umgtt »aS Pariser Diktat gehe allerding; darüber hin­aus, es sei aber von Deutschland nicht anerkannt. Ein sozialdemokrati'cher Antrag, der alle Einwohnerwehren und ähnliche Vereinigungen schlechthin verbietet, wurde mit 9 gegen 9 Stimmen abgelehnt, ebenso der Artikel 1 der Regierungsvorlage. Mit dem gleichen Stimmen­verhältnis wurde ein Antrag Schisser (Denn) ab­gelehnt: Verstößt eine Vereinigung durch ihre Satzun- g n oder ihr Verhalten gegen Art. 177 und 178 des Frndensvertrags, so kann üe au gelöst werden. Auch der Antrag Dr. Becker-Hcs.en (DVolksP.) w'irde mit Stimmengleichheit abgelehnt: Wi d gegen die Art. 177 und 178 verstoßen, so werden die verantwortlichen oder beteiligten Personen zu G'ldsttaen bis 5000 Mark oder Festungshast bzw. Ge.änguis bis zu 3 Monaten bestrast.

München, 20. März. Ministerpräsident v. Kahr erklärte, wenn die Neichsregierung in der Ent.vannung Maßnahmen sür notwendig erachte, die mit der bayeri­schen Anpassung nicht im Einklang stehen, so sei es selbstverständlich, daß die Anwendung dieser Maßnahmen ohne Inanspruchnahme der bayerischen Regierung sich vollziehe. Die Parteikorrespondenz der Bayerischen Volks- Partei bestätigt, daß Bayern nicht nachgeben werde und daß Kahr ganz im Sinn der Partes gesprochen habe. Ter Äbauderungsantrag der Demokraten bedeute immerhin eine Besserung gegenüber der übereilten Vorlage der Neichsregierung. Die unglückselige Bahn, ein Ge etz zu machen, das noch über den Friedensvertrag hinausgeht, scheine endlich verlassen zu werden.

Zur Auflösung der Kriegsgesellschaften.

Berlin, 20. März. Eine Verordnung des Reichs­schatzministers ermächtigt, wie dasVerl. Tageblatt" er­fährt, die Reichsregierung, Kriegsgese'lschaftcn für auf­gelöst und ihr Vermögen als dem Reich verfallen zu erklären. Tie gesetzliche Sperrsrist wird auf drei Mo­nate verkürzt; mit dem Ablauf dieser Frist erlöschen alle Forderungen an die Kriegsgesellschaften, wenn sie nicht brieflich oder gerichtlich gellend gemacht worden sind.

Erfassung des deutschen Vrivateigentums?

Paris, 20. März. Der ,Eclair" schreibt, die von den Verbünd.ten gegen DeuOchlaiw angewandten Zwangs­maßnahmen werden ohne Zweifel den erwarteten finan­ziellen Erfolg nicht haben, jedenfalls seien sie ungenügend. Frankreich müsse aber unbedingt Geldmittel bekommen. Man dürfe nicht zaudern, den deutschen Privatbesitz zur Bezahlung der Entschädigung heranzuziehen, und zwar vornehmlich die Großindustriellen. Diese müßten einen Teil ihres Besitzes in Anteilscheinen, etwa die Hälfte, an die Verbündeten bzw. Frankreich abgeben. Sollten sie ihre Betriebe schließen, so müßten die Fabriken militärisch besetzt und die Verwaltung den Arbeitern unter Verbandsaufsicht übertragen werden. Nach demEcho de Paris" soll die französische Regierung bereits ent­sprechende Abänderungen des Friedensvertrags in Er­wägung gezogen haben.

Französische Verluste in Marokko.

Paris, 20. März. 200 Mann des nicht unter­worfenen Stammes der Beni Mostars übersielen in der Gegend von Fezzan eine französische Abteilung. 3 Offi­ziere und 31 Mann wurden getötet.

Erneute Vorlegung des Frieden-Vertrags rn Washington-

Paris, 20. März. DerNewyork Herold" meldet aus Washington, es verlaute, Präsident Harding und die Senatskommission für auswärtige Angelegenheiten seien einig, daß der Friedensvertrag von Ver­sailles dem amerikanischen Kongreß mit einem Vor­behalt hinsichtlich des Völkerbunds wieder un­terbreitet werde. Die Annahme des Vertrags in dieser Form bedeute die Annahme aller Bedingungen hinsichtlich der Entschädigung, der Feststellung der Gren­zen Deut,chlands, der Mandate über die Besitzungen und der Verfügung über die ehemaligen deutschen Kolonien.

