Die Besahungskosten.

London, 11. Jan. Wie der Berichterstatter der Daily News" aus amtlichen Verbandskrersen erfahren haben will, haben die Kosten für die verschiedenen Be- satznngslruppen im Rheinland seit öem Waffenfttllftand betragen: für das amerikanische Heer -Z6Z 474 IrO Dol­lar. 'für das britische .Heer 51900 890 Pfunds-Lter- tina. sür das französische Heer 2 009998060 graues, für das italienische Heer 15 207 717 Lire und für das belgische Heer 314 940 698 belgische Francs. Auster den in Natur^ erfolgten Lieferungen an die Besatzungsheere im Betrag von vielen Milliarde^ Mark hat Deutsch­land bisher folgende Lummen gezahlt: für das amerika­nische Heer 608 Millionen Mark, für das britische Heer 266 Millionen Mark, sür das französische Heer 1427 841 000 Mark, sür das belgische Heer 49185 000 Mark. Der Berichterstatter fügt hinzu, es sei bedauer­lich, daß die Bereinigten Staaten in Brüssel nicht ver­treten seien, wenn die Frage der Besatzungskosteu erörtert werde, denn ein Vergleich zeige, daß die Unkosten des amerikanischen Heers im Verhältnis zu denen des französischen ungeheuer seien. Im übrigen betrügen nach den neuesten Schönungen amtlicher amerikanifcher Persönlichkeiten die Unkosten sür das kleine amerikanische Heer jetzt 80 000 Tot.ars täglich, oder 6 Millionen Mk.

Vorbereitung» für den nächsten Weltkrieg.

Paris, 11. Jan. Der französische Admi al F-our- nier verlangt in einem Artikel imMalin", dass Frankreich sofort zahlreiche Torpedoboote und Tauchbo. te zum Schutz seiner westlichen Flottenstützpunkte am At­lantischen Meer baue, die ein notwendiges Gegengewicht gegen die große englische Flotte sein müssen. In einem Kampf Englands gegen irgend eine andere Seemacht werde es entscheidend fein, welcher Partei Frankreich diese seine Flottenstützpunkte zur Verfügung st lle, die damit zu einer wertvollen Bürgschaft für die franzö­sische Diplomatie würde. DerMatin" bemerkt da­zu, daß Franke, ich in dem Wettstreit'zwischen den Ber­einigten Staaten und England nicht leilnahmloser Zu­schauer bleiben könne.

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Paris, 11. Jan. Eine Anzahl Abgeordneter gab die Absicht kund, den früheren Kriegsminister Lese vre als Kandidaten sür den Posten des Vizepräsidenten der Kammer aufzustcllen.

Der Raub der Nheruschiffe.

Verkitt» 1l. Jan. lieber den Seine sin,ich des amerikani'chen Lcknedsrichlers in der Frage der Nh ein­flotte vom 8. Januar wird amtlich mitgekeilt: Der Schiedsrichter hat entschieden, daß an Frankreich abzutre­ten sind: 1) 250150 Tonn n Kahuraum, 23 761 P'erdc- krä'te Schlepper, 2t die Einrichtungen der Badischen A. G. für R h e i n s ch j f s a h r t und Seetransport, die sie am 21. August 1914 besaß. 3) 76 Prozent der Aktien der Rlcinschissahrtegeicllschait, vorm. Feu- d e l-M a » n h e i m , 4t Schiffsraum und Tebleppkra-t von Fendel wird auf Tonnage und Schleppkrait zu . Pu I 1 in Anrechnung gebracht. Ter Schiedsrichter j ist davon ausg gangen, daß für Eiitschädignngszwecke ? höchstens 14,34 Prozent Kahuraum und 2,2 Prozent , Pserdestä'ke-Schlevpkrait von der Rheinilotte abgegeben l sein werden. Er hat daher für die Berechnung der s Abt, tungen gemäß Artikel 355 des FriBmisvertrags k nur 85,66 Pipi-nt des Kahnraumes und 97,8 Prozent j Pferdestärken Schleppk'ait der deutschen Rhünilotte zu- ^ gründe gelegt: das sind 1888651 Tonnen Kahnraum und 370264 Psirdestärken Schleppt, ait. Sollte wesentlich weniger, zu Entschädigungszwecken abgegeben werden, so wird ein Ansvrncki Frankreichs auf eine entsprechende Erhöhung der bewilligten Tonnage anerkannt. An­dererseits kann die deutsche Regierung eine Herabsetzung i der 76 Prozent Fendel-Aktienbeantragen", wenn sie j «achweist, daß ein geringerer Prozentsatz der Aktien - zur Kontrolle der Gesellschaff durch Frankreich genügen f würde. Bis zum 10. Februar soll eine Einigung

