älff diese Länder einzuschräMM, sowie durch die Tperi'Ma einer Reihe einzelner Sähe, wodurch nicht nur eine unrich­tige Wiedergabe des Berichts erfolgte, sondern der Bericht teilweise in seinem Sinn in das ausgesprochen« Gegenteil verkehrt wurde, ist diese Fälschung entstanden. Die Urteile der Sachverständigen haben die Fälschungen einwandfrei erwiesen. Die Fälschung beeinflußte die Grundlage für den tzchnldspruch des deutschen Volks im Friedensverkrag von Versailles» an dessen Verteidigung zu arbeiten, das Recht jedes Deutschen ist. In diesem Sinn sind die Veröffent­lichungen Lotzmanns, Müllers und Osterhubers zu verste­hen. Sie haben sich durchaus in sachlichem Rahmen gehal­ten, sodasz ein Vergehen der üblen Nachrede nicht in Be­tracht komm:. Dr. Adelmeier hat in seiner Beschuldigung gegen Fechsnbach schwere Beschimpfungen zum Ausdruck gebracht und deshalb liegt hier ein Fall von übler Nach­rede vor. Die Urteilsbegründung stellt weiter noch fest, daß der Vorwurf derdoppelten Buchführung im Auswärtigen Amt", den Fechenbach vorgebracht hakte, durchaus nicht er­wiesen worden sei.

Die Aufnahme der deutschen Antwort Paris, 12. Mai. Wie der ^Tempä" schreibt, befriedigt die deutsche Antwort auf die Forderungen der Entschädi­gungskommission vom 13. März nur wenig, doch sei aus ihr ein guter Wille zu entnehmen und das bedeute einen Fortschritt. Die Kommission sei daher bereit, in einen halb­amtlichen Meinungsaustausch mit den: Reichsfinanzmini­ster Dr. Hermes und Staatssekretär Bergmann einzutre­ten.

Dr. Hermes wirb am Samstag in Paris erwartet.

Keine amtliche Anleihe an Rußland London, 12. Mai. Im Unterhaus erklärte Schahsekre­tär Horne, die britische Regierung werde für sich der Sow- jotregierung keine Anleihe geben.

Der Bürgerkrieg in China

Shanghai, 12. Mai. Die Mehrzahl der geschlagenen Truppen Lhang-Tso-Lins befindet sich bereits jenseits der großen Mauer oder auf dem Marsch dahin, wo sie sich auf mandschurischem Boden zunächst in Sicherheit befinden. Wu-Pei-Fu ist in Tientsin angelangk und leitet von dort die Weikerversolgung, um die Gegner über die Grenze zu­rückzujagen.

Die Zwangsanleihe

Der Entwurf eines Gesetzes über die Zwangsanleihe, der dem Reichsrat zugegangen ist, soll vor dem 31. Mai vom Reichstag verabschiedet werden. Mas den Betrag anbelangt, so ist man durch die feit Annahme deS Steuerkompromisses weiter fortgeschrittene Geldentwertung zu der Ansicht ge­kommen, einen Betrag von 6V Milliarden Paptermark als den aufzubringenden Mindestbetrag anzusehen. Die drei- s, jährige Ünoerzinslichkeit bleibt bestehen, geht also, da späte- i s stens im Lauf des Oktober 1922 zunächst die Selbstein- s schähung bewirkt werden muß, bis zum 1. November 1925. In den folgenden fünf Jahren wird sie mit 2-6 Prozent und dann mit 4 Prozent verzinst.

Zur Zwangsanleihe herangezogen werden nur die Ver­mögen über den Betrag von 109 000 hinaus. Für die Rentner, die im wesentlichen ihr Einkommen aus dem Ver- . mögen ziehen, wird, wenn das Einkommen 50 000 »st nicht

* übersteigt, die steuerfreie Grenze deS Vermögens bis auf

- 1 Million Mark erweitert. Im übrigen ist das Einkommen

! der Zwangsanleihe nicht unterworfen. Alle diejenigen, die nach dem 8 2 und 3 des neuen Bermögenssteuergesehes vom 8. April 1922 steuerpflichtig sind (Ausnahmen in H 4 und : 5) haben auch die Zwangsanleihe zu zeichnen. Dabei ist

für diejenigen, welche bereits mehr als das in dem ge­nannten Gesetz vorgeschriebene Zehntel des steuerpflichtigen Vermögens als Reichsnotopfer 'gezahlt haben, vorgesehen, daß der zu viel gezahlte Betrag, falls der Steuerpflichtige ' es wünscht, auf die Zwangsanleihe in Anrechnung gebracht werden kann.

