Mer würden "erlöschen, selrke IWüstrlestädte würdet veröden, Millionen seiner Arbeiter, durch Hunger in Aufruhr und Revolution getrieben, würden die Zivilisation Europas bedrohen!"
Hoffentlich kommt dieser Mahnruf nicht zu spät und lassen die Machthaber der Entente sich nicht nur von dem Bestreben leiten, Deutschland unter allen Umständen zu schaden, sondern von dem wohlerwogenen Vorteil ihrer eigenen Länder. Hoffentlich beherzigen aber auch die stimmberechtigten Oberschlesier diese Mahnung, und nicht zum wenigsten alle Deutschen, und tragen ebenfalls mit allen Kräften dazu bei, daß Lbersch.lesien deutsch bleibt!
Die Preußenwahlen.
Am Sonntag, den 20. Februar, fanden in Preußen die Wahlen für den Landtag statt. Bis zur Stunde liegt das Gesamtergebnis noch nicht vor, ein abschließendes Urteil ist daher noch nicht möglich. Doch läßt sich jetzt schon so viel erkennen, daß, ,yie auch erwartet wurde, die beiden äußersten Parteien zur Rechten und zur Linken, die Deutschnationale Volk spartet und die Kommunisten, einen starken Stimmenzuwachs gegenüber der letzten Reichstagswahl zu verzeichnen haben. Sehr schlecht haben die Unabhängigen abgeschnitten, deren Wähler zum großen Teil zu den Kommunisten abgeschwenkt, zum Teil aber auch zu der Sozialdemokratie übergegaugen sind und deren Verluste wohl ausgeglichen haben, sodaß die Sozialdemokraten in alter Stärke, jedenfalls aber ohne bedeutendere Verminderung in den Landtag zurückkehren dürften. DaS Zentrum hat wieder seinen alten Besitzstand behauptet, in Berlin sogar gegenüber der letzten Reichstagswahl an Stimmen Mgenommen. Die Deutsche Volks Partei scheint im allgemeinen zugunsten der Deutschnationalen Einbuße erlitten zu haben, von den bürgerlichen Parteien trägt den größten Verlust verhältnismäßig die Demokratie, deren Stimmenausfatl wenigstens in einzelnen Bezirken ebenfalls den Deutschnationalen und der neu aus den Plan getretenen Wirtschaftspartei, einer bürgerlichen nationalen Vereinigung ohne eigentlichen Parteicharakter, zugute gekommen zu sein scheint.
In Berlin sind die Wahlen ohne Störungen verlaufen; in manchen Bezirken war kaum zu bemerken, daß Wahltag sei. Die Wahlbeteiligung war auffallend gering. Nach den bis jetzt vorliegenden Nachrichten haben nur 65 Prozent der eingeschriebenen Wähler von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht gegen 75 Prozent bei der letzten Wahl zur Landesversammlung 1919. Gewählt sind 4 Deutschnationale, darunter der Führer der Partei, Staatsminister a. D. Hergt, 3 Deutsche Volkspartei, 1 Demokrat (Staatsminister Fischbeck), 1 Wirtschaftspartei (Tapeziermeister Franz Holzhammer), 0 Zentrum, 5 So- ßlaldemokraten, 4 Unabhängige, 2 Kommunisten. Vorläufig wurden Stimmen gewählt:
Deutschnationale Deutsche VolkSpartei Demokraten Wirtschaftspartei Zentrum
ch Sozialdemokraten Unabhängige Kommunisten In Hohenzollern
Stimmen: Hechingen:
Vvlkspartei 30, Zentrum
168911 12150b 67 010 - 47 217
87 990 M9840 197 315 111654
sielen in den Wahlbezirken Deutichnat. 279, Deutsche 5302, Demokr. P. 1081, So-
«ialdem. 747, Unabh. 9, Kommunisten 26, Christl. Volksp. S; Haigerloch D.N. 17, T.V. 31, Ztr. 3756, Dem. 274, Soz. 213, Ko. 10, Ehr. V. 1; Sigmarin gen: D. N., 509, D. V. 58, Ztr. 7984. Dem. 470, Soz. 816, U. 2, Ko. 41; G a m m e r ti n g en: D. N. 78. Dem. 247, Ztr. 5078, S. 279.
