Genehmigung deS Demobllimichimgsaus mull s. Tic Genehmigung muß er eigen, wenn durch den zuständige,, Arbeitsnachweis des Orts dem Arbeitgeber nicht eine gleichwertige Arbeitskraft vermittelt werden kann. Ob die Arbeitskraft gleichwertig ist, entscheidet der Temobil- machungsausschuß endgültig. Ter Reichsverkehrsmini ster teilte mit, daß die Tarisbestiiumungen über A r b.e i- terrückfahrkarten in nächster Zeit grundsätzliche Aenderungen erfahren werden. Tie Karten sollten künftig der Regel nach auf Entfernungen von 2l—lOo Kilometer, in AuSnahmefällen mit Genehmigung der zuständigen Eisenbahndirektion auf Entwirrungen bis 250 Kilometer, ausgegeben werden und zwar an alle gegen Gehall oder Lohn beschäftigte-Personen. Der Preis der Arbeiterrückfahrkarten auf den Kilometer der Fährt werde zugleich auf die Hälfte des Einheitssätze- 4. Klasse festgesetzt. Tie Aenderungen würden möglichst schnell in Kraft gesetzt.
Endlich eine Einigung.
Berlin, 18. Jan. Der „Vorwä-.tS" erfährt, daß die verschiedenen Cisenbahnerverbände nnt dem lebten Abkommen über die Teurungszulagen sich zuf.ieden geben und auf den Streik vernichten werden, der unter den gegenwärtigen Verhältnissen gefahrdrol-eud wäre.
Verräter;
Heidelberg, 18. Jan. hier wurde ein Sch.einer aus Frankfurt a. M. verhaftet, der der Werbeta.igk.it für dre Fremdenlegion üüersühft iverden konnte. Ein zweiter Werber, ein Koch ans dem Elsaß, der Werbegelder in Höhe von 35 000 Mk. bei sich führte, wurde gftichsall. festgenommen.
Deutsche Lehrer für Niederländisch-Jndien.
Amsterdam, 16. Jan. Die Regierung in Nieder- ländisch-Jndien beabsichtigt, 200 deutsche Lehrer in Indien anzustellen, die vorher in Holland sechs Monate in der Holländischen Sprache unterrichtet werden sollen.
Einfuhrbrschränl'rngen der Schweiz.
Basel, 18. Jan. Wie die „Baseler Nachr." melden, Wird der Bundesrat bei der Bundesversammlung die Ermächtigung nachsuchen, für bestimmte Fälle zum Schutz der schweizerischen Erzeugung Einfuhrbeschränkungen zu erlassen. (Es handelt sich vor allem um Schmuckwa'. u. Möbel und Druckpapier.)
Die deutschen Verbindlichkeiten im Ausland.
Berlin» 18. Jan. Auf die Frage der alliierten Mächte, wie hoch ungefähr der Betrag des deutschen Papiergeldes im Ausland und die Höhe der vom Ausland Deutschland gewährten Kredite zu schätzen sei, wird deutscherseits geantwortet, nach Schätzungen seien die Summen des im Ausland befindlichen deutschen Papiergelds und der Kredite aus mindesten? 70 Milliarden Mark anzunehmen, ohne die in amerikanischem Eigentum befindlichen Wertpapiere deutscher Herkunft, die aus wenigstens 25 Milliarden Mark zu schätzen sind. Von den 70 Milliarden entfällt die kleinere Hälfte auf Papiergeld, der größere Teil auf Kredite, die das Ausland Deutschland gewährt hat.
Die englische Stellungnahme auf der Pariser Konferenz.
London, 18. Jan. Reuter eriäh t von maßgebender Seite zu der bevorstehenden Pariser Konferenz, die britische Ansicht gehe dahin, daß eine Einigung in der Entwaffnung wakftscheinlich bald gesunden werde. Mit Bezug aus die Wiederherstellung fei man der Ansicht, daß sich nichts Endgültiges ergeben könne, bevor weitere Nachrichten aus Deutschland voftiegen. In der Entschädigungsanglegenbeit sei die Frag- nicht nur. was di? Verbündeten wollen, sondern was sie bekommen können. Griechenland gegenübe- we-Be Großbritannien große Zurü "hallu"g üben Jedoch auch hier seien die enallschen Bevollmächtigt n zu weitesten Erörterungen bereit.
