Gmünd. 14. Juni. Aus der Edelmetallind u« strie. In Verhandlungen zwischen dem Arbeitgeberverband und den Gewerkschaftsvertretern der Edelmetallindustrie ist eins 70prozentige Lohnerhöhung ab 9. Juni vereinbart wor­den. Die Vereinbarung gilt jedoch nur bis 21 Juni- Die Arbeitervertreter hatten eine Sicherung u,u 80 Prozent beantragt. ^ ^ ^

Erstickte «blinde Reisende". Als der DampferSama Teresa" aus Havanna in einem amerikanischen Hasen em- tras» fand man in den Kohlenbehältern neunblinde Rei­sende , die sich auf das Schiff eingeschmuggelt hatten, um die Reise unentgeltlich zu machen. Fünf der Leute waren erstickt.

Handelsnachrichten

Dollarlmrö am 14. 3unn 108 2?0 (98 997).

1 Pfund Sterling 503 737, 1 holl. Gulden 42 792, 1 Schw. Fr. 19 201 1 franz. Fr. 6785, 1 belg. Hr. 5885, 1 ital. Lire 4987, 1 österr. Kr 1 51,1 tschech. Kr. 3172, 1 poln. Mark 1.24.

Die schwebende Reichsschuld ist nach dem Ausweis des Reichs­finanzministeriums im Monat Mai auf rund 12 901.09 Milliarden Mark angewachsen. Die Zunahme gegenüber dem April betragt 2609.9 Milliarden, wovon 2056 Milliarden aus die Geireideverjor- gung entfallen.

Der Banknokenumlauf ist !n der ersten Iunirvoche um 745.8 auf 9309.6 Milliarden, derjenige der Darlehnskassenscheine um 59 Mil­lionen auf 12.4 Milliarden Mark gestiegen.

Weizenmehlprels der Südd. Mühlenvereinigung am 14. lluni: 570 000 (530 000) Mark für 100 Kilo.

Mannheimer Produktenbörse, 14. Juni. Die heutige Börse ver- kehrte angesichts der Vorgänge am Devisenmarkt wieder in sehr fester Haltung. Verlangt wurden sür die 100 Kilo bahnfrei Mann­heim alles in 1000 -4t: Weizen 340 bis 380, Roggen 290 bis 300, Gerste 260 bis 270, Hafer 200 bis 235, Mais 330, Wiesenheu alte Ernte 74 bis 80, Prehstroh 70 bis 77, gebundenes Stroh 70. Bier- lieber mit Sack 125. Rohmelasse 122. Am Mehlmarkt war die Haltung gleichfalls sehr fest.

Markte

Mannheimer Ktelnviehmarkk vom 14. lluni. Zum heutigen Klein­viehmarkt wurden Angeführt und per Pfund Lebendgewicht gehan­delt: 95 Kälber 5600 bis 6200 -K. 15 Schafe 3000 bis 4000 M, 50 Schweine 6700 bis 7200 -K, 650 Ferkel und Läufer für das Stück 160 000 bis 350 000 -K. Marktverlauf mit Schweinen langsam, klei­ner Üeberskand: mit Kälbern langsam, ausverkauft: Ferkel und Läu- ser gleichfalls langsam, nicht ausverkaufk.

