Ausland.
Krisenstimmung in Athen.
Athen, 5. Sept. Nach dem amtlichen Heeresbericht vom 2. Sept. vollzieht sich die Zurücknahme der griechischen Truppen auf der ganzen Front ohne feindlichen Druck.
London, 4. Sept. „Evening Stanard* berichtet, daß die griechische Negierung <m die Alliierten herangetretcn sei, um einen Waffenstillstand im griechisch-tückischen Krieg herbeizuführen. In maßgebenden Kreisen in London werde erklärt, daß sowohl die Lage der Griechen in Smyrna als auch dir innere Lage in Athen sehr schlecht sei. Vielleicht würden die Griechen Kleinasten freiwillig räumen. Die Stellung der Athener Regierung sei kritisch. VenizeloS habe eine Einladung erhalten, nach Athen zurückzukommen. Zahlreiche griechische Blätter fordern den Rücktritt der Regierung. — Unsere gestern ausgesprochenen Vermutungen, daß die Griechen ihr« Abenteuerpolitik in Kleinasien aufgeben wollen, — weil nämlich die Entente setzt mit den Türken sympathisiert —, dürften durch die obige Meldung Wahr- fcheinlichkestswert erhalten. .
Interparlamentarische Konferenz.
Wie«, 31. Aug. Die Konferenz der interparlamentarischen Union nahm einen Antrag Moutet an, die Arbeiten der Kommission für die Einschränkung der Rüstungen fortzufetzen, ebenso einen Antrag Maddison gegen die allgemeine Wehrpflicht. Sodann teilt« Generalsekretär Lange mit, daß der zur Beratung der wirtschaftlichen Fragen eingesetzte Unterausschuß den vom Reichspräsidenten Lobe gestellten Antrag angenommen habe. Die übrigen Anträge wurden dem ständigen Ausschuß zuir Weiterberatung zurückverwiesen. Ferner wurde beschlossen, die Punkte der Tagesordnung „Parlamentarische Kontrolle der auswärtigen Politik" und „Koloniale Mandate und Völkerbund" an die nächste Konferenz zu verweisen. Hierauf wurde die Konferenz geschloffen.
Demonstration gegen französische Matrosen in Danzig.
Danzig, 3. Sept. Gestern abend kam es zu einem Zusammenstoß zwischen Arbeitern und Matrosen des hier liegenden französischen Kriegsschiffes „Marne". Eine Menschenmenge, die sich rasch angesammelt hatte, versuchte ein Eafe, in das sich die Franzosen zurückgezogen hatten, zu stürmen, wurde aber von der Polizei daran gehindert. Ein Franzose wurde wegen Tätlichkeiten gegen einen Polizisten verhaftet. Eine Untersuchung ist eingeleitet. ,
Lustdienst London—Berlin. *
London, 4. Sept. Blättermeldungen zufolge steht die Einrichtung eines Lustdienstes zwischen Manchester, London und Berlin unmittelbar bevor. Der Leiter des Dienstes ist Robert Searle von der Daimler Airway. Wahrscheinlich werden di« Flugzeuge von Manchester abfliegen und Zwischenlandungen in Croyden und an noch einem andern Punkt zwischen Croyden und Berlin vornehmen. Die volle Entfernung beträgt 800 Meilen, die in 6 Stunden zurückgelegt werden soll, während die Reise zu Schiff und auf der Eisenbahn 19 Stunden erfordert. Die Fahrpreise sollen nicht mehr als 1l> Prozent teuerer sein als die Eisenbahnfahrpreise.
Zum Untergang
des chilenischen Passagier-Dampfers.
Santiago de Ch'le, 31. Aug. Beim Schiffbruch des Dampfers „Jtata" wurden 13 Personen gerettet. Die Zahl der Toten beläuft sich auf ungefähr 300.
Deutschland.
Der Reichspräsident in Kiel.
