schritt der Stadt zueilt. Dem Soldaten kommt ein rettender Gedanke; schnell entschlossen wendet er sich an den Wagenlenker: „O Herr, wäret se net so gnet und ließet me aufsitza, i mueß bis neune in meiner Kasern sei, und ischt schon spot!" Bereitwillig wird der Wunsch gewährt, und treuherzig öffnet der Soldat sein Herz mit mancherlei Beschwer über den Dienst und die Vorgesetzten, mahnt auch den Herrn zu schnellerem Fahren, damit doch gewiß die Urlaubsstunde nicht überschritten werde. Punkt 9 Uhr steht das Geführt vorder Kaserne und der Soldat steigt aus mit höflichem Dank. Aber tme erstaunt ist er, als er von präsentierenden Schildwachen empfangen wird! Da bemerkt er, daß der Wagenführer im Abfahren den Schildwachen abwinkt. Da kommt es dem biederen Schwaben, daß er der Fahrgast des Brigadekommandeurs Prinzen Wilhelm gewesen sei.
In Friedrichshafen Watts: Der König ging mit der Königin und einigen Herren und Damen vom Hose spazieren, die beiden weißen Spitzerhunde, die steten Begleiter des Königs, mit munterem Gebell voraus. Da trifft die Gesellschaft einen vierjährigen Knaben, der laut weint. Teilnehmend erkundigt sich die Königin nach dem Schmerz des Jungen. Keine Antwort. Da sagt der König: „Büble, warum heulschtt?" Jetzt bricht der Kleine aus: „Deine Sauspitzer heut mir meine Hosa verrissa!" Große Heiterkeit. Der Kleine bekam andern Tags einen funkelnagelneuen Anzug.
Wozu T^chn^sche Mothilfe?
Am 30. September konnte die Technische Nothilfe auf ein zweijähriges Bestehen zurückblicken. Viele Volksgenossen kennen diese Einrichtung aber nur, — wenn sie Hilfe brauchen. Wozu hat denn der Staat eine Technische Nothilfe, denken manche. Die Nothilse ist kein Beamtenapparat, sondern ein freiwilliger Zusammenschluß aller Tatfreudigen der Bevölkerung, der praktische Ausdruck des Willens der Gesamtheit, ihre gemeinsame Lebensbedürfnisse zu erhalten und zu sichern.
Diese freiwillige Hilfsgemeiuschaft hat sich feste Grenzen gezogen, in denen ihr Handeln sich auswirkt. Das ist wie die Berliner Zeitschrift „Die Räder" schreibt, die unbedingte Sicherstellung der Bevölkerung vor gesundheitlichen oder materiellen Schädigungen, gleichviel durch welche Vorgänge diese herbsigeführt werden.
Daraus ergibt sich, daß ihre Hilfe erst in Frage kommt, wenn Lebensbedürfnisse der Allgemeinheit bedroht oder geschädigt sind. Einen Kernpunkt solcher Erscheinungen bilden die Streiksinden gemei n - nötigen Betrieben. Wärme, Licht, Gas fließen der Gesamtheit von einzelnen Kraftquellen aus zu. Auf deren regelmäßigen Zufluß ist das tägliche Leben von Millionen eingestellt. Das Aussetzen der normalen Zufuhr solcher Lebensbedürfnisse vermag der Starke zu tragen, für den Schwachen wird es eine Frage auf Leben und Tod. Das ist es, was der einfache Mann am Kessel, am Schalterbrett, vor den Retorten nicht immer sieht und nicht genügend beachtet. Andere, deren Frauen, Kinder oder Kranke es am Leibe spüren, wissen es und springen ein. Hilfe für die Kranken und Schwachen! Dies menschliche Gebot ist der erste Grundzweck der Technischen Nothilfe.
