düng, daß das Königshaus durch den Staatsvertrag endgültig abgefunden sei und daß es in die Pflichten der herzoglichen Familien falle, für die Herzogin Charlotte zu sorgen. Die Abgg. Dr. Baur (Ztr), Dr. Mülberger (Dem.) und Dickes (DB.) wandten sich ebenso wie der Abg. Bazille (B.P.) gegen die Auffassung der Linken, bedauerten den Ton, in dem über diese Taktfrage gesprochen wurde und letzterer stellte fest, daß jetzt, wo ein haßerfüllter Feind das deutsche Volk vernichten will, eine Regierungspartei nichts anderes zu tun habe, als Ausführungen zu machen, die unsere Feinde nur erfreuen können. Der Antrag auf Erhöhung der Rente wurde dann gegen die Stimmen der Linken angenommen, ebenso die Entschließung, daß die Erben des Königs nun ihre vermeintlichen Ansprüche nicht weiter verfolgen sollen. Sodann begann die Beratung des Kuletats. Zu der Bitte des Abg. Dr. Baur (Ztr.j um Unterstützung des Umbaues des Priesterseminars wurde regierungsseitig erklärt, daß das letzte Wort in dieser Sache noch nicht gesprochen sei. Ein Zentrumsantrag, die geplante Neuregelung der Grundgehalte der katholischen und evangelischen Geistlichen mit tunlichster Beschleunigung durchzuführen, wurde angenommen. Zm übrigen wurden die Kapitel 41—47 erledigt, während es zu Kap. 48 (Universität) wieder eine längere Aussprache gab, in der die Not der deutschen Wissenschaft betont, der Dank für die Studentenhilfe ausgesprochen und der kommunistische Vorwurf zurückgewiesen wurde, daß die studentische Zugend systematisch zum Klassenkampf gegen die Arbeiter erzogen werde. Morgen Fortsetzung der Beratung.
(STB ) Stuttgart, 9. Febr. Der Landtag setzte heute vormittag die Debatte über Kapitel 48 (Landesuniversität) fort. Im Mittelpunkt der Erörterung stand ein Antrag des Zentrums, die außerordentliche katholische Professur für Geschichte in eine ordentliche zu verwandeln und eine katholische Professur für Philosophie in Tübingen zu errichten. Für den Antrag wurde von Dr.> Baur (Ztr.) geltend gemacht, es sei doch kein Zufall, daß feit hundert Jahren auf die fragliche Professur kein Katholik berufen wurde. Die Frage müsse praktisch im Interesse des Schutzes der Minderheiten gelöst werden. Von geg- nerisiber Seite wurde ins Feld geführt, daß von einer Freiheit der Wissenschaft nicht mehr gesprochen werden könne, wenn etatsmäßige Professuren auf eine bestimmte Weltanschauung festgelegt werden. Auch Kultminister Dr. Hieb er äußerte Bedenken vom Standpunkt der Freiheit der Wissenschaft. Der Kult- minister kündigte im übrigen eine Neuregelung der Besoldungsverhältnisse der Ilniversitätsprofessoren sowie der Assistenten an, dankte für die Studentenhilse, bezeichnet« manche äußerlichen Formen des Studententums als nicht mehr zeitgemäß und beton»« di« Notwendigkeit, die Universität wettbewerbsfähig zu er' - ften, damit sie auch künftig «in Kleinod des Lande» sei. Der Aentrumsantrag erforderte mehrere namentliche Abstimmungen. Zunächst wurde seine Aeberweisung an den Finanzausschuß abgelehnt, sodann der Antrag selbst mit 33 (Soz, Komm., Dem.) gegen 18 Stimmen (Ztr., 1 D.V.) bei 28 Enthaltungen (B.B., B.P., 2 D.D ). Die Rechtsparteien erklärten die Stimmenthaltung damit, daß die Möglichkeit näherer Prüfung gefehlt hat. Ein Eoentualantrag, die beiden Professuren im nächsten Etat zu bewilligen, wurde gleichfalls abgelehnt und schließlich der Titel 1 des Kapitels 48, in dem die außerordentliche katholische Professur enthalten ist. von sämtlichen 79 Abgeordneten angenommen. Weiterhin wurden genehmigt Kapitel 49 (Landwirtschaftliche Hochschule in Hohenheim), Kap. 8V b (Zuschuß zur Landessparkasse), Kap. 50 (landw. Fachschulen) und Kap. 51 (Technische Hochschule). Bei letzterem gab es wieder eine Debatte, wobei einerseits Förderung der Leibesübungen und Duldung des Couleur-Studententums sowie der Mensuren gefordert wurden, während andererseits den Studenten blöder Antisemi-
Ständig. Inserieren bringt Erfolg?
