Strafverfahren gegen einen früheren Polnischen

Mr-^er.

Warfchan, 12. Dez. Die Landtagsfraktion der Pol­nischen Volkspartei hat einen Dringlichkeitsantrag ein­gebracht, gegen den früheren polnischen Finanzminister Grabski ein Strafverfahren wegen Mißbrauchs seines früheren Ministeramts einzuleiten. So hat er einem Verwandten des früheren Außenministers Sapieha, dem Fürsten Sobanski, ein Darlehen in der Höhe von 10 000 Pfund Sterling gewährt, obwohl diese hohe Summe nur mit Werten von 70 000 polnischen Mark gedeckt war. Fürst Sobanski sollte noch weitere Gelder ge­liehen bekomm.'». A-'s an Grabskis Stelle jedoch Stecz- kowski kam, wurde die weitere Auszahlung eingestellt.

MaVensSurg, 12. Dez. (Todesfall.) Der seit

1904 im Dienst stehende Oberbürgermeister Andreas Reichte ist nach kurzem 'Leiden unerwartet rcksch ge­storben.

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Januar

Mutmaßliches Wetter.

Der Hochdruck im Osten hat sich wieder verstärkt. Tie Störungen ziehen nordwestlich vorüber. Am Mittwoch und Donnerstag ist trockenes und k''Wws Wetter zu erwarten.

Württemberg.

Stuttgart, 12. Dez. (Vom Landtag.) Ter dem Landtag zugegangene Entwurf zur Aenderuug des Aus- führungsgesetzes zum Bürgerlichen Gesetzbuch bestimmt in einem einzigen Artikel die Zuständigkeit des Amts­gerichts für die in dem Gesetz über die religiöse Kindererziehung vom 15. Juli 1921 dem Vor­mundschaftsgericht übertragenen Verrichtungen und sieht die Dringlichkeit des Gesetzes vor, sodaß dasselbe aus 1. 1922 in Kraft treten kann.

Ausbau der Wilhelm atheatere Anlagen. Die Wilhelmatheater-Gesellschaft will die ganzen Wil- H.lma-Anlagen in ein Erholnngs- und Vergnügungs- Unternehmen umgestalten, nachdem die Gründung der Mineralbad-A.-G. die Ausbeutung der Stuttgart-Cann- statter Mineralquellen in die Hand nehmen wird.- Es sell zunächst eine Umbildung des Theaters vo genommen n er­den. Ein Kunstfreund hat berefts eine ansehnliche Summe gestiftet.

Stuttgart, 12. Dez. (70. Geburtstag.) Kom­merzienrat Reinhold Bering er, vormaliges Mitglied des Gemeinderats Stuttgart, seit 37 Jahren Che; der Firma 5z. G. Beringer, vollendete gestern sein 70. Lebens­jahr. Er ist .bekannt'als positiv christlicher Politiker und ist Mitb'gründer der „Süddeutschen Zeitung". In d r Geschäftswelt genießt er großes Ansehen und steht an der Spitze des württ'mbergischen Verbands der Großhändler mit Garnen, Kurz-, Weiß- und Wollmarcn.

Stuttgart, 12. D z. (Der silbcrne Sonntag.) Der gestrige Sonntag, ein stder si'berne genannt, was im Weihnachtsgeschäft eine Steigerung bedeuten sollte, b achte Heuer den Gestbä tsftuten, soviel man hört, starke Enttäu­schungen. Wohl gab es in den Straßen der Stadt zahl­reiche Neugierige, die sich die Schau ensterauslagen be­schauten, aber in dm Geschäften selbst wollte kaum ein Kauf vor sich gehen. Die Warenhamster, i vom No­vember hat das Weihnachtsgeschäft verdorben und der Masse der Käufer ist nunmehr das Geld ausgegangm.

Vom Tage. In den l tzten Wochen sind auf dem Nordbahnhof wiederholt Güterwagen erbrochen und be­raubt worden. Den Tat rn sind beträchtliche Mergm an Butter, Käse und anderen Lebensmitteln in die H mde gefallen.