Skoktgark, 14. Juni. Weitere Preiserhöhung am Viehmark k. Dem Donnerstagmarkt am Vieh- und Schlacht­hof waren zugeführt: 56 Ochsen, 29 Bullen, 160 llungbullen, 126 Iungrinder, 176 Kühe, 373 Kälber, 855 Schweine, 103 Schafe, 3 Ziegen. Erlös aus je 1 Dfund Lebendgewicht: Ochsen 1.: 6200 bis 6450 (letzter Markt: 5800 bis 6200). 2 : 5000 bis 6000 (4300 bis 5500), Bullen 1-: 5800 bis 6000 (5200 bis 5500), 2.: 4800 bis 1400 (4500 bis 4800), Zungrinder 1.: 6300 bis 6600 (6000 bis 6300), 2.: 5600 bis 6000 (5300 bis 5700), 3.: 4800 bis 5300 (4400 bis 5000). Kühe 1.: 4000 bis 5400 (4800 bis 5200), 2.: 3900 bis 4700 (3600 bis 4400). 8.: 2800 bis 3700 (2600 bis 3200), Kälber 1.: 6300 bis 6500 (6100 bis 6300), 2.: 5900 bis 6100 (5800 bis 6000). 3.: 5100 biS 5700 (5000 bis 5500). Schweine 1.: 7300 bis 7600 (7000 bis 7200), 2.: 7000 bis 7200 (6600 bis 68001 . 3 : 6400 hiS 6800 (5400 bis 80M) -4t. Verlauf des Marktes: bei Großvieh und Schweinen leb­haft, bei Kälbern mäßig belebt.

Leutkirch, 14. öuni. Zufuhr: 50 Ka. Weizen, 432 Kg. Gerste und 190 Kg. Haber. Er'öS für Weizen 280 OM, für Gerste 174 OM bis 176 MO -4t. Haber blieb stehen.

Der Saakenstand Anfang ckuni in Württemberg, Baden und Im Reich: Minterweizen 2,5. 2.4, 2.5: Sommerweizen 2,8, 2,4, 2.7: Winkerspelz 2,5. 2,3, 2,5: Winkerrogqen S, 2,5, 2,6: Sommerroggen 2.9, 2.4. 2.7: Wintergerste 2.8. 2.3. 2.7: Sommergerste 2.5. 2.3. 2.5:

Hafer 2,8. 2.3. 2,7; Kartoffeln 2.8. 2.9: Zuckerr-ben 2,7.. 2,9;

Futterrüben 2.9,, 3,1; Klee 2.8. 2.2, 2,5: Luzerne 2,6, 2,1, 2,5; Bewässerungswiesen 2.4, 2,2, 2,1, andere Wiesen 2,5, 2,3, 2,6.

Reiche Beerencrnke in Sachsen. Aus Sachsen wird berichtet, daß in dieiem 3ahr nicht nur die Heidel- und Dreilelbeeren, son­dern die Erd-, Broun- und Himbeeren eine außerordentlich reiche Ernte versvrechen und den Sammlern hoben Verdienst bringen werden. Auch die Birkenpilze, GeR- und Stockschwämme werden schon in großer Zab! gesammelt. Aehnlich lauten die Berichte aus dem Bayerischen Wald.

Das We-ier

Der Lufkwirbel über Skandinavien hat sich verliest. Am SamS- tag und Sonntag ist bei fortgesetzt nordwestlichen Winden immer noch kühles und vielfach regnerisches Wetter zu erwarten.

Von Leo Tolstoi.

I.

Tie erste Version der Geschichte des Bienenstocks wurde von einer Drohne, dem Historiographen Prupru, die andere von einer Arbeitsbiene verfaßt.

Tie von der Drohne verfaßte Geschichte deS Bienen­stocks mit dem Rindendeckel beginnt mit dem Verzeichnis der benutzten Materialien und Quellen. Tiefe Materialien und Quellen sind: die Memoiren berühmter Drohnen: der Briefwechsel Seiner Hoheit des Trohnenpmnzen Tebe sen. mit Seiner Turchlaucht Knku jun.: das Jour­nal des Hofquartiermeisters: die mündlichen Neber- lieferungen, Lieder und Romanzen der Drohnen; die Akten der zwischen Drohnen und Bienen geführten Krimi­nal- und Zivilprozesse: die Reisebeschreibungen der Käfer, der Mücken und der Drohnen aus anderen Bienenstöcken; die statistischen Angaben über die Menge des Honigs in den verschiedenen Lebensperioden des Bienenstocks.

