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schon gar nicht mehr der Mühe wert machten, ihre Land - rvubpläne zu verhüllen. Die Verhaftung und Ausweisung der höheren Beamten und der leitenden Männer der Bergindustrie soll offenbar den Abwehrkampf um jeden Preis ersticken, indem man die Führer entfernt und damit zugleich in den besetzten Gebieten das Gefühl des Verlassenseins erzeugen möchte, in der Hoffnung, daß die führerlos gemachten Masten leichter zum Umfall verleitet werden können. Daß der Abwehrkampf gerade von unten entstanden ist, das haben die Franzosen scheints noch nicht erkannt. Sodann aber soll das besetzte Gebiet dem Einfluß der Reichsregierung entzogen werden, um es an die französische Herrschaft zu gewöhnen. Nichts anderes wollen doch auch die rechtswidrigen Erlasse der Rheinlandkommission, die deutsche Beamte zum Bruch des Diensteids zu verleiten sucht.
Die Barbarei im besetzten Gebiet
Recklinghausen, 12. Febr. Der Divisionsgeneral Lenge- lotvon der 47. sranz. Division kündigte dem zweiten Bürgermeister an, er werde alle Maßnahmen anwenden, bis die Bevölkerung vor ihm auf den Knien liegt. Auf den Vorhalt, daß die friedlichen Bürger durch die unaufhörlich durch die Straßen sausenden Panzerwagen, die scharfen Schüsse, durch die Bedrohung mit Bajonetten, Gewehrkolben und Gummiknüppeln planmäßig bedroht werden, erwiderte der General barsch: „Die Bevölkerung ist uns gleichgültig. Uns (Franzosen) geht's gut. Wenn sich die Bevölkerung meinem Willen nicht beugt, werde ich sie bändigen, bis sie mir aus der Hand frißt." — In Recklinghausen, obwohl kein Straßenverbot erlassen ist, wird blind auf die Leute auf der Straße eingehauen und gestochkn. Ein Bergmann wurde von einem Offizier mit einem Stecken geschlagen, daß er blutüberströmt zusammenbrach. Ein Gemüsehändler wurde mit Gewehrkolben totgeschlagen, sein Begleiter erhielt einige Dolchstöße. Aus den Straßenbahnwagen werden Fahrgäste, auch Frauen und Kinder, herausgezogen und mißhandelt. Französische Offiziere überfielen 30 Seminaristen und schlugen sie mit Reitpeitschen blutig.
Krieg gegen die Schutzpolizei
Recklinghausen. 12. Febr. General Lengelot richtete an den Polizeipräsidenten das Ultimatum, daß die Polizei des ganzen Bezirks ihre Bereitwilligkeit erkläre, die französischen Offiziere zu grüßen. Der Präsident lehnte die Aufforderung bestimmt ab. In Dortmund wurden mehrere Polizisten verhaftet.
Mülheim a. Ruhr, 12. Febr. Hier wurden 12 Mitglieder der Schutzpolizei verhaftet, die feindliche Offiziere nicht grüßten. Dem Polizeikommando wurde keine Mitteilung gemacht: nur durch einen Zufall wurde bekannt, daß die Verhafteten sich im Gefängnis befinden.
Das Krankenhaus verweigert
Essen, 12. Febr. Der Oberbürgermeister hat die Anforderung eines weiteren Krankenhauses an die verseuchten Franzosen abgelehnt, daß der Krankenstand der Zivilbevölkerung keine weiteren Einschränkungen des Krankenhausbetriebeg mehr vertrage.
Schandurteile ln Mainz
Mainz, 12. Febr. Das sranz Militärgericht hak wieder mehrere deutsche Beamte in leckender Stellung zu je 1 Jahr Gefängnis verurteilt, weil sie sich geweigert haben, Befehle der Rheinlandkommission auszuführen. Staatsanwalt Dr. Schröder, Mainz, der nach der Verhandlung gegen Thyssen und Genossen auf der Straße „Hoch" gerufen hatte, als die Verurteilten aus dem Gerichtsgebäude heraustraten, wurde wegen „feindlicher Kundgebung gegen die Besatzungstrup- pen" zu 1 Monat Gefängnis verurteilt. Aus dem gleichen Grund traf einen Arbeiter eine Gefängnisstrafe von 2 Monaten, einen Obertelegraphensekretär eine solche von 5 Monaten und einen Gerichtsreferendar eine solche von 2 Jahren.