Neben ihren Lebensbedürfnissen besitzt die Gesamtheit aber auch gemeinsame materielle Güter. Volkswerte sind heute alle Nahrungsmittel und alle Produk- tionsanlagen, da Arbeit wiederum für den größten Teil unserer Volksgenossen Brot bedeutet. Für die Nothilfe sind diese Werte Gemeingut, das der Bevölkerung erhalten werden muß, gleich wem es gehört. Diese Güter, die in ihrer Endwirkung gleichfalls Lebensbedürfnisse für die Allgemeinheit dar- stellen, müssen unantastbar, gleichsam heiliges Volksgut sein. Das ist das Vieh, das ist die Ernte, sind alle landwirtschaftlichen Produkte, sind Kohlengruben, Hochöfen, Werksanlagen und ähnliche Nationaleigen-
tüme als Grundlage unseres wirtschaftlichen Daseins.
Erhaltungder Grundlagen unsererwirt - schaftlichen Volkslebens, das ist der zweite Grundzweck der Technischen Nothilfe.
Unsichtbar, aber doch unlösbar mit beiden vorange- ! gangenen Zwecken verbunden steht das dritte Ziel der Technischen Nothilfe. Die Rücksicht auf das Wohl der Anderen, die Erkenntnis der gemeinsamen Güter seines Volks verwandelt die zersetzende persönliche Selbstsucht zum Gemeinschaftsgefühl. Das Einsetzen einer starken, von idealem Schwung getragenen Macht aus der Mitte der Öffentlichkeit heraus zum Schutz irgendwelcher durch rücksichtslosen Inte- ressenkampf gefährdeter Lebensbedürfnisse oder natio- ^ nalec Güter zwingt diese Interessengruppen zur Beschränkung ihrer Kampfmaßnatzmen und Rücksichtnahme aus die Volksgesamtheit. Der „Krieg im Frieden" wird i verwehrt. Im Kampf gegen Volksgenossen sind nicht ^ alle Mittel erlaubt. Der Einzelne ist verflochten mit ! > er Gesamtheit und bleibt ihr verpflichtet. Höher als
Jnterefsenkampf steht die Volksg e m einschaft. Dis Forderung der Technischen Nothilfe ist geistig gewertet : ein nationales Mindestpro gramm. Die An- f erkennung desselben bildet die erste Stufe zum neuen k Staat. Gemei nschafts- und Vsrantwor- ( tungsgefühl sind seine Grundpfeiler. Je mehr sie wachsen, umso eher wird das Notgerüst der Tech- s nischen Nothilfe überflüssig werden. Solange aber pars j es nicht brechen. Helfe jeder Deutsche mit, es bis dahin zu stützen!
Jahresübsrblick der Technischen Nethilfe.
So häufig wie im ersten Jahr hat sie in diesem Jahr nicht in Tätigkeit zu treten brauchen. Während die Technische Nothilfe 1919/20 521 mal einsetzen mußte, beläuft sich diesmal, soweit sich bisher überblicken läßt, die Einsatzziffer auf 390. Nlchtsdesto- > weniger zeigt diese Ausstellung, daß auch im letzten i Jahr kaum eine Woche verlaufen ist, ohne daß die Technische Nothilfe an irgend einem Ort im Deutschen Reich tätig war. Von den 52 Jahreswochen sind nur 6 ohne jeglichen Einsatz gewesen.
Bezüglich der aufrechterhaltensn Betriebe hat sich im Berichtsjahr 1920/21 gegenüber dem ersten Jahr 1919/20 das Bild insofern verschoben, als die Einsatzzahl für Gas-, Wasser- und Elektrizitätswerke im Verhältnis zurückgegangen ist, während in der Landwirtschaft diese Ziffer bedeutend gestiegen ist. Auch das Eingreifen der Technischen Nothilfe bei elementaren Ereignissen hat sich beträchtlich erhöht. Hier stehen den 3 Einsätzen dieser Art vom Vorjahr im Berichtsjahre 26 gegenüber.
Der Ausbau der Organisation ist kräftig fortgeschritten. Die Zahl der Orts- bzw. Landgruppen hat sich um über die Hälfte vermehrt, die Mitgliederzahl hat - sich seit dem Vorjahr verdoppelt. Die einzelnen Berufe sind an der Mitgliederzahl folgendermaßen beteiligt: Technische Fachleute 18 Proz., Handwerker
10 Proz., Landwirte 22 Proz., freie Berufe 18 Proz., Arbeiter 15 Proz., Studenten 6 Proz. und Frauen
11 Prozent.
Neues vom Tage.
Tie Opfer von Oppau.