Ge"f,'18. Jan. Ti- finnisch- N-ai--"na H-t dem Völkerbundssekreta rat wita?»eill. d-ß der finni'che Ttaats«
Ein Frühlingstraum.
E'ne Erzählung aus dem Leben von Fr. Lehne.
KL. Fortsetzung. (Nachdruck vrrto en.)
Tie Hausfrau öffnete ihm selbst.
„Ach, Sie sind's, Doktor? Gehen Sie nur immer ins Wohnzimmer; ich komme sofort, muß schnell noch mal in die Küche. Sie sind jedenfalls meinem Mann begegnet." Und ohne Antwort abzuwartcn, eilte sie schon davon. Er fo'gte ihrem Wunsche — war er doch ein sehr guter Bekannter des Hauses. — Bei seinem Eintritt sprang eine schlanke, in Schwarz gekleidete Frauengestalt von dem Tivan auf, aus dem se ge e->en.
„Verzeihen Sie, Schwester, wenn ich gewußt hätte — ich störte Sie — ich —" entschuldigte er sich.
„O nein, Herr Tvllor," entgegnete die Aneeredete, während eine lichte Röte über ihr lilienweißes Gesicht flog. Sie strich sich das dicke, go db.onde Haar zurecht, das durch das Liegen etwas aus seiner Ordnung gekommen war. Liebevoll ruhten seine dunklen Augen auf ihrem süßen Antlitz.
..Sie sehen so blaß und angeansfen aus, liebe, liebe N Wester," sagte er herzlich. „Sie haben sich auch zuviel zug.'mutet, die drei kranken Kinder zu pflegen — das hätten Sie nicht tun sollen!"
„Wer denn, Herr Doktor? Dazu bin ich ja da; es ist doch mein Benif, und es galt, die s gesund zu machen — da ist nichts zu viel," entgegnete sie mit einem Aufleuchten ihrer wundervollen, dunkelblau.n Augen. „Außerdem habe ich gestern den ganzen Tag geschlafen, ebenso die Nacks ^'-nd >rck — da bin ich also vollständig erquickt und wieder hergefte'.lt."
„So recht glaube ich Ihnen das niM, und doch, Schwester Kvnsuelo, habe ich ein Anliegen, eine herzliche Bitte wegen eines Kranken an Sie!"
„Und was liegt vor, Herr Doktor?" fragte sie freundlich.
„Tal kleine Söhchen eines guten Bek willen von mir hat eine schwöre Lungenentzündung, und die Mutter
rat kür die B.kämp'ung des TvphuS in Osteuropa eine Summe von 85 OM Goldsrank n bewilligt habe.
Die Kämpfe in Irland.
Dublin, 18. Jan. In Irland geht der Kleinkampf weiter. Gestern wurde das Polizeigebäude in Cork von einer starken Schar Sinn Feiner mit Gewehren und Bomben angegriffen. Die Angreifer zogen sich zurück, als die Polizei Verstärkungen erhielt.
Die Haussuchungen und die Absperrung einzelner' Stadtbezirke durch Militär dauern fort.
Demnächst soll unter dem Vorsitz des Bürgermeisters von Dublin De Valera und anderer bekannter Persönlichkeiten ein Bund des Weißen Kreuzes gegründet werden. um Unterstützungen für die durch die Verfolgungen in Irland Heimge'uchten zu sammeln. *
London, 18. Jan. Reuter meldet: In London wurden 6 Personen, von denen eine, wie man vernimmt, ver Führer der Sinn-Feiner-Bewegnng in England ist, im Zusammenhang mit dem Versuch, Petroleulager in Brand zu stecken, von Geheimpolizisten verhaftet. Eine Unmenge von Schriften wurde beschlagnahmt.
Keine Angriffsabsichten der Bolschewisten?
