Mann im Brachte, dik Vlnithat inTcmcS- var begangen zu haben. Er sei damals mit ganz blutiger Wäsche verstört vom Markte heimgekchrt. Die Gendarmerie verhaftete Deak und fand die vergrabene blutige Wäsche. Er leugnete anfangs, auf dem Markte ge­wesen zu sein, wurde jedoch überführt, wo­rauf er dies zugab, die Thal aber leugnet. Er wurde dem TemcSvarcr Gerichtshöfe ein­geliefert.

Metz, 16. Juli. Der Lothringer Ztg. zufolge ist das im Landkreise Metz belegene Schloß Urville mit den Landgütern Lesmen- ils und Pont ä Chaussy durch Kauf i» den Besitz des deutschen Kaisers übergegangm; der Kaufpreis soll 500,000 ^ betragen.

Pest, 14. Juli. Am eisernen Thor tobte gestern ein furchtbares Unwetter mit einem gewaltigen Wolkeubruch. Mehrere Häuser wurden.vom Wasser fortgerissc», 11 Personen fanden dabei ihren Tod. Aus Bozen wird ferner gemeldet: Im Puster­thal tobte gestern ei» lOstündiges Gewitter mit Wolkenbruch und starkem Schnccfall. Die Getreidefelder sind größtenteils vernichtet. Die Eisenbahnverbindung zwischen Bozen

und Jnsbruck ist unterbrochen. Die Tempe­ratur ist auf 1'/-° k gesunken.

Paris, 12. Juli. Der Zar von Ruß­land genehmigte die Bestellung von 500 000 Gewehre» bei der stanz. Waffenfabrik in Saint-Elienne.

Verschiedenes.

Wer den Schaden hat. . . Nach Schluß der Schloßfreiheit-Lotleric und nach Abbruch der Häuser soll demUlk" zutoge auf Wunsch aller Derer, die mit ihren Losen durchgefallen sind, der vor dem Schloß neu entstehende Platz im Gegensatz zudem nahe- gelegeuen Lustgarten Vcrlustgarten ge­nannt werden.

(Unverschuldet.)Nur einmal in meinem Leben bin ich meiner Schwiegermut­ter um de» Hals gefallen das war aber zur Zeit eines Erdbebens!"

Lebeiisversichcrnngs- und Ersparnis-Bank in Stuttgart.

In den ncurevidierten Statuten vom 1. Juli 1890 ist nunmehr das Prinzip der so­genannte»Unanfechtbarkeit der Police" in weitgehendstem Sinne zur Durchführung ge­

kommen. Die Bank bezahlt nämlich jetzt die Versicherungssumme bei Selbstmord nach fünfjähriger Versicherungsdauer, gleichgiltig, ob der Selbstmord in zurechnungsfähigem Zustande begangen worden ist oder nicht, und bei kürzer Versicherungsdaner, wenn die Thal infolge von Geistesstörung oder schwe­rer körperlicher Krankheit begangen wurde. Die Bestimmungen, daß die Versicherungs­summe bezahlt wird, wenn der Versicherte durch Unglücksfall, ob selbstverschuldet oder nicht, im Duell oder in Ausübung der ge­setzlichen Wehrpflicht im Kriege ums Leben kommt, n. daß die Lebensweise und eine Bernfs- änderung keinen Einfluß auf den Fortbestand der Versicherung ausüben, sind bekanntlich schon seit 1887 bezw. 1889 in Kraft.

Dank diesem Streben, den Versicherten das bestmögliche zu bictcn, ist die Prosperi­tät der Bank eine stetig wachsende. So hat auch das erste Halbjahr 1890 wieder durch­aus befriedigende Resultate ergeben. Es wurden 2612 neue Anträge über rund 16'/r Millionen Mark gestellt und der Versichcr- nngSbestand ist in der genannten Zeit von 308 auf 317 Millionen Mark gestiegen.

Der Kamps um eineMillwn.

Criminalnovelle von W. Roberts.

Nachdruck verboten.

13.

Zuerst laS Ralph denjenigen Brief R. Johnsons, den dieser an Allan Burns ge­richtet hatte. Derselbe lautetet

Teuerster Onkel I

Ich beeile mich, Ihr über mein rätsel­haftes Verschwinden gewiß recht beküm­mertes Herz von der Sorge um mich zu befreien. Ich lebe, bin gesund und besinde Mich den Umständen gemäß wohl, aber mein Leichtsinn und ein unglückseliges Ver­hängnis, vielleicht auch ein an mir ver­übter Schurkenstreich haben mir übel mit- gespielt, ich bin, man sollte es nicht für möglich halten, wenn ich eS nicht je­de» Tag deutlich genug empfinden müßte, wieder meinen Willen Soldat des 13. Regiments geworden, und bin wie die üb­rige» Rekruten gezwungen, mich auf dem TransportschiffeLurline" aufzuhalten, welches uns nach Indien bringt. In Folge einer seltsamen Verwechselung, an die hier auf dem Schiffe aber Niemand glauben will, hat man mich alsWilliam Hutting angeworb>ner und verpflichteter Soldat Ihrer Majestät der Königin von England" in das Regiment gesteckt. Ich weiß nicht, wie ich zu der Ehre und zu dem mir gänzlich unbekannten Mauren William Hutting" gekommen bin. Zu meiner Schande und behufs einer zu er­strebenden Klarlegung des Sachverhalts muß ich allerdings gestehen, daß ich an meinem Schicksal insofern nicht ganz un­schuldig bin, weil ich am 13. April abends mit Vetter Ralph Lockwell einen der Wer- besäie am Hafen in falschen Kleidern be­suchte und dort einem Trinkgelage bei­wohnte. Der schwere Punsck, der dort getrunken wurde, halte mich wohl derartig berauscht, daß ich in einen bewußtlosen Zustand verfiel. In diesem ist die ver-