Mannheim, 3. Okt. Nach der 8. und 9. Oppauer Totenliste ist die Zahl der erkannten Toten auf 373 gestiegen; unerkannte Tote werden jetzt 75 gezählt. Die Zahl der Vermißten betrug nach der letzten Veröffentlichung 177.
Roblemaire über die Ahrüstrmgsbedingmrgert.
Genf, 3. Okt. In dar gestrigen Nachmittagssitzung der Völkerbundsversc.mmlnng über die Abrüstungsfrage hielt der französische Vertreter Noble maire eine Rede, in der er als Voraussetzung einer späteren Abrüstungspolitik die völlige Durchführung der Abrüstung bei den durch den Friedensvertrag dazu '
Das Probejahr der Dolores
Nenoldi. 76
Roman von Fr. Lehne.
Seine Hände ballten sich zu Fausten, und ein bitteres, brennendes Gefühl stieg in chm auf. -
Wäre das alles sein, hier schaffen — welches Glück!
Im großen Eßsaal wartete der Bruder schon auf ihn. Prunkvoll war der Tisch gedeckt, und ein ausgesucbtes Mahl wurde angeboten. Doch Herbert hatte wenig Appetit. Er beobachtete den Broker, der dem sorgfältig und raffiniert zu- bereiteten Essen wtnig- zusprach, dafür aber desto mehr dem schweren Rheinwein, von dem mehrere Flaschen auf dem Tisch standen.
Den Kaffee trank man auf der Terrasse. Die Herren waren ziemlich schweigsam, bis Herbert fragte: „Und wer ist es, in dessen Hände das Besitztum unserer Familie übergegangen ist?" Er schluckte ein wenig, wie schwer wurden ihm doch die Worte!
Willibald von Bruckhofs zuckte die Achseln.
»Du weißt nicht —"
„Ich habe bisher mir mit einem Iustizrat Schellenberger aus Z. verhandelt!" entgegnete Willibald; „für heute hat er sich nun mit seinem Klienten angemeldet."
Herbert horchte auf.
8-! War das nicht die Stadt, aus der Dolly'stammte?
Und da quälte ihn wieder der Gedanke: warum hatte sie ihm nicht mitgeteilt, daß sie «Kreisen müsse?
Des Bruders Worte rissen ihn aus seinem Sinnen. „Riesig nobel war die ganze Verhandlung. Der alte Herr war zweimal hier! Ich verlangte, und glatt hat man be- willigtl" Und Willibald nannte die Summe, bci deren Höhe Herbert doch auflauschte. „Ich glaube, wenn ich noch mehr /gefordert hätte, hätte ich es auch bekommenl Ich habe das Gefühl, als steckt ein Konsortium dahinter — ob Industrie oder Sanatorium — ich habe es leider nicht erfahren können."
Erregt sprang Herbert auf. Auch das noch! „Willibald, wie hast du das übers Herz bringen können! Wenn wenigstens sin anderer Landwirt! Aber der ganzen gierigen Spe- Hulation, dir das alles hier pietätlos zerreißt —"
LsL WiWM M gMeM HM: ^
„Ereifere dich doch nicht, mein Lieber! Ich weiß es ja nicht! Es ist nur eine Vermutung von mir", sagte er mit seinem nachlässigen, blasierten, müden Tonfall; „ich selbst kann den großen Betrieb unmöglich allein leiten, habe wiederum auch keine Lust, mich weiter von den Inspektoren betrügen zu lassen — heiraten will ich nicht — du hättest ja die Sache übernehmen können, wenn du eine sehr reiche Frau hattest ! suchen wollen I Doch bei deinem letzten Hiersein erklärtest du ganz bestimmt, daß du ebenfalls nicht heiraten oder wenigstens nicht um Geld freien wolltest — geschrieben hatte ich dir ja öfters von meinen Planen! Mir eilte aber schließlich die Angelegenheit, da ich einige große Verbindlichkeiten zu re-' ! geln habe."
Herbert schwieg darauf. Vorwürfe hätten nichts genützt, hätten nur zu größerer Erbitterung geführt und hätten an dem Geschehenen doch nichts ändern können. Der ! Müder kannte seine Ansichten, und wenn er dennoch anders ! handelte — !