Die Grippe hat sich auch in Stuttgart ringenistet und bereits starke Ausdehnung angenommen. In einem großen Bankhaus soll z. B., wie uns mitg teilt wird, weit­aus der größte Teil des Personals erkrankt s in. Die trockene, stauberfüllte Luft der letzten Zeit begünstigte die Verbreitung der Krankh it außerordcn.lich. Nach zwei oder drei naßkalten Nebeltagen ist b i neu eintretendem frostig'm Ostwind wieder trockene Külte einae reten. Tie ersehnten Niederschläge woll.m sieh rmme noch nicht ein­stellen.

Heilbronn, 12. Dez. (7 0. Jahre.) Prälat Dr. Dopffel feiert am Dienstag seinen 70. Geburtstag. Er war früher Stadtpfarrer in Reutlingen, Dekan in Geislingen und hier. 1917 wurde er zum General­superintendenten ernannt. Im Krieg verlor er zwei Söhne.

Göppingen, 12. Dez. (Todesfall.) Im hiesigen Krankenhaus starb nach längerem Leiden Studienrat Raimund Rau im Alter von 59 Jahren. Der Ver­storbene war drei Jahrzehnte lang Lehrer an der hie­sigen Mädchenrealschule.

Hattenhofen OA. Göppingen, 12. Dez. (Schönes Weihnachtsgeschenk.) Der Stifter des z. Z. im Bau befindlichen Gemeindehauses und der Turnhalle. E.J. Siller in Cleveland, gebürtig von hier, hat der Gemeinde als Weihnachtsgeschenk 90 000 Mk. zur Be­zahlung der Wasferleitungsschisid überwiesen.

Kirchheim u. T., 12. Dez. (Lehrer als Schöf­fen.) Während früher den Lehrern an Volksschulen das Amt eines Schöffen oder Geschworenen unzugänglich war, ist nunmehr eine Aeuderung eiug treten. Beim hie­sigen Amtsgericht wurde kürzlich ein Lehrer als Schöffe vorgcschlagen und bestellt. f

Stammheim OA. Calw, 12. Dez. (Bran d.) In der Nacht auf Sonntag entstand in einer Holzhütte der Gebr. Beck ein Brand. Es wird Brandstiftung ver­mutet. Das Feuer dehnte sich aus das Wohnhaus der Gebr. Beck und zwei Doppelscheuern aus. Die Ge- , bäude brannten sämtlich nieder.

Reutlingen, 12. Dez. (Verhaftete^ Diebin.)

^ i °Nne in einer hiesigen Fabrik angestellie Direktrice, die m Stuttgart wohnhaft ist, wurde wegen Diebstahls von Trikotwaren sestgenommen. Ein größerer Posten Ware z tvurde in ihrer Wohnung b.schlagnahmt. . i

Freu-enfta-t, 12. Dez. (Eine Abstimmung.) An i der gestrigen Abstimmung der Einwohner von Frie- j drichstal über eine Eingemeindung nach Freuden-Z stadt beteiligten sich 93 Prozent der Stimmberechtigten, l Für die Eingemeindung, nach Freudenstadt wurden 183, ^ für eine solche nach Baiersbronn 53 Stimmen ab­gegeben.

Mergelstetten, 12. Dez. (Das Gewisse n.) Ende vorigen Jahrs wurde im Stationsgebäude hier eiug bra­chen und Geld entwendet. Nunmehr wurde der erbeutete Geldbetrag mit 2300 Mk. nebst 100 Mark Zinsen über­sandt mit einem mit Maschinenschrift geschriebenen Zettel und der Unterschrift, „Reue in.,Pforzheim(st

Baden.

Karlsruhe, 12. Dez. Das neueste Badische Gcsetzes- und Verordnungsblatt (73) enthält Verordnungen des Staatsministeriums über den Vollzug der Bestimmungen über. die Vergnügungssteuer und über die Landesseuer- wehrunterstlltzungskasse.

Karlsruhe, 12. Dez. In der letzten Zeit ist in verschiedenen Städten ein angeblicher Vertreter einer Zuckerfabrik anfge.aucht, der bei Kaufleuten Bestellungen auf Zucker machte und sich Vorschüsse er­schwindelte. Der hiesigen Polizei ist es nun gelungen, diesen Betrüger festzünehmen. Er wurde u. a. von, den Gerichtsb.Hörden in Mosbach, Würzburg und Heil­bronn gesucht.