Aufstand im Kougostaat.

Antwerpen, 20. März. Das BlattNeptun" mel­det, daß in dem Gebiet von Boma (Belgisch-Kongo) unter den Eingeborenen «in Ausstand ausgebrochen sei. Fünf Faktor.icn sollen bereits niedergebrannt sein.

' '«SS»»»«»

Wodrsfch* EVr»ng»vers»ch«.

Berlin, 20. Mürz. Die Nachrichten über schwere pol­nische Üebergriffe in den oberschlesi schen Kreisen Rybnik, Pleß und im Landkreis Kattowitz wer­den von zuständiger Stelle bestätigt. In einzelnen Teilen der Kreise, besonders auf dem Lande, h rrscht der pol­nische Terror. In vielen Landgemeinden ist es den deutschen Mitgliedern des Wahlbureaus nicht möglich, ihre Tätigkeit auszuüben, da sie Gefahr lausen, von den polnischen Sokols ermordet zu werden. Die deutsche Regierung hat in den letzten 10 Tagen täglich, sowohl bei der Verbandskommission in Oppeln, als auch in Paris gegen die polnischen Gewalttaten protestiert un­ter genauer Angabe der Ortschaften, in denen Verbre­chen der Polen an deutschen Abstimmungsberechtigten begangen worden sind und aufgefordert, daß die bisher nur in den Städten verteilten Verbandstruppen auf das flache Land zerstreut werden. Diese Vorstellungen sind bisher unberücksichtigt geblieben.

Wie aus Posen gemeldet wird, hat die polnische Regierung die Jahresklasse 1901 zu einer14tägigen Uebung" einberufen.

Lohnverminderung in England.

London, 20. März. Wegen des seit Dezember ein­getretenen Sinkens der Preise für den täglichen Bedarf sind die Löhne der Eisenbahner ab 1. April um 5 Schilling wöchentlich herabgesetzt worden entsprechend dem zwischen der Regierung und den Vertretern der Eisenbahner abgeschlossenen Ucbereinkommen.

»

HelsingsorS, 20. März. AuS Kronstadt und Peters­burg sind bisher über 30 OM Flüchtlinge an der finni­schen Grenze angekommen.

Luxemburg, 20. März. (Havas.) Der Vorstand der Geiverkschast hat den Streik sür beendigt er­klärt.

Ban? für Vaukredite.

Berlin, 20. Marz. In der Kommerz- und Privat-' bank A.-G. wurde gestern mit einem Aktienkapital von 3 Millionen die Süddeutschst Geld und Francke A.-G- gegründet, die sich besonders aus dem Baugebiet in Süd­deutschland betätigen soll.

Bankrott Polen-.

Kattotvitz, 20. März. Die Bank Ludowa in Veu- then gibt in Nr. '61 in derGazetta Ludowa", die in Kattotvitz erscheint, vom 15. März bekannt, daß sie die Annahme von Rücklagen in polnischer Währung einzustellen genötigt sei. Die p o I- nische Volksbank in Gleiwitz nimmt schon seit Wo­chen kein polnisches Geld mehr an und weigert sich, deutsches Geld dafür eiuzuwechseln. (DaS ist der offene Bankrott, aus dem Polen sich noch durch den ober­schlesischen Raub retten zu können glaubte.)

Neue Erschwernng der Einwanderung in Amerika.

Pari-, 20. März. Nach derChicago Tribüne" soll im amerikanischen Parlament noch ein Gesetz ein­gebracht werden, das die Einwanderung weiter einschränkt.

*

Basel, 20. März. Missionsknspektor V. L. I. Froh n meyer ist nach kurzer Krankheit (Lungen­entzündung) am 16. d. M. gestorbe n. Er wurde 1850 als Sohn deS Pfarrers in Althengstett bei Calw geboren und trat 1872 als junger Lehrer inS Missionshaus ein, wo er sich auch dem Studium der Theologie widmete. 1876 wurde er als Missionar nach Malabar (Indien) ge­sandt, wo er 30 Jahre lang wirkte, 1909 erfolgte ferne Ernennung zum Inspektor in Basel.