^ Königsberg, 21. Febr. In Ostpreußen fanden gern drei bzw. vier Wahlen statt. In den Städten wurde lim Reichstag, zum Landtag und zum Provin- fiiakliandtag, auf dem Lande außerdem noch zu en Kreistagen gewählt. Die Re chtsparteien ftnd die Kommunisten haben namentlich in den Dltädten einen erheblichen Stimmenzuwachs zu verzeich- *«n.
Neues vom Tage.
Der französische Werbet» ienst.
Paris, 21. Febr. Der während des K iegs eingerichtete oder eriveiterte französische „Werbedienst im Ausland" soll von nun ab beibehalten werden. Zum Oberkommissar für französische Ausbreitung wurde Daniel ernannt. (Der „Werbedienst", der mit North- cliffes Lügenpresse zusammenarbeitete, hat an Verhetzung, Verdrehung und Spionage während des Kriegs das denkbar Größte geleistet. Und Deutschland stand der Lügenarbeit gegenüber vollständig wehrlos und tatenlos da.) Unabänderlich.
Paris, 21. Febr. Der „Matin" meldet: Am Samstag vormittag fand vor der Abreise Briands ein Ministerrat statt. Es wurde beschlossen, daß das Pariser Abkommen in seiner Gesamtheit unabänderlich sei. Nur über die Ausführung soll in London verhandelt werden und darüber, was etwa an die Stelle der Ausfuhrsteuer treten könnte, falls auf diese verzichtet werden sollte. Die Entschädigungsrechnnngen.
Paris, 21. Febr. Der Sonderberichterstatter deS „Matin" meldet heute aus London die Beträge, die die einzelnen Staaten der Wiederherstellungskommission als die Höhe ihrer Schäden angegeben haben. Frankreich verlangt, wie bereits berichtet, 218542000000 Papiersranken, England 2541502534 Pfund Sterling, sowie 7587 832 086 Franken, Italien 33 Milliarden Lire, 37 Milliarden Franken und 128 Millionen Pfund, Posen 23 Milliarden Goldfranken, Rumänien 31 Milliarden Goldfranken, Brasilien schätzt seine Schiffsverluste auf 1189 000 000 Pfund Sterling, Belgien bringt eiüe Rechnung vor von 34 Milliarden belgischer Franken und 2chz Milliarden französischer Franken. Für die Familien verlangt England - im Ganzen ungefähr 8 Milliarden Goldmark. Außerdem tverden die Rechnungen von Portugal, der Tschechoslowakei, Japan und Rumänien, die noch Nachkommen, auf etwa 5 Milliarden Goldfranken veranschlagt. Der „Matin" schreibt, daß die ganze Abschätzung einen,ziemlich planlosen Eindruck macht.
Die richtige Antwort.
London, 21. Febr. Die Verbündeten hatten Argentinien ersucht, die Einfuhr von Kriegsmaterial auS Deutschland zu verbieten und zu verhindern, da nach dem dem Friedensvertrag das Material an die Verbündeten abzuliefern sei. Die argentinische Regierung gab die Antwort, sie sei am Krieg nicht beteiligt gewesen und habe mit dem Friedensvertrag nichts zu tun, sie habe daher auch keine Verpflichtungen gegen die Verbündeten.
Hughes Staatssekretär.
Reuhork, 21. Febr. Der Richter am BundeSgericht, Hughes (spr. Juhß), wurde von Präsident Hardinz zum Staatssekretär (Ministerpräsidenten) ernannt. Hughes war vor vier Jahren republikanischer Gegenkandidat gegen den Demokraten.
Lokales.
— Prägkttg von Reichsmünzen. Im Januar 1921 sind aus Eisen für 633 930 Mark Fünspsennigstücke, auS Zink für 8329 493 Mark Zehnpfennigstücke und auS Aluminium für 13538 252 Mark Fünfzigpfennigstücke geprägt worden.
