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Rundschau.
— In Nills zoologischen Garten in Stuttgart ist vor einigen Tagen mit dein Brut-Apparat eines der afrikanischen Straußeneier ansgebrület worden. Es erscheint dieses günstige Resultat um so bemerkenswerter, als es in Europa nur in äußerst w.nigen Fällen gelungen ist, junge Straußenbrut zu züchten. Die Brutversuche mit dem Apparat werden von Herrn Nill fortgesetzt werden.
Stuttgart, 15. Juli. Ein Akt unglaublicher Rohheit ist gestern abend in der Nähe des FriedrichSlhorcs hier vorgekommen. Mit den zahlreiche» dorl mit ihren Fuhrwerken passierenden Fuhrknechlen hat der berittene Schutzmann Schwarzwälder schon lange seine liebe Not. Die rohen Gesellen wollen sich absolut nicht in die polizeilichen Vorschriften bezögt, der Fuhrwerke fügen und wurden deshalb wiederholt zur Anzeige gebracht und zu Polizeistrafcn verurteilt. Gestern Abend nun halte wiederum ein Fuhrknecht die Zügel einfach an seine Wagen befestigt ohne solche in der Hand zu behalten, und als der berittene Schutzmann ihn deshalb zur Rede stellen wollte, auf was der Fuhrknecht offenbar gewartet hatte, versetzte ihm der letztere sowohl mit der Peitsche als mit dem Pcit- schenstock so schwere Hiebe über die Augen und dann über den Kopf, daß dieser seitdem das Bett hüten muß. Das eine Auge ist hoch angeschwollen und kann möglicherweise Verloren sein. Der brutale Fuhrknecht wurde in Haft genommen. Er soll geäußert haben, einige Monate Gefängnis sülchte er nicht. Für solche Fälle hat unsere Gesetzgebung offenbar eine klaffende Lücke. Die Prügelstrafe wäre das einzig Richtige.
Reutlingen. Das Sängerfest hat einigen Strolchen Gelegenheit zur Verübung von Verbrechen gegeben. Ein Satltermeister aus Stuttgart fand kein Quartier mehr u. suchte Unterkommen in Pfullingen. Als er auch dort keines fand, traf er ans dem Rückwege von Pfullingen nach Reutlingen mit einem Unbekannten aus der Straße zusammen, welcher ihm den Vorschlag machte, bei dem so schönen Wetter im Freien zu übernachten. Der Vorschlag gefiel dem Sattlcrmeister. Er legte sich an einem auf den Georgenberg führenden W> g neben dem Unbekannten nieder, zog seinen Rock aus und schlief ein. Als er morgens um 5 Uhr erwachte, fehlte der Unbekannte, weiter aber auch Geld, Uhr, Kette und was er sonst an Wertgegenständen bei sich getragen halt, ferner wurden 4 Uhren- diebstähle zur Anzeige gebracht und einer der gefährlichsten Langfinger wurde am Sonntag
Abend spät über der Thal ertappt und vom Festplatz aus durch die ganze Stadt verfolgt. In der oberen Wilhelmsstraße wurde er eingefangen und nach heftiger Gegenwehr, wobei er ei» Sliletmesser zog, dingfest ge: macht, jedoch gelang es ihm, sich zuvor der gestohlenen Gegenstände zu entledigen. Man glaubt in ihm einen Hauptgaunrr erwischt zu haben, während es 2 Komplicen desselben gelang, zu entkommen.
Reutlingen, 17. Juli. In der Sitzung der bürgerlichen Kollegien vom 15. d. M. wurde von Oberbürgermeister Benz ein Schreiben des Präsidiums der K. Hvf- domänenkammer verlesen, wonach der König die Einrichtung und der Einrichtung u. den Betrieb einer Gastwirtschaft auf der Domäne Achalm in jederzeit widerruflicher Weise und mit Beschränkung des WirtschaftSbctricbs auf die Abgabe von Kaffee, Wein und kalten Speisen gestattet hat. Die bürgerlichen Kollegien beauftragten den Oberbürgermeister, für diese Entschließung den ehrfurchtsvollen Dank auszusprechen. Die Besucher der Achalm werden die ihnen gebotene Gelegenheit, sich erfrischen zu können, dankbar begrüßen.
