrichtungen größtenteils zer­stört worden sind.

Das Eisenbahnnolgeld im besetzten Gebiet verboten

Koblenz. 19. August. Die Rheinlandkommission hat den Umlauf des von den Eisenbahndirektionsn auszugebenden Notgelds im besetzten Gebiet verboten. Die Scheine würden bei Vorkommen beschlagnahmt und ohne Entschädi­gung für den Besitzer vernichtet.

Die Verkehrssperre bis 16. September verlängert

Koblenz, 19. August. Die Rheinlandkommission hat auf Vorschlag des Vorsitzenden Tirard beschlossen, die Ver­kehrssperre zwischen dem besetzten und unbesetzten Ge­biet bis 16. Septemberzu verlängern. Als Vor­wand wird angegeben, man wolle das Eindringen von Hetzern in das besetzte Gebiet verhindern, auch sollen Tur­ner in Düsseldorf einenAngriff versucht" haben.

Lächerlicher kann man die unerhörte neue Schikamererei wohl nicht begründen. DieHetzer" brauchen nicht aus dem unbesetzten ins besetzte Gebiet zu wandern, die Franzosen und Belgier haben deren je nach Wunsch und Bedarf im. besetzten Gebiet stets genug zur Hand. Der Aufruhr in den besetzten Landesteilen ist doch auch erst während der ersten Verkehrssperre ausgebrochen, er ist übrigens bereits im Er­löschen.

Französische Lockungen

Paris, 19. August. DerMatin" schreibt (ohne Zweifel im Regierungsauftrag), er glaube zu wissen, daß die Frage der Haltung Frankreichs in der am Dienstag der englischen Regierung zu übergebenden Antwort Poincares mit Klar­heit, die nichts zu wünschen übrig lasse, behandelt würde, wenn Deutschland den passiven Widerstand ein­stelle. Zunächst würde die Stärke der Besatzung vermin­dert; es würdenicht einmal" abgelehnt, daß die ausgewie­senen Eisenbahner ihren Dienst wieder antreten. Das soll heißen, die Eisenbahner sollen auf Geheiß der Reichsregie­rung für die Franzosen Dienst tun. Im übrigen bliebe alles beim alten, bis auf ein paar französische Soldaten, die be­urlaubt würden, wogegen aber bereits 500 Ingenieure an­gemeldet sind.

Neue Nachrichten

Die Lohn- und Gehalksregelung

Berlin, 19. August. Die Aufbesserung der Bezüge der Reichsbeamten, Angestellten und Arbeiter, die auf Grund der Vereinbarung Mischen den Verbänden und dem Neichs-

»»»

es zöge» drei Bursche«

!«

(Nachdruck verboten.)

Roman von Erica Grupe-Lörcher

147

.Meine Großeltern haben sofort Vorkehrungen getroffen, um wieder ins Elsaß überzusiedeln. Die achkundvierz-g Zähre, die sie seit ihrer Auswanderung aus dem Elsaß auS Opposition gegen die Aciischast der Preußen in Frankreich verbrachten, haben die alten Leute im stillen doch immer als eine Art Verbannung be­trachtet. Iehk bin ich ihnen hierher vorangefahren, ich möchte sagen: als Quartiermacher. Ich suche ihnen inzwischen Wohnung, und dann werden sie hier auch eintroffen.'

.Und Sie, Monsieur Bouvier? Sie werden dann wieder in 3hre Heimat, in die schöne Provence zurückkehren? Dort werben Sie kaum unter so grauen Dezembertagen stehen wie wir hier! V, ich möchte auch die Provence kennen lernen!'

Er war klug genug, ihre letzten Worte als dasjenige richtig einzuschähen, was sie waren: die Aeußerung einer impulsiven Lebensfreude, die sich nach südlicher Sonne, nach Glanz und Licht und Melodie sehnte. Lastete doch ihr Verhältnis zu Naymund, die ausgcschobene Aussprache mit dem Verlobten, das notwendig werbende offene Bekenntnis Ler Mutter gegenüber, schwer aus ihrem Herzen.

