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bi; zu gleioker Dauer bestraft. Ebenso wird bestraft, wer sich als Lehrer oder S.iüler einer UiNerrichisanstalt oder Universi­tät an einem Verstoß gegen die Bestimmungen der Artikel 177 und 178 des F ndensvcrtrags beteiligt, ooer wer einer nach tz 2 erlass.,en Anordnung der Rei hsregie.ung zuwiderhandelt.

Neues vom Tage.

Tie deutschen Gegenvorschläge znrückgenommen.

Berlin, 21. März. Dis Sachverständigen für die deutschen Gegenvorschläge erklärten dem Reichsminister Dr. Simons erneut, oast sie seine in London gemach- t n Vo.schläge für nncr.nllbar bezeichnen müssen. Si­mons erwiderte, er so oohl wie die Neichsregierung und v'r Reichstag stetrachiten diese Angebote nach den Er- .ignis en der letzten Zeit als nicht mehr bestehend und endgültig erledigt.

Tie Denkschrift an den Völkerbund über die schvaugsmachiahm n des Verbands ist jetzt in Genf ein­es t osten. Das Sekectariat gab in Berlin bekannt, daß .s die Sh ist an den.kero.indsrrt weitergegeben habe.

Ver in. 21.^z. B im Neichsministcrium des Inn ui wird ein besonderer Staatssekretär für die Ver- st.etrng der rh iuischen Interessen ausgestelst.

Lst irre ? a.en ans feindlichen Ländern.

^ r in, 2t. z. Tw Haiptansschnß des Deut- s.., n Industrie und Handelstags gibt in ' er Entschließung keiner Empörung über die feind- nSank i.inen" A lsd nck und fordert die Handels- S iin .n ans, dahin zu wirken, daß in den beteiligten Land rn nichts mehr gekaust werde, bis dieSank­tion, n" znrüagenommen sind.

Tie bewaffrrrtrn eng is^en Schiffe in deutschen Häfen.

Berlin, 21. März. Im Reichstag wurde die An­frage an die Regierung gerichtet, was sie gegen die Völkerrechtsverletzung und Mißachtung der deutschen Ho­heitsrechte durch englische Handelsschiffe, die mit schuh­fertig gegen die Städte gerichteten schweren Geschützen in die Häsen von Hamburg und Bremen eingelausen seien, veranlassen werde. Der Regierunasvert eter erklärte, übe; die Maßnahmen schweben noch Verhandlungen.

Der Völkex-un- in Verlegenheit.

Paris, 21. März . Der Vorsitzende des Völkerbunds­rats da Cunha (Brasilien) erklärte, als ihm die deut­sche Beschwerde über dieSanktionen" zugestellt wurde, er könne seine Ansicht darüber nicht aussprechen. Aber der Völkerbund habe alsGemeinsamkeits-Organismus" kein Recht, sich mit dieier Frage zu befassen, außer wenn cines seiner Mitglieder die Anregung dazu gebe. Der Völkerbund sei in erster Linie ein Mittel sür die verschiedenen Regierungen, gemeinsam Entscheidungen zu treffen. Eine nichtssagendere Ausrede hätte man wohl kaum finden können.

Das Kabel als Köder.

Paris, 21. März. Wie dasEcho de Paris" mel­det, ist ein Abkommen dem Abschluß nahe, um den Wün­schen Amerikas hinsichtlich der Verteilung der deutsch ir Kabel gerecht zu werden. Frankreich sei bereit, Amerika die Verwertung des Kabels EmdenNenyork zu über­lassen.

Sforza über die Londoner Konferenz.

Rom, 21. März. In der Kammer erklärte der Mi­nister des Acußern, Graf Sforza, auf Anfragen über die Londoner Konferenz: Die brutschen G.'g'»Vorschläge haben in der vorgebrachten Fassung einstimmig abgelehnt werden müssen; die angebotenen 30 Milliarden Gold«) mark seien z. B. weniger als das, was Italien in 42^ Jahren für seine Kriegsanleihen an andere Verbündete zu zahlen habe. Die Verbündeten haben der Lage Deutschlands Rechnung tragen wollen und ihrerseits neue Vorschläge gemacht, von denen mehrere von Dr. Simons angenommen worden seien, sodaß es einen Augenblick schien, als ob man zu einer Verständigung kommen könne. Man verlangte von den Deutschen keine festen Zahlen, sondern nur eine Festsetzung der einzelnen Zahlungsweisen. Aber die letzten Vorschläge der Deutschen erschienen nicht siel onnehnibarer als die ersten. Sie wurden auch

Linker Eonnengiuten.