Gmünd, 15. Juli. Ein hiesiger Geschäftsmann erhielt aus dem Kloster Beuron die erste Abschlagszahlung von einer Summe, um die er, ohne daß er davon wußte, seiner Zeit von einem Unbekannten geschädigt wurde. Derselbe hat das Vergehen gebeichtet midist vom Beichtvater zur Wiedererstattung ange- halten worden.
Voll, OA. Göppingen, 17. Juli. Heute früh um 8 Uhr brach auf dem Heuboden des hiesigen Schmieds Feuer aus, welches zeitig bemerkt wurde und Lurch die Feuerwehr wieder gelöscht werden konnte, ehe größerer Schaden entstand; das Heu ist jedoch teils verbrannt, teils durchnäßt. Der Lehrling des Schmieds, welcher tags zuvor vom Meister wegen Unachtsamkeit gezüchtigt wurde, hat das Feuer aus Rache gelegt und ist geständig verhaftet.
— Am Freilag morgen erschoß sich in LudwigSburg ei» Sergeant der 5. Eskadron des Ulanenregiments. Furcht vor Strafe wegen nächtlichen Ausbleibens scheint das Motiv der Thal gewesen zu sein.
Von der Eyach, 14. Juli. Gestern nachmittag wurde in der Fabrik zu Kartsthal Haigerloch ein Fabrikarbeiter von der Transmission erfaßt und mitfortgesührt. Mit schweren inneren Verletzungen und mehrfachen Beinbrüchen verwundet wurde er in das städtische Spital verbracht, woselbst er wenige Stunden darauf verstarb; derselbe war ein gebürtiger Bayer,
Horb, 14. Juli. Ein junger Gärtner, der sich dieses Frühjahr hier niedergelassen hatte, stieg unerlaubterweise während der Mittagszeit, da er sich sicher glaubte, in de» Garten eines hiesigen Bürgers, des K. Hoflieferanten K., um sich Okulterreiser von Rosenbänmcken, die dort in schönster Auswahl zu find » sind, anzueignen. Die Magd des Hauses, die ein dringendes Geschäft zu dieser ungewohnten Zeit dort zu verrichten hatte, ertappte den unberufenen Eindringling. Bei dieser Gelegenheit ließ der junge Mann auch Rettiche, welche bei uns dieses Jahr sehr rar sind, mitlaufen, was wohl als kein mildernder Umstand bei seiner Strafbemessung angesehen werden wird.
Leutkirch, 16. Juli. Diesen Abend starb hier nach kurzem Krankenlager infolge Herzleidens und Brustentzündung im 56. Lebensjahr Fritz Möhrlin, der bekannte fruchtbare und populäre, beliebte VolSschriftsteller aus dem Gebiete der Landwirtschaft.
— Beerdigung ohne Leiche. Man schreibt aus Rödelheim vom 17. Juli: „Eine hiesige Frau halte sich in Frankfurt einer Operation unterzogen und war dort im Spital gestorben. Heute vormittag 8 Uhr sollte hier die Beerdigung stattfind-n. Ein Leichenge- folge von etwa 100 Personen und der Geistliche hatten sich zur genannten Zeit an der sog. Sternbrücke eingefunden, von wo auS die Beerdigung erfolgen sollte. Endlich kam auch von Bockenheim her der Leichenwagen, aber ohne — Leiche. Der Leichenbegleiter hatte den Passierschein mitzunehmen vergessen, weshalb von Frankfurt die Leiche nicht fortgebracht werden durfte. Das Versäumte wurde nun nachgeholt, der Leichenwagen zum zweiten Mal nach Frankfurt geschickt und so fand denn Mittags die Beerdigung statt.*
— Die Polizeidirektiou München giebt Kenntnis von einem Diebstahl in Heppingen (Gerichlsbezirk Nördlinge»), wo verschiedene Werlpapiere im Gesamtbetrag von 12,000 Mark gestohlen worden sind.
— Der Posthilfsbote Espich ermorderte in Leipzig'Schönefeld seine Geliebte, Bertha Naumann. Darauf schoß sich Espich in die Stirn und suchte sich dann, weil der Schuß nicht tätlich war, die Kehle zu durchschneiden. Das Motiv war Eifersucht. Der Mörder, schwer verletzt, wurde in das Krankenhaus gebracht.
— Bei einer Revision der Räume der Fabrik der Rheinischen Faß-Industrie in Andernach fand man den Direktor derselben zwischen einer Maschine tot vor. Der Unglückliche wurde von Mn Lreibrieme» Maßt,
mchreremal herumgcjchttubm und gräßlich