Mannheim, 12. Dez. Der Anilinkonzern be­faßt sich mit der Schaffung von etwa 100 bis 150 Mil­lionen Mark neuer Aktien, um die Erfordernisse für den Wiederaufbau in.OpPau zu decken. Das Grund­kapital beträgt bei den Höchster Farbwerken, der Bad. Anilin- und Sodafabrik und den Elberfelder Farben­fabriken Bayer je 400 Millionen Mk. Stammaktien und je 30 Millionen Mk. Vorzugsaktien, bei Treptow 136 Millionen Mk. Stammaktien und 10 Millionen Mk. Vorzugsaktien, lei der Chemischen Fabrik Griesheim Elektron 100 Millionen Mk. Stamm- und 8 Millionen Mk. Vorzugsaktien. Mit Weiler ter Meer und Leopold Cassella und Co. sind es insgesamt 1620 Millionen Millionen Mk. Stammaktien und 142,32 Millionen. Mk. Vorzugsaktien. '

Neuenburg b. Müllheim, 12. Dez. Der Güter­verkehr nach dem Obere'saß ist zur Zeit wieder sehr lebhüft. Vor allem wird Holz in großen Mengen ausgeführt. Ueber die Rheinschiffbrücke kommen täg­lich große Vierspännerwagen mit Baumwollstoffen und anderen Textilwaren aus den großen Fabriken des Oberelsaß nach Baden.

Neustadt i. Schw.,'12. Dez. Vor einiger Zeit erregte hier die Verhaftung des 48jährigen Reallehrers Ri­chard Hörth erhebliches Aufsehen, dem vorgeworfen wurde, er habe sich als Klassenlehrer der Realschule in Neustadt i. Schw. fortgesetzt an Schülerinnen der Sexta bis Untersekunda vergangen. Die Freiburger Strafkammer hat sich jetzt mit der Anklage befaßt, sprach aber den Angeklagten frei, weil ein völliger Beweis für ein nach dem Gesetz strafbares Verschul­den des Angeklagten nicht erbracht sei.

Pfutlen-o f, 12. Dez. Der mit württ. Staatshilfe seinem Ende entgegengehende Bahnbau von Ravens­burg über Obertheuringen bis an die badische Grenze findet im badischen Bodenseegebiet wenig Gegenliebe, weil dadurch einer der besten badischen Landwirtschafts­bezirke in das württ. Interessengebiet einbezogen wird. Man sollte meinen, daß unbedingt versucht werden müßte, die bad. landwirtsbaft'ichen Erzeugnisse Baden zu erhalten, zumal in O^erbaden, wo die Lebenshaltung durch die Nähe der Schweiz eine ungemein teure ist. Die Nichtbeachtung dieser Frage seitens des Landtags wäre, so schreibt man uns, um so weniger zu recht- fertigen, als in Mittelbaden bereits durch Württemberg badische Interessen gefährdet-zu sein scheinen.

Freiburg, 12. Dez. Die Gruppe der hiesigen Le­bensmittelhändler im Handelsschutz- und Ra­battsparverein nahm in einer Versammlung Stellung zu der jüngst hier vorgenommenen Lebensmittelsuche in verschiedenen Protesten. Die Versammlung er­hob energischen Protest gegen diese „Razzia" nach Le­bensmitteln. Es wurde betont, daß der Kleinhändler unter den Folgen der Preisschwankungen am meisten leidet. Es sei Sache der Behörden, die Gegensätze nicht zu verschärfen, sondern auZgleichend zu wirken.

Spiel und Sport.