Dessau, 20. März. Ein Antzaltisther GroßhandelSver- band ist hier gegründet üwrden, der eS sich zur höchsten Aufgabe gesetzt hat, die Schädlinge, die sich im Krieg und nach der Nemü-rtion in de» Handel eiugeschlichen ha­ben, tvieder -mszu merzen.

Benthe«, 19. März. I» Oöersckstesie» werden rn der sttacht vom 20. Marz von alle» Kirchen die Glocken läuten, rm Gedenken an den Tag der Volksabstimmung, der die Enncheidtlrrg über da- Schicksal O-erschlesieü- bringen wnd.

Pari-, 20 März. Nack, d--m Bericht Über den St'aat-7

M«PK Dt«r »East sich die GW» UrenAestM auf

»07 Milliarden Frauken, ohne Pensionen und Kriegs» schadmvergütuugcu, die »uf 218 Milliarden veran - schlagt sind.

, Lo dorr. 20. März. Im Unterhaus teilte Cham- verloin auf ein- Anfrage mit, außer Frankreich und Ao t l habe sich noch kein Land der Erhebung der ' 'Mibe m'r.-ßllo-sen.

Wirtschaftlicher Wochenüberblick.

G.-ldmLkbt. DieSanktionen" beginnen den Stand der deut- schon Valuta Im Ausland, langsam heraözudrücken. Die zunch- mende Arbei.s.osigkeit in Deutschland drückt auf den Geldmarkt nicht weniger als die Tatsache, daß Lloyd George ebenso wie Brland die neugeschaff-'.e Lage as bedenklich bezeichnen. Am II. März notierten 1(0 deutsche Mark in Zürich 9.45, am 18. nur noch 9.20 Franken. Die letzte Notierung in Amsterdam lautete 4.65 (unverändert) G -lden. 2n Kopenhagen wurden 100 deutsche Mark am 18. März mit 9.40 Kronen bewertet, gegen 9.50 Kronen am 11. März: tn Stockholm 7.10 <7.20) Kronen; ia Wien 1113 (1150) Kronen; in Prag 121.25 <120.75) Kronen: in London ist die Notiz seit 16. gestrichen, sie war am 11 . 2.45Vi Sckitling; in Neuyork 1.58 (unverändert) Dollar und in Paris 22 sieden Achtel <22 drei Achtel) Franken.

Börse. Da» Effektengeschäft bewahrt bei aller Zurückhaltung der Spekulation eine auffallende Widerstandskraft, in einigen Speziaipapie-en herrscht sogar eine regelrechte Hausse. Der Ba». kenmarkt zeigt fick durch die Dividendenerhöhung der Berliner Handelsgesellschaft gut angeregt. Der Anlagemarkt war ruhig; Rcichsschatzanweisungen no'ierten unverändert 99, Kriegsanleihe og von 77 drei Achtel auf 77.80 an, aber 4proz. Württemberg« ind von 80.25 weiter auf 79.50 gefallen.

Produktenmarkt. Die weichende Tendenz des Produktenmarkte, hat auch tn dieser Woch« angehalten. Das Angebot überwog. Am 18. März notierten tn Berlin Viktoriaerbsen 130140 l 5), Futtererbsen 105-115 ( 3), Raps 240 <- 5 bi, 10 ). Leinsaat 240260 l 40 bi, 20), Wiesenheu 1921 ( 1 ), Stroh 17VrI 8 V 1 <- 1), Mals 139 ( 10 ) Mark.

Warenmarkt. Noch kommen Kohlen genug herein, weil die Lager auf den Umschlagplätzen noch nicht geräumt sind, aber die Erhöhung der Kohlenpreise rückt in immer größere Nähe, lieber das Eiscngeschäst verlautet nicht» günstiger; die Metallprelse haben teilweise noch eine weichende Tendenz. Die Textilbranche klagt sehr über Absatzmangel, obgleich die Verkäufer zum Test schon mit Verlust abstoßen. Die Geschäftslage im Leder- und Schuhgewerbe bleibt unbefriedigend. Die Preissenkung in Ko. lonlalwaren hat aufgehört: man beginnt in Verbraucher- Kreisen sich mit haltbaren Waren stärker einzudecken, um et­waigen Schwierigkeiten in den nächsten Wochen gewachsen zu sein. Begrüßenswert ist der Beschluß der deutschen Großhänd­ler, nur noch dar Unentbehrlichste au» den Ententeländern einzu­führen, die uns durch di» neu» 50prozenttg» Auifuhrabgabr er«' drosseln wollen.

