Mitteln eine unablässige Propaganda gegen diel Alliierten. Die deutsche Regierung kann nur ihr Befremden darüber anssprechen, daß! solche Erfind düngen Glauben finden und der Ausnahme in ein amt­liches .Schriftstück für würdig erachtet werden. Sie hofft, daß die a. und a. Regierungen ihre Aufmerksamkeit da­durch nicht von der Kriegsgefangenenfrage ablenken las­sen, die mit jedem Tag ernster und dringlicher wird und in der Deutschland auf das Mitgefühl aller zivili­sierten Völker rechnen zu können glaubt.

Deutsche Nationalversammlung.

Berlin« 26. Nov.^

Abg. Semmler (D. Rat. B.) begründet die Interpellation Arnstadt.

Aba Dr. Heinz« (D. B. P.>: Bei der bedrohlichen Gestaltung der Ernährungsfrage infolge der schlechten Witterung ist unser« Lage äußerst schmierig. Bleiben uns einige Wochen guten Weiter^ übrig, so können wir hoffen, daß alles gut ausgeht und wir über die schwere Zeit hinwegkomme». Die Zwangswirtschaft fesselt jedoch den Produzenten. Die Grundlagen der Landwirt­schaft müssen neu aufgebaut werden, der Landwirt mnß nach seiner Leistungsfähigkeit herangezogen und die Erzeugung ge­steigert werden. Die Deckung des Bedarfs an Brotgetreide ist nur möglich, wenn man ein Prämiensystem einführt und die Landarbeiter ihr Deputat bekommen. Die Zwangswirtschaft in der Zuckererz.ugung muß bald ganz fallen Die Schweinezucht muß gehoben werden. Folgt die Regierung unseren Anregungen nicht, so lehnen die Vertretungen der Landwirtschaft jede Ver­antwortung für dm Zu'ammrnbr!ch unserer Ernährung ab. Aber man will den Landwirt Niederhalten. Er sali von seiner Scholle herunter. (Lachen links, Beifall rechts.) Die Stickstoff- und Kalifabriken müssen endlich zu lebenswichtigen Betrieben erklärt werden. Bei der Haltung d«r Regierung wird die Landwirtschaft gezwungen, allmählich zur extensiven Bewirtschaftung überzu- gehen. Die Regierung muß für Saatgetreidr und Saatkartoffeln lorgen, sonst besteht im nächsten Frühjahr eine bedenkliche Leere.

Abg. Herold (Z.) begründet die Interpellation Trünbor» (Z.) betreffend Forderung auf Steigerung.der landwirtschaftlichen Er­zeugung und zugleich den Antrag Blume (Z.) betreffend Minde­rung der durch den Frost verursachten Schäden an Hackfrüchten. Die' Gefahr des Uebsrgangs zur extensiven Wirtschaft ist sehr groß. Die, Valutadifferenz nötigt uns, auf absehbare. Zeit unseren Ernährungsbedarf nach Möglichkeit-'aus der eigenen Produktion zu decken. Die Weltmarktpreise können für uns nicht maßgebend sein. Zur Milderung der Schäden bei den Hack­früchten muß b>s zur Bergung der Hackfrüchte die Arbeits­zeit verlängert werden. Die Stickstoff- und Kaliwerke müssen mit Kohlen beliefert werden.

Minister Schmidt: Die für diei Kartoffeln eingesührte Schneiiigkeitsprümie hatte keinen vollen Erfolg, wegen der Ver­kehrs- und Witterungsschwierigkeiten. Ein guter Teil der noch ungeernteten Kartoffeln dürfte für die Ernährung noch zu ge- dragchen sei». Die Perkehrssperre ha! nicht allen Erwartungen entsprochen. Wir hoffen, einen großen Teil der Zuckel"1iben noch zu rette». Um zu verhindern, daß sie verfüttert iverd », müssen Wir die Zuckerpreise erhöhen. Die Futterration hoffe!: ivir auf der jetzigen Höhe erhalten zu können. Die Steigerung der Margarinefabrikation ist eine Kohlenfrage. Ich nehme dr, Streik­drohungen der Landwirlfchaft noch immer nicht so erust, denn ich Kann mir nicht denken daß nur unsere ganze Ernnhnng wer­den über den Haufen werfen wollen. Das heimische Brvrgetreide müssen wir möglichst restlos erfassen. Ich richte an die Land­wirte die Bitte, kein Brotgetreide zu verfüttern. Gegen das Lchiebertum wird hoffentlich das neue Wuchergesetz günstig wir­ken. Der Grundsatz, eine» Teil eines landwirtschaftliche» Er­zeugnisses zwangsweise zu erfassen, den Rest für den freien Handel stelz» »'den, würde starke Verzögerungen mit sich bringen. Er erscheint mir fraglich, ob wir das nächste Jahr die Freigabe des Hafers aufrecht erhalten können, da im Hinblick arst die hohe» Preise jetzt plötzlich mehr Hafer angebaut wird. Die Mehlankäufe im Ausland müsse» wir bei dem Dalutastande auf das gringste Maß beschränken. Vorläufig scheint mir die Gefahr eines Uevergangs zur extensiven Wirtschaft nicht allzu groß zu sein. Auch bei dem Piehstand macht sich die Neigung eines, Wenn auch geringen 'Aufstiegs bemerkbar. Auch die Schweinehal­

