Mr Der Glocken untersagt. Trotzdem ertönten punkt ti Uhr die Sirenen und überall wurde gestoppt. Es war ein über» wältigender Anblick, als die Kräne, Elevatoren und Kip­per plötzlich mit hartem Ruck die Arbeit einstellten und ihre Last in der Luft schweben ließen. In den Verkaufs- läd -n raffelten in allen Städten und Dörfern des Ruhrge- licls die Rolläden herab und das Rädersausen, das als ewige Alltagsmusik auf dem ganzen Bezirk liegt, setzte aus. Totenstille trat ein. Im Dienstzimmer des Kruppschen Werkes in Essen erschien kurz von 11 Uhr ein Vertreter des französischen Ortskommandanten und verlangte den Be­triebsrat zu sprechen. Aber erst nach Beendigung der Ar­beitsruhe wurde die Aussprache zugesagt.

Köln, 15. Jan. Die heutige Kundgebung verlief ohne Zwischenfall. Um 11 Uhr kündigte allgemeines Glockenge­läuts den Beginn der halbstündigen Arbeitsruhe an. Am Dom stand eine zahlreiche Menschenmenge barhäuptig und verharrte einige Minuten in tiefer Stille. Die Behörden, die Büros, Fabriken usw. waren geschloffen. Die Geschäfte hatten die Fensterläden Heruntergelaffen oder die Auslagen abgeblendet. Jeder Verkehr stand völlig still. In größeren Werken wurden ernste Feiern abgehalten. Glockengeläuts und Sirenen kündigten um halb 12 Uhr das Ende der wür­dig verlaufenen Kundgebung an.

Protest der englische« Arbeiterschaft

gegen de» französischen Gewaltakt.

London, 15. Jan. Der Gewerkschaftsausschuß, der Vor­stand der Arbeiterpartei und die Kommunistische Fraktion der Arbeiterpartei haben gemeinsam eine scharfe Mißbilli­gung über den französischen Einmarsch in das Ruhrgebiet ausgesprochen. Sie erklären zu dem Vorgehen, es bedrohe ganz Europa nicht nur mit wirtschaftlicher Auflösung, son­dern auch mit allgemeiner Anarchie und müsse zu einem neuen Kriege führen.

Die holländischen Arbeiter gegen die französische GewattpoM'.k.

Amsterdam, 16. Jan. Auf dem in Utrecht abgehaltenen Kongreß der Niederländischen Sozialistischen Arbeiterpar­tei teilte der Vorsitzende mit, daß die sozialistische Kammer­fraktion im Hinblick auf die Ereignisse im Ruhrgebiet be­schlossen habe, die Regierung zu interpellieren, ob sie den Völkerbund ersuchen solle, vermittelnd einzugreifen. Das Büro der römisch-katholischen Gewerkschaftsorganisation hat eine Entschließung angenommen, worin gegen die Besetzung des Nuhrgebiets entschieden Einspruch erhoben wird. Diese gewalttätige Politik wirke verhängnisvoll auf die wirt­schaftliche Lage der Bevölkerung, besonders der Arbeiter- Massen, und verursache immer größeres Elend.

Die Wirkung des französischen Gewaltakts auf Polen.

London, 13. Jan. Der Warschauer Berichterstatter der Times" schreibt, während die polnische Geschäftswelt die französischen Freundschaft^ und Unterstützungsversicherun­gen erwidere, beginne sie ooch. Zweifel über die Polen da­durch entstehenden Vorteile zu hegen. Die französisch-pol­nische Freundschaft habe eine Kehrseite, die jetzt zutage trete. Man sehe, daß die rapide Entwertung der deutschen Mark auf die Haltung Frankreichs zurückzuführen sei. Die polnische Mark sei gleichzeitig mit der deutschen gefallen, was eine Erhöhung der Lebensmittelpreise und eine Ver­teuerung der allgemeinen Lebenshaltung zur Folge gehabt habe, die die Einzelnen träfe. Die Lage der polnischen Bergarbeiter im Ruhrgebiet rufe ebenfalls Besorgnis her­vor. Die polnische Handelswelt habe keinen Wunsch nach weiteren äußeren Verwicklungen, insbesondere, weil der polnische Handel mit Deutschland weit größer sei als der mit Frankreich.