Monsieur Iean Paul Bouvier war ein gewiegter Frauenken­ner. Sein Instinkt riet ihm, sich einer gewissen Reserve in seinen geheimstcn unb persönlichsten Wünschen im Augenblick aufzuer- legcn. Melusine hatte ihm schon damals bei ihren Begegnungen im Hause seiner Großeltern den vornehmstes Eindruck gemacht. Ictzl aber, wo er sie so vollkommen in ihrem Rahmen sah, in wel- chcu sie gehörte und aus dem sie heraus gewachsen war, grenzte seine Bewunderung und sein Staunen für sie ans Märchenhafte. Schon daS Haus ihrer mütterlichen Wohnung, welches auf den ersten Mick den TypuS des alk-französischen, weitläufigen Patri- zierhauies trag, die selbstverständliche Sicherheit, mit der sie ge­rade das prächtige Auto besteigen wollte, die Eleganz ihrer Toi­lette, die überlegen-sichere Art, ihre Domestiken zu behandeln bas alles zeugte ihm nicht nur, daß sie eine sehr hübsche vornehme sunge Dame sei, sondern auch zweifellos sehr wohlhabend. Sr würde es durchaus als Gtllcksfall zu betrachten haben, wenn dieses entzückend« tzmge Wesen tatsächlich seine Zuneigung erwidern würde. Denn jM-hlich war er selbst doch nur rm Grunde ein Musik-

lehrer, der in einer mittelgroßen Stabt der Provence ein aller­dings lebhaftes Interesse genoß. Aber neben seiner unleugbaren musikalischen Begabung verdankte er den Erfolg seiner umschwä-rin­ten Peisönlichkeit auch zum großen Teil seinem Aeußeren, das für französische Begriffe bestechend war, und der etwas nonchalank- chevaieresken Art, mit jungen Mädchen und Frauen umzugehen.

Aber gerade, da er salbst bem gut bürgerlichen Mittelstands und einer durchaus nicht vermögenden Familie angehörlr, erfor­derte es die Diplomatie, sich nicht aufzudrängen, sondern viel­mehr ein Gemisch von werbender Verehrung und Selbstbewußt- sein zur Schau zu tragen. Seine Ritterlichkeit war stille Berech­nung, sie entsprang nicht der vornehmen Selbstverständlichkeit, wie sie Diekwavd zu eigen war. Melusine aber befand sich in einem Stadium, in welchem sie Licht und Schatten nur zu stack abgegrenzt sah, und in der sie noch nicht den durch daS Unglück geschärften Tastsinn besaß: die wahre Vornehmheit, den wah­ren Wert herausfinden zu können.

.Ich weih noch nicht, wie sich mein eigenes Schicksal gestalten wirb, Baronesse. Bon meinen Quartiergebern hier eg sind alte Freunde meiner Großeltern wurde mir gestern abend an- geraten, mich als prokeoseur cis musigus niederzulassen. Nicht nur, um Unterricht an hochwertig begabte Schüler zu geben, son­dern um mich auch als Orchesterbirigent zu betätigen. Auch das musikalische Leben wird hier großen Umwälzungen entgegengehen. Selbstverständlich werden die deutschen Musikgrößen hier sofort aafhören, ihre Rolle zu spielen. Und da hieß es, klug sein, wenn man sofort bei Beginn der großen Verschiebungen den Fuß hier hereinsetzte: Ia, das war die Meinung meiner Straßburger Bekannten hier.'

Melusine hörte ihm schweigend zu. Er war sich nicht sicher, ob sie tatsächlich noch das aussteigende Interesse für ihn besaß, wie es damals im Spätsommer den Anschein gehabt hatte. Ihr Schweigen, ihr Nachdenken, ihre vollendete gesellschaftliche Sicher­heit und Reserve reizte ihn im stillen nur noch stürmischer, um sie zu werben. Anscheinend glitt ihr Blick über all die Bilder, die draußen an den Fenstern des Magens vorüberhuschten und jetzt in der winterlichen Nachmittagsstimmung alle etwas Schemen- Haftes hatten. Im Grunde jedoch hörte sie ihm mit wacher Auf- meiksamkeit zu, und ihr Ohr krank mit einem Wohlbehagen de» Klang seines Organs, das er in dgm gleichmäßige» «eiche, Pa- hlnaleiten d»S Geführtes nicht zu heben braucht«.