Biehmarkt. Die Zucktviehpreise geben setzt allmählich nach. Das gilt namentlich auch für Ferkel, die tn der letzten Woch, um durchschnittlich 100 Md. da» Stück gefallen sind. Schlacht­vieh ist reichlich anqeboten, doch beginnt der Markt sich eher wie- der etwas zu versteifen. Ein mäßiger Rückgang der Pferde­preis« war auf den letzten Märkten überall wahrzunehmen.

Holzmardt. Die Lage des Markte» ist ungesund und un­übersichtlich die Sägmüller Kämpfen schwer gegen die Entwer­tung ihrer Lager. Auch Brennholz hat im Prei« etwa» nach­gelassen.

Reichstag.

«erttn, 19. März, i Der Entwurf eine» Reich»1«ge»b«ohlfahrt» ge setze« wird einem Nu»schuß von 28 Mitgliedern überwiesen.

Dt« Reich«abgabtorbnnng wird in allen S Lesungen angenonu men, ebenso da» Gesetz über die Vertretung de, Länder l» Aeich»rat. . ^ ,

Der Retchrtza«»h«rt*<« f»k 1»« wird tn allen drei Lesungek «naenommen. Der stir 1921 wird hierauf

gletchsall» i« S. Lesung «ngensmmr«, dazu die Entschließungen, «uf Errichtung eine» pariamentartsü-en Beirat» zur Zentr«!« für tzcimatdienst und auf Förderung der Bomtenfirsorg«.

E» folgt die zweite Beratung de» Postgebührrugesetzt». Wahrend die Vorlage da» Port» für Postkarten und Brief» ,h»e Rücksicht auf die Entfernung auf 40 und 60 Pfennig erhöht., will der Ausschuß den Vulerschtrd Mische» Ort- und Frrovrrkeht «ach«». N«ch dem Ansschnßantraz soll eine Postkarte im Ort»- »erkehr SO Pfennig, im Fernverkehr 40 Pfennig kosten, el» Brief bi, 20 Gramm im Ortraerkehr 40 Pfennig, im Fernver- kehr 60 Pfennig.

Stuttgart? 20. März. (Schöffengericht.) Im letzten Herbst hatten einige Landwirte der OberamtF Waiblingen Strafbefehle wegen ungenügender Getreide­ablieferung erhallen. Für die Geschästsleitung des Württ. Bauernbunds richtete Baumeister Theodor Körner jung darauf an daS Obcramt einen Brief, wenn daS Ver­halten des Oberamts gegen die Landwirte sich nicht Ln-

stigend langen Schlaf zu erholen scheint läßt man die Sache auf sich beruhen.

Langsam, mit matten Bewegungen, macht Gerda Toilette. Dabei streicht sie sich wiederholt mit der Hand über die Stirn, als suche sie tn ihrer Erinnerung nach irgend etwas, das ihrem Gedächtnis entschwunden.

Endlich fällt es ihr ein.

Sie blickt auf ihre kleine llhr- und et» Schreckens­ruf entschlüpft ihren Lippen.

Sechs Uhr abends!

Großer Gott! Und den ganzen Tag über wartete Reginald am Kai auf sie! Wartete der englische Kon­sul, um sie dem Geliebten zu vermählen! . . .

Mit fieberhafter Hast beendigt sie ihre Toilette.

Soll sie jetzt noch ans Land gehen? . . . Oder ist Reginald, nachdem er sie den ganzen Tag über ver­geblich erwartet, an Bord zurückgekehrt?

Mit vor Erregung tief geröteten Wangen eilt sie an Deck.

Ueberall kleine Gruppen, die lebhaft sprechen, gesti­kulieren. Auf allen Gesichtern Verwunderung, Entsetzen.

Ein unerklärliches Angstgefühl preßt Gerda die Brust zusammen. Sie wagt nicht zu fragen-

Da kommen Hilde und ihr Vater auf sie zu.

«Hast Du schon gehört, Gerda?"

«Was? . . . Was?"

«Sir Reginald Carlton"

Gerda fährt mit der Hand nach dem Herzen. Die Kehle ist ihr wie zugefchnürt.

Sir Reginald Carlton wurde vorhin verhaftet, als verdächtig des Mordes an"

Hilde stockt.