Sowohl bei der Vermögenssteuer (Z 14 deS Gesetzes) wie bei der Zwangsanleihe wird bei der erstmaligen Ver- ' anlagung der Stand vom 31. Dezember 1922 zugrunde ge- legt, wie überhaupt die Vorschriften deS erskeren Gesetzes ' für die Aufstellung des Vermögensstandes maßgebend sind.

Neu ist die Form der vorangehenden Selbstelnschähung im , Lauf deS Oktober. Ergibt dis endgültige Veranlagung einen

i geringeren Betrag, so wird die zu viel gezahlte Summe

j mit Zinsen zurückbezahlt, ergibt sie einen höheren Betrag,

! so muß der Unterschied nachbezahlt werden.

Drum prüfe, wer sich ewig bindet!

H,. Sckwere Sorgen um die Zukunft unseres Volkes muß die überaus starke Zunahme der Ehescheidungen in Deutschland erwecken. Nach Zeitungsnachrichten ist ihre Zahl im Jahr 1920 auf 26 550, gegenüber dem Vorjahr um 14 528 oder 65 Prozent gestiegen. Die Ursachen dieser be­denklichen Erscheinung liegen zum Teil auf der Hand. Un-

Ste erzählte, was fie von der langen Unterredung behalten hatte.

Derweilen schritt der Pastor im Zimmer hin

sie von dem Ankauf des Grundstücks sprach, blieb er vor ihr stehen und sagtet Ja, das müßt Ihr kaufen."

Aber was sollen wir. tun, wenn der Vormund die

Einwilligung nicht gibt?"

Habt ihr gar kem Geld auf der Sparkasse?

Ja, jeder einige, tausend Mark, die so von Paten­geschenken usw. gesammelt sind. Aber die geben noch keine zwölftausend Mark."

Nun schritt Gottfried Haller heftiger auf und ab. Ihm erschien der Vorteil dieses Ankaufes so einleuch­tend, daß ihn der Fall sofort beschäftigte.

Das muh gleich gemacht werden, Gerda. Also was an den zwölftausend fehlt, lege ich dazu. Und später, wenn ihr mündig seid, gebt ihr nur das Geld

E^Aber Onkel Haller, das würdest du wirklich tun?"

Gerda war aufgesprungen. , .

Ja, gewiß, es wird euch nutzen. Das ist einfach em Freundschaftsdienst, wie ihn ein Mensch dem andern

^Das'war ein glücklicher Abend. Gerda blieb noch eine Stunde. Froh und dankbar ging sie spater mrt dem alten Freund, der sie heimgeleitete, zu b.gon, um mich init diesem den neuen Plan zu besprechen.

(Fortsetzung folgt.)

bedachte Eheschließungen ÄäMNd Kriegs und unmit­telbar nach der Heimkehr, Entfremdung der Gatten wäh­rend des langen Fernseins, die Wohnungsnot, alles das kommt in diesen Zahlen zum Ausdruck. Aber auch die durch den Krieg mit verursachte erschreckende Verbreitung der Geschlechtskrankheiten, die Verherrlichung des ungezü­gelten Trieblebens in Literatur, Theater und Kino, die neue Vergnügungs- und Alkoholflut, das Gebaren gewisser Hei­ratsbüros, das Fehlen einer tatkräftigen geistigen Grund­lage für das gemeinsame Leben, die ganze Seelenlosigkeit

dermodernen" Kultur-das alles hilft die Ehe, die

Urzells des Volkslebens und des Saals, zerstören.Hei­raten heißt seine Rechte halbieren und seine Pflichten ver­doppeln."Die rechten Ehen werden im Himmel geschlos­sen" so spricht der Volksmund. Hier muß der Hebel an- gesetzt werden: vertiefte Lebensauffassung, Selbstzucht, Reinheit, Dienstbereitschaft, Verantwortlichkeitsgesühl ge­genüber dem Lebensgefährten und der Zukunft, Rückkehr zu den Quellen des deutschen Gemüts und des Glaubens dann gibt es wieder mehr deutsche Treue, deutsches Fami­lienleben und deutschen Aufstieg.

Württemberg

Skullgart, 12. Mai. Reise deS Staatspräsi­denten nach München. Von zuständiger Seite wird mitgeteilt: Staatspräsident Dr. Hteber reiste heute abend, einer Einladung der Stadt München und der Direktion der Gewerbeschau folgend, zur Eröffnung der Sewerbeschau nach München.