tung zeigt ein Aufsteigen. Wir werden bei der Lösung oer. Lanoarbeiterfrage große Schwierigkeiten zu bewältigen -haken. Die städtischen Arbeiter, die auf das Land gehen, verlange» an­ständige Wohnungen und Löhne. Die Landwirte wollen keine Tarife bewilligen. Es rächt sich jetzt, was die Land­leute versäumt haben. Der Kleinbesitzer, der Kleinbauer muß begünstigt werden. Das Siedlungsgesetz soll dabei helfen. Di« Entbehrungen der städtischen Bevölkerung in der Ernährung sind so groß daß es nicht verwunderlich ist wenn sich eine große Erbitterung und Erregung in der städtischen Bevölkerung zeigt und sich auch politisch auswirkt. Die Grundlage unserer Ernäh­rung muß vegetabilisch bleiben. Die -Zwangswirtschaft Kana noch nickt aufgehoben werden. Zu umfangreicher Einfuhr aus dem Ausland haben wir kein Geld. Wir können die Lebensmittel­preise nicht ins Ungemessene steigen lassen, weil sie sonst wieder eine Steigerung der Löhne zur Folge haben müßten. Dafür bin ich nicht zu haben.

Abg. Wachhorst de Wente (Dem.): Es ist erfreulich, daß wir der notleidenden österreichisch«» Bevölkerung von unseren Vor­räten noch abgeben konnten. Von einer Fleischversorgung des deutschen Volks kann nicht mehr gesprochen werden. Nur der langsame, aber vollständige Abbau der Zwangswirtschaft kann Helsen.

Frau Lodahl (Soz.): Die technischen Arbeiter auf dem Lande streiken, weil sie sich die unwürdige Behandlung durch die Grundbesitzer nicht gefallen lassen könne». (Unruhe rechts.) Wenn die städtischen Arbeiter zur Selbsthilfe aus Schieberwaren zu Wucherpreisen schreiten müssen, zu Lohnforderungen und zu Streiks, ist es nicht zu verwundern. Jede Freigabe der Wirt­schaft wäre ein Mißgriff.

Abg. Dusche (D.B.B.): Das Betriebsrätegesetz würde unser Wirtschaftsleben ruiniere» und dem Feinde ausliefern und auf die Landwirtschaft katastrophal wirken.

Neues vom Tage«

Die Betriebsräte.

Berlin, 27. Nov. Die Fraktionen der Mehrheits- Parteien traten gestern zusammen, um den Ausgleich in der strittigen Frage der Betriebsräte zu schaffen. Tie Demokraten schlugen vor, zunächst das zwangsmätzige Schiedsgericht zur Verhütung der Streiks einzuführen. Unter dieser Voraussetzung sollen ein oder zwei Mit­glieder der. Betriebsräte in den Aufsichtsrat der Ge­sellschaften eintreten können zur Mitbestimmung bei der Organisation der Betriebe. Alle Vierteljahr solle ein Bericht über die Lage des Gewerbes und des ein­zelnen Betriebs erstattet werden und die Räte sollen das Recht der Einsichtnahme in die Geschäftsausstellung (Bi­lanz), aber nicht in die Unterlagen dazu haben, wenn der Betrieb mindestens 100 Angestellte und 500 Areibeter beschäftigt. Tie Besprechungen werden heute fort­gesetzt.. , .

Aus dem PaÄkeUeben.

Berlin, 27. Nov. Zum ersten Vorsitzenden der Zest- trumSsraktion wurde Staatssekretär a. D. Trimborn^ zum zweiten und dritten Becker und Leicht gewählt.' - .