Kiel, 5. Sept. Im Laufe des gestrigen Nachmittags besichtigte der Reichspräsident die Hafen- und die Industrieanlagen der Stadt Kiel. Später wohnte er der Aufführung des .„Hirtenliedes" von Gerhart Hauptmann im Schauspielhaus bei. Auf dem Wege dorthin durchfuhr der Reichspräsident mit seinem Wagen ein Spalier von Fackelträgern, das sich bis zum Rathaus /erstreckt«. Hier hatten sich wiederum Tausende eingefunden, um Reichspräsidenten nochmals zu begrüßen. Dieser nahm Gelegenheit, einige Worte an die Menge zu richten und sagte: In ihrer Kundgebung zum Reich und zu seiner Republik liegt das Bekenntnis zu den Bestrebungen, die Demokratie und die Republik zu festigen und zu sichern, ein Bekenntnis zu den Bestrebungen, unser unterdrücktes Vaterland wirtschaftlich und sozial wieder aufzurichten, aber auch ein Bekenntnis zur Abwehr der Vernichtungspolitik unversöhnlicher Machtpolitiker, ein Bekenntnis zum Kampf um unser staatliches und unser wirtschaft- .liches Dasein, um unser Dasein als Volk und als Staat. In diesem Kampf um unsere Selbstbehauptung werden wir die Mitwirkung aller unserer Volksgenossen brauchen. Deshalb muß der Gedanke einer festgefügten Volksgemeinschaft uns mehr und mehr in Fleisch und Blut übergehen. In diesem Sinne bitte ich Sie, mit mir zu rufen: Die deutsche Republik, das deutsche .Vaterland, das deutsche Volk, sie leben hoch! — Mit einem -stürmisch aufgenommenen Hoch fand die Kundgebung ihren Abschluß. Im Laufe der Nacht begibt sich der Reichspräsident mtt dem Reichswehrminister an Bord des Kreuzers „Vraunschweig" zur Teilnahme an den Marineübungen in der NoÄsee.
Die preußische Staatsregierung
zum Sieg in Oberschlefien.
Berlin, 4. Sept. Die preußische Staatsregierung hat an den Obcr- präsidenten in Oppeln folgendes Telegramm gerichtet: Mit gewaltiger Mehrheit hat sich die oberschleflsche Bevölkerung am 3. September für das Verbleiben beim preußischen Staat ausgesprochen. Die preußische Staatsregierung dankt den Oberschlesiern auf das wärmste für diesen Beweis der Treue. Sie wirb ihren Stolz darin erblicken, in harmonischer Zusammenarbeit mit der Reichsregierung das Land KU "«M Z We MporzuMren. »
Die katholischen Verbände Bayerns gegen Putfchabfichten.
München, 2. Sept. Die Führer der katholischen Verbände wenden sich in einem Aufruf an den Plakatsäulen gegen Putsch- absichten von rechts. In diesem Aufruf heißt es: „Bei der entsetzlichen wirtschaftlichen Not des deutschen Volkes, die durch innere Unruhen ins Unheilvolle gesteigert würde, erklären wir mit Nachdruck dahin wirken zu wollen, daß unsere Verbände Putschversuche mit allen Mitteln von vornherein bekämpfen und unterbinden. Der Kampf um Bayerns Rechte, um Bayerns Staatlichkeit muß auf dem Wege des Gesetzes und Rechtes aus- gefochten werden.- In dieser Zeit furchtbarer innerer und äußerer Not ist jeder Gewaltakt im Innern nicht nur zwecklos, er führt naturnotwendig zu einer Verwirrung und damit zu weiterer Verelendung. Unterschrieben ist dieser Aufruf an den Plakatsäulen vom Süddeutschen katholischen Arbeiter- und Arbeiterinnenverein, von der Zentralgenossenschaft Regensburg (Dr. Heim), von den Frauenbünden, von den katholischen bürgerlichen Vereinen Münchens, vom Bayerischen Bauernverein und von den christlichen Gewerkschaften.
Zusammenstoß der Berliner Schutzpolizei mit Kommunisten.