Stuttgart, 12. Mar. Vom Landtag. Die Mürttember gische Bürgerpartei und der Bauernbund haben folgende Große Anfrage an das Staaksministerium gerichtet: Es mehren sich die Fälle, daß Arbeiter und Angestellte, die ihre Arbeitsstätte aufsuchen wollen, durch Begehung von Landfriedensbruch an ihrem verfassungsmäßig geschützten Recht, zu arbeiten, ver­hindert werden. Die Begehung dieser strafbaren Handlun­gen wird durch Rädelsführer sorgfältig und offenkundig vorbereitet. Insbesondere hat sich ein Landfriedensbruch größten Stils in der Nähe der Daimlerwerke zuge- kragen. Mehr als 1000 Arbeiter wurden durch Drohungen und Gewalttätigkeiten einer militärisch organisierten Men­ge verhindert, ihr Recht auf Arbeit auszuüben. Der Staats­regierung war bekannt, daß dieser Landfriedensbruch be­vorstehe. Warum wurde diese Störung der Rechtsordnung nicht durch Anwendung der vorhandenen staatlichen Macht­mittel verhindert? WaS gedenkt die Staaksregierung zu tun, um das staatliche Ansehen wieder herzustellen, geord­nete Staatsbürger in Ausübung ihrer verfassungsmäßig ge­währleisteten Rechte zu schützen und weiter offen angskün- digte Störungen der Rechtsordnung zu verhindern.

Abg. Dr. Schermann und die übrigen Mitglieder der Zentrumsfraktion haben folgende Kleine Anfrage im Landtag eingebrachk: Ist der Minister des Kirchen- und Schulwesens bereit, 1. dafür zu sorgen, daß eine Neurege­lung der Belohnung der vertragsmäßig angestellken Hand­arbeitslehrerinnen in tunlichster Bälde erfolgt,

2. in Erwägung zu ziehen, ob nicht zu Gunsten dieser Leh­rerinnen eine Neuordnung ihrer Beikragsleistungen zur Krankenkasse usw. durch Uebernahme der Beiträge von den Gemeinden oder Amtskörperschaften in Anbetracht der ohnehin geringen Einkünfte dieser Lehrerinnen möglich ist?

Der Finanzausschuß des Landtags tritt am Dienstag. 16. Mai, wieder zusammen.

Stuttgart, 12. Mat. Vierte Aenderung deS Besoldungsgesetzes. Bon zuständiger Seite wird mitgeteilt: Das Staatsminisierium hat dieser Tage den Ent­wurf einer vierten Aenderung des Besoldungsgesetzes für Württemberg festgestellt, die das würkl. Besoldungsrecht mit der sechsten Ergänzung des Aeichsbesoldungsgesetzes durch das Gesetz vom 6. April 1922 (die gesetzgebenden Or­gane des Reichs beschäftigen sich inzwischen schon mit wei­teren Änderungen des Reichsbesoldungsrechts) in Ueberein- ftimnmng bringen soll, auch eine entsprechende neue Rege­lung der Unterstützungen, auf die kein gesetzlicher Anspruch besteht, und der auf die Staatskasse übernommenen Ruhe­stands- und Hinterbliebenenbezüge der Angehörigen deS früheren Hofdienstes Vorsicht. Der Entwurf wird dem Land­tag demnächst zugehen.

Stuttgart, 12. Mai. Vom Rathaus. Der Gemetn- derat beschäftigte sich wieder mit dem Metallarhei- terstreik bzw. einem Antrag der Bürgerpartei, die Stadt möge mit dem Staat Verhandlungen zur Beilegung deS Streiks anbahnen. Der Antrag wurde abgelehnt. Die Bemühungen der Stadt zur Erwerbung eines Rentner­heims sind bis jetzt gescheitert. Für das laufende Rechnungs­jahr wurden 1 Million Mark zu Gunsten der Kleinkapital- rsntner verwilligk. Den siädt. Minderbemittelten soll auch ferner verbilligtes Holz zugewiesen werden.

Stuttgart, 12. Mai. Deutsche Volkspartei und Regierung. Der geschäftsführend« Ausschuß der Deut­schen Volkspartei in Württemberg gab in seiner gestrigen Sitzung dem tiefen Bedauern darüber Ausdruck, daß die Re­gierung bei dem gegenwärtigen Metallarbeiterstreik vollstän­dig versagt habe. Durch die Vorgänge in dieser Woche (Daimler) und die Untätigkeit der Regierung ihnen gegenüber sei das Ansehen des Staates aufs schwerste erschüttert wor­den. Die Regierung verdiene schärfsten Tadel, weil sie nicht vermocht habe, den durch die Verfassung jedem Staatsbürger gewährleisteten Schutz den Angestellten und Arbeitswilligen zuteil werden zu lassen. Die Abgeordneten der Partei wur­den ersucht, die Regierung zur Aeußerung über ihre unbe­greifliche Haltung zu veranlassen.