Reue Klage Erzbergers

Berlin, 27. Nov. Reichsfinanzminister Erzberger hal gegen dieDeutsche Zeitung" Strafantrag gestellt wegen einer Nachricht, die von der Gründung einer Vereini­gung für Aus- und Einfuhr durch Herrn Erzberger und'gewisse Herren sprach. /

Schcidemann Oberbürgermeister.

Kassel, 27. Nov. Bon sozialdemokratischer Seite wai vor mehreren Wochen dem Abg. Scheide mann der Posten des Oberbürgermeisters von Kassel, seiner Vater­stadt, angeboten worden. Scheidemann hat die Kandidat», augeuommen. Die Sozialdemokraten haben in der Stadt­vertretung die Mehrheit.

Der Fall Sklarz.

Berlin, 27. Nov. Der Berliner Skandal zieht wei tere Kreise. Die Enthüllungen des Sonnefeld bezichtige, den Journalisten und Abgeordneten Parvns (S.), das er 1,4 Millionen Mark angeblich zu wissenschaftlichen Zwecken an denVerlag für Sozialwissenschaft" gegeben habe, das Geld sei aber für persönliche Zwecke bestimm) gewesen. Parvns habe zugleich mit dein Sklarz in wech selseitigen Geschäftsbeziehungen gestanden, sie sollen Koh­lengeschäfte nach Dänemark betrieben und u. a. eine Wach- und Schließgesellschaft gegründet haben, wozu öffentlich, Gelder flössen. Sklarz soll weiter dem früheren kommu­nistischen Polizeipräsidenten von Berlin, Abg. Eich­horn, namhafte Summen zugewendet haben. Ferner werden große .Handelsgeschäfte des Sklarz mitausrangier­tem" Heeresgut verzeichnet.

Gnädigst geuehrstigl.

Kiel, 27. Nov. Die Oftseestatton teilt mit: Die Handelsfreiheit zwischen deutschen Häfen und der d ent scheu Ostseeküste ist von der alliierten Waffenstillstands­kommission für Segelschiffe und Motorsegelschiffe bis zu l liO Brulto-Registertonnengenehmigt" worden.

Aus dem besetzten Gebiet.

Ltraßburg, 27. Nov. Die französischen Behörden schreiben in den Blättern den Zwangsverkauf der gro­ßen deutschen Betriebe aus, so die Druckerei derStraß­burger Post", die Warenräume der Württ. Metallwaren­fabrik, das Bierhans zum Münchner Kindl u. a.

Die Rheinwafferkräfte für Frankreich.

Basel, 27. Nov. (Haväs.) Ter neuernannte Präsiden! der Zentralkommission für den Rhein, Elaveilie, hat ein Projekt für die Ausnützung der Vorteile der Rhein- Wasserkräfte entworfen, d. h. einerseiis die Nutzbarma­chung der Kräfte von Basel nach Rotterdam für die Ein- und Ausfuhr, andererseits die Schajfuiig von gewal­tigen Zentralkraftwerken links des Rheins, die ihre elek­trischen Energien an alle Pariser Bezirke entsenden würden.

Der Rückzug aus dem Baltealand.

Berriu, 27. Nov. Zahlreiche Eisenbahnzüge mu Flüchtlingen liegen in Kurland und Litauen ans derStrck ke. Außerdem drängen dich,,' Scharen von Letten und Balten zu Wagen und zu Fuß der deutschen Grenze zu, getrieben von der Furcht vor den Letten und Bol­schewisten.

In derDeutschen Allg. Ztg." wird gesagt, in Ost­preußen sei wegen der zurückflutenden deutschen Truppen nichts zu befürchten. Die Truppen werden mit der Bevölkerung nicht in Berührung kommen, sondern in Sammellagern untergebracht werden.

DieKreuzzeitung" meldet, der Generalbevollmächtigte des Deutschen Reichs in Kowno, Zimmerte, sei ausgewiesen worden. Amtlich wird dagegen ausgesührt, Zimmerle wrilc zu dienstlichen Besprechungen in Ber­lin. Tie deutsche Gesandtschaft in Mitau ist nach Berlin zurückgenommen worden; ein Vertreter der Ge­sandtschaft befindet sich in Riga und Libau. -Wp

Wahlverschiebung Budapest, 27. Nov. Die Wahlen zur Nationalver­sammlung wurden aus den 25. Januar verschoben.

