. Reuß, 25. April. Wie schädlich das übermäßige Fahren auf Karussells unter Umständen sein kann, beweist ein trauriger Fall, der sich dieser Tage hier ereignete. DaS 10jährige Söhnchen einer hiesigen Fa­milie hatte vor einigen Tagen eine große Anzahl Touren ohne Unterbrechung auf einem ^arusscl gefahren. Am Abend erkrankte der vorher- ganz gesunde und muntere Kleine und . erlag nach 2 Tagen einer Gehirnent­zündung.

Paris, 25. April Zum 1. Mai wird Muster 8 Kavallerieregimentern die Gendar- yrcrie des Weichbilds nach Paris hereinge-

zogen.

. , Verheerende Brände fanden am 25. März in, drei japanischen Städten stait. Im ganzen wurden 1100 Häuser eingeäschert, nämlich, 300 in Avmali, 500 i» Noshiro und 300 in Mimuro.

Straubing, 26. April. Wegen zweier Verbrechen des Mords, eines Verbrechens her Brandstiftung, drei Verbrechen des Dieb­stahls und eines Vergehens des Jagdfrevels verurteilte das hiesige Schwurgericht den 23jährigen Häuölerssohn Baumbauer von HadeS nach dreitägiger Verhandlung zum

Tode, 14 Jahre Zuchthaus und dauerndem

Ehrenverlust.

London, 26. April. Bei Besprechung der Reise des Kaisers Wilhelm nach Darm­stadt sagt die Times: Es sei nicht bedeut­ungslos , daß der Kaiser den im vorigen Jahre durch seinen Besuch in Osborne mit der Königin von England begonnenen freund­schaftlichen Verkehr erneuere, und die beab­sichtigte Beteiligung des englischen Kanal- geschwadcrS bei den deutschen Flottenmanö­vern werde dazu dienen, die ganze Welt formell in Kenntnis zu sehen, das jetzt zwi­schen Deutschland und England ein Einver­nehmen besteht, welches enger und herzlicher ist als früher.

* H

.'. (Ein Scherz) In Wien fiel an einem der letzten Mittage verschiedenen Leuten auf der Straße ein junger, schmucker, ganz bartloser Marine-Unterosfizier auf. Die Uniform war ganz vorschriftsmäßig, allein der Gang war unsicher und die Haftung nichts weniger als militärisch. Man machte einen Polizisten auf den jungen Mann auf­merksam. Letzterer wurde zum Kommis­sariat geführt und entpuppte sich dort als

Mädchen. Antonia Eichivger, so hieß sie, gestand, sich einen Scherz erlaubt zu haben. Sie hat einen Verehrer, der Ma­rine-Unteroffizier ist, nahm dessen Unisorm, zog Dieselbe an und wollte, wie sic angab, nur ihren Nachbarinnen zeigen, wie schmuck sie sich darin ausnchme. Für diesen Scherz wurde sie aber in Haft behalten und 24 Stunden später zu acht Tagen strengen Ar­restes verurteilt.

Niemals hat es der Jmpfarzt in seiner Macht,

Jinpsschä-MMgen

zu vermeiden, sonst würde jede d-'rs-lben als fahrlässige Körperverletzung bezieh­ungsweise Tötung bestraft werden. Die Wissenschaft kennt kein Mittel, um schlechte Lymphe vongesunder" zu uuterlcheiden !

(Fr. Kl. Pr.)

Merks!

So mancher spricht:Bei meiner Ehrl" Hat selber längst kein Schamg'fühl mehr!

18 900

W i l d b a d.

Zwangsverkauf.

, Das Kgl. Amtsgericht Neuenbürg hat am 23. Dezember 1889 die Zwangsvoll­streckung in das unbewegliche Vermögen des Fuhrmanns Georg Friedpich Haisch dahier qjigevrdnet und der Gmeinderat Wildbad -lS- Vollstreckungsbehördc am 13. Januar 1890 folgende Liegenschaft zum Zwangsver- kaüf bestimmt: , .