Berlin, 3. Sept. Heute nachmittag kam es in Charlottcnburg zwischen jugendlichen kommunistischen Demonstranten und Schutzpolizeibeamten zu Zusammenstößen, bei denen nach den bisherigen Feststellungen 4 Personen verletzt wurden. Mehrere Züge von Mitgliedern des Kommunistischen Jugendbundcs waren morgens nach Pi- chelsberge gezogen und kehrten nachmittags nach Charlottenburg zurück. Bei dem Zuge durch die Stadt kam es zu verschiedenen Zusammenstößen. Der erste ereignete sich am Bahnhof Mitzleben, wo ein Installateur, der ein Hakenkreuz getragen haben soll, von ihnen verfolgt wurde. Sie stürmten in seinen Laden und plünderten ihn aus. In der Sophieu-Charlottcnstraße wurde durch den langen Zug der Demonstranten der Verkehr der Straßenbahnwagen lahmgelegt. Als der Führer des ersten Wagens durch den Zug hindurchzufahrcn suchte, wurde er von einem Ordner des Zuges daran gehindert. Es kam zu heftigen Auseinandersetzungen, sodaß der in der Nähe postierte Beamte der Schutzpolizei einschreiten mußte. Als er den erregten Ordner mit Hilfe mehrerer Kameraden nach der Wache im Polizeipräsidium brachte, versuchten die Demonstranten, den jungen Mann zu befreien. Sie beschimpften die Beamten, schlugen mit Fahnenstangen auf sie ein und warfen mit Flaschen. Da die Menge, die inzwischen auf mehrere tausend Köpfe angewachsen war, die Polizci- bcamten immer mehr bedrängte, machten diese von ihrer Waffe Gebrauch. Als aus der Meng« heraus mehrere Schüsse gefallen waren, erschienen mehrere Beamte mit Karabinern, worauf sich die Demonstranten nach und nach zerstreuten.
Maßnahmen gegen Schlemmerei in Preußen.
Berlin, 4. Sept. Als zweite der angekündigten Maßnahmen des preußischen Ministeriyms des Innern im Kampf gegen Wucher- und Schlemmerunwesen veröffentlicht der amtliche preußische Pressedienst heute zur tunlichst weitgehenden Einschränkung des Ausschankes von geistigen Getränken, sowie des Kleinhandels mit Branntwein und Spiritus eine Verordnung gegen das Ueberhandnehmen der Likörstuben und Bars.
j schäften zurückgezogen, nur in einigen Städten soll eine Rotreservü eingeleitet werden. Die gleichmäßige Verteilung der nächsten Zucker-! ernte unter die Bevölkerung wird zunächst in einer Form erstrebt/, welche die völlige Zwangsmäßigkeit vermeidet. Mit der Beschränkung, der Zucker verarbeitenden Luxusindustrie ist man selbstverständlich einverstanden. Die Fischversorgung ist in der Hauptsache ein« Kohlenfrage. Entsprechende Anträge sollen gestellt werden.
Der Entwurf für die neuen Postgebühren.
Berlin, 5. Sept. Vor dem heute zusammengetretenen Verkehrsbeirat beim RsichSpostministcrium erklärte Reichspostminister Gies- berts die dem Reichsrat bereits zugegangenen Entwürfe betreffend die Erhöhung der Postgebühren als bereits überholt und legte die in den letzten Tagen fertiggestellt« Ergänzung dieser Entwürfe vor. Darin sind u. a. folgende Gebühren borgeschlagen: Postkarten im Ortsverkehr 3 Mark, im Fernverkehr 6 Mark; einfache Briefe 4 Mk. bszw. 10 Mark, Ausländsbriefe 20 Mark; Telegrammgebühren im Ortsverkehr pro Wort 3 Mark, im Fernverkehr 5 Mark. Bei den Fernsprechgebühren soll der Zuschlag, der bisher 160 Proz. betrug, auf 700 Proz. erhöht werden. Postanweisungen bis 100 Mark sollen 6 Mark, bis 250 Mark 8 Mark, bis 500 Mark 10 Mark, bis 1000 Mk. 12 Mark usw. kosten.
Die Not der Ortskrankenkaffen.
