Elberfeld, 14 . Febr. Seit gestern nachmittag 3 Uhr werden auf allen Kontrollstellen metallurgische Erzeugnisse aus dem besetzten Gebiet nicht mehr durchgelassen. Seit heute mittag werden auch an einigen Stellen keine Lebensmittel aus dem besetzten Gebet Herausgelasien. Zn EU-erseld ist daher keine Milch aus der Gegend von Rem- s' id eingetrofsen. Gestern nachmittag wurden die Perso- n n- und Schnellzüge Hagen—Unna auf freier Strecke beim Bahnhof Hengstei festgehalten und revidiert. Die ersten Züge, die von dieser neuen Maßnahme nicht unterrichtet waren und den Haltesignalen der Franzosen daher keine Folge leisteten, wurden beschossen. Sämtliche Per- sonenzüge werden seither dort revidiert. Auf den militari» sierten Strecken ist der Berkehr schwach. Auf der Strecke Hagen—Buer verkehren in jeder Richtung fünf D-Züge, jedoch sehr unregelmäßig: aus der Strecke Brühl—Koblenz ein Personenzug und ein Gegenzug. Eine Anzahl von Beamten ist verhaftet worden, teilweise unter der Anschuldigung der Sabotage. Sie befinden sich rn den Gefängnissen zu Bonn, Aachen und Duisburg.
Ofscnburg, 14. Febr. Der Oberamtmann von Osfen- burg, Schwörer, ist gestern nachmittag, nachdem er sich geweigert hatte, einem französischen Befehl auf Anschlag von Bekanntmachungen nachzukommen, verhaftet und auzge» wiesen worden.
Kirchberg. i. H., 14. Febr Gestern wurde wieder rini: Anzahl hiesiger Einwohner von französiicher Gendarm rie festgsnommen unter der Anschuldigung, sich an den jüngsten Unruhen beteiligt zu haben.
Wiesbaden» 14. Febr. Wie die Blätter melden, sind Bürgermeister Travers, Laadrat Schlitt und Oberstudien, direktor Höfer von den Franzosen festgenommen und aus Wiesbaden abtransportiert worden. Ferner wurden Obsr- re-fterungsrat Völker von der Wiesbadener Negierung und Oberst a.D. v. Löben vom Versorgungsamt Wiesbaden ausgewiesen. Als Protest gegen die Ausweisung des Bürgermeisters sind dir städtischen Beamten und Angestellten in einen 24stvndigen Aursiand getreten.
Esten, 14. Febr Das Restaurant Parkhotel in Esten wurde gestern abend von einem französischen Wachkom- mando geräumt, nachdem dort eln^ekehr.en Franzosen die Bedienung verweigert worden war. Der Bürgermeister von Mörs wurde gestern mit seiner Familie ausgewiesen, der Bürgermeister Dr. Schäfer von Esten wurde heute morgen in seiner Wohnung verhaftet und nach Bredeney ce- schafit.
Unerhörte Gewastherr^chast der Franzosen in Ge senkirchen.
Eelsenklrchen, 15. Febr Die vorgestern von den Franzosen hier verhafteten Personen bennden sich in Recklinghausen Von den verhafteten Polizeibeamten wurden 31 Mann ins Gefängnis geworfen. Der Rberbürgermeister, der Bürgermeister, der Polizeipräsident, der Reichsbankdirektor und der Polizeimajor wurden gemeinsam in einer Zelle unke/gebracht. Für die Nacht wurden den Beamten weder Stroh noch Decken zur Verfügung gestellt, lodaß sie gezwungen waren, in ihren Kleidern auf dem bloßen Fußboden zu schlafen. Einige Polizeibeamte wurden auf dem Transport verwundet. Einem großen Teil der Beamten wurden weder Schuhe noch Strümpfe gelasten. Der größte Teil ist ohne Kopfbedeckung.