„Bittei" Willibald schob dem Bruder die Kiste mit den schweren Importen hin, „willst du nicht rauchen?" !
„Dankei Nachherl — Ich habe dir übrigens auch eine Mitteilung zu machen: ich heirate demnächst!" , ,
„Ah, du überraschest michl" Verwundert sah ihn der Bruder an. „Und das erfahre ich erst jetzt — du bist verlobt, und davon weiß ich noch nichts —" j
Herbert hörte wohl aus den Worten des Bruders ein i Gekränktsein und ein peinliches Befremden über sein Schweigen. s
„Es ist ja noch nicht offiziell, Willibald! Sobald ich ! wieder in Gerstadt bin, wird die Verlobung veröffentlicht, und dann heirate ich auch gleich."
„So! Und wer ist die Glückliche?"
Herbert kämpfte doch mit einer leichten Verlegenheit. Er kannte ja den Hochmut des Bruders —- trotz dessen sonstiger Skrupellosigkeit!
„Meine Braut heißt Dolly Neinh—" Hieß sie denn wirklich so? war ihm nicht ein anderer Name genannt? Witz unangenehm doch, daß er so wenig von ihr wußtel „Dolores Renoldi heißt siel"
„Ah, sine Bürgerliche ist siel Dann ist st« jedenfalls sehr reichl"
„Rein, meine Braut ist ganz arm. Wer sie ist sehr
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gezwungenen'Nationen und die Organisation des Kontrollrechts forderte. Schließlich sei die Prüfung eines gemeinsamen vom Völkerbund auszuübenden Varg.-Hens auf Grund des Artikels 16 der Satzung notwendig. Tie Abrüstungsfrage könne nicht besser als in dem Verhältnis zwischen Deutschland und Frankreich beleuchtet werden. Frankreich müsse die notwendige Wiederherstellung, die notwendigen Sicherungen durch eine vollständige und ehrliche Ausführung des Friedensvertrags whalten. Dich Sicherungen seien noch nicht völlig erreicht. Die Mögliss- keit neuer Rüstungen sei noch nicht beseitigt, so daß die Fortführung der bisherigen Ueberwachung mcht übe flüssig sei. Eine moralische Abrüstung sei aber noch wichtiger als die materielle. In Deutschland stoße die Abrüstung der Geister und der Herzen noch ans starken Widerstand. Auf der ganzen deutschen Erde spiele sich gegenwärtig eine der erschütterndsten Tragödien ab, der Krieg des Revanch - geistcs gegen den Geist des Friedens, der Krieg zwisch n dem Geist der Junler und dem der Demolrawn. Deshalb müsse Frankreich mit Gewehr bei Fuß auf den: Posten bleiben.
Ter tödliche Haß Clevrettceaus.
Paris, 3. Okt. Auf dem Festmahl, Las anläßlih der Enthüllung eines Denkmals für Clemen- ceau in St. Hermine stattfand, erklärte Clemenceau u. a.: Alle Franzosen müssen einig sein. Wenn für dieses Werk sein Beistand nötig sei, werde man ihn bis zu dem Tag finden, an dem er aufhöre zu leben. Wenn Frankreich wirklich den Frieden wolle, dann müsse es ihn denen aufzwingen, die ihn bis jetzt nicht hatten haben wollen. Sein (Clemenceaus) Friedensprogramm sei, sich den Besiegten gegenüberzustellen als Sieger, der den Krieg gewonnen habe und der wolle, daß der Friedensvertrag erfüllt werde. Jede Verminderung der finanziellen Verpflichtungen Deutschlands dadurch, daß man ihm die Gesamterfüllung erleichtere, verringere zur gleichen Zeit dis Bürgschaften für die Sicherheit^ deren Verlängerung nach dem Wortlaut des Frtedensvertrags als Strafe für Verfehlungen von Berlin zulässig sei.
Tie Neichstagswahlen in Schweden.