Angebliche Plüne Mussolinis gegen den angelsächsischen Block.

London, 14. Jan. DieTimes" schreiben in einem Leit­artikel, Mussolini strebe ein« Entente oder eine Koalition der Kontinentmachte als Gegenmittel gegen den englisch- amerikanischen Block an. Dieser phantastische Plan scheine auf der Annahme begründet zu sein, daß Frankreich durch einen militärischen Druck auf Deutschland die deutschen Jn-

42) Der Weihrrachlsfurrd.

Von Hermann Kurz.

Das ist noch nicht Strafe genug!" rief Erharv.

Ganz ungestraft ist er doch nicht durchgekommen", ver­setzte sie und erzählte ihm die gerichtliche Untersuchung gegen das verhaßte Paar, welche zwar den einen Teil des­selben mit vollem Rechte, den andern aber, wenigstens in dem angeschuldigten Punkte, mit um so größerem Unrecht betroffen hatte. Erhard, so aufgebracht er war, mußte doch hell auslachen und fand besonders das dabei ergötzlich, daß der schuldige Teil so ritterlich geschwiegen habe, um die Ehre eines armen Mädchens auf Kosten der Ehre seiner eigenen, freilich reichen Braut zu retten! Aber bald legte sich sein Gesicht wieder in ernste Falten, und es war ihm wohl anzusehen, daß er über einem Plan gegen den Ver­räter brütete, wobei er freilich als besonnener Mann zu bedenken hatte, daß, wenn das Opfer des Verrates glück­lich, wie bisher, aus dem Spiele bleiben sollte, die Strafe nicht übereilt, sondern mit großer Ueberlegung vorbereitet werden muffe.

So hart ist die Entdeckung an mir vorbeigestreift", fuhr Justine fort, indem sie ihre Erzählung beschloß.Jenes eine Mal, da ich mir sagen lassen mußte, daß eine andere statt meiner habe büßen muffen, Hab' ich mich um ein Haar verraten, aber sonst war ich auf alles gefaßt. Ja, wenn ein Gelehrter seine Bücher so studiert, wie ich jedes mög­liche Ereignis, jedes zufällige Wort, das die Menschen spre­chen. voraus studiert habe, dann kann er's int etwas

dustriellen zwingen könnte, mit ihm ein wirtschaftliches I Übereinkommen abzuschließen, an dessen Fortfall Italien beteiligt sein könnte. Alles dies habe mehr den Charakter der rohen Erwägung eines Dorfpolitikers, als daß man sie von einem verantwortlichen Staatsmann erwarten könne. Mussolini könne nur sich selbst und Italien Schaden zufü­gen, wenn er sich in phantastische napoleonische Pläne ein­lasse. Italien sei nicht in einer Lage, in der es seine beiden Freunde zurückweifen könne. Frankreich habe ein gewisses Interesse daran, sich die italienische Unterstützung bei der Anwendung der Sanktionen zu sichern.

London, 16. Jan. Reuter meldet von zuständiger italie­nischer Seite, daß der Bericht über den angeblichen italie­nischen Plan betreffend Bildung eines antienglischen Kon- tinentalblocks unbegründet sei.

Die Übliche Zurückhaltung Amerikas.

London, 13. Jan. DieTimes" melden aus Washington, es werde für den Augenblick nicht erwartet, daß die Verei­nigten Staaten den deutschen Protest zur Grundlage von Vorstellungen bei anderen Regierungen machen werden. Nichts berechtige außerdem zu der Annahme, daß die ame­rikanische Regierung die Absicht habe, ihren Vertreter in der Reparationskommission zurückzuberufen.

Der Einfall der Litauer in Memel.

Stemel, 15. Jan. Am Sonntag nacht kam es in der näch­sten Umgebung der Stadt zu einem lebhaften Fenergefecht. Ein Vorstoß der Freischärler in der Gegend der Kaserne wurde mit Leichtigkeit zurückgewiesen. Mittags kam ein Trupp von etwa 30 Litauern mit Gewehren und Maschi­nengewehren in das Zentrum der Stadt und schloß die auf­gezogene Börsenbrücke, um den Haupttrupp der Freischärler herüberzulassen. Auch die französische Präfektur wurde von den Litauern besetzt. Es soll dort eine weiße Fahne gehißt worden sein. Der Teil der Stadt um die Kaserne und der Lotsenturm sind noch in den Händen der Franzosen.

