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Rundschau.

Das Karl Olga-Bad beim Kursaal in Cannstatt, bisher im Besitze der Witwe Eberle, ist von der Stadtgcm-inde Cannstatt um 70 000 ^ erworben worden.

Was nicht das Geld macht I Eine 72jährige Witwe in Nürtingen erhält seit

l. Januar 1892 eine Altersrente und so­fort stellt sich »un auch ein Freier ein, der sich um dieser kleinen Summe willen zu heiraten gewillt wäre.

Untertürkheim, 5. April. Heute vormit­tag nach halb 9 Uhr verunglückte auf dem hiesigen Bahnhöfe ein Eisenbahnaugestellter. Augenzeugen sahen, wie derselbe beim Aus­fahren des Personenzugs Nr. 6 »nd gleich­zeitigem Einfahren des Lokalzugs Nr. 911, auf dem freien Raum zwischen den beiden Geleisen stehend, als der Zug 911 noch einige Meter entfernt war, plötzlich, wie von einem Schwindel erfaßt, sich mehrmals um sich selbst drehte, dann mit dem Gesicht nach unten ans daS Geleise de- Zugs 911 fiel und von di s 'M überfahre» wurde. Man sah, daß ein Arm und ein Fuß abgefahren wurde. Der Velungtücklc suchte sich wieder aufzu­richten, hatte jedoch nicht mehr die nötige Kraft und krümmte sich vor Schmerzen ans dem Geleise.

Großbottwar, 4. April. Gestern nacht um halb 12 Uhr wurde am nordöstlichen sternhellen Himmel ein prachtvolles Meteor bevbachlet. Es zeigte sich eine feurige Kugel, welche, nicht ganz so groß wie der Vollmond, in äußerster rascher Bewegung nach NNW. ihren Lauf nahm. Der Kugel folgte ein nicht ganz meterlanger Schweif, der grell- blaue Färbung u. feuerrote Einfassung hatte. Da« Phänomen dauerte nur einige Sekun­den.

Oehringen, 3. April. Bet dem Güter­schuppen wurde gestern nachi zwischen 8 und 9 Uhr ein frecher Diebstahl veiübt. Die Gepäckstücke waren nach Gewohnheit Vor dem Güterlchuppe» ausgestellt, um in den um 9 Uhr 45 Minuten nach Hcilbron» hier durch­gehenden Zug verladen zu werden. Der Dieb nahm ein Waschkistchen weg, welches dem ledigen Gülerverwalter gehörte, trug eS etwa 50 Schritte weit, brach eS auf und nahm den größten Teil der Wäsche heraus, worauf er da« Kistchen in einer Dohle nahe ltti der Bahn versteckte, wo eS heute morgen

gefunden wurde. In einer Waldklinge bei Eschenihal wurde vorgestern von Schul­knaben, welche als Treiber bei einer Jagd benützt wurden, die Leiche eines unbekannten Mannes im Alter von ca. 30 Jahren auf­gefunden. Der Tote, welcher schon 8 Tage dort gelegen sein mußte, machte nach seiner Kleidung und seinem Acnßern den Eindruck eine- Stromers, und es war an ihm keine Spur einer Gewaltthat zu bemerken. Einem Radfahrer von Hcitbronn, welcher nach Brettach fahren wollte, hätte es in dem benachbarlen Bretzfeld heute nachmittag leicht schlimm ergehen können. Als er gegen den Bahnhof hinfuhr, versperrten ihm vier Brctz- felder Burschen den Weg, worauf er in seinem Berger den zunächst stehenden mit seiner Peitsche über den Kopf hieb. Sofort drangen die andern auf ihn ein, so daß er sein Zweirad im Glich lassen und sich zu dem EtationSmeister flüchten mußte, der ihm in seinem Amtszimmer Schutz gewährte und da« Zweirad holen ließ. Vor dem Bahn- hoigebäudc sammelte sich eine drohende Menge die sich erst zerstreute, als der Polizeidiener geholt war und mit Verhaftung trotzte. Unter dem Schutz des Pslizeidieners gelangte dann der Radfahrer unbehelligt nach Adolz- furt, von wo er schleunigst weiterfuhr.