Tie von dem Historiographen Prupru verfaßte Ge­schichte des Bienenstocks mit dem Rindendeckel beginnt mit der Zeit des ersten Schwärmens der Bienen und dem Er­scheinen der Drohnen. Nach der Schilderung der Drohne Prupru war die Zeit vom 6. Juni bis zum Peterpanlstag die Blütezeit des Bienenstocks mit dem Rindendeckel. Tie Macht und der Reichtum des Bienenstocks erregte die Aufmerksamkeit aller anderen Bienenstöcke, weckte den Neid der Nachbarn und lockte berühmte Besucher an. Ter Bienenstock stand damals unter der höchsteigenen Pro­tektion des Großvaters Anissim. Zn dieser Zeit arbeiteten sämtliche Bienenstöcke, und auch die Bewohner des Bie­nenstocks mit dem Rindendeckel waren eifrig bei der Ar­beit. Ter Hauptvorzug dieses Bienenstocks aber bestand darin, daß er zuerst unter allen Bienenstöcken die Droh­nen zur Welt gebracht hatte, di? ihm sowohl durch die von ihnen versehene innere Verwaltung wie durch ihre auswärtigen Beziehungen zum Ruhme verhelfen. Es gibt und gab zahlreiche Bienenstöcke ohne historischen Rulnn. Sie leben, ohne sich ihrer ^istenz bewußt zu werden - leben und sterben im Dunkel der Vergessenheit; ganz an­ders aber stand die Sache bei dem Bienenstock mit dem Rindendeckel. In der zweiten Nachmittagsstunde, als die Arbeitsbiene einem Lasttier gleich ihre ununterbrochene hergebrachte niedrige Arbeit verrichtete, indem sie Honig und Blutenstaub für die Kinder heranschleppte, flogen die Drohnen zuni erstenmal aus. Die diesen Ausflug mit angesehen haben, behaupten einstimmig, daß die Welt niemals ein so großartiges Schauspiel erleid Tie

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großen, schwarzen, zottigen, seiften Drohnen, eine präch­tiger als die andere, kamen aus dem Flugloch hervor, und anstatt, wie die einfachen Bienen, sofort über den Zaun in den Wald und auf die Wiese nach Nahrung zu s.'i-gcu, stiegen sie in die Höhe, beschrieben einen Kreis in der Lust und schwebten wie die Adler über den Bienenstöcken da­hin. Dieses Schauspiel war so herrlich und grandios, daß inan es ohne Tränen der Rührung nicht arrsehen konnte, und noch grandioser wurde es durch seine tiefere Bedeu­tung. Nachdem die D''-Hnm den Bienenstock verlassen hat­ten, verkündete die einzelne von ihnen mit kau e >. T.oin- petentönen ihre Ansicht über die Aufgaben der Staats­verwaltung und die in ihr bevorstehenden Veränderungen und Reformen. Tie Aufmerksamkeit der Versammlung war vorzugsweise ans die Lage und die Tätigkeit der Ar­beitsbienen gerichtet, die nach der allgemeinen Auffassung als unbefriedigend und verbesserungsbedürftig angesehen wurde. Tie Versammlung verteilte die verschiedenen B'r- waltungsaeöietc unter sich und schritt sogleich an die Er­örterung der Maßnahmen, die di- Tätigkeit der.Arbeits­bienen heben und fördern sollten. Man wählte die Regen­ten, ihre Gehilfen und die Gehilfen der Gehilfen: die Moralzensoren, Aufseher, Hüter der Sittlichkeit, Richter, Priester, Dichtern sw., und sür alle wurde ein bestimmtes Gehalt nebst Gratifikationen festgesetzt. Nach Ansicht der Wähler wie der Gewühlten hatte man die hervorragend­sten Drohnen gewählt. Unter ihnen befanden sich alle Leuchten der Wissenschaft, jene Schur berühmter Geister, die ihrer Zeit den unauslöschlichen Stempel der Größe ausgeprägt hatten.