Skandal und kein Ende.

Stockholm, 27. Nov. Die Minister Schotte und Ryden haben ihre Entlassung gegeben. Sie sind Inhaber eines großen Handelsgeschäfts und sollen, wie in den Blättern ihnen vorgeworfen wird, ihre Ministerstellung zu skan­dalösen Geschäften mißbraucht haben. T

Der Krieg im Osten. . - '

Stockholm, 27. Nov. Das Finnländische Pressebureau teilt mit, daß General Glasenapp zum Kommandan­ten der russischen Nordwestarmee ernannt worden sei. Seine Armee wurde nach ihrem Rückzug auf esthländi- sches Gebiet unter, esthnisches Oberkommando gestellt. Jn- denitsch hat seine Funktionen niedergelegt und bleibt nur Vertreter der Regierung Koltschaks.

Tittoni geht.

Rom, 27. Nov. Der Minister des Aeußern Tittoni ist znrückgetreten. Zu seinem Nachfolger wurde der Se­nator Scialoja ernannt.

Churchill gegen Verdächtigungen. London, 27. Nov. Im Unterhaus erklärte Minist, Churchill ans eine Anfrage, der Nachricht, daß in Schwarz wald zahlreiche Artillerie, große Lager vo Nnnition und anderes Geräte für ein großes Hee lereit liegen, sei nach den Erkundigungen des englischer ^riegsministeriums kein Glaube beizumessen. (Dze Ver sächtigung ist offenbar wieder von Deutschland hin* iusgetragei, worden.) Churchill teilte ferner mit, de eit l I Monaten verschollene MnniuonsdamvferAdven ure" sei wahrscheinlich auf der Fahrt nach Archangels nit Mann und Maus untergegangen.

8on der Friedenskonferenz. 1

Paris, 27. Nov. (Havas.) Stambnlinski hat de» Friedensvertrag m i t "Bn l g a ri e n heute vor­mittag l0.40 Uhr unterzeichnet.

Lloyd George gegen die irischen Nationalistett London, 27. Nov. Die Regierung ließ in Dui blin eine Verfügung bekannt machen, die alle natio­nalistischen Vereinigungen der Irländer aufhebt.

Bcrschmörung in Athen.

Athen, 27. Nov. Die Regierung des Venizelos will eine Verschwörung ehemaliger Offiziere und Unteroffi­ziere des Königs Konstantin entdeckt haben. Venizelos ließ eine große Anzahl von Offizieren, darunter den General Limbritis, die Obersten Dobler, Kakivos null Skarklot verhaften. Os /

Der Schwätzer Annunzio

London, 27. Nov. Annunzio, dessen Treiben in Fi­ume die italienische Regierung immer noch kein End« gemacht hat, erklärte einem Vertreter desDaily Expreß": Wenn es mir passen würde, könnte ich morgen an d« Spitze von 600000 Mann nach Rom marschieren.

Annunzio bereitet nach demAvanti" einen Hand­streich auf Triest vor.

Nationale Arbeiterpartei in Amerika.

Amsterdam, 27. Nov. Das Pressebureau Radio meh det, daß in Chicago die Gründung der neuen amerikani­schen Nation alen Arbeiterpartei stattgefunder hat.

Die Bereinigten Staaten und Mexiko.

Washington, 27. Nov. Der Ministerrat trat gefterr zur Beratung der Frage zusammen, welche Schritte zu ergreifen seien, falls Präsident Carranza die Auslieferung Jenkins verweigern sollte. Neuere Nachrichten aus Mexiko melden, daß in Veracrnz 10 der reichsten Vieh­besitzer von Räubern fortgeschleppt worden seien, die nur ein Lösegeld von 15 000 Pesos verlangen.

Keine Abrüstung.

Bafel, 27. Nov.Information" meldet aus Buenos Aires, Argentinien, Brasilien und Chile haben die Ab­rüstung ihrer Heere abgelehnt.

Berlin, 27. Nov. Der Rückmarsch der Truppen aus dem Baltikum vollzieht sich im allgemeinen in guter Ordnung. Die Angriffe der 'lettischen Truppen östlich und westlich Schaulen, sowie die Zerstörungen der Te­legraph- und Fernsprechleitungen dauern an. Bis zum 26. November sind 2000 Flüchtlinge und 1660 Militär- Personen an der Grenze angekommen. Die zurückkeh­renden Kolonnen werden von zahlreichen Flüchtlingen begleitet.