London» 18. Jan. „Wirleß Preß" zufolge erklärte die russische Räteregieruug drahtlos, alle Gerüchte be- i treffend bevor st ehende Angriffe Sowjetruß- jl-^ndsauf Deutschland beruhten aus Unwahrheit. 1 Die Räteregierung betrachte die HerstcllunH friedlicher Be- ; Setzungen zu ihrem Nachbar als wichtigste Aufgaabe.
Schlechte Finanzlage und Abrüstung in Indien.
London, 18. Jan. Reuter meldet aus Delhi den den Beschluß der Regierung, ungefähr 12 Reiter- und etwa 30 Infanterie-Regimenter zu demobilisieren. Es wird ferner in Aussicht gestellt daß auch die briti- - scheu Streitkräfte in Indien herabgesetzt werden sollen. Die indische Negierung trifft Maßnahmen, um den großen Fehlbetrag im ReichshauShalt zu decken, der infolge des Sinken- der Valuta und der allgemeinen Handelspreise unvermeidlich ist.
Die Anstände in Oberschlesien.
Benthe.«, 18. Jan. In Karlswegen bei Pik letal drangen sechs polnische Räuber in die Wohnung tes Fleischermeisters Kasinski ein. Mit Handg-anaten und Armeepistolen richteten sie in der Wohnung große Verwüstungen an. Kasinski wurde erschossen. Ein Beamter der Mstimmungspolizei, der mit anderen Beamten zu Hilfe geeilt war, wurde gleichfalls erschossen, des ^ weiteren drei Zivilpersonen, ferner eine Frau, Mutter von sechs Kindern. Drei Zivilisten wurden lebensgefährlich verletzt. — In Po ko schwitz hat-eine Polen- ; bande den Gastwirtssohn Lach verschleppt und zu Tode iniß handelt.
Was geht in Polen vor?
Warschau, 18. Jan. Der „Brooglad Wieczorny" will wiss«^^r Posen und Pomerellen (polnisch Ost- und eine Erhebung gegen die Regierung in WarsDDWorbereitet. (Diese Nachricht soll wohl die Ansammlung der polnischen Divisionen an der ostpreußischen Grenze bemänteln?)
Kein Mißbrauch deS Streiks.
London, 18. Jan. Laut „Morningpost" erklärte der englische Arbeiterführer ClyneS in einer in der Handelskammer in Manchester gehaltenen Rede, in allen sich selbst regierenden Staaten seien die Arbeiter zu bisher ungeahnter industrieller und politischer Macht gelangt. Die Arbeiter könnten jedoch nicht, wie andere Klassen, in den Fehler verfallen, ihre Macht zu mißbrauchen. Die Arbeiterschaft würde einen großen Fehler begehen, wenn sie sich zu sehr aus die Macht des Streiks verließe.
Sie MiLliarderrleist'nigs'! Te'.'tfchlands.
Berlin, 18. Jan. Tie R ichsreaierung wird der Wie- derherstellunqskomnm'sion eine genaue Ausstellung über dft bisherigen Leistungen Deutschlands, soweit sie nach dem Venailler Be trag und anbe-en Ab
machungen zur Anrechnung kommen müssen, zugehen lassen. Die Uebersicht ordnet die Leistungen nach drei Gruppen. In den ersten beiden Grnvpen sind für die Lieferung von Eisenbahnmaterial, für die Auslieferung der Handelsflotte, der Ueberseekabel, von landwi ll'chafllickcn Maschinen, Farbstoffen und chemischen Arneimitteln, ferner für Tierlieserungen aller Art rund 1814 Milliarden Goldmark nach dem von gegnerischer Seite aufgestellten Umrechnungskurs in Ansatz gebracht. Weitere Mil- lkardenziffern beziehen sich ans die Leistungen für die Besatzungstruppen und ähnliche Ausgaben, die bei der Leistung der ersten 20 Milliarden vertragsmäßig aus die Wiede- herstellimgsteistung ungerechnet werden können. In Anrechnung gebracht sind u. a. sechs Eoenbahub licken über den Rhein, die früher nickt zum Elsaß gehörten, aber mit -cka-treten werden mußten. „M. N. N."