Karlsruhe, 4. Sept. Der Hauptverband der Ortskrankenkaffen, dem 1500 Kassen mit rund 10 Millionen Versicherter angehören, hält hier seine 26. Jahresversammlung ab. Es sind gegen 1200 Delegierte anwesend und zahlreiche behördliche Vertreter, darunter der Präsident des Reichsversichcrungsamt, Dr. Kauffmann, Der 6. Ausschuß des Reichstags wurde telegraphisch ersucht, die Krankenversicherungen vor weiteren schweren Erschütterungen zu bewahren. Es wird gefordert, die Grnndlohngrenze der Kassensatzung zu überlass«», andernfalls die Grenze auf 300 Mark festzusetzcn, bei Barleistungserhöhung laufender Fälle erst 1 Monat nach der Grundlohnerhöhung. Falls schnelle Hilfe ausbleibt, befürchte man die Zahlungseinstellung vieler Kaffen. — Die Schwierigkeiten bei den Krankenkassen bestehen darin, daß die Beiträge nicht entsprechend der Teuernngszunahme und entsprechend den Lohnerhöhungen ebenfalls erhöht werden konnten. .
Eme schwere Dlttltol«
Berli«, 4. Sept. Gestern abend gegen 8 Uhr versuchte ein Oberwachtmeister der Schutzpolizei einen jungen Mann, der einen Revolver fallen gelauert hatte, sestzustellen. Der Mann hob den Revolrer auf und schoß ohne weiteres auf den Beamten, der ins Herz getroffen sofort tot Zusammen brach. Leider gelang es dem Täter, bei der allgemeinen Bestürzung zu entkommen. '
Vrrhaftmrg einer IMschsvbande.
Berlin, 4. Sept. Tie Anführer einer Fälscherbande konnten jetzt nach langwierigen Beobachtungen durch die Berliner Kn» minulpolizei unsthädlich gemacht werden. Sie wurd.n gelter» aus dem Bahnhof Frieorichstraße verhaftet und ihr Gepäck beschlag- nahmt. In den Koffern, die nach dem Osten bestimmt warech waren Schmucksachen im Werte von über einer halben Million Mark, Pelzwaren und Seid« verpackt. Die Kriminalpolizei hofft, auch der übrigen Mitglieder der Bande, die auf über 20 Personen geschätzt wird, habhaft zu werden.
Die Einigungsverhandluugen der Mehrheitssozialisten und Unabhängigen.
Berlin, 4. Sept. Die Parteivorstände der S.P.D. und der U.S.P.D. beraten seit heute Vormittag über die beiden Entwürfe eines gemeinsamen Aktionsprogrammes. An der Beratung nahmen für den sozialdemokratischen Parteivorstand Wels, Hermann Müller, Molkenbuhr, Bartels, Brauns und Pfannkuch, für die Zcntralleitung der U.S.P. Crispieu. Hilf- ferding, Ludwig und Dittmann teilt. Die Besprechungen nahmen, laut „Vorwärts" einen durchaus befriedigenden Verlauf. Die Festlegung eines gemeinsamen Aktionsprogramms wird noch im Laufe des Nachmittags zum Abschluß gebracht werden. Dem Nürnberger Einigungsparteitag soll empfohlen werden, eine Programmkommission einzusetzen, die sodann gemeinsam ein allgemeines Programm schaffen wird.
Berlin, 15. Äpt. Bei den gestrigen Verhandlungen der Parteivorstände der S.P.D. und der U.S.P.D. wurde volle Einmütigkeit über das gemeinsame Aktionsprogramm erzielt. Das Programm soll im Laufe des heutigen Tages der Presse beider Parteien zugestellt werden.
Teurungsmaßnahmen der deutschen Städte.