Witwen- und Waisengelder geraubt Mainz, 12. Febr. Die Hauptverkehrslinien und die Bahnhöfe sind immer noch von französischem Militär besetzt: die deutschen Eisenbahner tun keinen Dienst, sie werden von den Franzosen am Betreten der Bahnanlagen behindert. Mehrere Eisenbahnbeamte wurden bei der Auszahlung der rückständigen Löbne, Gehälter, Witwen- und Waisengelder verhaftet. Die Gelder wurden von den Franzosen „beschlagnahmt", außerdem ein für Lohnzahlungen be- lt'mmtes Bankkonto von OlMillionenMark. Die non
den Franzosen geführten Personenzüge werden vom deutschen Publikum gemieden, weil die Reife lebensgefährlich ist.
sede Lücke in der Berkhr-abschnÄbung nach Deutschland -in verstopft.
Reue Verhaftungen
Bochum, 12. Febr. Der Hauptleiter der Gruben „Vereinigte Konstantin der Große", Vergrat Hoppen st ädter und der Hauptlsiter von Prosper I, Reckmann, sind verhaftet worden. Die Belegschaften haben zum Widerspruch 24 Stunden gestreikt. Die Verhaftungen sind um so bemerkenswerter. als den beiden Leitenden keinerlei Befehle der Be- latzungsbehörde erteilt worden waren, gegen die sie sich etwa hätten widersetzen können. Es kommt vielmehr der französisch-belgische Plan zum Ausdruck, alle leitenden deutschen Persönlichkeiten ohne Ausnahme aus den besetzten Gebieten zu entfernen. Im ganzen besetzten Gebiet gehen die Verhaftungen und Ausweisungen weiter.
Me Franzosen nehmen jede Kohlenfuhre auf den Straßen weg und lassen sie in ihren Quartieren abladen. Private Kohlenlager weiden beschlagnahmt.
Düsseldorf, 12. Febr. Der aus Wetter (Ruhr) ausgewiesene 66jährige Oberpostmeister Flohr wurde bei der Verhaftung gefesselt, 24 Stunden ohne Nahrung im Gefängnis gelassen und mit einem Auto auf der Landstraße abgesetzt. Die tief in das Handgelenk einschneidenden Fesseln wurden nicht gelockert, obgleich der Arm abstarb.
Die ns'uen Pläne
Paris, 12. Febr. Wie verlautet, ist in Brüssel vereinbart worden, daß die französischen und belgischen Truppen und Eisenbahner nicht mehr das ganze Eisenbahnnetz in den besetzten Gebieten, sondern nur noch die Hauptlinien in Betrieb setzen werden. Alle höheren Beamten sollen ausgewiesen und durch Franzosen und Belgier ersetzt werden. Das unter- zeordnete Personal habe unter französischer Leitung zu arbeiten. Im allgemeinen soll rücksichtslose Strenge angewendet werden.
Wieder zmückgesandk.
Paris, 12. Febr. Das französische Ministerium des Aeu- zeren hat der deutschen Botschaft auch die Noten der Reichsregierung vom 1. und 4. Februar über die rechtswidrigen Anordnungen der Rheinlandkommission und der Abschnürung des Ruhrgebiets als einem «unberechtigten Tadel der von der Enkschädigungskommission festgestellken Verfehlungen' zürückgegeben. — Die Reichsregierung wird sich durch die Annahmeverweigerung nicht abhalken lassen, den französischen Maßnahmen auch in Zukunft entgegenzuhalten, was ihnen nach Recht und Gerechtigkeit entgegengehalten werden muß.