tismus und Verächtlichmachung der Republik vorgeworfen, sowie die Auffassung vertreten wurde, daß das Mensurenwesen wenig zur körperlichen Ertüchtigung beitrage. Morgen Fortsetzung.
Sommenhardt, 12. Febr. Line Sammlung für unsere notleidenden Volksgenossen im Ruhrgebiet hat in der hiesigen Gemeind« (einschließlich Lützenhardt und Keuutheim) den schönen Betrag von 17K 000 «4t ergeben.
Deckenpfrorm, 12. Febr. Die in hiesiger Gemeinde durch das Schultheißenamt vongenommen« 8 ammlungfür die notleidende Bevölkerung des Ruhrgebiets hat einen überaus großen Erfolg gehabt. Es wurden 818 923 -4t gespendet.
(SCB) Neuenbürg, 10. Febr. Am Samstag früh brach in dem Anwesen der Christian Metzgerschen Gerberei und Sohllederfabrik Eroßfeuer aus, das in den aufgestapelten Eerbrindevorräten reichlich Nahrung fand. Dank dem energischen Eingreifen der hiesigen Feuerwehr konnte das Feuer auf seinen Brandherd beschränkt werden. Der Schaden ist groß, die Entstehungsursache bis jetzt unbekannt.
(SED) Freudental. OA. Besigheim, 10. Febr. Schultheiß a. D. Kübler erhielt in letzter Zeit von zwei Freunden ln Amerika, zwei Freudentalern, 40 Dollar für hiesige Arme und 5 Dollar für ein Kriegerdenkmal; von der früheren Besitzerin des hiesigen Schlosses, zurzeit in Amerika, 10 Dollar zu gleichen Zwecken.
(SCB) Pfaffenhofen, OA. Bracksnheim, 10. Febr. Am Freitag morgen fuhr der Zug der Zabergäubahn oberhalb von hier in eine Schafherde hinein, die aus dem neben der Bahn liegenden Pferch ausgebrochen war. Ungefähr 12 Mutterschafe wurden getötet und einige weitere verletzt, die notgeschlachtet werden mußten.
(SCB) Lanpheim, 10. Febr. Karl Lämmle in Newyork hat neuerdings seiner Vaterstadt 1500 Dollar (nach dem heutigen Kurse rund 50 Mill. Mark) zur freien Verfügung überwiesen.
(SCB) Künzelsau, io. Febr. Bei der Versteigerung des Geschäftshauses von Eebr. Krüger in der Schnurgasse wurde das Anwesen um 11 Millionen -4t, zuzüglich aller Kosten und Steuern von einem Engländer gekauft.
(SCB.) Friedrichshafen, 10- Febr. Kriminalbeamte der hiesigen Polizeidirektion machten Wahrnehmungen über einen jungen Mann, die sie veraulaßten, sich seiner nach krimineller Art anzunehmen. Trotzdem ihm nachgewiesen werden konnte, daß er eine Woche zuvor noch mittellos war. wollte er raffiniert den Besitz des Lei ihm Vorgefundenen Geldes rechtfertigen. Im Kreuzverhör stellte es sich dann heraus, daß es sich um einen jungen Dieb handelte, der in einem Orte in der Schweiz einige Tage vor seiner Festnahme auf dem Bettelgang Gelegenheit gefunden hatte, einen höheren Geldbetrag in Franken und Gold zu stehlen. Mit dem Raub schlich er sich sofort über die Grenze, um sich hier als reicher Mann sein Leben einzurichten Er besaß annähernd 2 Millionen Mark und hatte sich flott eingekleidet. Nach den Feststellungen hatte er bereits nahezu 1 Million Mark verbraucht.