über die Auswahl der Schiffe und die andere« Mdsit- gungen zwischen Deutschland und Frankreich erfolgen. Ändern'alls wird der Schiedsrichter verfügen. Die Ab­lieferung muß voraussichtlich bis zum 10. Mai statt- fiuden.

Tie Wnffenublieferung.

Berlin, 11. Jan. Nach Mitteilung deS Reichskom­missars für die Entmannung, Staatssekretär Dr. Pe­ters, ist das Ergebnis der freiwillig abgelieierteil, an- gekauften, beschlagnahmten und an'emeldeten Weisen nach dem Stand vom 10. Januar: 932 Geschütze. Minen­werfer, Flammenwerfer, 18 037 Maschinengewehre, 1680 Maschinenpistolen, 2 201584 Gewehre und Karabiner, 78 325 Revolver und Pistolen. 85 516 Handgranaten, 35.53 Geschützt ile, 246 357 Maichinengeweh teile, 3129A5 Gewehrteile, 46 241 899 Siück Handseuerwaffen-Mnni- tion. Im Monat D'zember beträgt der Zugang an Maschinengewehren 530, an Gewehren 98143 Stück. Von den angemeldeten Maßen der Selbstschutzorgani- satiouen sind 215 559 Geweh>-e bereits ekngezogen Durckp inchniigen haben bisher in 1086 Städten. Landaemein- den und Gutsbezi ken stattgefunden Das Einzi hm der Waffen der Selbstschutzorganisationen und die Durchsu­chungen werden planmäßig fortgesetzt.

Mainz, 11. Jan. Nach derMainzer BolkSztg." h«c die Reichsregierung das Angebot der französischen Regierung, den Eltern des gelegentlich einer Tanzbelusti- gung in Ingelheim getöteten Mädchens 25 000 Fran­ken zu zahlen,, als ungenügenden Zahlungsersatz ab­gewiesen.

Die 4k Punkte von Brüssel.

London, 11. Jan. Ter Berliner Korrespondent der Tailn News" meldet seinem Blatt die wichtigsten von den 41 Punkten, die in dem der deutschen R'gierung in Brüssel, vorgelegten Fmgebogen enthalten sind. Diese beziehen sich n. a. aus die Paviergeldpolitik der deut­schen Regierung, die Bestenning hervorragender Privat­vermögen, die Ein- und Ausfuhr, Steuern, Staatsein­nahmen und -Ausgaben, die Verwendung der aus Grund des Kohlenabkommens bezablten Gelder, die Zahl der Staatsangestellten, die Kosten des Besatzungsheers, die deutschen Gelder im Ausland, die Arbeitslosenfrage und ihre Ursachen, die sinanzielle Lage der Eisenbahnen und die Kohlenvorräte in Deutschland.

Krieg im Osten.

Paris, 11. Jan. Aus Helsiugfors meldet dieRnß- Union" neue Erfolge des Baueruheeers westlich und nord­westlich von Kiew. Nach der Vernichtung der Roten Garnison von Makarow seien die Bauern nach Nor­den abgezogen, haben die Bahnlinie Koriston-Borodianke abgeschnitten und seien am Castomde, 40 Kilometer nord­westlich von Kiew, marschiert. Zahlreiche weitere Bauern haben sich ans diesem Weg dem Heer angeschlossen. Es verfüge über Geschütze und Maschinengewehre, die von den deutschen Truppen seinerzeit zurückgelassen und seit 1918 von den Bauern versteckt worden seien. Die Stärke des Bauernheers wi.d auf 26 000 Mann geschätzt.

Kundgebung für Pueyrredon.