Fuß-all.

kr. Die Ligaverbandsspiele, die nunmehr durch die Pokalrunde des nächsten Sonntags sowie durch die Weihnachtsspiele eine Unterbrechung finden, brachten am 11. Dezember neben recht scharfen und teils auch über­raschenden Kämpfen nur wenig spannende Kämpfe. In Württemberg Verliesen die Spiele mit Ausnahme des Spiels der Stuttgarter Kickers gegen Fere bach, in welchem Feuerbach eine ungewöhnlich scharfe Note ins Spiel brachte, .ohne Ueberraschungen. Die Ergebnisse sind: Kickers — Feuerbach 4:1; Ulm 94 — Zuffenhausen 3:0; Tübingen — V.f.B. 1:5; Spwtklub — Gmünd 2:0; Cannstatt — Eintracht 0:4; Böckingm — B.f.L. 2:0. — Süd west: Beiertheim — V.f.R. Pforzheim 0:2; Dur­lach—I.F.C. Pforzheim 0:3; Sportklub Pforzheim — Sportklub Frciburg 2:4; Birkenfeld — Mühlburg 3:3;

1. F.C. Freiburg — Lörrach 11:0; Phönix Karlsruhe — Osfenburg 3:0. — Odenwald: Darmstadt — Waldhof 1:0; Käfertal — Lindenhof 0:6; Neckarau — Pfungstadt 9:1; Sandhofen — Bürstadt 3:0; Feudenheim — Frie­drichsfeld 5:0: Heidelberg — Mannheim 07 1:1; Phö­nix-Hertha Mannheim; 0:1; Schwetzingen — V. f. R. Mannheim 0:6. — Nordbayern: Franken Fürth — 1. F.C. Nürnberg 0:4; Spielvg. Fürth — Erlangen 3:0. — Südbayern: Neuhausen — Wacker Münch n 1:15; Bayern München — Landshut 5:0; Sportvereini­gung—M.T.V. München 3:1.

Im Fußball-Länderspiel Norddentschland—Nordhol­land in Hamburg gewinnt Norddeutschland mit 5:1 Loren. „ _

Hockey.

Im Hockey-Länderwet kampf Süddeutschland — Oester­reich gewinnt in München Süddeutschland nach über­legenem Spiel mit 8:0.

I.F.C. Nürnberg - Spielvg. Fürth 3:1; Krastsportv. Stuttgart — Eintracht Stuttgart 2:2.

Radfahren.

Das Neuyorker Sechstagerennen gewann die austra­lische Mannschaft Brocoo-Goulett mit 3940,877 Kuo- mcter vor Rütt-Coburn. ,

Der Württ. Radfahrer-Landesverband hat die Meister­schaft über die länge Strecke den: Achalm-Zollernbezirk zur Ausschreibung übertragen.

Der Nene und das Weinqese-Lft.

Zur Lage im Weingstchäft schreibt die „Deu'sche Mein­zeitung": Die neuen Weine haben eine flotte Gärung hinter sich, haben sich im allg meinen rasch geklärt und sind demgemäß früher denn sonst probierfähig. Das Urteil ist in allen Weinbaugebieten fast das gleiche: der 1921er ist ein Qualitätswein, aber über die wei­tere Entwicklung und den Bau der Weine ist inan sich noch nicht einig, denn fast überall herrscht ein Mangel an Säure, der unter Umständen auf Kosten der Harmonie sich bemerkbar machen kann. Auch neigen die Weine, wie alle derartigen Produkte, leicht zum Rahn verden und bedürfen daher einer besonders sorg ältigen Pflege. Die zahlreichen Auslesen und Spitzen werden eine längere Zeit im Ausbau in Anspruch nehmen, da der Ueber luß an Zuckergehalt öftere Nachgärungen Herrusen wird. Ter Absatz in den neuen Weinen war im Herbst ziemlich leb­haft, ließ aber bei den stets steigenden Forderungen alsbald nach und kam in eine gewisse Stockung, bis jetzt die Probierfähigkcit wieder mehr L beu in das Geschä t brachte. Die Preise bewegten sich dabei stets in auf­steigender Richtung und bei ziem.icher Zurückhaltung s i- tens der Eigner. Am lebhaftesten war seit Herbst der Verkehr in 1920er Konsumweinen, die in noch größeren Posten vorhanden waren und rasch au gekauft wurden. Der Handel wollte sich noch einige maßen in et ms preis­werteren Sachen eindecken; auch kam man alsbftd zu der Einsicht, daß dies' Säuerlinge besonders geeignet sind, den säurearmen 1921ern etwas auf die Beine zu helfen, also besonders als wertvolle Verschnittobjekte zu betrachten waren. Die rasch zun hmenöe Nachf ege brachte eine rasche Preissteigerung, so daß auch diese Wein", die von ihrem Herbstpreis fast auf die Hälf e gestuft n wa­ren, alsbald die ursprüngliche Höhe erreichten und ber- schritten.

lokales.