Hamburg, 27. Nov. Die Ablieferung der deutschen Petroleumschisft an England hat begonnen. Von der Deutsch-amerikanischen Petro.Tnmgese'lschaft ist das Tank, schiffLoki" nach dem Firth of Forth ausgefahren.

Die Beisetzung Gröbers.

Weingarten, 27. Nov. Ein wolkenloser blauer Him­mel wölbte sich heute früh über der alten Stadt Wein­garten, wo es galt, .die sterbliche Hülle Gräbers zur letzten Ruhe zu betten. Unter-der großen Zayl der Leid­tragenden bemerkte man an der Spitze der Geistlichkeit den Weihbischof Dr. Sproll. Als Vertreter des Reichs­finanzministers Erzberger, der durch dringende Steu­erangelegenheiten ferngahelten wurde, war Ministerial­direktor Frhr. v. Stockh a mmern zugegen. Di? württ. Regierung war vertreten durch den Kultusminister Dr. Hieb er, den Ernährungsminister Gras und den Justizminister Bolz, ferner den früheren Ernährungs­minister Baumann, der zugleich mit dem Abgeordneten Schees die Deutsch-dem. Partei vertrat. Von der Bür- ^erpartei erblickte man den Stadtpfarrer Wurm, von der sozialdemokratischen Partei den Abg. Gehring. Das Landtagspräsidium hatte den ersten Vizepräsidenten Ministerialdirektor Dr. Keck entsandt, auch der zweite Vizepräsident, Landgerichtsdirektor Walther, war an der Spitze der vollzähligen Zentrumsfraktion des Land­tags erschienen. Die badische Zentrumspartei hatte in der Person des Abg. Rechtsanwalt Bauer-Konstanz einen den« Verewigten besonders nahestehenden Freund abgeordnet.

Allmählich sammelte sich vor dem Trauerhaus, Wh in der Wohnung eines Neffen Gräbers, des Postsekretärs Gichtel, der Sarg aufgebahrt war, der Trauerzug. Nach Vorträgen des Stiftskirchenchors setzte sich bei gedämpf­tem Trommelklang und dein Chopinschen Trauermarsch der langgestreckte Zug zum Friedhof in Bewegung. Di« Feuerwehr trug den schlichten braunen Sarg zum Grab­hügel, der die Mutter Gröbers dereinst aufgenommeri hatte.

Stadtpfarrer Pf aff, assistiert von zwei andere» Geistlichen, nahm dis Einsegnung vor und sprach sodaru zur Trauerversammlnng, indem er die Worte an di, Spitze stellte:Sei getreu bis in den Tod, so wird die Krone des Lebens gegeben."

Munstei ialdirektor Tr. Keck legte namens des Lano t'agspräsidiums den ersten Kranz nieder, dann folgst Domkapitular Lei ch t-Bromberg, der im Auftrag de Reichstagsfraktion einen Kranz niederlegte und ein. Schilderung der Auibahrungs- und Ueberführungsseiev lichleite» in Berlin gab. Als Gröber durch die Siegesalle! in Berlin geführt wurde, da sei es ein Siegeszug des katholischen Gedankens gewesen, dem sein Leben und Arbeiten bis zum letzten Atemzuge gehörte. Weitete Kranz spenden wurden unter Ansprachen niedergelegt von Di rektor v. Stockhamme rn für den Minister Erzber­ger, von Justizminister Bolz für die Zentrumsfrak- tion des Landtags, der Gröber als katholischen schwä­bischen Demokraten im besten Sinne des Worts sei-

erie, ferner von Landgerichtsrat Bäuerle namens d« württ. ftentrii,spartet, von Oberamtsrichter Tr. Rauchs Laupheim für den 15. Reichstagswahlkreis, von RA. Dtz .Tiitns für den Bezirk Riedlingen, von Abg. GeH r^l n g-Ulm namens der soz. Fraktion des Landtags, viH <ladtschultheiß Mayer-Riedlingen namens der Heimat- gemeinde Gröbers, von Stadtpfarrer R a u-Heilbronn na­mens dieser Stadt. .

Hür den Kath. Volksverein sprach dessen Sekretär 0. Rues, namens der Verbindung Alemania-Tlp bingen Sind. Hügger und Prof. Bökel er-Ravens- bürg. Im Auftrag der Krongregation der Barmherzigen Schwestern und des Verwaltungsrats des Mineralbads 2-itze nbach legte Redakteur Treiber einen Kranj