Buenos-Aires, 11. Jan. Eine gestern veranstal­tete Volksknndgebung billigte die Haltung des Ministers Pueyrredons auf der Völkerbundsversammlung. Plünderungen in Indien.

Allahabttd, 11. Jan. In der Gegend von Reibereli sind ernste Unnihen ausgebrochen. Während der letz­ten 4 Tage haben die Eingeborenen der dortigen Dörfer die Ernten geplündert und die Häuser der Eigentümer besetzt. Gestern versuchte eine sta ke Menschenmenge, dar­unter auch 2000 Eingeborene, da» Haut eines reichen Eigentümers zu stürmen. Die Polizei ze streute die Men­ge und nahm einige Verhaftungen vor.

Württemberg.

Stuttgart, 11. Jan. (5 0 Jayre Zentrum.) Die Zentrumspartei Groß-Stuttgart feiert am 18. Ja­nuar das 50jährige Jubiläum der Deutschen Zentrums- partei im großen Saat des Vinzenzhauses. Als Fest­redner ist der badisckfe Zentrnmssührer, Geistlicher Rat Dr. Schofer m'womien worden.

Stuttgart, 11. Jan. (Unterbringung der Fremden.) In letzter Zeit kmn es öfter vor, daß eine so 'große Zahl auswäniger Gäste zu Tagungen »ach Stuttge. t kam, daß ihre Unterbringung in den ! hiesigen Gasthöfen in geordneter Weise nicht möglich ? war. Um diese Mihstände zu beseitigen, ist beim Frem- . denverkehrs-Ve.band Württemberg-Hohenzollern und beim j Stadlschultheißenamt ein Terminkalender angelegt, der i über alle Bereinsversammlungen und -tagungen Aus­kunft gibt, Vereinen usw., die Versammlungen in Stutt- ! gart veranstalten wollen, bei denen auf größeren Be- ^ such von auswärts zu rechnen ist, ist also zu empfehlen,

^ sich vorher durch Anfrage bei den genannten BureauS zu erkundigen, ob zu der ins Auge gefaßten Zeit etwa i auch andere ähnliche Veranstaltungen sür Stuttgart vor- ^ gemerkt sind. Die Anfrage sollte man keinesfalls unter- lassen, wenn für die Teilnehmer von auswärts ein über ! einen Tag sich erstreckender Aufenthalt in Stuttgart in

> Frage käme.

> Stuttgart, 1 l. Jan. «Der GasPreis.) Die Her­stellung des Koksgases, die von der städtischen GaS- sab'ik zur E gänznng des Sl inkohlengases in umfang-

j reichem Maße au'genommen worden ist, stellt sich zwar ! nicht billiger als die des reinen Steink ch engaseS, trotz­dem soll im Gemeinderat beantragt we den, den Ver- brancherpnis zu ermäßigen, etwa von 1.35 auf 1.20 Mark Es erscheint dies auch durchaus gerechtfertigt, denn das Kohl ngas ist geringer und der Verbrauch daher größer, die Heizung?- und Belenchtungskosten im Privatverb: auch'würden daher tatsächlich noch höher sein, i cus sie bei dem beßeren Gas gewesen sind.

! Stuttgart» 11. Jan. (Vom Tage.) Der Stutt­garter F a k t o r e n v e r ei n konnte am 9. Januar sein 25jähnges Bestehen mit einer wohlgelnngenen Feier im ^ Blumensaal des Eharlot enhofs begehen.

Im vergangenen Herbst kam es auf dem hiesigen Markt zu einer Radauszene, weil der Bauer Johannes Wil­helm aus Bonlanden Obst den Zentner zu 50 Mark feilbot. Tie Polizei zwang Wilhelm, das Obst zum festgesetzten Tagespreis zu verkaufen. Wie vor dem Ge- ^ richt festgestellt wurde, war das seilgebotene Obst minder-

> wertig. Das Wuchergencht verurteilte Wilhelm zu 1500 ! Mark Geldstrafe.

, Ein Bewohner eines Hinterhauses der Lindenspür- ! straße hat am Sonntag nachmittag auf eine Gruppe von 610 Kindern, die im Hof des Vorderhauses spiel- . ten, mit einpr Flinte geschossen. Die Kugel streifte die ' Kleidung eines 14jährigen Knaben und schlug ein Loch ^ in die Hauswand.