Königsberg, 15. Jan. Die Fernsprechverbindung mit Memel ist heute nachmittag unterbrochen worden.

Hamburg. 15. Jan. Bei der hiesigen Dienststelle der Marineleitung ging heute morgen vom Landesdirektorium Memel folgende Radiomeldung ein: Dis Meldung der amtlichen Litauischen Telegraphenagentur, ihr sek nichts bekannt, daß reguläre oder irreguläre litauische Truppen im Memelgebiet eingedrungen seien, stellen wir hiermit der ganzen Welt gegenüber als grobe Lüge fest. Es han­delt sich also nicht um eine Erhebung eines Teils der im Memelgebiet ansässigen Einwohner litauischer Abstam­mung. sondern um einen von langer Hand vorbereiteten Einfall litauischer Nationalisten, welche über die Grenzen des Memelgebiets mit Kriegsausrüstung eingedrungen sind. Mit Ausnahme der Stadt Memel haben die Ein­dringlinge das ganze Gebiet besetzt. Wir protestieren gegen diese Vergewaltigung vor der ganzen Welt.

Paris, 15. Jan. Der PanzerkreuzerVoltaire" hat Be­fehl erhalten, sich so schnell als möglich nach Memel zu be­geben. Havas dementiert übrigens auch offiziell die Nachricht, daß in Memel französische Soldaten getötet wor­den seien. Im übrigen muß derTemps", der vorgestern die großlitauische Bewegung als ein deutsches Manöver be- zeichnete, zugeben, daß unter den Elementen, die über die Memelgrenze gekommen sind, reguläre litauische Soldaten festgestellt worden find.

Französische Mache.

Memel, 15. Jan. (1?.3v Uhr.) Die Litauer haben jetzt das ganze südliche User der »Zange beseht. Der Kampf dreht sich um die Präfektur am Friedrichsmarkt, um den Neuen Markt im Speicherviertel und die Börsenbrücke. Die Brük- ken über die '.:ange sind hochgezogen. Die Franzosen schei­nen sich auf die Verteidigung der Präfektur zu beschränken. Man hört lebhaftes Feuer im unbesetzten Teil der Stadt. Die Betriebe sind alle verlassen, da die Arbeiter sich auf die Straße begaben. Kriegsschiffe sind noch nicht eingetrofsen.

Memel, 15. Jan. Um halb 2 Uhr mittags kam die Be­stätigung, haß auf der französischen Präfektur die weiße

Fahne gehißt worden ist. Die dort befindlichen Teile der Besatzung wurden entwaffnet. Bankdrrektor Groß wurdL als er aus dem Fenster sah. durch einen Kopfschutz schwei verletzt. Anscheinend ist jetzt auch der Bahnhof besetzt. Be^ rittene Litauer ziehen in die Stadt.

Verschleierte polnische Mobilisierung.

Berlin, IS. Jan. Blättermeldungen aus Warschau zufolg» werden in Polen die letzten 17 Jahrgänge Reservisten und Wehr­pflichtigen zu einer neuen Registrierung aufgerufen. Alle ehe­maligen polnischen Militärärzte haben Befehl zu einer sechs­wöchigen Hebung erhalten. Nach einer Meldung desBer­liner Tageblatts" besteht in Warschauer Kreisen die Auffassung,' daß es möglich ist, daß Polen aufgefordert werden könnte, na­mens der Entente gegen die Litauer vorzugehen. Wie das Blatt weiter meldet, ist der polnische Eeneralstabschef Pilsudsky plötz­lich an die Ostgrenze Polens «-gereist. Ob diese verschleierte Mobilisierung sich nicht gegen Deutschland und Rußland richtet?. Rumänien beschuldigt dngarn

verdächtiger Truppenbewegungen.

Paris, 16. Jan. Der rumänische Gesandte in Paris besuchte gestern vormittag den Leiter der politischen Angelegenheiten im Ministerium des Aeußern, Peretti della Rocca, und lenkte die Aufmerksamkeit der französischen Regierung nochmals auf die gemeldeten Truppenbewegungen der ungarischen Armee an der rumänischen Grenze, die einen feindseligen Charakter erkennen' ließen. Infolge dieses Schritts wird, wie Havas meldet, die, französische Regierung eine gründliche Untersuchung durch die interalliierte Militärkontrollkommiffion in Budapest veranstal­ten lassen.