— Briefe nach Liechtenstein. Der Postdienst im Fürstentum Liechtenstein wird nicht mehr von der österreichischen, sondern von der schweizerischen Postverwaltung wahrgenommen. Bri Sendungen nach Liechtenstein sind demnach künftig, wie in die Schweiz, nach den Weltpost vereinssätzen frei zu machen.
— Steuerfreie Auszahlung von Staatsschuld« hnchzinsen. Von zuständiger Seite wird mitgeteilt: Nach dem Kapitalertragssteuergesetz vom,29. März 1920 sind u. a. die Sparkassen, die reichsgesetzlichen Kranken-, Unfall-, Invaliden-, Hinterbliebenen- und Angestelltenversicherungskassen, die Universitäten, die Hochschulen und ähnliche Anstalten sowie Stiftungen unter gewissen Voraussetzungen für ihre Schuldbuchzinsen steuerfrei. Da jedoch die Vorbereitung der zahlenreichen auf jeden Termin fallenden Zinszahlungen stets längere Zeit er
fordert, können Anträge auf abzugslose Auszah- lung nur dann schon bei der nächstfolgenden Zinszahlung berücksichtigt werden, wenn der Gläubiger die Bescheinigung des zuständigen Finanzamts spätestens einen Monat vor dem Fälligkeitstag der Staatsschuldenkasse vor- lcgt.
— Fälschung von Einkommensteuermarken. Der
Vertrieb der Einkommensteuermarken zu 25 Mark ist mit sofortiger Wirkung eingestellt worden, da bekannt gekannt geworden ist, daß täuschend nach gebildete Falsch stücke in beträchtlicher Zahl in den Verkehr gebracht worden sind. Die in den Händen der Benutzer ge- findlichen echten Steuermarken zu 25 Mark behalten bis zum 28. Februar Gültigkeit, soweit sie bis zu diesem Tage in die Steuerkarten eingeklebt und entwertet sind. Nach dem 28. Februar entwertete Steuermarken zu 25 Mark werde» nicht mehr an Zahlungsstatt ange- nommen. Die nicht verwendeten echten Marken zu 25 Mark können in der Zeit vom 1. bis zum 31. März gegen Steuermarken anderer Werte — nicht in bar — an den Postschaltern zum vollen Nennwert umgetauscht werden.
— Der Abtransport der russischen Kriegsge» fangenen in. ihre Heimat steht unmittelbar vor dem Abschluß. DaS Nichteintreffen in den Lagern bis zum 15. M ärz gilt als Verzicht aus die kostenfreie Heimbeförderung; alle Arbeitgeber, die Russen beherbergen oder beschäftigen, werden aufgefordert, ihnen den bevorstehenden Abtransport bekanntzugeben.
— Zur Warnung. Den Besitzern von Karbid als Bcleuchtungsmittel sei mitgeteilt, daß die Karbidrückstande nicht in den Abort geworfen werden dürfen, da die- unabsehbare Folgen nach sich ziehen kann. In einem Hause in LudwigShasen a. Rh. wurden von unbekannter Seite Karbidrückstände in ein Klosett geschüttet. ES entstand eine Explosion, die drei Stockwerke hindurch die Grubenrohre zusammenriß. Ganz abgesehen davon, welch hohe Kosten eine derartige Reparatur erfordert, ist eS nur einem Zufall zu verdanken, daß Menschen nicht zu Schaden kamen.
— Die Krise in der Schuhindustrie. Die seit langer Zeit in der Schuhindustrie anhaltende ungünstige Lage durch Arbeitslosigkeit und ungünstige Absatzmöglichkeiten hat sich auch in letzter Zeit wenig gebessert, da der neuerliche Preisrückgang am Häutemarkt den Einkauf von Leder aller Art nur unter gewisser Zurückhaltung gestattet und dadurch wieder die Beschäftigung und Anfertigung neuer Schnhwaren in Frage stellt.
' — Tierseuchenstnnd. Nach dem amtlichen BeriG der Tierärzte hat die Maul- und Klauenseuche in Württemberg in der ersten Hälfte des Monats Februar weiteren starken Rückgang erfahren. Verseucht sind noch 60 Oberämter mit 261 Gemeinden und rund 2000 Gehöften, am 31. Januar waren eS noch 371 Gemeinden mit 3371 Gehöften. Am stärksten betroffen ist noch der Neckar- und Donaukreis. Die Schweineseuche und Schweinepest herrscht in NI Gemeinden mit 62 Gehöften. - ^
. Spiel und Sport.