^ Verantwortlicher Redakteur: Bern

hängnisvolle Verwechselung meiner Per­son mit derjenigenWilliam Huitings" geschehen. Ich habe nun die herzliche Bitte an Sie, lieber Onkel, daß Sie bei dem Kriegsministerium die nötigen Schritte thlin, daß meine Identität als diejenige Ihres Neffen Richard Johnson sestgestelll und dadurch bewiesen wird, daß ich gar nicht der angeworbene SoldatWilliam Hutting" bin. Gleichzeitig bitte ich Sie auch an den Commandcur unseres Regi­ments, Oberst Muray, zu schreiben und diesem meine Angaben zu bestätigen. Legen Sie auch LegitimationSpapiere für mich bei. Vetter Ralph Lockwell wird ja auch eidlich erhärte» können, daß er in der Nacht vom 13. auf 14. April mil mir in dem Werbesaale war und zwar in der Absicht, die interessante» jungen Männer aller Nationen zu sehen, die sich für die Armee anwerbcn ließen. Schließlich könn­ten sie auch, liebster Onkel, wenn Sie wollten, mit dem Angebot einer großen Belohnung den wirklichenWilliam Hut- tinz" suchen lassen. Es konnte ja da­durch der schlagendste Beweis erbracht werden, daß ich nicht William Hutting sein kann, sondern Richard Johnson sein muß. Ich habe noch die dringende Bitte an Sie, die in meiner Sache zu vollzieh­enden Reklamationen möglichst zu be­schleunigen, da unser Regiment sofort nach seiner Ankunft in Bombay nach Lahor, im Norden Indiens gelegen, abgeht und dort Garnison erhält. Indem ich noch wegen der Ihnen, teurer Onkel, durch meinen Leichtsinn verursachten Sorgen und Verdrießlichkeiten um Ihre Verzeihung flehe, biNe ich gleichzeitig herzlichst, mir durch den Oberst unseres Regiments eine Anweisung auf tausend Pfund Sterling gütigst übersenden zu wollen damit ich mich als Gentleman ausrüsten und, wie ich beabsichtige, durch Kleinasien über Jeru­salem, Damaskus und daun durch Europa über Konstantinopcl Wien Paris nach London zurückreisen kann. Hoffend, daß Sie bei Empfang dieser Zeilen sich

harv Hosmann.) Druck und Verlag von B k

noch einer guten Gesundheit erfreuen, verbleibe ich mit herzlichen Grüßen Ihr ewig dankbarer Neffe Richard Johnsohn unter dem NamenWilliam Hutting" gegenwärtig Soldat des 13. Infanterie» RegimentSin Indien, Garnison Lahor."

Geschrieben auf dem Transportschiff Lurlinie" im Mittelländischen Meere am 24. April 1876.

Der liebe Vetter Richard hat recht hübsche Pläne für die Heimreise," flüsterte Ralph, als er den Brief bei Seite legte, nur schade, daß wir ihm diese Pläne etwas durchkreuzen müssen. Doch laßt uns sehen, was der gute Junge weiter an seine schöne Cousine Elisabeth schreibt."

(Fortsetzung folgt.)

Vermischtes.

.-. Das Verlobte Lilipntanerpärchen.)

Er:

Die Liebe ist des Lebens Würze.

Ich lernte lieben dich in Kürze.

Sie:

Dich, Theurer, habe ich erkoren;

Zu Höherem bin ich nicht geboren.

Im Wartesalon eines Arztes unter­hielten sich mehrere Damen über die Erfolge des betreffenden Arztes. Die eine schwärmte ganz besonders für denselben und sagle: Alle meine Verwandten haben sich nur von ihm behandeln lassen, leider bin ich noch die einzige am Leben befindliche."

.-. (Er istbaden".) Herr:Ist der Herr Baron zu Hause?" Bedienier: Nein, gnädiger Herr ist baden." Herr: Hat er nichts über Rückkehr gesagt?" Bedienter:Hat gnädiger Herr gesagt, wird nicht zu lange bleiben." Herr (setzt sich auf ei» Fauteul):Ich werde auf ihn war­ten." Nach zwei. Stunden. Herr:Das dauert ja verteufelt lange. Wohin wollte der Herr Baron den» baden Gehen?" Bedienter:Nach Ostende."

Gedankensplitter.

Liebe macht blind, Nein stumm, Haß taub, Zorn lahm, Geiz krumm.

rnhard Hosmann ln Mldbad.