Sin südlicher Roman zu Wasser und zu Lande.

Von Erich Friesen.

(Nachdruck Verbots.)

Die Gruppen an Deck aber haben ein neues Ge­sprächsthema, während derBismarck" mit langsamer Feierlichkeit den Hafen von Valetta verläßt und die hohen, meeraufsteigenden Quadersteinmauern in dunk­ler Mee-».-ferne entschwinden.

12 .

Der Aetna! . . .

Im Schneetalare glitzert der alte Feuerkopf in herr­lichster Morgenfrühe zum langsam heranziehenden ..Bismarck" herüber. Auf Hunderte von Seemeilen be­herrschen seine gewaltigen Konturen, an den Vergitz- meinnichtteppich des tiefblauen Himmels gezeichnet, die Runde.

^ In seiner Kabine, auf dem schmalen blausamtenen <20sa, liegt Sir Reginald Earlton, eine Nummer der Times" in der Hand, in der er jedoch nicht liest.

Las Ungewöhnliche und er verhehlt es sich nicht Bedenkliche seiner augenblicklichen Situation be­schäftigt ihn. . .

Doch weniger denkt er dabei an sich selbst. Der Ge­danke an Gerda beunruhigt ihn; weshalb sie ihre Ab- macnuiigen nicht hielt und was sie dazu sagen wird, wenn sie erfährt, daß er verhaftet ist.

Als jenerBaron Schulzenstein" oder vielmehr derDetektiv Schulzenstein" ihm gestern abend in -ie Kabine folgte und ihm eröffnet«, er sei jetzt sein Gefangener, die Kabine bedeute für ihn die Gefäng­niszelle, bis er demnächst von Neapel aus nach Berlin

ins Untersuchungsgefängnis transportiert werde-

da hatte er gebeten, Fräulein Gerda Rlwing noch ei-- Kige MiLeMicke sprachen ik dürfe».

kroch unter der Bedingung gemacht, daß Overschle^ sien deutsch bleibe, und das war für die Ver­bündeten unannehmb ar. Bei der deutschen > Reichsregierung fehlte jeder gute Wille,

! am zu einem Abkommen zu gelangen. Angesichts der Gefühle Frankreichs und der politischen und wirtschaftlichen Erwägungen Englands (die deutsche Konkurrenz tot zu machen. D. Schr.) und des schlechten Willen Deutschlands" schienen militärische und wirtschaftliche Zwangsmaßnahme n unvermeidlich. Die italienischen Vertreter haben hinsichtlich der 50pro- zentigen Ausfuhrabgabe w.itgehende Vorb.halte ge­macht aber es wurde sestgestellt, daß die Deutschen selbst in Brüssel die Anregung dazu ge­geben haben und daß D r. Simons die Abgabe in London als annehmbar bezeichnet hatte. Cs liege im Jnt.nejse D utschbmds, aiprichtig an die i Bcz- hin, g 'einer Schuld zu ge.' en.

NeichStagsferien.

V'rlist, 2l. März. Die vorgestrige letzte Sitzung des Reichst'g? dehnte sich bis weit über Mitternacht ans. Es wurde» »'ch ei»' ganze Reihe wichtiger Ge'etzentwür'e erledigt". Dann wnn'chte der Präsident den Abge- . o dnetenGute Feiertage". Die nächste Sitzung wird nicht vor dem 20. April stottfindcn.

Die Laiidtngswastl in Mecklenburg.

. Schwerin, 21. März. Nach dem endgültigen Wahl- ^ ergebnis erhielt n bei den Mecklenburg-Schweriner Land- tagswah'en die D.N.V.P. 73 442 (15 Sitze), die T V P. 57 813 (12 Sitze), der Donbiind 19 452 (4 Sikel, die Wirftchaftspa-tei 7087 (2 Sitzet, die D.D.P. 14127 (3 Sitze), die Sozialdemokraten 137 971 (28 Sitze), die U.S.P. 2635 (keinen Sitz), die K.P D. 15328 (3 Sitze).

Benzen, 21. März. Allmählich werden verschiedene Fälle bekannt, daß die Polen Deutsche mit Gewalt an der Abstimmung verhindert haben.

