Stammheim, S. Jan. Am letzten Eamsrag veranstaltete der Militärverein «ine wohlgelungen« Weihnachtsfeier. Wa­ren es doch neun Jahre her, feit der Verein feine Mitglieder zu einer Abendunterhaltung einlud. Wie sehr aber da» Inter­esse für die Ziele und Bestrebungen unsrer Vereinigung vorhan­den ist, zeigte der überaus zahlreiche Besuch. Nachdem der Vor­stand, Karl Mann, die Anwesenden begrüßt und auch in be­wegten Worten der Toten gedacht hatte, nahm Bezirksobmann Küchle das Wort. Er redete von Herzen und seine Worte gingen in die Herzen. Eine Tellersammlung für Bedürftige der Gemeinde und des Bezirks gab den deutlichsten Beweis. Di« tadellose Abwicklung des Programms hat dann vollend» dazu beigetragen, eine Festesstimmung zu wecken. Im Geiste zurück­versetzt an die vergnügten Stunden der Dienstzeit führten uns die lebenden Bilder und das TheaterstückDas Grab in Sibi­rien", in den Krieg und die Leiden der Kriegsgefangenschaft. Kein Wunder, wenn so manches Auge feucht wurde. Getragen vom Geiste echter Kameradschaft fand die Feier einen wohlgelun­genen Abschluß. Auch der Musikverein hatte sich für den Abend zur Verfügung gestellt und wahre Kameradschaft damit gezeigt. Vielleicht ging auch mancher Jüngere mit dem Gedanken nach Hause, diesem Verein sich anzuschlietzen, wo die vielgerühmten deutschen Tugenden gepflegt und gewahrt werden. Allen Mit­spielern auch an dieser Stätte aufrichtigen Dank. In erster Linie aber Herrn Hauptlehrer Eberle, der es durch Aufwand von Fleiß, Zeit und Geduld zu Weg« brachte, dem Abend zu einem solch durchschlagenden Erfolge zu verhelfen. Die Herren von Calw, Küchle und Lacher, ein andersmal hier wieder be­grüßen zu können, ist unser Wunsch alsoauf Wiedersehn!"

Neubulach, 7. Januar .Im Auf :a; der Württem^ belgischen Bürgerpartei hielt Schulrat a. T. T: Heller aus Ludwigsburg in den Gemeinden L e > e 1 s - berg und Ol^rhaugftett sowie Nrubilach je unter zahlreicher Zuhörerschaft einen Vortr rg über un­gelöste Fragen des alten Jahres, wobei er Ge egenheit nahm, auf die vom alten Jahr übernommenen Frag r der Reparationen, der Orientpolitik und der Besetzung hinzu-- weisen, und daß trotz der 17 bereits stattgehabten Konfe­renzen noch kein Schritt zu Gunsten unseres so bedrängten Vaterlandes erzielt worden sei. Die unserem Wirtschafis- körper auferlegten Leistungen seien unerfüllbar. Di' Deutschnationale Volkspartei habe das Vertrauen zu Reichskanzler Dr. Tuno, der aus dem Standpunkt stehe, nicht mehr zu übernehmen, als dem Volke zu leisten möglich sei. Bei der ungelösten Frage der Orientpolitik sprach der Redner die Vermutung oder Befürchtung aus, ob nicht durch ein Entgegenkommen Frankreichs England in die Lage ver­setzt werde, den Bestrebungen Frankreichs am Rhein keine weiteren Hindernisse zu bereiten. Nur eine Politik der Ge­samtheit ohne Unterschied der Parteien könne zgr Wah­rung des nationalen Standpunktes beitragen. Bei seinen gediegenen von hohen politschen Erfahrungen getragenen Ausführungen wurde ihm jeweils der Dank ausgesprochen. Anschließend gab Landtagsabgeordneter Stadtschultheitz Müller Bericht über die in der letzten Tagung des Landtags verhandelten Gegenstände; insbesondere verbrei­tete er sich über den Stand des Nationalsozialismus in Württemberg. Die Versammlungen gaben zur regen po­litischen Aussprache Anlaß.