(SCB.) Friedrichshasen. 10. Febr. Unterlehrer Wilhelm? Eiseke machte mit einer größeren Gesellschaft einen Ausflug nach Wolfszennen. Bei der Heimkehr geriet er infolge der herrschenden Dunkelheit in die hochgehende Schüssen, ohne daß es von seinen Begleitern gesehen wurde. Die an den letzten drei Tagen vorgenommenen Auffindungsversuche blieben erfolglos. Es muh angenommen werden, daß die wilden Wasser den Unglücklichen in rasendem Tempo dem Bodensee zugetrieben haben.
Geld-, Volks- und Landwirtschaft.
Bericht der Stuttgarter Börse.
(SCB) Stuttgart, 9. Febr. Die Tendenz d-s amtlichen Verkehrs war fest, wenn auch teilweise Abgabeneigung vorhanden war. Bankaktien nicht einheitlich: Württ. Bankanst. —1800 Pr. (9200), Hypothekenbank -s-100 Pr. (8000), Notenb. -j-2500 Pr. (33000), Vereinsb. —500 Pr. (14500). Brauereiwerte fest: Brauhaus Ravensb. -s-880 Pr. (5800), Brauerei Eßlingen -s- 500 Pr. (7500), Hohenz. -s-3000 Pr. (28 000). Textilwerte sehr fest: Kammgarn Vietigh. -s-15000 Pr. (60 000). Kolb u. Schule -s-5000 Pr. (40 000), Baumwolle Kuchen -f-2000 Pr. (40000), Württ. Kattun -s-7000 Pr. (82 000). Maschinenwort« nicht einheitlich: Daimler —1800 Pr. (22 200), Hesser —400 Pr. (24 500), Neckarsulmer Fahrz. -j- 5700 (30 700), Metallwerte fest: Jnnghans -s-6500 Pr. (67 000), Cement Heidelberg -j-3000 Prz. (35 000), Hohner -ft 8000 Prz. (88000), Stuttgarter Zucker —1500 Pr. (24000), Ziegel Ludwigsb. —5000 Pr. (46 000). Der Freiverkehr war uneinheitlich und neigte zur Abschwächung.
Mehlpreis.
Die Süddeutsche Mühlenvereinigung hat den Richtpreis für Weizenmehl Spezial 0 auf 250 OVO -4t ermäßigt.
Holzpreise.
(SCB.) Stuttgart, 9. Febr. Die Durchschnittserlöse der Staatsforst Verwaltung vom Januar betrugen: Für Nadelholzstammholz — Fichten und Tannen — 7799 Fm. 495 A (im Dezember 486 A) und Forchen und Lärchen 479 Fm. 477 A (423 S). Eichen 1» 385 000 d 186090 -«,2» 266 696 Mark, b 135 060 3 d 130 666 4. Kl. 84 666 -4«, 5. Kl. 62 069
Mark, Nadelholzstangen, Baustangen 1» 6954 -4l, b 4775 -4t,
2 Kl. 3836 -4t, 3. Kl. 3361 -4t. Hagstangen 1. Kl. 2262 -4l. 2. Kl.
1331 -4t, 3. Kl. 1150 -4t. Hopfenstangen 1. Kl. 393 .4t, 2. Kl. 521 -4t, S. Kl. 896 ^t, 4. Kl. 246 -4t, 5. Kl. 147 -tt, Eichenipälter für 1 Rm. 92 909 -4t, Rotbuchen Nutzscheiter 70 ÜV9 -4t, Rugel 67 006 Mark. Weißbuchen-Rugel 55 000 -4t. ^
Märkte.
(SCB) Rottweil, 10. Febr. Dem Vieh- und Pferde- markt waren zugeführt: 93 Pferde, 52 Ochsen, 66 Kühe, 153 Rinder. 28 Farren und 9 Kälber. Bezahlt wurde für Pferde 1—4 Millionen, für schwere Ochsen 5--8 Millionen» für jüngere Ochsen 2)4—4 Millionen, je pro Paar. Für Kühe 1—3 Mill., für Kalbinnen 1)4—3 Mill., Jungvieh 400 000 -4t bis 1 Mill., für Farren 1)4—4 M:ll. ,.tl. Ter Handel war wegen der hohen Preise nicht besonders lebhaft. — Dem Schweinemarkt waren 237 Milch- und
3 Läuferschweine zugeführt. Bezahlt wucde für Milchschweine 120—200 000 -4t pro Paar, für Läuserschweine 150—180 000 -4t pro Stück.
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