Stockholm, 3. Okt. Das endgültige Ergebnis der Wahl der 2. Kammer des Reichstags liegt jetzt vor. Die Sozialisten haben 640 000 Stimmen und 93 Mandate (früher 75) erhalten, die Konservativen 454 000 Stimmen und 62 Mandate (früher 71), die Liberalen 332 000 Stimmen und 41 Mandate (früher 48), der Bauernbund 185 000 Stimmen und 21 Mandate (früher 29). Die Linkssozialisten und Kommunisten zusammen 122 000 Stimmen, die Linkssozialisten 6 Mandate (früher 5) und die Kommunisten 7 Mandate (früher 2). Die bürgerlichen Parteien haben also 24 Mandate an die sozialistischen und kommunistischen Parteien verloren.
Vom Reichstag.
Berlin, 2. Okt. In der gestrigen Sitzung des Reichstags wurde die innerpolitische Aussprache zu Ende geführt und nach einer Reihe persönlicher Bemerkungen der Antrag, alle Anträge dem Rechtsausschuß zu überweisen, gegen Deutschnationale und Kommunisten angenommen. Die Entlassung des Abg. Wendelin Thomas aus der Hast wurde mit den Stimmen der Linken beschlossen. Der Börsenumsatzsteuerantrag wurde an den Börsenausschuß überwiesen. Einstimmig wurde der Ausschußbeschluß angenommen, daß zunächst IO Millionen Mark für die Opfer des Oppauer Unglücks bereitgestellt werden. Das Haus vertagte sich dann. Der Termin der nächsten Sitzung wird sich nach dem Stand der Arbeiten der Steuerkommission und der sozialpolitischen Kommission richten, jedoch nicht nach dem 3. November liegen.
Koalitionsfragen.,
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Berlin, 3. Okt. Unter dem Vorsitz des Reichskanzlers fanden heute wieder Koalitionsverhandlungen statt, s hxj Augsburg, 3. Okt. Am Sonntag nachts gegen 12 Hy
Uhr wurden bei einem Streit zwischen Zivilisten und Reichswehrsoldaten je drei Mann schwer verletzt.
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„Von Familie!" Ganz selbstverständlich klang dasl ;
„Me Eltern sind tot. Der Vater war Konsul." !
Er war doch froh, daß er Emdingen diese spärliW Mitteilungen verdankte. So, vor den kühlen, hochmütigen Augen seines Bruders wäre seine Verlobung sonst zu abenteuerlich erschienen!
„Hin, also eine reine Liebesheirat! Aus diesem Grunde ist der Verkauf unseres „Druckstoffes" ja nur von Vorteil für dich! Wenn du so ein armes Mädchen zu heiraten beabsichtigst, hättest du ja den Abschied nehmen müssen — so gebe ich dir selbstverständlich weiter einen sehr anständigen Zuschuß, denn eine Hauptmannsgage-"
„Ich danke dir! Dennoch aber werde ich den Rock des Königs ansziehen, denn meine Frau gehört zu dm erwerbenden Frauen I" sagte er.
Da sah ihn Willibald mit einem unbeschreiblich sarkastischen Lächeln an.
Und dann gleich ans Heiraten denken? Verleugnest du so deine strengen Ansichten? Hast du deine Familie vergessen? Ich fasse das nicht — um ein Weib willst du deine ganze Laufbahn aufs Spiel setzen?" , ,
„Sie ist es wert!" versetzte der Hanptmann herb abweisend.
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Willibald hob ungläubig und lächelnd die Schultern: „Abwarten!"
Ein Glückwunsch erfolgte nicht.
„Ich denke es auch!"
Doch verletzend empfand es Herbert, daß Willibald weder
einen Glückwunsch noch das Verfangen aussprach, die des Bruders kennen zu lernen! Er hatte nun gesagt, was er aus Rücksicht dem Bruder zu sagen verpflichtet war doch jetzt kein Wort mehr von Dolores! Cr sah nach de Uhr und erhob sich dann.
„Du erlaubst, daß ich einen Gang
„Gewiß! Lege dir keinen Zwang ans! Ich werae m zwischen ein wenig ruhen! Wie du weißt, kommt gegen sUM
Uhr der neue Besitzer.- . .
„Ich habe kein Verlangen, ihn kennen M lernen i „Es steht in deinem Belieben!" versetzte Willibald tuyi- Die Brüder trennten sich. ... ., ,.
. ^ (Fortsetzung folgt.) ^
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