Generalstreik im Mansfeldischen.

.Haste a S... 21. März. Wegen der zunehmenden Be- ivegnng im Mansfelder Grnbengebiet ließ Oberpräsident Hörsrng (Soz.) die angekündigte Besetzung im Re­gierungsbezirk Merseburg durch Polizeitruppen durch­führen. Die Arbeiter verlangten in einem Ultimatum die Zurückziehung der Truppen und beschlossen, als eS nicht beantwortet wurde, den Generalstreik, der heute begann und sich immer weiter ausdehnt, doch sind viele Betriebe noch in Tätigkeit.

Neuer Anschlag in Spanien.

»Madrid, 21. Mär§. Auf den Gouverneur von Oviedo wurde gestern ein Mordanschlag versucht. Die Angreifer wurden verhaftet. Der Gouverneur ist unver-'' letzt geblieben.

Berlin, IS. März.

Zweite Beraluag der Novelle rum Einkommensteuergesetz vom 29. März 1920.

Aba. Dr. Hertz (1ISP.): Das Gesetz begünstigt vielfach die Großindustrie. Der Minister soll die Landwirtschaft stärker heranzieben, die den billigen Mais an der Börse verschachert.

Aba. Keil (S.) tritt für einen Antrag ein, der die Anrechnung der KapUalertragssteurr auf die Einkommensteuer für ü er 60 Jahre alte Personen und Invaliden anders regelt unv eine scharfe Proaression vorsieht.

Aba. Becker (D.Vp.): Die Ueberzeugung, daß die deutsch« Wirtschaft keine weitere Belastung mehr, ertrügt, hat zu dem vor­liegenden Entwurf geführt. Die Bestimmung, daß Summen, die für Wohnungsbauzwecke gegeben sind, steuerfrei bleiben, wird eine Belebung der Bautätigkeit herbeiführen.

Abg. Helffertch (D.natl.Vp.): Die Novell« bringt eine we­sentliche Verbesserung gegenüber dem bisher geltenden Gesetz. Vor allem wird dadurch da» verwickelte Verfahren beim Lohn­abzug sehr vereinfackt.

Abg. Pobmann (D.d.P.): Die bisherige Besteuerung hat de» Staat wenig gekrackt und die öffentlich« Moral erschüttert.

Abg. Keil (SO beantragt, die Beitrügt für wissenschaftliche, kirchliche usw. Vereinigungen mit 5 Prozent des Einkommen» steuerfrei, zu lassen, während die Vorlage 10 Prozent vorsieht. Der Antrag wird mit 121 geren 138 Sitmmen abgelehnt.

Die nach den Ausscbußbeschlüssen angenommene Steurrstaffrl beträgt demnach für die ersten 21003 Mark 10 Prozent, für die nächsten 6000 Mk. 20 Proz., für di« nächsten 5000 Mk. 25 Proz. usw. für je 5000 Mk immer 5 Proz. mehr bis zu einem GesanNeirwommen über 50 010 Mk., für die weiteren 70 000 Mk. 45 Pr«r.. für die weiteren 80 030 Mtz. 50 Pro,., kür

i Kurzweg war ihm die Bitte abgeschlagen worden, so daß er noch immer im Ungewissen über die Ge­liebte ist.

Schulzenstein hält die Kabinentür fest verschlossen. Niemand darf die Kabine betreten, außer dem Kam- mcrsteward, der dem Arrestanten die Mahlzeiten bringt : »ns die Kabine rasch aufräumt alles unter bestän-- ! diger Aussicht Schulzensteins oder seines Untergebe­nen, des jungen Mannes mit den listigen kecken Augen.

Die Verhaftung des allbeliebten jungen Engländers unter derart schwerwiegendem Verdacht bildet natür­lich das Hauptgesprächsthema an Bord.

Dabei tuschelt man sich mit vielsagenden Blicken zu, wie gcisterbleich. die schöne Olivia Roberts aussieht, und daß Gerda'Alwings Sessel bei Tisch leer bleibt, i Gerda hat sich von ihrer gestrigen Ohnmacht noch immer nicht erholt und nimmt die Mahlzeiten in ihrer Kabine ein.

i Olivia aber befindet sich in einem ganz eigenartigen Gemütszustand.

Das jubelnde Triumphgefühl, daß sie die geplante Heirat zwischen dem geliebten Manne und der verhaß­ten Rivalin verhindert hat, wird zurückgedämmt von der Sorge um Sir Reginald.