Schömberg, 6. April. Ueber den großen Brand, der unfern Ort hcimgesucht hat, schreibt der Enzth.:Heute mittag kurz vor 1 Uhr brachte ein reitender Bote dem K. Oberaml in Neuenbürg die Nachricht von einem in Schömberg ausgebrochenen Brande, und bald darauf traf ein zweiter Reiter ein, welcher meldete, daß das Feuer eine gefähr­liche Ausdehnung angenommen habe. Es wurde deshalb sofort die Feuerwehr alar­miert, von welcher ein Teil mit Spritze als­bald abmaschiertc. Unterwegs wurde dieselbe jedoch durch einen weiteren Bolen wieder zu­rückbeordert, da das Feuer durch die bereit- thäiigen Feuerwehren cingedämmt sei. Ueber da« bedauerliche Brandunglück selbst erfahren wir von zuverlässiger Seite, daß das Feuer etwa um ^12 Uhr im Hinterhaus des Gast­hauses zum Ockfen und zwar vermutlich durch mit Zündhölzern spielende Kinder ent­standen sei. Bei dem herrschenden starken Ostwinbe hat sich daS Feuer rasch über eine ganze Häuserreihe dem oberen Dorfe zu »er­brütet, so daß such bs« Echulhaus un» dir

hintere Seite des Gasthauses zum Lamm in Gefahr stauben. Der Ortsfeuerwehr unv der Einwohnerschaft, sowie den zu Hilfe er­schienenen Feuerwehren von Bieselsberg, Calm­bach, Langenbrand, OberlcngenhardtSchwar- zenberg rc. gelang eS nach angestrengender Thäligkeit und mit Hilfe dcS glücklicherweise reichlich vorhandenen Wassers, da« wütende Element an weiterer Verheerung aufzuhalieu. ES hat jedoch Schaden genug angerichtet, denn eS sind 14 Wohngebäude mit 18 bis 20 Familien, die dazu gehörigen Scheuern und drei weitere Scheuern abgebrannt. Die nun obdachlosen Familien seien teilweise un­genügend versichert. Das heutige Brandun­glück ist noch größer als daS vom 18. Juli 1876, von welchem damals die Gemeinde so schwer betreffen wurde."

Von den Hiirdten, 5. April. Eine gut situierte Gemeinde ist unbestreitbar Mäh­ringen, Don einem Gemeindcschaden weiß diese Gemeinde bis dato noch nichts, im Gegenteil erhalten die Bürger jedes Jahr noch eine ansehnliche Bürgergabc. So können z. B. dieses Frühjahr ca. 15,000 Stück Wellen und etwa 210 Meter Schciterholz au die Bürger von Mähringen abgegeben werden; auch wird noch eine größere Quan­tität Langholz dem Verkauf auSgesetzt werden.

Welzheim, 2. April. Wie vielen ande­ren, war auch dem Hunde eine« hiesigen Ein­wohners beschieden, noch vor Thorschluß- dem 1. April zu sterben. Zu diesem Zweck nahm der Hundebesitzer seine Flinte Und erschoß den zum Tode Verurteilte auf dem Felde, wo er ihn auch liegen ließ. Er war aber, zu Hause ankommend, nicht wenig erstaunt, durch seinen lotgeglaubten Hund begrüßt zu werden. Wohl oder übel mußte er nochmal« zur Mordwaffe greifen, um dem hartnäckigen Hunde sein Schicksal vollend« begreiflich zu machen.

Au« Freiburg i. Br., 2. April, wird geschrieben: Gräßliche Einzelheiten zu dem Brande, der acht Menschenleben als Opfer forderte, kommen an den Tag. Daß die Familie Lederte, die bis auf eine Tochter umkam, sich nicht über die Treppe reiten konnte, kommt daher, daß diese gelegentlich derOsterputzerei" mit Petroleum cinge- ricben war und sofort von oben bi- unten in Flammen stand. Frau L. sah ihrer Nie­derkunft entgegen, uud hatte sich zur Ent»