Gelsenkirchrn, 15. Febr. Ein neuer Zwischenfall erei»neie sich gestern nachmittag um 4 llhr, als ein französischer Offizier, der am Hauptbahnhof stand, sich provozierend benahm und mit der Straßenbahn in der Richtung Bochum fahren wollte. Die Volksmenge, die um diese Zeit außerordentlich zahlreich ist verhinderte die Abfahrt des Straßenbahnwagens, worauf der Offizier die'en verließ. Er wurde von der Menge in die Htndenburgstraße abgedrängt. Plötzlich zog er, ohne daß ihm «ine körperliche Belästigung zuteil geworden wäre, seine Pistole und richtete sie auf die Menge. In demselben Augenblick kam eine Polizeistreife, der es nach vielen Bemühungen gelang, an den Offizier heranzukommen. Der Offizier überreichte dem Beamten seine Pistole und bat, ihn zu schützen Obwohl die Polirei alle» tat. um den Of'iz'er vor der erregten Volksmenge in Schutz zu nehmen, gelang es ihr nicht, ihn vor einigen Schlägen und Fußtritten zu bewahren. Der Offizier wurde schließlich im Polizeipräsidium untcrgebrgcht, wo er eine kleine Wunde am Kopf von dem Arzt vrrbunden erhielt. Die Munde wird als ungefährlich bezeichnet. Bel der ersten Gelegenheit wurde der Offizier seinem Ziele zu- gefiihrt Gegen Abend umlagerten Tausende von Menschen das Polizeipräsidium.
Berlin, 14. Febr Das Verhalten der Franzosen in Gsl- senkirchrn war -as schlimmste. was bisher passiert ist. Die Fäll: werden alle dokumentisch sestgehal'.eu und dann der Oesfeni^chsrit zur Kenntnis gebracht. Es steht u. a. fest, daß sich die sra::zösischen Offiziere w'.t Gummiknüppeln ver'eb-n hatten. Sie hatten es also von vornherein darauf ab.'.eshon. mit den Gummiknüppeln gegen die Polizei- bsamien und das Publikum vorzugehen. Gewaltandrohung gegen Wirte und Teschki Isleute.
Esten, 14. Febr. Divisionsgeneral Fournier hat dem Bürgermeister der Stadt Esten in einem Schreiben mitgeteilt, daß er auf Grund der Weigerung der Hotelbesitzer und Kauslcute, Angehörige der alliierten Armeen zu bedienen, folgende Maßnahmen getroffen habe: 1) Das Hotel Handelshof wird requiriert. 2) Allen alluerten Militär- und Zivilpersonen wird Las Recht eingeräumt, sich in allen dem Publikum geöffneten Lokalen bed'enen zu lasten. Im Weigerungsfall werden die Lokale geräumt. Erforderlichenfalls wird auch Gewalt angewandt. 3) Den alliierten Militär- und Zivilbehörden wird das Recht eingeräumt, in allen dem Publikum geöffneten Geschäften zu kaufen, was sie nötig haben. Falls dir Geschäftsinhaber den Verkauf verweigern, werden die Geschäfte geschlossen und. erforderlichenfalls Gewalt angewandt.
j Der Oberbürgermeister der Stadt Essen hat beim General Fournier gegen die in Aussicht genommenen Maßnahmen gegen die Easthausbesitzer und die Geschäftsleute bei der Verweigerung der Warenabgabe an Angehörige der Besatzungsarmeen schärfsten Einspruch erhoben. Nach den deutschen Gesetzen könne kefg Deutsch?? das Recht in Anspruch nehmen, in einem Gasthaus bedient zu werden oder in einem Laden Waren verabfolgt zu erhalten. Ebensowenig könne auch durch Anordnung des Generals dieses Recht fremden Militär- und Zivilpersonen eingeräumt werden.
Abficht direkter Ansbenlnng der Bergwerke und Industrien im Ruhrgebiet.