Seine Verhaftung hat sie nicht gewollt! Gewiß nicht! Nur ein wenig intriguieren wollte sie, um umso sicherer die beiden Liebenden zu trennen.

An eine ernste Unannehmlichkeit für Sir Regina hatte sie nie gedacht.

i Und nun ist er da unten in seiner Kabine elnx schloffen für den Rest der Orientfahrt.' Abgesperrt vi der ganzen übrigen Schiffsgesellschaft!

> Auch von ihr!!

erreicht durch ihre ganzen Machinati Nrchts weiter, als daß sie ihn getrennt hat v- i der Geliebten seines Herzens! . , ,

dki wE««r LlVOoo vt». M Pr»,, in« f>r wettere Beträge

90 Prozent.

De: Antrag Keil weoen der über SO Jahr« alten Ttrnerpflick- tiaen und Invaliden wird angenommen.

Der noch wei'ergehende. Antrag der Deutschnationalen wird ab. gelehnt. Die Erhöhung'des Steuerabzugs und di« Berücksich, tigung der minderjährigen Kinder wird nach dem Antrag Trim- born angenommen.

Der Ausschuß beantragt, Aufwendungen sür Neubeschafsung von Kleinwohnungen steuerfrei zu lassen. Der Antrag wird an­genommen, ebenso der Rest des Gesetzes.

Es folgt die zweite Lesung des Gesetzentwurfs über die Berecknung de* Arbei'sverKienster zu der Unfallversicherung.

Nach dem Antrag des sozialen Ausschusses soll der 12 000 Mark übersteigende Betrag des Einkommens der Versicherten nur mii einem'Drittel angerechnet werden. Bisher lag die Drit- telungsarenze bei 1800 Mk. Der Aus'ckuß will die bei 6000 Mk. t gende Greine des verltzkerunaspflichtigen Einkommens der Betriebsbeamten aufheben. Dazu liegt ein Antrag der Regie- rungsparteten vor, der die Grenzen für Betriebsbeamte bei 40 000 Mk. Einkommen ziehen will. .

Nach kurzer Erörterung werden die Anträge der Koalilions. Parteien angenommen. Darnach wird die Bersickerunqsarenze gegen Unfall auf 40 000 Mk. erhöht. Der Antrag derselben Pärttlen. der die Drittelnngsarenze auf 10 203 Mk. an Stelle der in Vorlage festgesetzten 12 000 Mk. benutzt, wird ln nn- nv"tt!tz-er Abstimmung mit 139 gegen 1.38 Sstmmen bet 2 Sstnimeneniknstunoe» abgele'mk und die Rt'ierungsvor'age bei- behalten. Ein Antrag der Koalltionsparteien, der die Ans- dehnunq der Zulagen ans alle die Verletzten streichen will, die eine Un.s-'"'-ente ans Anlaß von Unfällen beziehen, die sich vor d a 1. Januar 1920 ereignet haben, wird mit 140 gegen 13g E immen an-enommen.

Es fo'gt dir Beratung de, Entmnfsn"n-i»g«sttzes.

> tz I wird in der Abänderung de« Ausschüsse» angenommen.

Dir Zusatzanträae werdrn abqelehnt. j Abg. Dr. L-t^it (Bager.Bp.) erhebt namens seiner Partei

gegen die Angriffe Einspruch, die gegen die bagertsä)« R-glerung und die Einwohnerwehren erhoben worden sind. Weder der Fri'densvertrag noch das Abkommen von Spa habe die Ent- wa'frung'vorla^e.ig gemacht, die Bayerisch« Volkrpartei lehne di-fts Gesetz ab.

j Zur d'tztrn Lestnrg des Entwaffn-ngsaesetzes erklärt ! Abg. Graf Westa-v lD.natl.Bp.) namens seiner Partei, daß , sie die Vorlage ablehne.

Abg. Hamm (D.d.P.) ist der Ansicht, daß die Vorlage di« Grenze des Entgegenkommen» erreiche, mehr könne nicht ver- langt werden.

Abg. Rosenfeld (USB.): Wir werden da» Gesetz ablehnen weil es ein Gesetz zur Sabotieruna des Friedens, nicht zu seine, Durckführung ist und «ine Komödie bedeutet.