Deutschland.

Die schwere Lage unserer Ernährung.

Berlin, 16. Jan. Wie mehrere Blätter aus Stettin melden,! I erklärte bei einem Begrühungsabend der pommerischen Land­wirte der Vorsitzende der Landwirtschaftskammer, Freiherr von' >

Süangenheim, in seiner Rede u. a.: Die Lage unserer Brotver- -

sorgung bis zur nächsten Ernte liegt völlig im Dunkeln. Ich j

richte an meine Berufsgenossen die dringende Mahnung: Haben Sie Vertrauen zu der heutigen Reichsregierung und ihren amt­lichen Organen. Liefern Sie das, was Sie abliefern sollen, so schnell wie irgeird möglich ab und versetzen Sie die Negierung in die Lage, rechtzeitig einzugreifen, um zu verhindern, daß das,

Volk eines Tages vor der Hungersnot steht. Der Redner teilt^ j

dann noch mit, daß zwischen Industrie, Gewerkschaften und Land», s

Wirtschaft Verhandlungen stattfinden, die hoffentlich zu einer !

Einigung führen werden. !

Die Erhöhung der Beamtenbezüge im Januar.

Berlin, 15. Jan. Der Haushaltsausschutz des Reichstags !

verhandelte heute über die Erhöhung der Veamtenbeziige »

in der Form der Feststellung eines neuen Nachtrags zum !

Reichshaushaltsplan für 1922. Unter Berücksichtigung der ! allgemeinen Teuerung wurde die Erhöhung des prozentua­len Teuerungszuschlags um 69 auf 301 Prozent vom 1. Ja­nuar ab und um weitere 68 auf 369 Prozent vom 17. Jan. ab bewilligt. Der Frauenzuschlag wurde auf monatlich 50-3 Mark erhöht. Seitens der Regierung wurde erklärt, daß s die erforderlichen Geldmittel zunächst durch eine weitere !

Verstärkung der ordentlichen Betriebsmittel der Reichs- I

hauptkaffe im Wege der Begebung von Schatzanweisungen > beschafft werden müssen. Der Ausschuß bestätigte heute auch ! die Erhöhung der Teuerungszuschüsse und die Einkommens­grenzen im Gesetz über Teuerungsmatznahmen für Militär- ! rentner. j

Zustimmende Kundgebungen zu der Haltung der Reichsregierung.

Berlin, 15. Jan. Dem Reichspräsidenten sind nach der Besetzung des Ruhrgebiets, insbesondere nach den Veran- ! staltungen vom gestrigen Sonntag aus allen Teilen des Reichs von Versammlungen, Behörden und Verbänden aller Volkskreise, auch von Deutschen aus dem Auslande zahl­reiche Kundgebungen zugegangen, die schärfsten Einspruch gegen die Gewalttat erheben und zu der Haltung der Reichsregierung ihre volle Zustimmung ausdrücken.

Di

. (STB.) 'Hauptstadt schon am S ten auch vi und Veran tungen mit nisten einb> verhalle zu zahlreich, d ten. Oberb leitete die letzten Ziel der Besehu schüft treffe deutscher A Reich sich v nicht ganz und Schwi Nöten und tst, da die l Das Haupt dem Reicks tigende Me schen Neckt! Reicksregte der Gewalt Leider!) u Unterstützm wir uns d entschlossen setzung des unserer ga, diese Pläne keine Wirt! werden ihr> wenn wir wird einsan sckunq und Wir sind ü Wort: Nin und treu. Oberbürger men: Die und Frauen hebt sckärlll belgi'cker T den Derskla des Frieder brutalen M . nach wertvo tungen aus ner Leistun gangbare A und will nt gebiet und 1 unverbrückl! wußtsein se beugen Da «en Brüder bis Reckt m Wir erluckei den entsckie geisterten S Die Kon schrvack belu dem Schloß' tionaNo»tali' (SEB) Parteien b< demokratitä genommen, der Franzo