Paris, 14. Febr. Das „Journal" deutet die neuesten Maßnahmen, die im Ruhrgebiet ergriffen werden, dahin- daß die Besatzungsmächte die direkte Ausbeutung der Naturreichiiimer und der industriellen Hilfsquellen für ihr Konto unternehmen wollen für den Fall, daß ein allgemeiner Streik eintreten sollte. Wenn die deutsche Regierung in ihrer Kampfstellung beharre und Frankreich zwinge, nichts aus dem Ruhrgebiet herauszulasten und keine Rohmaterialien hineinzulasten, dann werde sie eine unheilvolle Arbeitslosigkeit schaffen. Die französische Regierung schwanke noch, im besetzten Gebiet eine neue Währung ein- zuführen. Wenn man aber ankündigen würde, die deutsche Mark habe keinen Kurs mehr und wenn man sie durch eine rheinische Mark ersetze, so handle es sich um eine ernst« Maßnahme, die ohne Störung nur dann durchgeführt werden könne, wenn man offen die Verwaltung der Bergwerke in der Hand habe.
Englisch-französische Unterhandlungen über die Benützung der Eisenbahn in der englischen Zone.
Paris, 14. Febr. General Payot, der bekanntlich im Nuhr- gebiet das Eisenbahnwesen leitet, ist mit dem Generaldirektor für das Eisenbahnwesen im Ministerium für öffentliche Arbeiten und mit dem Generalsekretär des Obersten Eisenbahnrats heute nachmittag nach London gereist. Der „Temps" trist mit, daß über die Durchfuhr von Kohlen durch die englische Bsatzungs- zone verhandelt werden solle. Das Blatt bezei^net die jetzige zurückhaltende Tendenz Englands als Neutralitätrbruch, wodurch sich die Haltung der britischen Regierung, wie auch die gestrige Unterhausdebatt« gezeigt habe, immer schwieriger gestalte.
Par-'s, 14. F-br. Nach dem „Pet't Puristen" wird der Ar- beitsminister Le Trenner sich Ende der Woche nach London begeben, um mit der britishen Negierung über dag Regime des Eisenbahnverkehrs durch die britische Besatzungszon« zu verhandeln.
Die belgischen Reichsschatzwechfel werden eingeiöst.
Berlin, 14. Febr. Die ersten von der Nei ^sbank garantier :n sogenannten belgischen Reichs'ckmtzwechsel sind am 15. Februar fällig. Di« Wechsel waren von Schweizer Banken diskontiert worden und sind bei der Tank von England zahlbar. Die Reichsbank hat Valuten in Höhe von rund 46 Millionen Eoldmark in London für die Einlösung bereitgestellt. Ihre Metallreserven, besonders ihr Gold, hat sie hierzu in keiner Weis« angegriffen. Einigung unter d2» Arbeitgebern und Arbeitnehmern »m besetzten Gebiet über die Lohnzahlung.
Berlin, 14. Febr. In Düren und Köln haben am 1V. und 12. Februar Beratungen zwischen den Arbeitgeberverbänden und den Gewerkschaften über die Sicherung der Lohnzahlung im altbesetzten Gebiet stattgefunden, die zu einer Vereinbarung führten. Ein ähnliches Abkommen soll auch im neubesetzten Gebiet abgeschlossen werden. Durch die Vereinbarung trägt der Arbeitgeber die Lohnzahlung, solange er dazu imstande ist. ohne den wirtschaftlichen Fortbestand seines Betriebs zu gefährden: andernfalls tritt die Rhein- und Rührhitse ein. Die Durchführung der Lohnstcherung übernimmt die Interessengemeinschaft rheinischer Arbeitgeberverbände in enger Fühlung mit den Gewerkschaften. Einem bei der Interessengemeinschaft zu bildenden paritätischen Ausschuß, der sich unter dem Vorsitz eines Unparteiischen und drei Arbeitnehmer- und drei Arbeitgeüervertretern zusammensetzt, liegt die Aufstellung von Richtlinien für die Organisation und Handhabung der Lohnsicherung ob. Die Lohnzahlung aus der Rhein-Ruhrhilfe scheidet aus, wenn die Arbeitnehmer dis Ueber- nahme von Arbeit ohne ersichtlichen Grund ablehnen und weiter bei Arbeitskämpsen.
Speisen für Lanhesvsrral.