Gebäude:

SK, L 152

' 1 L 62 HM Ein 2 '12 stocki­ges Wohnhaus mit gewölbtem ..... Keller.

Steueränschlag Nr. ä. 152 a

1 u 32 HM Ein 2stockigcs Hinterge­bäude mit Wagenrcmisc und gewölbtem Keller.

05 HM Schweinstall an der Scheuer

5 u 22 Hm Hvfraum.

Steueranschlag 5 100 ^

Nr. 4 152 o

41 HM Eine 1 stockige Wagcn- remise von ganzen Holz­wänden mit Ziegeldach.

Steueränschlag _ 200 ^

8 u 67 Hm unterhalb der Stadt an der Hauptstraße in Ziegel­wiesen.

, Die Hälfte an:

Nr. ^ 152 5

51 Hw Eine Istockigte Scheuer von Fachmerk 07 <zm Hofraum

58 HM an der Hauptstraße außer­halb der Stadt in Ziegel- Wiesen.

Steueränschlag 200

Anschlag vorstehender Gebäude 35000 Angebot im Gesamtkauf mit den

. Parz. 8311832 21 700

Güter:

Parz. Nr. 318 2 u 10 Hm Gemüsegarten Steueränschlag 1 Mk. 7 Pf.

Parz. Nr. 317

80 Hm Graögarten

Steueränschlag 64 Pf.

2 a 90 HM am Stichweg neben Ehr Friedrich Haisch Müller und Christian Volz, Holz­händler ,

Anschlag . ,. 500 ^

Angebot 710 ^

Parz. Nr. 636

30 a 70 HM Acker ini Spicßfeld neb n Christof Friedrich Haisch, Müller und Christen Fr. Müller, Flaschm s Witwe

Steueränschlag 8 «/A 90 -»s

Anschlag . . 1200 ^

Angebot 610 ^

Parz. Nr. 579

11 s 20 Hm Acker '

1 n 15 Hm Oede

12 u 35 Hm in der Reicherlskling neben dem Staatswald und Jakob Friedrich RiexingerS Witwe

Steueranschlag 2 ^ 02 --f

Anschlag . - 150 ^5.

Angebot 80 ^

Parz. Nr. 639

I

14 a 15 Hm Acker

Steueränschlag 4 ^ l0 --f

53 HM Mauer

Parz. 639

l'

2 a 69 Hm Acker

Steueränschlag 78 -»)

17 a 37 Hw im Spiesfeld neben sich selbst u. alt Johannes Klingcnmayer. Heu­scheuer gemeinschaftlich mit den Besitzern der Parz. 640 u.,641

Steueranschlag 66 ^ 67 --f

Anschlag . . 400

Angebot 350

Parz. Nr. 831/832

38 a 19 Hm Wiese in Ziegelwicsen

neben sich selbst und

Jakob Friedrich Lutz,

Fuhrmanns Witwe

Steueranschlag 47 74 --f

Anschlag . . 2500

Angebot im Gcsamtkauf mit den Gebäulichkeiten 21 700

Diese Liegenschaft kommt am

Samstag, den 3. Mai 1890

vormittags 12 Uhr

auf dem hiesigen Rathaus im 2ten Auf­

streich zum Verkauf was mit dem Bemerken bekannt gemacht wird, daß als Verwalter Gemeinderat Georg Rath hier uns als Verkaufskommission

Stadtschuliheiß Baetzner hier und Gemeinderat Friedrich Treiber bestellt ist.

Den 29. April. 1890.

Gemeinderat als Vollstreckungsdehörde.

Namens derselben:

Vorstand, Stadlschultheiß Bätzner.

Meesnnren,

ArnssccnreN)

Wicken

in bester keimfähiger Ware empfiehlt .

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(zum stecken) empfiehlt_Ehr. Batt.

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Fr. Maier.

jvtrantwortlichcr Redakteur: Beruha r b Hojma n n>) Druck und Brrlag von Bernhard Hofmann in Wildbad.