— Wie erkennt man ech e Drama ten? C on-

doner Fachblatt mrch. dar u u merksam, daß mau b im Einkauf von Tirm n cn nie di „Zungenprobe" unterlas­sen sollte. Echte Diamanten fühlen sich au der Zuuge ! besonders kalt an, währ nd ein ge älschter arm s i > — Die ^ flirr-,ug grenze - i - eha t an'Prü en.

! Dem Reichstag ist ein Gewtzentwur z g gangen der ! die Pfändungsgrenze bei Gehalt?an'prüchen von 2000 ' auf 8000 Mk. erhöht. Das Gesetz soll rückwirkende K aft für alle seit dem 1. Oktober 1921 fällig gewordenen Be­züge erhalten. '

— Tie Leistu gen -er Angcst'lltcnversi erung.

Der Teutfchua ionale Handl mgsgehi enve w'd La dcs- ! geschä tsstelle Stuttga t, tei t ms so g ndes mit: Durch das Abänderungsgefetz vom 28. I cki 21 zum Versiche- rungsgesetz für Angestellte sind die Ang fle l e i mi' einem Jahrcsarbcitsverdienst von mehr a.s 15 03- bis 300 0 Mk. versichcrungspstichtig geworden. Für einen solchm Neuversichcrten beträgt das jährliche R hege . nach lO Jahren 2280 Mk. Nach dem Tode de? V i "e t " werden dann an die Witwe, auch . enn ste oou - fähig ist, 1236 Mk. Jahresrente' und an die Kinder unter 18 Jahren je 475,20 Mk. New n gezahlt. Nach dem Ableben de» W.itwe erhält jedes Kind- 552 Mk. Rente. Außerdem kann derselbe Versiehe e vorher be­reits ein Heilverfahren genossen haben: d e Du chschni ts- kosten haben schon im Jahr 1920 für einm Aufenthalt in einer Lungenheilstätte 2578 Mk, in einem Sana­torium 1440 Mk., in einem Bad 1332 Mk. betragen.. Von diesen Leistungen kommt das bloße jährliche R"he- geld dem Gesam betrag nahe, den der Versichert" in d u 10 Jahren se'bst aufgebracht hat, nämlich 288.) M

Vermischtes.

Das Men- -er Kleinrentner. In Kassel haben sich in letzter Zeit neun Kleinrentner aus Nahrüngssorgen das Leben genommen, sieben K elnrentner sind in den letz­ten vier Wochen an den Folgen von Unterernährung und Entkräftung gestorben.

Auslieferung von Rheinschiffen. Aus Straßb " g wird geschrieben: Ein Teil des von Deutschland Grund des Friedensvertrags abzugebenden Schi' tericfts wird -n der nächsten Zeit zur Ablieferi langen. Es handelt sich hier insbesondere um 17 stäh­lerne Kanalschiffe, 10 Kanalschleppboote und 7 Motor­boote.

Alkoholvergiftung. In Röhrda f b. Meßkirch i.B. nahm der Lumpenhändler Schroff solche Mengen Al­kohol zu sich, daß er an Vergiftung starb.

Hohes Alter. Der frühere englische Lordkanzler Lord Halsburh ist im Alter von 98 Jahren in London ge­storben.

Eine Fcuersbrunst hat gestern einen großen Teil der aus dem Gebiet von Roubaix (Nordfrankreich) stehen­den Oelwerke vernichtet. Das ganze Material wurde vernichtet.

Pocken in -er Schweiz. In verschiedenen Ortschaften des Kantons Glarus sind seit einiger Zeit die Pocken aufgetreten. Die Krankheit hat in den letzten Tagen er­heblich um sich gegriffen. Die Zahl der amtlich ge­meldeten Pockenfälle beläuft sich bereits auf 125.