Ein nichkswürdiger Verräter
Paris, 12. Fed". ' - ' - ck" - -r, der Führer der
„Sonderbündler", Josef Smeets, habe der Besatzungsbehörde eine Liste von 1200 Eisenbahnern übergeben, die bereit seien, unter französischem Befehl zu arbeiten. Er habe im Rheinland über 1)4 Millionen Anhänger, die „preußenfeind» lich" seien. Es sei dringend notwendig, den Reichskommissar Fürsten Hatzfeld auszuweisen und preußische Zeitungen, wie die „Köln. Zeitung", zu verbieten. Die Franzosen könnten nur mit größter Strenge etwas erreichen.
Das spröde England
London, 12. Febr. Reuter meldet, die britische Regierung habe auf das französische Ersuchen^ die durch das englische Vesetzungsgebiet führenden Lnien „für den Fall eines Generalstreiks" für die Kohlenabsuhr freizugeben, noch nicht geantwortet. Man sei der Ansicht, daß die beiden den Fian» zosen jetzt schon zur Verfügung stehenden Hauptlinien für den Zweck genügen.
Die »Zähmung der Widerspenstigen"
Paris, 12. Febr. „Petit Parisien" berichtet, die heute in Wirksamkeit tretende Abschnürung des Ruhrgebiets werde wahrscheinlich dadurch vervollkommnet werden, daß man die Ausfuhr in fedem einzelnen Fall von der französischen Erlaubnis abhängig mache. Auf diese Weise soll vorgebeugt werden, baß die Industriellen das Belieferungsverbot nach Deutschland umgehen, indem sie die Waren über gewisse andere Länder gehen lassen. Die Industriellen werden gezwungen, mit den Besatzungsbehörden zusammenzuarbeiten, wenn sie ernste Ungelegenheiten vermeiden wollen. Weiterhin sollen die Besatzungsbehörden überhaupt den Verkauf der Jndustrieerzeugnisfe des Ruhr- zebrets in die Hand nehmen. Ob dies durch- iihrbar sei, sei noch nicht geprüft, jedenfalls aber werde
Zusammenstoß zwischen Franzosen «nd Polizei
Gelsenkirchen, 12. Febr. Ein von Buer kommender, au-' sckkittend „requirierter" Personenkraftwagen mit zwei französischen Gendarmen, wurde heute früh von einem Beamten dkr Schutzpolizei angehalten, da die Schluhlaterne entfernt worden mar. Die Franzosen sielen sofort über den Deutfchen h 'r und suchten ihn in den Wagen zu ziehen. Der Polizist sträubte sich und erhielt von den Franzosen zwei Schüsse in dm Hals. Eine dazukommende Polizeistreife wurde ebenfall» beschossen, diese gaben darauf aber auch Feuer. Ein Franzose wurde am Ellenbogen verwundete, der andere erhielt eine: Bauchschuß.
Reue NevrückungSnoten.
Paris. 12. Febr. Tie französische Regierung hat dem deutschen Geschäftsträger in Paris eine Note zu- gehen lassen, in der mitgeteilt wird, daß vom 12. Februar ab metallurgische und andere im besetzten Gebiet fabrizierte Produkte nicht mehr nach dem ntchtbefetzten Deutschland auSg eführt werden dürfen. Anlaß zu der Maßnahme hätten Befehle gegeben, die die deutsche Regierung ihren Beamten im Rnhrgebiet erteilt habe. Durch diese Befehle versuche die deutsche Regierung, Unruhen aller Art hervorzurufen.
Paris. 12. Febr. Das Ergebnis der vorgestrigen Verhandlungen des französischen Kabinetts mit dem belailchen Außenminister Jaspar wird von dem „Petit Parisien" wie folgt zusammengefaßt: Es sei vereinbart worden, die Bemühungen aus den wichtigsten Eisenbahnlinien fortzusetzen und neben dem französischen und belgischen Personal auch diejenigen deutschen Eisenbahner und leitenden deutschen Beamten heran- H zuziehen. die zur Wiederaufnahme der Arbeit gewillt seien. Hin;« komme ein System der Ausfuhrbewilligung für sämtliche Industrielle des Ruhrgebiets. Dies werde die beste Waffe gegen den Widerstand der Großindustriellen sein.
Weitere Sanktionsmaßnahmen Frankreichs.