bringen! Ich Hab' mir gesagt: du darfst nicht rot werden, darfst keinen Augenblick betreten sein, sonst ist alles am Tag. Nächte hindurch Hab' ich, unter beständigem Weinen, alle erdenklichen Schimpfreden bei mir so lang wiederholt, bis ich dagegen abgestumpft gewesen bin,- denn nicht das kleinste Wörtlein durfte mir unerwartet kommen, wenn nicht alle meine Mühe vergebens sein sollte. Dadurch Hab' ich mich in den Stand gesetzt, mit eiserner Stirne alles an­zuhören, was den Tag über unbekannterweise von mir ge­redet wurde. Diese Anstrengung war noch schrecklicher als die körperliche, und meine Natur wollte ihr unterliegen. Aber auch die Krankheit brachte mir eine neue Angst und nötigte mich, meine Kraft noch höher zu spannen, denn im Fieber hatt' ich ja leicht mein Geheimnis ausgeschwatzt. Ich biß die Zähne übereinander und zwang das Fieber ab, soweit wenigstens, daß ich die Besinnung nicht verlor. Ich Hab' es stets als ein Wunder angesehen, daß ich meinem Kind erhalten wurde. Und welche Ueberwindung kostete es mich, beim ersten Besuch, den ich ihm machte, die Mutter zu verleugnen und mich als eine Fremde zu stellen, die, wie alle die anderen Besuche, von der Neugier hergeführt wurde! Du wirst mich eine Heuchlerin nennen"

Nein!" unterbrach sie Erhard.

Das Heucheln ist mir verhaßt, aber ich bin es mir und noch mehr meinem Kinde schuldig gewesen, die Wahrheit vor den Menschen zu verheimlichen. Die Menschen richten ihresgleichen strenger als sich selbst, auch die Besten machen selten eine Ausnahme davon. Aber wenn ich mich auch jhrern EeE.überLehen hätte, so Wäre sa «ei« Kind mit

mir verloren gewesen. Als ein namenloser Findling konnte es weit eher auf Barmherzigkeit rechnen, aber wenn be­kannt geworden wäre, daß ich seine Mutter sei, ich, die man als das Muster der Tugend ansah, weil es der Löwen-> wirtin beliebte, mich zu meiner Strafe immer so zu heißen dann hätten gerade die Besten und Edelsten sich zuerst von ihin abgewendet und meine Schmach auf das unschul« " j dige Kind übertragen".

Du hast recht!" fiel Erhard ein.So sind die Men­schen".

Sieben Jahre lang Hab' ich nun diesen beständigen heimlichen Kampf mit ihnen gekämpft. Selten ist ein Tag vergangen, wo mir nicht Stich auf Stich durchs Herz fuhr.

Aber das gröbste Schimpfwort hat mir nicht so weh getan, wie die Rede, die ich immer und immer wieder hören mutzte, daß ich eine schlechte Mutter fei. So oft mir das angetan wurde, war ich zum Lügen gezwungen, weil ich jedesmal einen Vorwand für meine Tränen brauchte. Ich soll meinem Kinde keine rechte Mutter sein? Hab' ich mich doch bei seinen Pflegeeltern eingenistet, daß ich jetzt gleich­sam zu ihrer Familie gehöre! Bin ich doch bei allem Un­glück des Hauses in diesem Dienst geblieben, um mein Kmd immer in der Nähe zu haben. Tut eine schlechte Mutter das? Ich habe seinen Versorgern bei seiner Pflege und Erziehung geholfen, so viel mir's nur möglich war, Hab ihm und ihnen zugetragen, was ich mir am Mund abspare» konnte, und Hab' ihnen jede Vergeltung geleistet, die i» meinen Kräften stand. Es drückt mir freilich das Herz ab, datz Ke mich als ihre Wohltäterin ansehen. aber ich kan»

ja keinen meiner schr die Löwen, ich ihre ui Und doch b> mir versag -in. Nicht > aber die Fi von Anerke wenn ich u> mein Herz unter den L umgeganger wäre, nachd ten können, mich die an die andern Mit den die Rechte h den Augen wollte, meii Schuld, und ten berufen gebüßt. Ei, weißt du, n gehalten, dei in dir war, aus dir ist n, Au -ist ein