Stuttgart, 18. Jan. (Gegen vie Landes- milchzentrale.) Die Gewerbe- und Lebeusmittelab- teilung des Gemeinderats nahm Stellung gegen die Errichtung einer Landesmilchzentrale bei Beimerstetten. Die Einrichtung wird nicht als die geeignete Maßnahme angesehen, die unter allen Umständen Gewähr dafür bietet, daß dadurch eine Verbesserung der Milchversorgung herbeigeführt wird. Cs wurde gewünscht, daß daS Uebel an der Quelle der Milcherzeugung und Milcher- sasiung durch Anlage kleiner Zentralen, durch Ausbau und' Verbesserung der Kühl- und Spülanlagen, durch Verbesserung des Transports usw. bekämpft wird.
Eßlingen, 18. Jan. (Stadt. Haushalt.) Der Voranschlag der hiesigen Stadt sieht in Einnahmen und Ausgaben 2l 4 Millionen Mk vor. Die Ausgaben sind gegenüber dem Vorjahr um 6.4 Millionen gestiegen.
Reichcnbach a F. 18. Inn. (Amerikanerspende.) Die Zleschwister Weber in Brooklyn haben der'hiesigen Gemeinde-zu den Kosten des Kriegerdenkmals 5000 Mark zur Verfügung gestellt.
Gmünd, 18. Jan. (Stadt. Haushalt.) Der städt. Haushaltplan für 1920 weist 8932555 Mk. Einnahmen und 12 556 203 Mk. Ausgaben vor, was einen Abmaugel von 3 623 648 Mk. ergibt. Der Schuldenstand der Stadt ist 10 M llionen Ml., dem ein erhebliches Vermögen gegenübersteht.
Aalen, 18. Jan. (Bubenstreich.) In der Nacht guf Montag ivurden zwei Masten der elektrischen Leitung bei Analten,ied von zwei Burschen mrtvill'g um- estürzt, wodurch die Stromzusnhr nach Gmünd unter- rocheu wurde. Die Burschen haben im Arrest Zeit, über ihren Bubenstreich nachzudenken.
Laupheim, 18. Jan. (Der Haserverkaus.) Zu der Anfrage des Abg. S trö b el(BB.) im württ. Landtrg über die Tatsache, daß die Reichsgetreidestetle den Hajer, den sie von den Bauern um 69.7ö Mk. für den Zentner eintreibt, zu 169 Mk. Weiterverkäufen läßt, erklärt das Oberamt Laupheim, daß der Kommunalverband Laupheim es der Reichsgetreidestelle gegenüber ausdrücklich abgelehnt habe, solche Geschäfte zu machen. Die Fuhrhalter des Bezirks hatten bisher dem Kommunalverband 70 Mark für den Zentner zn bezahlen.
Stu' gl-ixt. 18. Jan. (Reich SgründungSfei ern.) Die Studentenschaft der Technischen Hochschuh beging den Gedenktag der Reichsgründnng mit eine« Festakt im Festsaal der Liederhalle. Die Verbindungen und Korporationen waren in studentischem Wichs vollzählig versammelt. Rektor und Senat der Hochschule zogen mit dem Universitätsbanner in den Saal. Der Akademische Liederkranz eröllnete die Feier mit einem vaterländischen Lied. Der Rektor der Hochschule, Professor Dr. Gutbier, hielt die Festrede über di« wissenschaftliche und kulturelle Bedeutung wissenschaftlicher Forschung. Begeistert wurde das Deutschlandlied gesungen. Der Vorsitzende de? Akademischen.Studentenausschusses, sind. Schaber, schilderte die Ziele der deutschen Studenten beim Vlleberaillbaii des Vaterlands. Das Lied
ist vo'lständ'g un'ähig ?nm Pflegen. Ich Hab' d.n Junten so lieb — er ist ein bildschönes kluges Kind,' seines Vaters Abgott! In dem Hause bin ich daS erste Mal als Arzt tätig, und mir wäre es schreck'ich, wenn ich ihn nicht durchbrächte. Er ist sehr zart!"