Wildbad, 9. Jan. Der Gemeinderat hat beschlossen, das Hotel zum Löwen als Rathaus zu erwerben und in die beiden alten Rathäuser 1012 Wohnungen einzurichten. Ein schneller Entschluß war notwendig, da die Gefahr be­stand, daß das schöne, neugebaute, gut gelegene Anwesen zum Löwen in auswärtige Hände übergeht. Der Erwerb erfolgt durch Tausch. Herr Eroßmann zum Löwen erhält

von der Stadt 434 Fm. Stammymz für das Anwr'.n samr Zubehörden. Das Wirtschaftsinventar verbleibt in der Hauptsache Herrn Grotzmann. Der Vertrag ist bereits rechtsgiltig abgeschlossen. Die Stadt Wildbad gelangt so ohne allzu große Opfer in den Besitz eines Rathauses, das der Badstadt würdig ist und das ihren Bedürfnissen wohl auf Jahrhunderte hinaus genügt. Außerdem erfährt die hier sich fortwährend steigernde Wohnungsnot eine wesent­liche Abhilfe.

(STB.) Forbach (Murgtal), S. Jan. Der beim Murgwerk beschäftigte 86jährige vrrheiratete Elektromonteur Emil Feber stürzte mit einem Telrphonmast, an dem «r arbeitet« und der plötzlich umfiel, ins Wasser und ertrank. Da der Verunglückte vorschriftsmäßig angeschnallt war, konnte er sich nicht retten. Da» Unglück wurde erst am andern Tage wahrgenommen, als das 9jährige Kind des Verunglückten den Vater im Betrieb suchte, weil er am Abend zuvor nicht nach Haus« gekommen war.

(STB.) Stuttgart, S. Jan. Die G.A.D. (Gemeinschaft Deut­sch« vutomobilfabriken), die den Zusammenschluß von N A G.» Hansa-Lloyd, Brennabor und Hansa darstellt und damit die größte Interessengemeinschaft der deutschen Automobilgesellschaft bedeutet, weihte heute in Anwesenheit von Vertretern der staat­lichen und städtischen Behörden das neue Haus ihrer Stuttgarter Niederlassung ein. Das Unternehmen ist durch zweckmäßigen Umbau der alten Stuttgarter Rollschuhbahn entstanden und ver­eint in organisatorischer Verbindung Ausstattungs- und Ner- waltungsräume mit einem umfangreichen Ersatzteillager, einer Reparaturwerkstätte und einer Grotzgarage für etwa 166 Kraft­wagen. Cr bedeutet für Süddeutschland nicht nur die erste, son­dern zugleich auch die größte, dem Aulomobilverkehr dienende Einrichtung dieser Art. Die Glückwünsche des Staatsmini­steriums uni'der Stadt gelegentlich der Einweihung Lberbrachten Obercrgierungsrat Cloß und Bürgermeister Klein.

(STB - Stuttgart, 6 Jan. Am Montag vormittag wurde in einem Hause der Haseneergktrahe ein 65 Jahre alter Witwer in seinem Bett tot aufgcfunden. De' Gashahnen war geöffnet. Der Tos ist zweifellos durch Gasvergiftung, wahrscheinlich schon in der N-lch: auf Samstag eingetreten. Den Umständen nach liegt rin Unglücke fall vor.

(STB.) Gmünd, 9. Jan. Als Bewerber um die Stadtvor- fiandsstelle sind bisher ausgetreten: Dr. Moritz Debler, Rechts­anwalt in Gmünd: Hermann Gögler, Regierungsrat beim Ar- Leitsministerium, von Ravensburg' Karl Liillig, Rechtsanwalt in Ravensburg: Eduard Qulten Amtmann beim Oberamt Het» denheim; Dr. jur Georg Schund, Regierungsrat in Reutlingen.