Stuttgart, ll. Jan. (Diebstähle in der Ver­wert i! n g s st el l e.) Daß es bei den Verwertung?« st llen für Heeresgut vielfach nicht ganz sauber zngeht, ist eine bekannte Tatsache. Aber nicht immer gelingt ) es, die Langsinger zu erwischen. Bei der ANieder­st v e r w e r t u n g s st e l l e in Fenerbach hat man nun i einmal wieder ein Diebesnest ausnehmen können. Dort ) waren Militärstiefel, Schuhe, sonstige Lederwaren, sogar i Bretter und Kohlen in beträchtlichem Wert gestohlen s und von den Dieben teils selbst verbraucht, teils weiter r verhandelt worden. Die Strafkammer verurteilt, wie die

>Wnrtt. Ztg." mitteilt, wegen dieser Vergehen den sehr oft vorbestraften Fabrikarbeiter Karl Maie'r von

^ Weilimdorf, der in der Altlederstelle als Vorarbeiter beschäftigt war, zu 1 Jahr 6 Monaten, den Hilfsarbei­ter Karl Lehrer von Feuerbach zu 1 Jahr Gefängnis, beide außerdem zu je 3 Jahren Ehrverlust, den Küfer Richard Koppenhöfer von Sanzenbach bei Hall zu 4 Monaten, den Fabrikarbeiter Franz Regcl e von Bietigheim zu 3 Wochen und die geschiedene Arbeiten«

WW»»»WW> II»l!!!

Em FrühLingstraum.

Eine Erzählung aus vem Leben von Fr. Lehne.

60. Fortsetzung. (Nachdruck verto en.)

Gierig heftete sie ihre Angen darauf und konnte sich wi .k- lich nichtvcrhehien, baßMary von ungewvhnstcherSch n- heit war. Also so sorgfält'g hob er alles auf! Sie nahm einen Brief und las; es waren zärtliche Worte, die Mary da geschrieben so ähnlich hatte sie Gab­riele ihre Briefe ja auch abgesaßt! Sie las weiter und ersah daran?, wie innig die beiden miteinander redeten und immer war der Schluß also auf dem Friedhof das versprochene Wiedersehen! Und die­ser Brief hier über vier Seiten und eng beschrieben, ihr, Gabrieles, Name auch darin erwähnt? was war das? Mary beklagt sich über den Vorwurf der Untreue, beßeite geworfen wie ein Spie zeug um Fräu­lein Ulrich dem Bruder, der derjenige auf dem Fried­hof war, mit dem sie sich getroffen, Geld gegeben mit fieberhafter Hast las Ella da, das Blut drohte ihr zu erstarren, hörte sie ihres Mannes Stimme aus deni Vorsaal, gleichzeitig aber auch, wie er die Tür, die sie vorher verschossen, öffnen wollte. Eilig sprang sie aus und wollte durch das Nebenzimmer entfliehen; aber dieser Weg war ihr verlegt, denn Wolf war durch dasselbe gekommen und stand nun auf der Schwelle zu seinem Zimmer. Wie mit Blut übergossen, stand El.a da, die Hand mit dem Briefe in den Falten des Kleides verborgen. Erstaunt heftete Wolf seine Augen auf sie. Tu hier in meinem Zimmer und bei verschlossener Tür?" Ta fiel sein Blick aus den Schreibtisch und mit zwei Schritten stand er davor.

Also auch vor einem Einbruch schreckst Tu nicht zu­rück, wenn es gilt, Deine Neugierde zu befriedigen?" faßte er mit bebender Stimme;es scheint, daß Tu mich nicht so bald zurückerwartet hast, denn sonst" er vollendete nicht, sondern warf nur einen Blick tief­er ^Kerachtzmg ^utf Ella, die wie gelähmt dastand

und kein, Wort über ihre Lippen brachte. Da bemerkte er den Brief in ihrer Hand. Ungestüm ent. er ihn ihr, legte ihn zu d:n übrigen und schloß dann mit ih.em Schlüssel zu. Hierauf warf er den Schüsseibuud auf den Tisch und deutete mi. der aulgeßreäten Hand schwei­gend, aber gebie.ery.h nach der Tür.