„Was in meinen Kräften steht, Sie zu unterstützen, will ich gern tun," sagte sie einfach und streckte ihm die Hand en gegen, die er mit festem Truck umschloß. Mit warmem Blick sah er ihr in die Augen.
„Sie sind ein Engel und wirklich ein Trost, Schwester Uonsnew — Ihr Name ist so recht Sie se.bst. Nun habe ich wieder Vertrauen und Mut."
„Was wollen Sie, .Herr Doktor! Es ist ja meine Pflicht, den Kranken beizustehen! — Wann werde ich erwartet."
„Am liebsten so bald wie mögllch! Geht es schon nachmittag, ja? Tann können wir nach der Sprechstunde zusammen hingehen."
Frau Dollar Hamann kam jetzt herein.
„Verzeihen Sie, Dollorchcn, daß ich Sie warten ließ, Aber die dumme Gans, die Line, Sie wissen, die neue „Persekte", hat die größten Dummheiten mit dem Essen angerichtet. Das ist eine Not mit den Mädchen! — Na also, was gibt's denn? Haben wohl mal wieder ein Anliegen an Muttern?"
„Nein, diesmal nicht, verehrte Frau," lachte er, „mein Anliegen galt der Schwester!"
„So? Das ist ja recht niedlich! Will ihr denn niemand wenigstens ein paar Tage mal Ruhe gönnen? Ich verbiete es ganz entschieden; Sie kommen noch ganz Drunter, liebe Konsutlo! Nein, ich dulde es nicht, daß Sie sich schon wieder anstrengen! — Suchen Sie sich jemand anders, lieber Kornelius," ereiferte sich die kleine rundliche Frau. '
„Das geht nicht mehr, Frau Doktorchen," sagte die Schwester mit ihrem sanften Lächeln, „ich habe Herrn D*. Kornelius meine Unterstützung versprochen, und mein
Versprechen nehme ich nicht zurück; das halte ich unter allen Umständen! Denken Sie, es gilt trostlosen Eltern das Einzige zu erhalten, da wäre es doch Sünde, wenn ich „nein" sagte!"
„So, wer sind denn diese Eltern?" fragte Frau Hamann etwas mißtrauisch, „kann die Frau ihr Kind nicht selber Pflegen — muß es denn gerade immer unser« Konsuelo sein? Doktor, das ist nicht recht von Ihnen; Sie sind wenig rücksichtsvoll gegen uns! Aber Sie wissen genau, daß sie nichts abschlägt, daß ihr nichts zu schwer ist! Gehen Sie doch nach dem Krankenhause! Mein Mann wird auch tüchtig schelten!"
„Nein, im Gegenteil, er ist vollständig einverstanden! Machen auch Sie eine Ausnahme! bitte, liebster Tantchen! "
„Na, ja denn — aber sagen Sie endlich, wessen Kind so krank ist, für wen Sie so plaidieren. Ich habe doch auch für Ihre Praxis Interesse, Kleiner!"
„Ter kleine Sohn vom Hauptmann Wolfsburg ist an einer schweren Lungenentzündung erkrankt —"
Klirrend fiel eine mit Blumen gefüllte Vase, die in dem Fenster stand, an welchem die Schwester saß, zu Boden, während diese selbst bleich bis in die Lchpen geworden war und wie ohnmächtig im Stuhle lag. Erschreckt sprang da Frau Hamann auf.
„Was ist Ihnen, Liebste?-Sehen Cie, Doktor,
daß ich rech! hatte! Sie ist noch so schwach, daß ihr unmöglich von neuem eine anstrengende Pflege zugemutet werden kann!"
„Das sehe ich jetzt auch ein," entgegnete er kleinlaut, „wenn es nicht gerade dieser Patient geivesen wäre, würde ich mit jenem Verlangen gar nicht gekommen sein!"
Inzwischen halte Mary Winters, denn diese war es, die sich unter jenem Namen verbarg, ihre Fassung wieder bekommen. Um Gotteswillen, nur nicht merken lassen, daß sie die Familie kannte, von der die Rede war.
(Fortsetzung folgt.)