(STB) Nürtingen» g Jan Die Stadt hat die Mitgliedschaft beim Arbek^eberoerband württ. Gemeinden gekündigt, da bei der Regelung der Löhne de: Gemeindearbeiter trotz aller Be­mühungen nicht erreicht werden konnte, daß zwischen dem gelern­ten und ungelernten Arbeiter im Tarif eine größere Abstufung eintritt. (Zurzeit nur 1.36 4L in der Stunde.)

(SLB.) Friedrichshafen, 9. Jan. Ein bekannter Altertums- Händler aus G. hatte am Telephon einer hiesigen Postanwär­terin, weil sie ihn nicht gleich verstand, den Gruß Eötz von Ber- lichingens entboten. Auf erhobene Klag« wurde der vonEuro- pens Höflichkeit noch nicht Lbertünchte Kanadier" vom Amts­gericht Tettnang zu 3666 4L Geldstrafe evtl. 26 Tagen Gefängnis verknurrt.

Geld-, Volks- und Landwirtschaft.

De« Kurs der Reichsmark.

* Der Dollar galt gestern SS75 Mark» der Schweizer Franken 1889 Mark.

Landesproduktenbörse.

(SED) Stuttgart, 8. Jan. Infolge der politischen Vor­gänge und der dadurch eingetretenen Devisensteigerung ist

auch auf dem Getreidemarkt wieder eine wesentliche Be­festigung eingetreten. Das Geschäft hat jedoch noch nicht an Ausdehnung gewonnen, die Käufer halten nach wie vor zurück. Es notierten je 100 Kilogr. für gesunde trockene Ware ab württ Stationen: neuer württ. Weizen 360000 brr 39000 Mark (am 2. Jan. 3235000), neue Sommer­gerste 2427 000 Mark (2225 000). neuer württ. Roggen 32-35 000 Mark (2830000). Hafer 2028 000 Mark (2025000), Weizenmehl Nr. 0 mit Zusatz von Auslands­getreide 5762 000 Mark (5156 000), Brotmehl 52000 bis 57 004 Mark (4651 000), Kleie 15-16000 Mark (14-15000), neues Heu 1618 000 Mark (1416 000), drahtgepreßtes Stroh 1317 000 Mark (unverändert).

Bericht der Stuttgarter Börse.

(STB) Stuttgart, 8. Jan. Die Tendenz des amtlichen Verkehrs war außerordentlich fest. Die Nachfrage war grö­ßer als je. so daß Kurserhöhungen um Hunderte und tau. sende von Prozenten zu verzeichnen waren. Bankaktien waren stark gesucht: Württ. Bankanstalt -s-800 Prozent (2300), Vereinsbank -j- 500 Prozent (3000), Rötend. 6000 Prozent. Brauereiwerte lagen fest: Brauhaus Ra­vensburg -s- 400 Prozent (1500), Eßlinger -s- 250 Prozent (1650), Wulle -j- 500 Prozent (3000). Textilaktien waren sehr fest: Kammgarn Bietigheim 4-2000 Prozent (17 000), Kolb u. Echüle -f-510 Prozent (12 500), Kottern -s-3500 Prozent (10 500), Eßlingen -s- 1500 Prozent (13 000). Maschinen- und Metallwerte lagen außerordentlich fest: Daimler -s-800 Prozent (5500), Hesser -s-1550 Prozent (6500), Lauph. Werkzeug -s- 3000 Prozent (15 000), Wein­garten -s- 2000 Prozent (6500), Feinmechanik Tuttlingen -s-6000 Prozent (32 000). Auch die sonstigen Werte besser- ten sich gut auf: Cement Heidelberg 4-7000 Prozent (8500), Hühner 4-13000 Prozent (l3 000), Köln-Rottw. 4-1000 Prozent (12000), Salz Heilbronn 4-5000 Prozent (27 000). Der Freiverkehr war ebenfalls sehr fest. Märkte.