Um de» stiddeutüchen FußballpoLal.
Die Ergebnisse in der ersten Runde waren am 20. Februar it» Kreis Württemberg folgende: Sportverein Stuttgarter Kicker»
— Blaue Elf Stuttgart 7:1: Stuttgarter Turn- und Sportfreunde — Sportklub Halt 5:0: Verein für Bewegungsspiele Stuttgart —Adler tzeilbrdnn 6:0: Verein für Leibesübungen
— Germania Stuttgart 3:0: Turnerbund Untertürkhetm — Pfeil Eaisbura 1:2: Fußballverein Zuffenhausen — Sportverein Feuerbach 98 2:1 (!>: Turnverein Zuffenhausen — Südd. Fußballklub 0:3: Verein für Bewegungsspiele Ludwiqsburg — Sportvereinigung Stuttgart-Prag 1:0: Verein für Rasenspiel« Heil- bronn — Sportvereinigung Stuttgart 2:0: Sportverein Neckarsulm — Fußballvcrein Schwaben Stuttgart 2:3: NormaniaGmünd
— Splelvereinigung Cannstatt 4:3 (!): Turn- und Sportverein Eßlingen— F.V. ^ Mettingen 2:1: Sportverein Göppingen- Turnverein Ulm 2:1: Fußballverein Geislingen — Turnerbund Ulm 3:2: Ulmer Fußballverein S4 —Verein für Bewegungsspiele Friedrichshafen 6:0.
Für die zweite Runde, die am S. März zum Aurtrag kommt, haben sich die Sieger der ersten Runde, sowie der „Stuttgarter Sportklub 1800", dem dar Freilos zugefallen war, qualifiziert.
FrsundffiRstsspiel« in Süddcutschkand.
Stuttgarter Sportklub 1900 —I.F. C. Freidurg 1:2; 1. 9. C. Piorztzeim— Pfalz Ludwigshafen 3:1:, Sportverein Waldhof-Mannheim — T. V. Augsburg 6:3: Sportverein Waldbotz
Unter Gonneng Uten.
Mn südlicher Roman zu Wasser und zu Land«.
Kon Erich Friesen.
7) (Nachdruck verboten.)
An akk dies denkt Gerda jetzt, an Bord des „Bismarck'. nur selten.
Tis goldene Gegenwart nimmt sic völlig gefangen.
Daß als leuchtendster Punkt in dies:: goldenen Gegenwar ein Paar dunkler Männeraugen funkelt, daß Gerda jeden Morgen mit einem unbestimmten Glücksempfinden erwacht — darüber ist sie sich selbst noch nicht klar.
Arme Gerda!
3 .
Gegen zehn Uhr abends . . .
In feenhaftem Glanz« erstrahlt das Promenadendeck des „Bismarck".
Aus bunten Farbenarrangemcnts glühen grellfarbig« Lawpftms. Taghell erschimmert di« bengalisch« Beleuchtung.
Soeben arrangieren sich die Paare bei de- -fmun- ternden Weisen einer Polonaise.
Ww' ytende Schultern und Arme. Funkelnd«, s . Augen. Glitzernde Diamanten. Ein Hin-
- Herbewegen edelstetngeschmückter Fächer, ein Neigen and Wiegen, ein Lächeln und Flüstern — übcrschäu- mende Lebensfreude, frohe Jugendlust.
All diese strahlende Schönheit beachtet Sir Reginald Carlton nicht. Ungeduldig irrt sein Blick an den einzelnen Paaren vorbei.
Da legt sich eine feine, juwekengeschmäckte Hand aus seinen Arm
Er blickt herum und blickt in Olivias erregles Antlitz
„So »« Sinnen verloren, lieber Freund?*
Hasti, streicht ec sich di« «ttz»N. Hym ist. als
müßten ihm die brennenden Augen der jungen Amerikanerin die Gedanken vom Gesicht ablesen.