Berlin, 2. Sept. Nach einer Mitteilung der Geschäftsstelle des Deutschen Städtetags ist der Ernährungsausschuß des Deutschen Städtetags nach Halle einberufen worden. Auch Vertreter verschiedener Reichs- und Staatsminister waren zugegen. Es zeigte sich, daß die Stadtverwaltungen durchweg von dem besten Willen beseelt sind, mit ihren Kräften gegenüber der Valntablockade zu helfen wie einst gegenüber der Kriegsblockade. Doch können sie in ihrer gegenwärtigen furchtbaren Finanznot nichts unternehmen, ohne Gewährung der nötigen Geldmittel von Reich und Staat. Die Fürsorge könnte sich vor allem erstrecken auf di« Armen, die Sozial- und Kleinrentner, Militärrentner und Kriegshinterbliebenen. Diesen aber wird vielleicht wirkungsvoller geholfen werden durch Naturalien einschließlich der Heizstoffe, als durch Baruntcrstützungeu. Die Versorgung durch fertiges Essen in Form von Massenspeisungen wurde übereinstimmend als durchaus unwirtschaftlich bezeichnet. Nur die Erhaltung von Mittelstandsküchen wurde als dringendes Bedürfnis für gewisse Bc- völkerungskreise übereinstimmend befürwortet. In der Kartoffelversorgung haben sich die Städte seit dem Vorjahr von eigenen Ge-
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Verhaftung eines des Raubmords verdächtigen russischen Obersten.
Oelsnitz (Vogtland), 1. Sept Der des Raubmords an dem russischen Oberleutnant Rogatschew bei Vrenndorf in Böhmen verdächtige russische Oberst Kammski wurde gestern nachmittag im D-Zug Plauen—Eger verhaftet. Kaminski, der aus Berlin kam, hatte zwei neue Koffer mit seidenen Kleidern und anderen Waren im Werte von mindestens 500 000 Mark bei sich, mit denen er anscheinend die Grenze überschreiten wollte. Er gibt zu, der. Gesuchte zu sein, bestreitet aber die Mordtat. Kaminski war bereits kürzlich in Plauen zu längerer Freiheitsstrafe wegen Schmuggels verurteilt worden.
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Obwohl noch durchaus nicht feststeht, wer die beiden erschossen hat, ob es deutsche oder belgische Zivilisten der Entente, die untereinander nicht immer in bestem Frieden leben- waren, fühlt sich der belgische Kommandeur doch veranlaßt, verschärfte Maßnahmen zu ergreifen, die nur gegen die deutschen Zivilisten gerichtet sind. Der Platzmajor von Oberkassel hat an den Bürgermeister von Oberkassel und an die Delegierten der Rheinlandkommission geschrieben: Ein Verbrechen, das auf Herausforderung der Besayungsarmee schließen läßt, hat in der Nacht vom 31. August zum 1. September gegen 3 Uhr morgens an einem Posten vor der „Rhcinlust" und einem Sergeanten, beide von der dritten Kompagnie, V- Genie, stattgefunden. Ich berhre mich, deshalb Ihnen von heute an unter Vorbehalt einer anderen vervollständigten Maßregel vorzuschreiben:
1. Von 8 Uhr abends bis 6 Uhr morgens muß jedermann allein gehen und den Bürgersteig verlassen, sobald er auf 50 Meter an einen Wachtposten hcrangekomen ist, und mindestens zwei Meter vom Bürgersteig entfernt bleiben.
2. Jedermann ist zur Kenntnis zu bringen, daß Streifposten entsandt werden, um sich von der Befolgung der vorgeschriebe- nen Maßregeln zu überzeugen und um die Herkunft aller Personen festzustellen, die in dem der Verwaltung Oberkassel unterstehenden Bezirk verkehren."
Die „Voss. Ztg." erfährt noch: Der Tatort ist von belgischem Militär abgesperrt. Selbst die Düsseldorfer Polizeibeamten werden nicht herangelassen, so daß sie von den Ermittlungsarbeiten -ausgeschlossen sind. Dem Beigeordneten für Oberkasscl, Odenkirchen, wurde von der belgischen Besatzungsbehö:de er-, öffnet, falls er bis 6 Uhr abends nicht die Täter nenne, werde' er selbst verhaftet werden. Er begab sich um 6 Uhr zum bel» gischen Kommandanten und ist von diesem Gang nicht mehp ^ zurückgekehlt. Augenzeugen berichten, daß er sofort nach Kre«