Die großen blauen Augen vor Ihr blicken sie gar so gebrochen an.

Dann sinkt die schlanke Mädchengestalt lautloS ln sich zusammen und wird von der rasch herbeigerufeneu Stewardeß in ihr« Kabine getragen. (Loris, folgte

Ein südlicher Roman zu Wasser und zu Lande.

Von ErichJriesen. - !

29) (Nachdruck verboten.) s

Im Vollbewußtscin ihres Glückes schläft sie ein ) ruhig, fest, traumlos. '

Sie wacht auch nicht auf, als gegen Morgen die Stewardeß, ihrer Gewohnheit gemäß, den beiden jungen Damen die Mvrgenschvkolade in die Kabine bringt.

Wacht auch nicht auf, als sich kurz darnach wiener die Aalinentiir ösfnet und Olivia Roberts dunkler Kops hcreinspäht.

Olivia hatte eine schlaflose Nacht verbracht, in der Gute und Schlechte in diesem seltsamen Mädchcn- erzen einen schweren Kamps kämpften.

Bon Natur nicht schlecht, nur irregeleitet durch ihr 'ügelloses Temperament und ihre wahnsinnige Eifer­cht, schreckt sie noch vor dem Mittel zurück, durch das e die gep'ante Verbindung zwischen dem Geliebten and Gerda Alwing verhindern will.

Wie mit magnetischer Gewalt zog eS sie immer wie­der hin zu dem kleinen Schränkchen, in welchem ihre Mutter, die seit Jahren an Schlaflosigkeit leidet, ihre Schlafpulver verwahrt.

Wie oft sie heute nacht dies Schränkchen geöffnet, wie oft sie die kle-ne blaue Schachtel angeblickt, wie oft sie die zuckenden Finger danach auSgestreckt Olivia selbst könnte es nicht sagen. j

Sie weiß nur, daß sie plötzlich das unheilvoll« : Schächtelchen in der Sand hält, daß sie drei der sorgsam abgeteilten Pulver herausuimmt und damit sorteilt; : weiß nur, daß sie sich aus einmal in Gerda AlwingS ( Kabine befinoet und die Pulver in die Schokolade schüttet, die vor dem Bett des jungen Mädchens steht.

Un »e«t U»tt «in leise» K^Susch.

Olivia fährt zusammen wie ein ertappter Ver­brecher. Doch nein es war nichts. Hilde von Gers» i dorf bewegte sich nur im Schlaf; die tiefen regelmäßigen Atemzüge beweisen es

Rasch rührt Olivia die Schokolade um.

Dann huscht sie lautlos, wie sie gekommen, wieder davon.

Um sieben Uhr kommt dir alte Hanna, um, wie ge- wöhnlich, ihre junge Herrin zu wecken. Da Gerda jedoch gar so schön schläft, unterläßt sie es.

Der Gong ruft zum Frühstück Gerda Alwing schläft. Der Gong ruft zum zweiten Frühstück Gerda schläft noch immer.

Ein paarmal hatte Hilde versucht, die Freundin zu wecken. Vergebens.

Gerda schläft und schläft.

Auch Hanna kommt aufs neue und spricht zu ihrer Herrin. Zwar rührt sich Gerda ein wenig im Schlaf Aber sie schlägt die Augen nicht auf.

Gegen Abend ruft man den Schiffsarzt.

Auch er hat zuerst keinen Erfolg.

Erst nach vieler Mühe öffnet Gerda die schweren Lider und blickt schlaftrunken um sich.

Es dauert eine ganze Weile, bis sie zur Besinnung kommt. Sie weiß zuerst gar nicht, was mit ihr ge­schehen Sie weiß nur, daß sie gestern abend einschlief, heute früh, noch im Bett, ihre gewohnte Schokolade trank und dann nichts mehr.

Die Stewardeß wird gerufen.

Sie entsinnt sich, heute früh die leere Tasse, die nichts Auffälliges aufwres, gleichzeitig mit der Tasse von Fräulein von Gersdorf an sich genommen zu haben, als Fräulein von Gersdorf bereits an Deck gegangen war, Fräulein Alwing dagegen noch fest schlief.

Vielleicht Uebermüdung!" meint der Schiffsarzt. Nach den vielen Aufregungen der letzten Tage nur zu natürlich!"

TU» da sich Gard« Lall» wieder vor» ihr«» beänK-