(STB.) Ellwang««, 9. Jan. Dem Pferdemarkt waren über 800 Stück zugetrieben. Für 1jährige Fohlen wurden 400 000500 000 4k, für Ljährrge von 11 l-S Mil­lionen Mark bezahlt, ältere Arbeitspferde erzielten fe nach Qualität 200000-800000 4t, Schlachtpferde 100 660 4t. Die Händler erhielten für schöne Tiere 2.3 und 4 Millionen Mark für das Stück. Vom Landw. Bezirksverein und der Stadt waren zur Prämierung von Stuten und zwei­jährigen Fohlen 15 666 4t ausgeworfen worden.

(STB.) Nestlinge«, 9. Jan. (Fruchtmarktpreis e.) Zugeführt waren der Schranne 10,68 Ztr. Weizen. 49,60 Ztr. Gerste, 78,15 Ztr. Haber. Preis per Ztr.: Weizen 15 660 bis 20666 4l. Gerste 13 606 bis 15 666 4t. Haber 9866 bis 12060 4t.

(STB.) Stuttgart, 9. Jan. Dem Dienstagmarkt am Vieh- und Schlachthof waren zugeführt: 74 Ochsen, 14 Bullen, 140 Jungbullen, 134 Jungrindcr, 154 Kühe, 329 Kälber, 279 Schweine, 2 Schafe, llnterkauft blieben 3 Ochsen und 11 Jungrinder. Erlös aus je 1 Ztr. Lebendgewicht: Ochsen 1. Qual. 55 660 bis 58 500 4L, 2. 4200 bis 50000 4t, Bullen 1. 50 000 bis 54 000 4t, 2. 42 000 bis 49000 .<t, Jungrinder 1. 55006 bis 59 600 4t, 2. 49 000 bis 53 000 4L, 3. 40000 bis 46000, Kühe 1 40 060 bis 45 000 4L, 2. 32 000 bis 87 000 4L. 3. 26 000 bis 30000 4l. Kälber 1. 75 000 bis 79 000 4L. 2. 79 600 bis 74 000 4L, 3. 60060 bis 66000 4L. Schweine 1. 75 000 bis 79600 4L. 2. 70 000 bis 74 000 4L, 3. 55 000 bis 62 600 4L. Verlauf des Mark­tes: lebhaft.

r>, »eilich«, «leintzontzewvrelt« dLr,en i-UchverfUInbll» nicht «I du »flsen- >m» Krobluiideirpreiten ««messen weiden, d« iük ten« noch die sog. wtetichasUichen Benetze-» kosten >n Inschla, kommen. D. Schekftl. _

güe dt« echettNett»», »«r-ntworNIch: Ott» Seltmnnn, Lok».

Dnick und Bella, dee «. OelschlLaer'sch«» «uchden-kecet. Lalw.

Milche MmiWchmlg

Setr. Festsetzung der Getmdepreise iiir dur 3. Sechstel der Wage. Ernte ML

Auf Grund des tz 50, Abs. 2 des Gesetzes über die Regelung des Verkehrs mit Getreide ans der Ernte 1922 fliege auch Abänverungsgesrtz vom 27. Oktober 1922, Reichs- gesetzblatt 8. K09> hat die Relchsregierung nach Anhörung des Zwlinzigeraus>ch»sses die Preise jür alle aus der Ernte 1922

auf das dritte Sechstel der Umlage

erfolgenden Ablieferungen wie folgt erhöht:

für den Dz. Weizen auf Mk. 18000.,

» » , Roggen . » 16500-,

, y . Gerste , 14000.,

» » - Hafer 13000.«

De Herren Ortsvorsteher wollen dir Preiserhöhung alsbald j» ortsüblicher Weise dekannigeben uno gleichzeitig diesen.gen Landwirle, die luit der Ablieferung des verfallenen ersten Drittels und des ersten Sechstels des zweiten Drittels noch im Rückstand sind, zur ungesäumten Ablieferung ver- anlnssen mir dem Hinweis, dag sie sich die Folgen ihres «vetteren Versäumnisses selbst zuzuschreiben habe».

Calw, den 5. Januar 1923.

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