Sie zog Wtzljch einen Vergleich -wlscheg ih,M und W«lw»rd.

finanzministcriuni am Freitag vom Haushaltsaiisschuß Ves Reichstags beschlossen ist, wird einen gesamten Mehr«ufw»nd von90 Billionen Mark cmsmachen.

Neuregelung der Bergarbeiterlöhne

Berlin, 18. August. Nachdem am 16. August in Ver­handlungen zwischen den Vertretern der Arbeitgeber und Arbeiternehmer eine Einigung über eine Lohnerhöhung im Kohlenbergbau nicht zustande gekommen war, trat ani 17. August im Reichsarbeitsministerium ein Schlichtungsaus­schuh zusammen. Der Schiedsspruch dieses Schlichtungsaus­schusses sieht für die Kohlenbergbaubezirke des besetzten Ge­biets für die Löhnwoche vom 13. bis 20. August eine Er­höhung des Normaltariflohns um 210 Prozent vor, wozu für die Zeit bis zum Lohnzahlungstag ein Enttvertungs- faktor in Höhe von 50 Prozent und ferner für jede vom 10. bis 13. August verfahrene Schicht eine nachträgliche Zulage von 70 Prozent des in dieser Lobnwoche in Geltung ge­wesenen Normaltariflohns tritt. Für die Kohlenbergbau- bezirke des unbesetzten Gebiets ist eine R-g:!m;g dahin ge­troffen worden, daß die NoriiM«rif".>'.ru r.m 192,2 Proz. erhöht werden. Der Entwertungsfaktor wurde auf 50 Pro;, und die nachträgliche Ausgleichszulage aus 52,2 Prozent fest­gesetzt.

Antrag auf weitere Lohnskeuersrmäßigung

Berlin, 19. August. Die Sozialdemokraten haben im Reichstag einen Antrag eingebracht, vom 1. September ab eine weitere Verminderung der Lohnsteuer einzuführen, über deren Höhe der Steuerausschuß am Mittwoch beschlie­ßen soll.

Zeikungsverbol ^

Berlin, 19. August. Das deutschvölkischeDeutsche Tage- löatt" und dieDeutsche Zeitung" sind verboten worden.

Die Krise im Ze'ilunZsgewerbr

Halle. 19. August. Die Zeitungsverlage von ganz Mitteldeutschland haben beschlossen, wegen de- un­erfüllbaren Tarifwochenlohns von 36 Millionen Mark an der Spitze allen Vuchdruckergehilfen zu kündigen und die Betriebe zu schließen. Es soll versucht werden, durch einen besonderen mitteldeutschen Tarif dis Krise zu überwinden. Die Verleger in Sachsen haben einen ähnlichen Beschluß gefaßt. ....

Gegen die Tarifpolitik d«r Reichsbahn

Berlin, 19. August. Gegen die Gebührenerhöhung der Rsichseisenbahnen in der geplanten Höhe wenden sich die Wirtschaftsstände. Die Vervielfältigungszahl 1 200 000 auf die Grundzahl der Vorkriegszahl bei Gütertarifen gehe über jedes Maß hinaus und müsse zu einer neuen allgeni. Ver­teuerung führen in dem Augenblick, wo die Währungsvcr- hältnisse wieder fester gemacht werden sollen. Denn es sei klar, daß diese Tariferhöhungen sofort auf den Markwert drücken und damit die Tarife selber in ihrem Ertragswert wieder Herabdrücken. Im Haushaltausschuß der Reichstags wurde es ebenfalls als unerträglich bezeich­net, daß die Eisenbahntarifs nach dem Beschluß des Vrrkehrs- beirats auf das 1^ bis 2fache des Vorkriegsstands nach Goldwert erhöht werden sollen. Die Gütertarife würden der­art preissteigernd wirken, daß wir in den eben erst über­wundenen Wirtschaftssturz zurückfallen würden. Die Eifen- bahntariffrage soll dah«r den Hauptgegenstand bei den Be­sprechungen des Ausschußes mit den Reichsministsrn über die Finanzlage in nächster Woche bilden.