Koblenz, 15. Febr. Hier werden von den Franzosen a Minderbemittelte Speisen verabfolgt, ebenso Kohlen aus dem besetzten Gebiet. Die Empfänger müssen einen Nev:rs unterschreiben, dessen Kopf auf französisch „Rheinische Republik" lautet. Ebenso wird im Bezirk Trier von Landwirten, die Vorspanndienste von den Tesatzungstruppen benutzten wollen, die Unterschrift unter einen gleichen Revers verlangt. Im Bezirk Mainz ist eine Straßenkontrolle eingcführt worden. Die Straßen sind durch Schranken abgcsperrt. Vielfach finden auch Untersuchungen statt.
Holland und die sranzöfifche Gerva'tpol'tik.
Haag, 13. Febr. Auf den Vorschlag des Vorsitzenden der Zweiten Kammer ist ein Antrag des Führers der sozialistischen Arbeiterpartei. Troelstra, eine Interpellation über die Lage im Ruhrgebiet zuzulasten, mit 56 gegen 26 Stimmen abgelehnt worden.
Cnzlmd«») die jranzWche RxhrMitüt.
Bonar Law über d!e Politik Englands.
London. 14. Febr. (Drahtb. W.-B.) Im Unterhaus sagt« gestern Premierminister Bonar Law zur Besetzung des Ruhr- zebieta. er jei überzeugt gewesen, daß Frankreich mit diejem
Schritt etwas tue, was unheilvoll nicht nur für Deutschkaird, fon-' dern auch für Frankreich selbst sein würde. Er sehe keine licht« Stelle in der Zukunft. Die französische Regierung habe sich auf ihre Pläne verpflichtet und sei gebunden, sie durchzuführen. Eng- land habe immer noch seine Truppen in Köln, rber er Vonar Law» wiste nicht, ob es möglich sein werde, sie noch länger dort zu belasten. Die Frage sei noch nicht akut, aber sie werde vielleicht akut werden. Die französische und die deutsche Regierung würden es vielleicht den englischen Truppen unmöglich machen, in Köln zu bleiben. Das würde ein Unglück sein. Obgleich man nicht jede Wendung voraussehen könne, würde es sehr beklagenswert fein, wenntzie Entente zu Ende ginge. Um das würde der Fall sein, wenn England seine Truppen zurückziehe. Bonar Law fügte hinzu, er hoffe noch immer, daß irgend etwas geschehen würde, was es England ermöglichen würde, mit Aussicht auf Erfolg zu intervenieren. Er wies weiter darauf hin, daß England sich nicht dagegen gewandt habe, daß ein Druck auf Deutschland ausgeübt werden solle, sondern nur dagegen, unerfüllbare Forderungen zu stellen. Die Franzosen wollten Reparationen erhalten, aber sie wollten nicht, daß Deutschland stark genug sei, um Reparationen zu zahlen. Die französische Regierung wollte sich mit der Lage nicht abfindcn, bevor «in Versuch mit der Besetzung des Ruhrgebiets gemacht wurde. Jetzt hat sie es versucht „Ich hätte gehofft, wir würden in die Lage kommen, den Wiederaufbau Europas Seite an Seite mit Frankreich fort- zufllhren. Wir waren der Ansicht, daß der französische Schritt sehr verhängnisvoll für das Wirtschaftsleben Europas sein werde. Die Ereignisse haben das bestätigt. Was ich befürchten mußte, ist ctngetreten und es ist noch kein Ende abzusehen. Die Ruhr ist die Hauptschlagader des europäischen industriellen Lebens. Frankreich hat sich selbst mehr Schaden zugesügt als anderen" Ramsay Macdonald erklärte sodann, nicht nur die Besetzung des Ruhrgebiets, sondern die gesamte Idee, die die Staatsmänner bei der Formulierung ihrer Politik beseelte, habe einen Zustand des Chaos in Europa zustande gebracht. Es seien unmöglich« Reparationen gefordert worden, denen unmögliche Sanktionen gefolgt seien. Schließlich sei man aus der Politik der Bestrafung eines unabhängigen Staates und der Reparationen in die Politik des Imperialismus und der Annexionen Hineingetrieben worden. Ramsay Macdonald fragte, ob Frankreich seine Operationen auf den Empfang von Reparationen beschränke, oder ob die Besetzung des Ruhrgebiets als der erste Abschnitt für die Proklamierung einer unabhängigen Rhein, republik anzusehen sei. Hierauf ergriff Asquith das Wort, der sagte, er wolle sich auf die Ruhrfrage beschränken. Er sei nicht erstaunt darüber, daß Frankreich wegen seiner Sicherheit in der Zukunft besorgt sei, aber es gebe kaum einen schlechteren Weg, Sicherheit zu erhalten, als das Vorgehen Frankreichs an seiner Ostgrenze, wo es möglicherweise für eine Reih« von Jahren ein zweites Elsaß-Lothringen in Besitz nehme. Am besten wäre es, wenn die britishe Regierung der französischen und der deutschen Regierung den Vor^-lag mache,.daß das Problem vom Völkerbund behandelt werde.