Lange umkreisten sie mit lautem Trompetenschall dre Bienenstöcke und stießen dabei mit den nach Futter aus­fliegenden Arbeitsbienen zusammen, die die ganze Große des zu ihrem Besten vollbrachten Werkes noch gar nicht begriffen. Vielfach waren die undankbaren Bienen sich gar nicht klar darüber, was die Drohnen alles für sie taten, und sie äußerten, wenn sie unter sich waren, sogar ihre Unzufriedenheit über deren Tätigkeit. So findet sich in dem Tagebuch einer Biene ans dieser Zeit folgende ^stelle: Un'erc Herren waren heute ganz außer Rand und Band, wohl vier und eine halbe Stunde lang umkreisten sie die Bienenstöcke ohne jeven Zweck und störten das Volk nur bei der Arbeit. Erst gegen vier Uhr entfernten sie sich. Obgleich sie nichts getan hatlc-n. waren sie doch ganz er- Mpft und begannen sogleich drausloszusressen. Na, Gott verzeih's ihnen. Es wird auch für «e reichen. Nur schade, daß sie uns bei der Arbeit stören."

Heiteres.

A- L Verteidigungsrede.Dem Angeklagten hat ' Le keine energische Hand zur Seite gestanden, die ihn vom Abgrunde weggezogen und ihm zugerusen hätte: Bi- hierher und nicht weiter."

Absage. Ein Kleinrentner spricht an einer Woh-- nungStür vor:Entschuldigen Sie, bitte, hätte der Herr Doktor vielleicht eine Hose übrig?"Nein, mein lieber Mann, ich bin selber nicht auf Hosen gebettet." (Jugend.")

Wort gehalten.Die Goldinuhr, die ich bei Ihnen gekauft habe, geht ja nicht, und Sie haben mir auf Ehrenwort versichert, daß diese Uhren vorzüglich gin­gen."Allerdings, sie gehen auch vorzüglich, denn jeden Tag verkaufe ich zebn Stück davon!"

Dollarkurs am 15. Juni vormittags 11 Uhr: 105 500.

Eiernudeln-Berkauf.

Der letzte Verkauf von Eiergemüsenudeln zum Preise von 1800 Mark pro Pfund findet morgen Samstag, den 16. Juni, von vorm. 7 Uhr in der alten Volksschule statt. Die Abgabe erfolgt nur an diejenigen Familien, die bis jetzt noch keine Nudeln erhalten haben.

Stadts chultheitzenamt.

IMer RltWerksbunii.

Samstag abend 8^ Uhr

Versammlung

im Gasthaus zurSrlberburg".

Um zahlreiche Beteiligung wird gebeten.

Der Vorstand.

treffen demnächst ein und nimmt Bestellungen entgegen

Fritz Krauß, MWjlk. M

Zu verlausen

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Ernstliche Käufer wenden sich an

I. Proß, Bad Temach.

Telephon 18.

ÄkV Rückporto erbeten. !

ergebenst einzuladen mit der Bitte, dies als per­sönliche Einladung betrachten zu wollen.

Hochzeits-Einladung.

Wir beehren uns, Verwandte, Freunde und Bekannte, sowie Schulkameraden und Schulkame- rädinnen zu unserer am Samstag, den 16. Juni im Bahnhvfhotel stattfindenden

Fabrikarbeiter, Sohn des Tochter des

Wilhelm Eimon, Fabrikarbeiter Albert Bott, Dienstmann

Kirchgang um 1 Uhr vom Cafe Schmid aus.

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Freitag, den 15. Zuni Samstag, den 16. Juni

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Schwank i» 3 Akten. Oper in 4 Akten von Verdi

Samstag abend 8 Uhr

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in der Turnhalle.

Der Vorstand.

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Malloerein

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vereinigter Fußdol- und Sportverein.

Morgen Samstag abend 1-9 Uhr

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im Ratskeller (Nebenz ).

Zahlreiches Erscheinen wird erwartet.

Der Ausschuß. Um 8 Uhr ebendaselbst

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Der Vorstand.

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AWlld.

Unser aktives Mitglied Wilhelm Simon feiert am Samstag, 16. Juni im Bahnhofhotel seine

Hochzeit

und ist Einladung an den Verein hiezu ergangen.

Zahlreiche Beteiligung wird erwartet.

Der Vorstand.