Reichsbankpräsidenl und Betriebsrat

Berlin, 19. August. Der Vorsitzende des Betriebsrats der Reichsbank, Roßmann, ist entlassen worden, weil er nach der Erklärung der Reichsbank den Druck eines Anschlags zu verhindern versuchte, in dem die Reichsbank nüttsilte. daß sie infolge des Buchdrucker st reiks nicht die notigen Barmittel habe erhalten können, um die Lohnzahlungsgelder zu beschaffen. Roßmann hatte ferner am 13. August den Reichsbankdirektor Havenstein aufgefordert, sein Amt sofort niederzulegen. In einer Versammlung von Angestell­ten der Reichsbank bestritt Roßmann die Vorwürfe. Einige in der Reichsdruckerei beschäftigte Personen erklärten, die ganze Arbeiterschaft der Reichsdruckerei werde den Noten­druck noch einmal einstellen, wenn die Kündigung Noßmanns nicht zurückgezogen werde. Die Versammlung nabm eine

In der Unterhaltung war Dietmars geistreicher, klSger, inter­essanter, er bot mehr Positives »nd Gediegen«-. Aber dieser eigenartige Mohlktang in der Stimme von Monsieur

Sonderbar, sie begann, sie wieder rinPchiinnen, rvi« b mH-U ln Frankreich. L

.Meine eigenen ZukunftSpkÄnL kommen erst in zweitE VÄe kür mich. Es hieß jetzt erst: für meine greisen Größerer« hier Pionisrdienst tun und ihnen Obdach besorgen. Und dannn ich kann es Ihnen nicht verhohlen, Baronesse, dann lockte «ich her Gedanke: Sie Wiedersehen zu können! DaS vielleicht «ui her ureigenste Grund meines Kommen-, schon so schnell «ach hem Einzug unserer Truppen. Ich habe «t kaum erwarten können, bis es mir heute mögstch war, mich nach Ihrem Haus* zufragen, um Ihnen meine Aufwartung zu machen.'

Er brach mit einiger Befriedigung ab. Denn «r sah fl« Äne Bewegung machen. Eine ganz impulsive. Entsprang fl« «in»r Freude, einer Ueberraschung? Jedenfalls war «S von chm klug gewesen, noch dieses Lichtpünktchen in seine Unterhaltung zu setzen, die ihre wohlberechnete Wirkung auf ihre weibliche Eitel­keit nicht zu verfehlen vermochte. O, er war ein gewiegter Frauenkenner! Und wenn er auch sofort Übersah, dieser ele­ganten jungen Baronesse anders begegnen zu müssen als einem der handfesten, heißblütigen, natursrischen Mädels unter der Glut - sonne der köstlichen Provence, so schlummerte doch öle «eiAiche Eitelkeit in ihnen allen. Und welche Frau, welche- jung« Ma­chen war nicht nur zu bereit, zu hören, daß er sich geliebt

Draußen hatte das Bild gewechselt. Man hatte die pWch- kige Ruprechksauerallee mit ihren Villen hinter sich gelassen, war an den herrlichen alten Baumanlagen der Orangerie entlang ge­huscht, deren Aasen im matten fahlen Graugrün des WinkerS lagen und deren Zweige starr in die Lust ragen. Nach Passieren des kleinen Festungstores und der Brücke Btt man in die immer ländlicher werdende Umgebung der Ruprechtsau herein. Ihre Unterhaltung begann nun, sich um gleichgültige Dinge zu dreben, während man dann in stille nasse Feldwege bog, und der Chauffeur da» Tempo verlangsamen mußte, um nicht ins Schlenkern mit d«m Woge» zu kommen. .Wir sin- gleich am Ziel,' erwähnte Me­lusine, und -da erforderte es der gesellschaftliche Takt, die Ar»l«t- ha>tug neutral« zu halten, west man mit einem Thema von seelischer Bedeutung doch kaum )» Ende kommen würde. «m-- - «14, t° »»ch die NE »4k N* «LM« z« Zweien!