Paris, 12. Febr. Nach dem „Veiit Parisien" soll in Paris als weitere Sanktionsmanßahme für die Ruhr der Verkauf der Ruhrprodukte ins Auge gefaßt werden.
Ei» Ausgewiesener.
Frankfurt, 12. Febr. Ter Regierungspräsident vo, Wiesbaden, Hänisch (Soz.), lehnte das Ansin» nen ab, das besetzte Gebiet zu verlassen. Er erklärte, daß er nur der Gewalt weichen werde. Darauf hin wurde Hänisch in einem französischen Militär» automobil über die Grenze des besetzten Gebietes gebracht.
Der Reichspräsident in Karlsruhe.
Karlsruhe, 12. Febr. Reichspräsident Ebert ist heule In Karlsruhe eingetroffen, um mit der Regierung und den Berufsständen sich über die Lage im besetzten badischen Gebiet zu besprechen.
Karlsruhe, 12. Febr. Um halb 1 Uhr empfing Reichs- Präsident Ebert im Staatsministerium die Vertreter bei Presse. Er sagte, die Stimmung an der Ruhr sei durchaus einheitlich und entschlossen. Was zum Widerstand geschehen könne, das werde getan. In- der gleichen Weise begegne man dem französischen Einfall in Baden. Ob die Welt zu einem Eingreifen bereit sei, sei noch nicht entschieden, aber auf jeden Fall erwarte sie von Deutschland, daß es den bisherigen Kamps weiterführe. Regierung und Volk im Reich stehen geschlossen hinter Baden. Wie der Kampf auch enden werde durch Unterwerfung würde Deutschland sich völlig preisgeben
Ruhrhtlfe
Berlin, 12. Febr. Von dem Restbetrag der Sammlung der „Neuyorker Staatszeitung" mit 8100 Dollar, der kürzlich mim Deutschen Roten Kreuz 'eingelaufen ist, wird im Eiaver- tändnir mit dem Neuyorker Ausschuß die Hälfte zur Beschäftig von Büchsenmilch für das Nuhrgebiet verwendet. Die Milch ist bereits auf dem Weg.
Die Saatzuchtwirtschaft Ferdinand Heine in Kloster Hadmersleben hat für das besetzte Gebiet 300 Ztr. Weizen gestiftet.
Gerechtigkeit.
8 .
Roman von Eduard Appel.
(Nachdruck verboten.)
Als der Schneemann fertig dastand, eröffneten die 'beiden Kleinen mit Schneeballen ein wütendes Feuer laus denselben, und ihr Helles Lachen klang wie blankes Metall durch die Luft, wie Nase, Ohren oder Arme, .wegfielen oder wenn richtig Eins das Andere traf. ( In ihrem Eifer vergaßen sie alles um sich, sogar den :yuten Onkel, welcher abseits stand und sich an dem heiteren Spiel der Kinder still ergötzte.
Es war gut, daß sie die Gedanken nicht sehen -konnten, welche an seinem Geiste vorüberzogen, denn l sonst wäre es mit ihrer Lust vorbei gewesen. Sie (hatten ihn ja so lieb, den guten Onkel, der sie verhätschelte, vergötterte.
^ Er dachte daran, wie die Beiden noch so ganz, ganz kleine Dingerchen waren. Emma wurde noch im Kissen ^Herumgetragen, während Adolf gerade selbstständig auf ^den Beinen stand.
st Rudolf und Klara waren gleich zu Beginn der tzEhe rasch nacheinander gekommen, während die beiden : Spätlinge erst nach einer langen Pause tn die Familie einkehrten.
Es waren schlimme Zeiten damals. Das Geschäft, das sich blühend angelassen und lange Zeit auf einer glänzenden Höhe erhalten hatte, begann plötzlich zu i stocken, um dann allmählich zurückzugehen. Mit großer »Besorgnis blickte Decker in die Zukunft und alle kaufmännische Gewa^btbeit und Anstrengung konnte den »Verfall nicht aufhalten. Eines Tages stand Decker vor der Notwendigkeit, die Zahlungen ei:' -'Ven zu müssen.
Da erinnerte er sich an seinen Freund Olbrich in Reichenberg. Er war Junggeselle und fabelhaft reich. »Wenn der ihm half, dann war er gerettet.