Vom Skadtgarken. Der prächtige Stadkgarken, das schönste Schmuckstück der inneren Stadt, ist nunmehr in den Besitz der Stadt übergegangen, nachdem unter der Un­gunst der Zeiten auch der letzte Rest des Aktienkapitals aufaebrauchk worden war. Die alte und die neue Stadt­gartengesellschaft haben sich aufgelöst. Die Stadt, die das neue Haus erbaute, hat nun mit dem bisherigen Direktor Iungeblodt einen Vertrag abgeschlossen, wonach dieser ge­gen gewisse Abgaben Haus und Garten in seine Verwal­tung übernimmt. Die Gartenpflege allein erfordert etwa 400 000 Mark jährlich. Der Sommerbetrieb soll in gewohn­ter Weise fortgesetzt werden. Den um die Schaffung und Erhaltung des Gartens in besonderem Maß verdienten Herren Kommerzienrat Feh er, Verwalter Hitler und Gartendirektor Ehmann sprach Bürgermeister Dr. Lud­wig bei der Uebernahme durch die Stadt den wärmsten Dank aus.

Anglaublich, aber wehr. Heute war tn einem Teil der Großstadt Stuttgart die Märe verbreitet, in der Nacht zum Samstag, um 1 Uhr, werde die Welt untergehen. Viele sahen dem Ereignis mit Zittern und Zagen entgegen, andere zogen es vor, sich dafür den nötigen Mut anzutrinken.

Deißlingen OA. Rottweil. 12. Mat. Beschlqg- s

nahmt. 'Auf deff> Dahsth'os wurden einem bekaünM Händler 7 Zentner Käse beschlagnahmt, die er ins Badische verbringen wollte. Die Mare kam zu mäßigem Preis zum Verkauf.

Heidenheim, 12. Mai. Fleischpreise. Nach der Bekanntmachung der Mehgerinnung kostet ein Pfund Och­sen- und Rindfleisch 38, Kalbfleisch 27, Schweinefleisch 40 und Hammelfleisch 35 »K.

Alm. 12. Mai. PrsirerhöhungfürMitagessen. Der Wirtsverein Ulm hat den Mindestpreis für einMittag­ess e n im Abonnement aus 20 -ü erhöht,

Stuttgart, 12. Mat. Unterschlagungen im Amt. Vor den Geschworenen stand gestern der ehemalige Schult­heiß von Pfauhausen OA. Eßlingen, Richard Kuhnle, geboren 1885 in Bußmannshausen OA. Laupheim. Kuhnle hat amtlich von ihm verwahrt« Gelder am Betrag von rund 250 000 »K unterschagen und etwa 500 000 »ll veruntreut, um die der Ortsviehversicherungsverein, die Milchverkaufs­genossenschaft, dann aber auch die Oberamtsfparkasse Eß­lingen, von der er sich durch gefälschte Prokokollauszüge aus den Gememderatssitzungen Darlehen in Höhe von 77 000 zu verschaffen wußte, betrogen find. Kuhnle lebte aus großem Fuß, zu welchem Zweck er sich viel in Stutt­gart aushielt. Er pflegte nicht unter 400 (191821) z«

speisen, einigemal gab er dafür 800 und 1000 »ü aus. Ob­gleich verheiratet, hatte er noch gewisse andere kostspielige Liebhaberinnen, und in 2>6 Jahren war das ganze Geld durchgebracht. Die Verhandlung wird erst am Samstag zu Ende gehen.

ELwangen, 12. Mat. Der Mord in Gmünd. Der LOjährige Kaufmann Friedrich Hauber von Gmünd stand zum zweiten Mal vor dem Schwurgericht. Am 18. Oktober 1921 hatte er die 16jährige Lachter des Schlossermeisters Hartmann, ein braves, unbescholtene» MÄxhen, durch drei Schüsse getötet. Der Angeklagte gehört zurmodernen" Ju­gend, ohne sittlichen Hall und infolge häufigen Alkoholse- nusses ohne Willen zu ernstlicher Arbeit. Am Tage des Mords hatte Hauber im Wald an einem 15jährigen Mädchen ein Sittlichksitsverbrechen begangen. Heiter ging er abend« in die Tanzstunde, wo er mit der Hartmann zusammentras. Weil sie einen Tanz mit ihm nicht machen wollte, beschloß er, das Mädchen und sich zu erschießen. Nach der Tanzstunde erschoß er die Hartmann vor deren elterlichem Haus und brachte sich selbst einen Schuß bei, der seine völlige Erblindung zur Folge hatte. Er entschuldigte die Tat damit, daß er an jenem Tag zu viel getrunken habe. Am 14. Februar d. I. bejahten lüe Geschworenen die Frage auf Mor d. Das Ge­richt sprach aber das Urteil aus, daß die Geschworenen sich zu ungunsten des Angeklagten geirrt hoben, urch so kam me Straffach« gestern noch einmal zur Verhandlung. Diesmal nahmen die Geschworenen nur vorsätzliche Tötung an, «nd das Gericht verurteilte Haubar M acht Zuchchatzs,

Lokales.

