u V sil've vnen KocHzert
unserem verehrten Hochzeitspaare
HsnA Kaħe/rlltt/rer'§§ Fä^/rsT' rr/rck Ler'/rLT- Fe/na/rü'/r.
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Vor fünf nnd zwanzig Jahren heut Ward Eurer Liebe Bund geweiht.
Habt treu gehalten diesen Bund,
Drum freut Euch dieser Heilgen Stund !
Habt treu getragen Leid und Freud, Geteilt die Freud, geteilt das Leid. Versüßtet Euch des Lebens Müh'n,
Und Rosen durftet Ihr sehn blühn.
Saht wachsen wackre Kinderschar,
Gesund und froh von Jahr zu Jahr. Sie einen sich mit uns zur Stund Und wünschen Glück mit frohem Mund.
Heut fren'n sich aber auch die Bürger CIN Hofmann, Pfau u. Bott u. Treiber; Rometsch, Schund, Gutbub nnd Rath ICH selbst; der ganze Gemeinderat.
„Es thut doch aber wahrlich gut Mir bringt das wieder frischen Mut. Ist noch ein Tropfen Bluts in mir, LJCb Wildbad, gerne bring ihn Dir!"
So ruft Herr Bätzner weit hinaus Es dringet froh in jedes Haus.
Drum wünschen wir zum Silber: Gold Die Götter selber sei'n Euch hold!
Der Kampsum eineMMon.
Criminalnovelle von W. Roberts.
Nachdruck verboten.
19.
Der Diener machte aber ein langes Gesicht und erklärte, daß er bereits vor einer Viertelstunde den Brief an Fräulein Elisabeth abgegeben habe.
Ralph biß sich vor Aerger auf die Lippen, wollte sich denselben aber doch nicht so auffällig merken lass n und sagte deshalb hastig: „Nun, das ist auch gm!"
Auf dem Heimwege, den Ralph nun zum zweiten Male zurücklegte, füllte sich sein Herz aber mit giftigem Mißrauen und guälendem Argwohn. Er suhlte zum ersten Mate deutlich, daß eS doch keine Befriedigung gewähre, rin Schurke zu sein, auch wenn man die Schurkereien mit vollendeter Geschicklichkeit betreibe.
Am anderen Nachmittag traf Ralph natürlich pünktlich bei Allan Burns ein, um mit ihm die an Richard Johnson in dem bereits bekannten Sinne zu schreibenden B. zu vergleichen. Ralph war dabei scheinbar so zurückhaltend, so mitleidsvoll für Richard und so zartfühlend und liebenswürdig Allan BurnS gegenüber, daß der Greis ihm sein volles Vertrauen schenkte und ihn, wie ganz selbstverständlich schließlich seinen an Richard Johnson gesandten Brief übergab, um denselben mit dem sciuigkn zur Post befördern zu taffen. Nalp steckte den Brief mit der Miene des gewissenhaftesten Buchhalters zu sich und verabschiedete sich herzlich von dem Greise, dessen ungeheueres Vermögen mehr u. mehr in des waghalsigen und ehrgeizigen Jntriguanten künftigen Besitz zu rücken schien. Ralph siel es natürlich nicht ein, den Brief von Allan Burns so wie er war, der Post übergebe» zu lassen, sondern er nahm das Schreiben des Onkels mit nach Hause, unterschlug es und stellte eine täuschend ähnliche Fälschung desselben her, die er an R. Johnson am anderen Tage absandte, wäh- rnd zugleich auch Ralph einen ganz anderen Brief an Stelle seines ersten an den be
trogenen jungen Mann schickte. Die ganff zen Unterhandlungen Ralphs mit Allan B.s in der Angelegenheit Richard Johnsons wa-' rcn aber nur Spiegelfechterei gewesen, um den alten Herrn zu täuschen und Ralph Gelegenheit zu geben, seine Ränke zu verbergen.
4. Kapitel.
Eine seltsame Fügung.