„Wollen Sie nicht tanzen, Sir Reginald?"
„Nein. Ti: Hitze ist unerträglich."
Sie schweigt und preßt die zarten Elfenveinstäbo ihres Fächers so fest aneinander, daß sie zerbrechen.
„Ich will Ihnen sagen, woran Sie denken —" flüstert sie erregt — „an die kleine Deutsche!"
Sir Reginald runzelt die Stirn.
„Was könnte es Sie kümmern, Miß Roberts, wo meine Gedanken weilen?"
Um ihre Lippen zuckt es. Nur mit Aufbietung all ihrer Kraft beherrscht sie sich.
„Gefällt Ihnen die kleine Alwing sehr?"
Befremdet von dem feindseligen Ton erwidert »r rasch: „Sie scheint mir sehr anmutig."
„Finden Sie sie schön?"
„Nicht gerade schön, aber "
„Schöner als mich?"
Ein Lächeln stiehlr sich über sein« männlichen Züg« bei dieser direkten Frage.
„Sie sind schön, Miß Roberts — «in« volkerblüht« Rose voll berauschenden Duftes!"
„Und Gerda Alwing —"
ist eine geschlossene Knospe, auf wekcher noch der Tau der Unberührtheit liegt."
„Soll das eine Schmeichelet für mich sein oder "
„Es ist die Wahrheit, nicht mehr und nicht weniger."
Mit einer herrischen Bewegung nimmt sie seinen Arm und zwingt ihn so, ein paar Schritte mit ihr zurückzutreten
„Wissen Sie, warum Gerda Alwing noch nicht sichtbar ist?" raunt sie ihm mit bebender Stimm« zu.
Er schüttelt den Kopf.
„Sie sitzt in ihrer Kabine und schreibt Liebesbrief«."
^Ittedesvrtes«?"
Vlitzt« fühlt, wt« Mr «km zuckt.
„Liebesbriefe?" wiederholt er erregt. „An wen?"
„Vermutlich an ihren Bräutigam!"
Dir Reginald bleibt stehen. Er ist sehr.blaß gewordeS.
„Fräulein Alwing ist — verlobt?"
„Man raunt es sich wenigstens zu."
„Mit wem?"
„Ja, mein Freund —" lächelnd zuckt sie mit de« Schultern — „allwissend bin auch ich nicht. Da müs(rn Sie die Kleine schon selber fragen! . . . Und nun kommen Sie! Keine Grillen sangen! Immer tanzen und lustig sein im Leben — das ist die Hauptsache!"
Mit forciertem Lachen rafft sie die lange Schleppe ihres grünschillernden Atlasgewandes zusammen und läßt sick von Sir Reginald zurückgeleiten in das bunt« Tanzgewühl.
Sie ist wieder ganz sie selbst — die glänzende, lebenslustige, stolze Weltdame/ die über alles lacht und spottet!
Doch der Pfeil sitzt.
Ohne daß Olivia eine Ahnung davon hat, wie nab« sie mit ihrer Behauptung der Wahrheit kommt, nur in dem Bestreben, den Mann, den ihr Herz liebt mit all seinen Fasern, von der Nebenbuhlerin zu entfernen --- hat sie das Märchen von Gerdas Verlobung ersonnen
Nur, daß die Wirkung eine ganz andere ist, als sie beabsichtigte.
Ndch mehr als vorher beschäftigten sich Sir Reginalds Gedanken mit der kleinen, goldlockigen Deutschen, und er sehnt ein Alleinsein mit ihr herbei, um zu sondieren, oder, wenn nötig, direkt die Frage an sie -n stellen, die sein Herz so mächtig bewegt.
Doch dieser ersehnte Augenblick will nicht kommen.
Mit schlangengleicher Klugheit weiß es Olivia stet» so einzurichten, daß sie in Gerdas Nähe weilt/ sobald Reginalds hohe Gestalt auftaucht.
Sie müht sich, in Gerdas Gesellschaft liebenswürdig ru sein, sie heuchelt ihr Freundschaft vor — nur um - th»«l Plan besser zur Ausführung bringen zu können-
(Fortsetzung folgt.)