Eitle berechtige..- aber leider nutzlose Kritik der englische« Arbeiterpartei.
London, 14. Febr. Clynes wird morgen namens der Arbeiterpartei einen umfassenden Abänderungsantrag zur Antwortadreste über die europäische Lage einbringen. Die Erörterung über diesen Antrag wird auf Freitag festgesetzt werden. Der Abönderungsantrag der Arbeiterpartei erklärt, die augenblickliche ernste und gefährliche Lage der Dinge in Europa und dem nahen Orient sei die sichere Quelle künftiger Kriege und bedeute eine ernste Verschal- fung der Arbeitslosigkeit und Verminderung der Löhne in Großbritannien. Der Antrag drückt das Bedauern aus. daß keine Politik nach dieser Frage eingeschlagen werde, welche dem fortschreitenden wirtschaftlichen Ruin Europas Einhalt gebiete.
Erboste sranzöfiche Stimmen über die Rede Donae Law's.
Paris, 15. Febr Zu der vorgestrigen Rede des englischen Pr« mierministers Bonar Law im englischen Unterhaus schreibt das „Journal des Debats": Donar Law wirst uns vor. wir hätten von unserem Schuldner Deutschland mehr verlangt, als er zah- len könne, und wir beschwörten eine Katastrophe herauf, wenn wir unsere Forderungen durch Zwang einzuziehen versuchten. Die briti'che Regierung hätte Unheil verhüten können, wenn sie sich den Zwangsmaßnahmen angeschlosten und dadurch Deutschland die Einigkeit der Alliierten bewiesen hätte. Bonar Law führt unser Vorgehen zum Teil auf politische Motive, die nichts mit einer Regelung der Rrparat onen zu tun haben, zurück. Diese Aufastung hat man wohl verschiedentlich auch in französischen Zeitungen lesen können, aber diese Gamaschenhelden haben nicht die Maste der Nation hinter sich. Tatsache ist, daß Frankreich Bezahlung oder materielle Sicherheit verlangen muß. — Der „Temps" meint, daß der englische Premierminister die Folgen der Nuhrbesctzung zu schwarz gemalt habe. Die deutsche Propaganda werde aus diesen Erklärungen alle Arten von Ermutigungen für den Reichskanzler Luno und alle Arten von Intriguen gegen Poincarö herleiten. Das Blatt weist ferner die Erklärung Bonar Laws zurück, daß die Franzosen die Ruhrbe- sehung um jeden Preis gewollt hätten, weniger aus finanziellen, als aus politischen und militärischen Gründen. Es meint, wenn England sich dem französisch-belgischen Vorgehen angeschlosten hätte, wäre die so große militärische Sicherung der Jngenieur- kommistion im Ruhrgebiet nicht notwendig gewesen. Schließlich weist der „Temps" die Behauptung zurück, daß die Franzosen den britischen Reparattonsplan zurückgewiesen hätten, um nicht bezahlt zu werden. Das heiße ccch die Ironie ein bißchen zu weit.treiben.