Auf einem Erdwallc der nach Norden und Westen von Befestigungen umgebenen Stadt Lahor in Indien stand eine einsame englische Schildwache. Die Sonne brannte heiß, denn es war um die Mittagszeit, nnd man sah cs dem ermüdeten und halb verdursteten Soldaten an, daß er sich nach der Ablösung sehnte. Er mußte aber fast eine Stunde über die normale AblösungSzeil warten, denn es trat eine neue ^Wachmannschaft in den Dienst und dadurch entstand für die letzte Ablösung immer eine bedeutende Verzögerung. Der Soldat machte sichtbare große Anstrengungen, um sich in der heißen Sonnenglut, in welcher er bereits fast drei St. stand, noch länger aufrecht zn erhalten. Aber wie glühende Pfeile stachen die Sonnenstrahlen in sein Haupt, es begann ihm in den Ohren zu sausen und vor den Augen rötlich zu flimmern, dann zuckle cS plötzlich wie ein Stich durch den Kopf des Soldaten und er stürzte ohnmächtig zusammen. Unrettbar schien die Schildwache dem Sonnenstiche zum Opfer zn fallen, denn der Mann war so unglücklich zu Boden gefallen, daß sein gerötetes Antlitz fast »och mehr als bisher den heißen Sonnenstrahlen ausgesetzt war. Doch da nahten die Ablösungsmannschaften, noch bevor alles Leben aus dem ohnmächtigen Soldaten gewichen war. Rasch hoben ihn kräftige Arme empor, während ein der Ablösung folgender Wasserträger aus einem Eimer kaltes Wasser dem Ohnmächtigen in daS glühende Antlitz sprengt und ihm dann ein in kaltes Wasser getauchtes Tuch um die Schläfe band.
„Es ist ja der Millionärsneffe, der an
der indischen Sonne umgcfalle» ist," scherzte einer der Soldaten roh.
„Laß jetzt Deine Witze, William Hut- ting ist ein braver Kerl und ein guter Kamerad , wenn er auch eine merkwürdige Schrulle im Kopfe hat," sagte ein anderer.
„ES fragt sich noch, ob dies eine bloße Schrulle ist, daß William behauptet, er heiße eigentlich Richard Johnson, sei der Neffe und Erbe eines Millionärs und sei gegen seinen Willen unter die Soldaten gesteckt und nach Indien verschickt worden, denn soviel ist doch gewiß, daß William viel klüger und gebildeter ist als wir Alle und daß er von vornehmem Herkommen ist. Wer weiß, welcher Schändlichkeit William zum Opfer gefallen und wider seinen Willen unter Alt- englands Söldlinge geraten ist. Wir wollen uns also die größte Mühe geben, um den vom Hitzschlag getroffenen unglücklichen Kameraden am Leben zu erhalte». Limpo, gieb Deinen Eimer her, ich werde den Kranken selbst der vorgeschriebenen Behandlung mit kaltem Wasser unterwerfen. Oeffnct auch noch mehr die Blouse des Kranken und legt sein Haupt sorgfältig höher, damit der übermäßige Blutandrang vom Kopfe langsam zurückweicht."
Den vereinten Bemühungen der Kameraden gelang es endlich den Ohnmäcbtigen wieder in das Leben zurückzuruseiff, aber er blickte »och mit müden Auge» und wirrem Kopfe umher, sodoß man ihn nicht gehen lassen konnte, sondern auf ein einer rasch aus starkem Schilfrohr angefertigten Tragbahre in das Barakenlager trug, wo der Kranke sofort von einem Arzte untersucht und dann in das Lazareth geschafft wurde.
(Fortsetzung folgt.) Verschiedenes.
.-. (Aus der Prüsnng.) „Ihr müßt also alle Naturprodukte einteile» in eines der drei Reiche. Mathilde, wohin thust Du z. B- den Zucker?" — „In den Kaffee."
.-. (Modern) Er: „Hulda, ich liebe Sie, — wollen Sie die Meine sein?" Sie (verschämt): „Telephonieren Sie mit meinem Vater I"
Verantwortlicher Redakteur: Bernhard Hofmann.) Druck und Berlag von Bernhard Hofmann in Wildbad.
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