Rcichsminjster Simons: Wem, dieser Gesetzentwurf eine Ver> beuauna ist, so ist er «ine Verbeugung vor den deutschen Unter- schrifte» unter dem Frtedensvertrag. Gegenüber etwaiger Sank- tioncn haben wir da» Bewußtsein, baß da» Recht auf enserer Seite ist.

Das Gesetz wird gegen die Stimmen der Deutscbnaikonalen, Kommunisten, Unabhängigen und der Bayerischen Volkspartei

angenommen.

In dritter Lesung folgt die Eintommenssteuernovelle. Das Ge- fetz, wird nach den Beschlüssen der zweiten Lesung angenommen. Daran schließt sich die dritte Lesung der Gesetzes über die Aenderung der Unfallversicherung. Auch diese Vorlage wird gemäß den Beschlüssen der vorigen Lesung genehmigt, Di» Drittelungsgrenz« wird auf 10 2Ü3 Mark festgesetzt.

Württemberg.

Stuttgart, 21. März. (Neue Beschlagnahme.) D-erKvinninnisk" ist abermals der Beschlagnahme ver­fallen. Er enthielt an der Spaße deS BlattS eine Auf­forderung an das Proletariat, auf daS Geseß zu pi» fern und Waisen zu nehmen, wo sie zu finden seien

Stuttgart, 21. März. (Erhöhung der Land­tagsdiäten.) Durch einen Gesetzentwurf werden die Sitzungstagaelder für die Abgeordneten des Landtags von 25 auf 35 Mk. und die Uebernachtgebühren von 25 auf 40 Mk. erhöht. Für das Fehlen in einer Sit­zung werden künftig statt 25 nur 15 Mk. von der Mo­natspauschale mit 450 Mk. abgezogen, außerdem kommt beim Fehlen in einer Sitzung das Taggeld in Wegfall.

Stuttgart, 21. März. (Brand.). Äm Sonntag brach im. Zeichensaal des Kath. Gesellenhauses in der Heusteig­straße Feuer.aus, das von der Feuerwehr gelöscht wur­de. Der Schaden beträgt 9000 Mk.

Heilbronn, 21. März. (Noch ekn Todesurteil.) Der Staatspräsident hat das Todesurteil des Schwur­gerichts Heilbronn gegen den polnischen Landarbeiter Franz Mankos a, der am 25. Nov. v. I. in Bürg, OA. Neckarsulm, die 38 Jahre alte Johanna Ermold in bestialischer Weise ermordet und beraubt hatte, be­stätigt. Da- Urteil wird in den nächste» Tagen voll­streckt werden.

Und weiter grübelt Oltvia. . .

Wie, wenn Gerda versuchte, eine Unterredung mit Sir Reginald zu erzwingen? Wenn die beiden, viel­leicht unbelauscht von den Ohren der strengen Wächter,

, Pläne für die Zukunft schmieden?

Olivia krampst die Hände ineinander in ohnmächtiger Wut. Das muß verhindert werden! Um jeden Preis!

Aber wie? Wie?!

Sie zermartert ihr Hirn, daS doch sonst nicht faul ist im Einfädeln von Jntriguen . . .

Und plötzlich zuckt ein Gedanke in ihr auf ein Gedanke -»

Sie weiß, wem; sie ihn zur Ausführung bringt, spielr sie ein gewagtes Spiel. Sie opfert vielleicht ihren Ruf.

Trotzdem-

»

Nachmittags.

TerBismarck" wirft Anker vor der flimmernden Bergmuschel Palermos.

Braun und ernst die Höhen, wie Dekorationen, von- einem genialen Künstler aufgestellt. Orangenhaine und Lufthäuser und fruchtschwere Gärten. Am Meer ent­lang die hochgetürmte, gekuppelte Stadt. Silbernbläu­lich in. der Ferne die Wasser. Weit im Hintergrund schneebedeckte Bergspitzen.

Eine ganze Straße italienischen Volkslebens baut sich vor den über die Reling gebeugten Passagieren auf:

Barke an Barke mit hunderterlei zum Verkauf ange­priesenen Gegenständen. Und aus jeder Schreien, La- ! chen, Gestikulieren.

Hilde von Gersdorf, die mit ihrem Vater und Dr. Rosen bereits reisefertig zum Ausbooten dasteht, guckt mit großen verwunderten Augen aus diesenJahr­markt von Plundersweilern" wie Tr. Rosen das buflte Treiben da unten spöttisch nennt. '

* (Fortsetzung folgt.)