Wolf!" Es war ein Schrei tiefsten Ingrimm?, der sich aus ihrer Brust löste; zum zwei eumale von ihrem Gatten hinausgewiesen, das war zu viel. Cie ver­suchte das Aeußerste.

Wolf, ich gehe zu meinem Va er z irü i!"

Tue das," sagie er kalt,ich hindere Dich nicht!"

Aber mein Kind nehme ich mit!"

Das wird sich finden. Der Junge gehört seinem Vater. Du kannst gehen! Befreie mich' von Deinem Anblick ich verachte Dich! Pfui, wir kann man sich soweit vergessen." Tann nahm Wo.s ein Much zur Hand und las darin, die Gegenwart seiner Ga tin vollständig ignorierend. Ella zitterte am ganzen Leibe; sie hätte sich erwürgen mögen: einen scheuen Bl ck warf sie noch aus Wolf, der ruhig las und ging dann hinaus. Wolfs

Ruhe war aber nur eine künstliche gewesen; als er all­

ein war, warf er das Buch hin und sprang hastig auf.

und mit solch einem Weib muß ich nun täglich zusammen sein, weil es mein Weib ist!" Alles in ihm war in Ausruhr; vielleicht war es doch am besten, daß sie sich trennten. Mochte es auch unlie sames Auf­sehen erregen besser, als das Martyrium solcher Ehe zu tragen!

Eine Stunde später traf er Ella im Wohnzimmer. Er sah sie groß an; sie bemerk e es und sagte trium­phierend:Ah, Tn scheinst Dich zu wundern, mich

noch hier zu sehen! Jedoch Hab« ich mir die Cache

anders überlegt ich bleibe bei meinem Kinde! Tu mußt Dich schon daran gewöhnen, mich doch noch hier als Deine Frau- als Frau von Wo.fsburg zu sehen! Ten Gefallen tue ich Dir nicha, Dich von meiner Gegen­wart zu befreien und ich weiche keiner anderen!

Und sollte unser Zusammenleben eine Hölle in sich schließen!"

Wie es Dir beliebt,* sagte er kalt.

In diesem Augenblick trat der Diener ein, eine Karte auf dem silbernen Brett,Herr Gras Meßdorf püuschi der gnädigen Frau seine Aufwartung zu machen!"

Ehe Gabriele eiwas erwidern konnte, sagte Wolf schnell: Die gnädige Frau bedauert, da sie nicht ganz wohl ist, doch werde ich den Herrn Grasen begrüßen."

Der Diener verbeugte sich und verschwand.

Da fuhr Ella auf.Was fällt Dir ein? Ich werde Meßdorf doch begrüßen!"

Das wirst Du nicht tun; ich verbiete es Dir,", sagte Wolf in entschiedenem Tone und ging damit hinaus.

Kaum 10 Minuten später sah Ella die schlanke, etwas lässig gehaltene Gestalt des Grafen das Hans verlassen, Wolf kam zurück.

Dir zur Orientierung, Gabriele, daß wir auch an dem Essen imPrinz von Preußen" nicht teilnehmen werden, zu dem Du ebenfalls leichtsinnigerweise Dein« Zustimmung gegeben hast, ohne mir « was davon zu sagen! Ich habe deutlich abgewinkt, daß ich mit ihm nichts zu tun haben will und ich hoffe, daß Du Tein

Verhalten ebenfalls danach einrichtm wirst! -Rechne

mittag und abend nicht auf mich; ich bin mit Strachwitz zusammen und will Dich mit seinem Anblick verschonen, um Dir entgegenzukommen. Ich bin im Kasino mit ihm. Adieu!" Er verneig e sich und ging, während sie in ohnmächtiger Wut das Taschentuch zerbiß. War ihm denn gar nicht beizukommen?

Wolf trug noch dem Stubenmädchen auf. das kleine Kabinett neben seinem Arbeitszimmer als sein bchlaf- gemach einzurichten. Er hatte es schon öfter dazu be­nutzt, erstens, während seine Frau im Wochenbett lag, dann auch zur Zeit der Felddicnstübungen, um sie durch sein spätes Nachhausekommen oder Frühaufsteher: nicht zu stören jetzt aber wollte er es ständig benutzen.

(Fortsetzung folgt.) .