Wildbad, den 13. Mai 1922.

Kammermusik-AbMd. Es ist ein weit verbreitetes Vorurteil, in Mozart nur den Rokoko-Künstler zu sehen. Mozart auf diese Art gespielt, wirkt direkt langweilig. Daß unsere Quartettisten, Herr Konzertmeister Lehmann, und die Herren Fischer, Koch und Frantz uns echten Mozart gaben, bei aller Feinheit doch voll Kraft und Leben, sei ihnen hoch angerechnet. Das schöne Zusammen­klingen der Violinen im ersten, Satz und die Innigkeit im zweiten zeugten von ernsthafter Arbeit. Auch das eigen­willige Menuett und der besonders in den Begleitstimmen rythmisch schwierige Satz wurden sauber gespielt. Das zweite Werk, Beethovens E-moll Quartett, das einzige in moll unter den sechs Geschwistern des Op. 18 ist im selben Jahre erschienen wie die kürzlich gehörte erste Sinfonie. Trotz aller Ähnlichkeit in den langsamen Sätzen sind die Werke dennoch ziemlich verschieden. Herrscht in der Sin­fonie die Freude am reinen Musizieren vor, so ist das Quartett gedankentiefer, lind wenn wir in der musikal. Ausdeutung auch nicht zu weit gehen dürfen, so erzählen uns doch das Thema und die heftigen Schläge im ersten Satz, sowie die Läufe im vierten von Hoffnungen, Wider- stänven und inneren Kämpfen. Einen Ruhepunkt bildet einzig das idyllische Trio im Menuett. Unsere Künstler wurden dem Werk voll und ganz gerecht, wenn wir auch den ersten Satz etwas lebhafter (nicht schneller) und voller im Ton gewünscht hätten. Den Schluß bildete Haydns F-dur Quartett. Hier ist es stets eine Freude, zu sehen, mit welcher Kunst Haydn das Thema immer wieder ver­ändert und es bald in der ersten Violine, bald im Cello oder den andern Instrumenten erklingen läßt. Unter der anfeuernden Leitung des ersten Violinisten erklang auch dieses Werk in alter Frische. So war dieser erste Kammer­musik-Abend ein erneuter Beweis künstlerischen Wollens und ernsthaften Strebens. ti. 8.

Handelsnachrichten

Dollarkurs am 12. Mai 287.60 Mark.

Preisermäßigung für Weizenmehl. Die Süddeutsch« Mühle«. Vereinigung Mannheim hat den Preis für Weizenmehl Spezial ü von 2135 aus 2120 -K für 100 Kilo mit Sack ab Mühle herabgesetzt.

Obstjahr? Aus dem Neckartai wird berichtet, daß die Kirsche«- bäume, die fast durchweg verblüht haben, einen guten Fruchtansatz zeigen und durch di« naßkalte Witterung keinen Schoden erlitten haben. Kern- und Steinobstbäume stehen in voller Blüte, wie man iie seiten so üppig sah.

Evang. Gottesdienst. Sonntag, 14. Mai. 9V- Uhr Predigt: Stadtpfarrer Dr. Federlin. 10Vr Uhr Kinder­gottesdienst. 1 Uhr Christenlehre (Töchter): Stadtvikar Basiert. 8 Uhr abends Bibelstunde: Derselbe.

Kath. Gottesdienst. Sonntag, 14. Mai. 7 Uhr Früh­messe, 9 Uhr Predigt und Amt, 1?/^ Uhr Christenlehre und Andacht. Während der Woche: Montag und Donnerstag keine hl. Messe, Dienstag und Freitag abends 6 V- Uhr Maiandacht. Beicht: Samstag nachmittag von 4 Uhr an, Sonntag früh von 6 Uhr an, Werktags vor der hl. Messe. Kommunion: Sonntag 6is Uhr, bei der Frühmesse und um 8 Uhr, Montag nicht, Donners­tag um 7 Uhr, an den übrigen Tagen bei der HI. Messe.

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