Ohne langes Besinnen machte er sich aus den Weg und er hatte es nicht zu bereuen, denn Olbrich zeigte sich wirklich als Freund und stellte ihm eine ausreichende Summe zur Verfügung. Als Sicherstellung übergab ihm Decker einen Wechsel.
Freudigen Herzens machte er sich auf den Heimweg.
Seine Freude sollte jedoch nicht lange währen, denn in Wien wurde er auf dem Bahnhofe verhaftet.
Bleierner Schreck fuhr ihm durch die Glieder, als ihm der Geheimpolizist gegenüberstand und erklärte, daß er ihm folgen müsse, da er verhaftet sei.
O! was waren das für schreckliche Stunden, als er allein, verlassen, getrennt von der Welt und seinen Lieben, brütend in seiner Zelle saß.
Und dann erfuhr er durch die Untersuchung, wessen man ihn beschuldigte. Er hatte Olberich ermordet und beraubt. Wahnsinnig lachte er auf, als er es erfuhr. Er beteuerte seine Unschuld, er weinte und tobte — es war umsonst.
Und die Jurie sprach ihr Schuldig, glücklicherweise nur auf Totschlag, obwohl auch die Frage auf Raubmord vorlag.
Das war vor fünf Jahren. Sie hatten aus ihm einen alten Mann gemacht, einen gebrochenen, unglücklichen Greis, ohne Heim, ohne Familie.
IV.
Klara trat mit Doktor Borr ins Wohnzimmer.
Dieser hatte sie bet einer Besorgung getroffen und dann nachhause begleitet.
Borr war beiläufig dreißig Jahre alt, groß und schlank, mit einem regelmäßigen, gesunden Gesicht, das von einem englisch zugestutzten, dunklen Bärtchen geschmückt war. Er war aktiver Marinearzt, schied aber vor einigen Jahren aus dem Dienste und übte in L. seine ärztliche Praxis aus. Hier lernte er gelegentlich eines Krankenbesuches bei einem Freunde Rudolfs diesen kennen und von da ab wurden die beiden jungen Männer unzertrennliche Gefährten. Rudolf
führte den Doktor in seine Familie ein und dieser faßte alsbald für Klara eine aufrichtige Neigung.
„Ich verstehe sie einfach nicht," sagte Borr, während er Hut, Stock und Ueberrock ablegte und auch Klara sich ihres Hutes und Mantels entledigte. „Wenn Sie mir sagen würden, es tut mir leid, Herr Doktor, ich empfinde nichts für Sie, das würde ich ja begreifen, aber-"
„Wenn ich das sagen würde," siel ihm Klara ins Wort
— „dann wäre es nicht die Wahrheit."
Sie forderte Borr auf, Platz zu nehmen und er setzte sich auf das Ledersosa, aus das auch sie selbst sich niederließ.
„Und Sie weigern sich dennoch?"
„Ich muß es."
Borr bat um die Erlaubnis, eine Zigarette rauchen zu dürfen. Klara holte bereitwillig Feuerzeug und Aschenbecher und stellte es auf das Tischchen neben dem Sofa. Dann setzte sie sich wieder und bot ihm selbst Feuer. Er machte einige tüchtige Züge und der bläuliche Rauch wiegte sich in krausen Kringeln durch das Zimmer.
„Was haben Sie denn für Gründe für Ihre Weigerung?" fragte Borr nach einer Weile.
„Dringen Sie nicht in mich," bat Klara innig. „Daß Sie mir sehr wert sind, will ich Ihnen nicht verhehlen, aber ich kann niemals Ihre Frau werden."
Der Doktor ergriff ihre Hand und sah ihr liebevoll in die Augen.
„Sie tun mir wirklich weh, Fräulein Klara," sagte er mit vorwurfsvollem Ton.
„So sprechen wir von etwas Anderem," meinte sie
— „denn ich möchte Sie um alles in der Welt nicht kränken."
„Warum haben Sie kein Vertrauen zu mir? Warum wollen Sie mich Ihren Kummer nicht tei'eu
-MMetzKW folgt.)