Die Erwerbslosenfürsorge

ist nicht als eine pslichtmäßige Arbeitslosenversicherung, fanden ois Maßnahme ohne Versicherungscharakter gedacht. Sie verfolg, den Zweck, für die Dauer eines Jahres für eine Unterstützung, Sie nicht den Charakter der Armenunterstützung tragen darf, »u schassen. Träger der Fürsorge ,ollen m der Regel die Semeinden sein, denen eine Pflicht zur Einrichtung der Für­sorge auferlegt wird; sie haben selbst zwei Zwölftel der Koste* »u tragen ftchs Zwölftel werden ihnen aus. bereitzuftellenötn Reichsmitt'eln, vier Zwölftel vom zuftändigen Bundesrat er- stattet. Bei mangelnder Leistungsfähigkeit ist eine Erhöhung der Reichsbeihilfe vorgesehen. Im allgemeinen ist der Wohnort zu- ständig. Personen, die während des Kriegs zur Aufnahme der Arbeit ihren Wohnort gewechselt haben, kehren in ihren frühe­ren Wohnort zurück, wofür ihnen freie Fahrt zuzubilligen ist. Kriegsteilnehmer sind an dem Ort, wo sie vor ihrer Einziehung gewohnt haben, zu unterstützen, doch ist ihnen an ihrem Auf­enthaltsort eine vorläufige vorschußweise Unterstützung zu ge­währen. Sie haben ferner Anspruch auf sofortige Unterstützung, nährend gegenüber andern Unterstützungsbercchtigten eine Warte­zeit von höchstens einer Woche festgesetzt werden kann.

Unterstützt werden arbeitsfähige und arbeitswillige Personen Ar Alter von über 14 Jahren, die infolge des Kriegs sich in bedürftiger Lage befinden, weibliche Personen nur dann, wenn sie auf Erwerbstätigkeit angewiesen sind. Solche Erwerbslosen Müssen jede ihnen nachgewiesene geeignete Arbeit auch Außerhalb Ses Berufs und Wohnorts annehmen, wenn Wien dafür ange meffener ortsNvncyer Lohn geboten wird und keine .gesund­heitlichen und sittlichen Bedenken bestehe». Bel vorübergehen­der Einstellung oder Einschränkung der Arbeitsgelegenheit hat die Fürsorge für den Lohnausfall im gewissen Umfange aufzu­kommen. Bel Prüfung der Frage, ob eine Unterstützung ge­boten ist, soll nicht kleinlich verfahren, z. B. kleiner Besitz von Sparguthaben nicht in Betracht gezogen werden.

Die ÄrbeitnehmerorganisaUonen werden unter bestimmten Voraussetzungen mit der Auszahlung der Unterstützung und der Kontrolle der Erwerbslosen befaßt. Soweit für Erwerbslose bereits günstigere Erwerbsloseneinrichtungei, bestehen, was z. T. Nr, die Arbeiter und Arbeiterinnen der Textilindustrie zutrjlst,

Melden diese Einrichtungen atifrechrerhalten, Fiirsorgeausschüsst zu denen Vertreter der Arbeitnehmer und Arbeitgeber in gleiche Zahl hinzugezogen werden müssen, sind bei der Durchführun der Erwerbslosenfürsorge zu beteiligen und entscheiden über Äre, tigkeiten.

- Ablieferung von Webwaren. Laut Bekannt machungen des Abrüstungsamts dürfen die freiwerdender Nähgarne, Web-, Wirk-, Strick- und Seilerwaren unl die daraus hergestellten Gegenstände, sowie die Jumper und neuen Stosfabfalle nicht von örtlichen Organen <n Private oder Gesellschaften ohne Zustimmung der Kriegs- wirtschastsaktiengesellschast bzw. deren betreffenden Ab­teilungen vergeben werden, sondern sind an die betreff senden Abteilungen in Berlin zu leiten.

Das Reichsarbeitsaiut plant die Ausdehnung der Versicherungspslicht auf Personen mit Einkommen bis 5000 Mark, die Achtstundcnschicht in den Bäckereien und Konditoreien. Las Nachtbackverbot soll auch in Zu­kunft ausrecht erhalten bleiben. Auch wird eine Neu­regelung der Sonntagsruhe kommen.

Postverkehr der Truppen. Truppen, die nach ihrem Friedensstandort zurückkehren, oder einen anderen Standost beziehen, haben sich, ihre Postsachen nicht mehr unter ihrer Feldpostadresse (Feldpostnummer), sondern nach ihrem Standort zusenden zu lassen, also unter Namensangabe des Empfängers, des Truppenteils und des Standorts. Außerdem haben'sich diese Truppen zugleich beim Postamt ihres Standorts anzumelden. Post- besörderung an Angehörige des Heeres ist deshalb wäh­rend des Rückmarsches-nicht möglich.

^Gingesaud. Es scheint, daß verschiedenen, aber nur einzeln stehenden Persönlichkeiten die Hissung der roten Fahne auf den öffentlichen württ. Staatsgebäuden etwas gegen den Strich geht. Diese harmlose Fahne wirkt bei ihnen wie ein rotes Tuch bei einem Stier. Ich bitte aber: Regen Sie sich, Herr Einsender, nicht auf. Unter der früheren (mili­tärischen Diktatur war es uns verboten die Farbe des Pro­letariats öffentlich zu zeigen. Jetzt aber heißt es: Gleiches Recht für alle- Wir wollen,".doch auch nichts von Ihnen wenn Sie eine Fahne mit den früheren Reichs- und Bun­desfarben zu Ihrem Fenster heraushängen. Heute aber hat das Proletariat seine Rechte erlangt und macht davon Ge­brauch. Es gibt keine königliche Gebäude mehr, ek gibt.nur noch württembergischs Häuser, die ihre Einkünfte dem demo­kratischen württ Staat abzuliefern haben. Und warum soll denn dis rote Fahne den seitherigen Frieden stören? Oder sckiaut der Einsender den Frieden unserer Stadt dann, daß die Kurgäste sich bei uns IherauSfüttern können aus Kosten der hiesigen Einwohner? Wir verlangen und fordern, daß dahin gearbeitet wird, daß die Kurgäste auch keine größeren Rechte besitzen als die hiesigen Einwohner; denn vor allem sind cs die hiesigen Einwohner, denen die Kurgäste ihre Existenzberechtigung verdanken. Ich hoffe, der Einsender wird sich beruhigen und mithelf n, den demokratischen Staat aufzubauen und die Schäden, die der alte Staat erlitten hat helfen auszubeffern. l(. ?.

Druckend Verlagder B. Hofmann'schen Buchdruckerei in Wildbad. Verantwortlich: E. Reinhardt daselbst

Wekannlrnachung.

Heeresangehörige, welche kurz vor, während oder nach dem Krieg geheiratet haben und nah keine Möbelausstattung besitzen, werden aufgefordert, ihren Bedarf, soweit dies noch nicht geschehen ist, sofort auf dem Rathaus anzumelden.

Wildbad, den 25. Nov. 1918.

Stadtschultheißenamt' Bätzner.

A»sertl«W vo» Hais nl> LtmMuh'u,

Die Lehrerin der hiesigen FranenarbeitSschifle Frl. Schwäble gibt von jetzt ab auf Veranlassung der Stadtge­meinde Unterricht im Anfertigen von Haus- und Straßen­schuhen.

Anmeldungen zu diesem Unterricht wollen an Frl. Schwäble gerichtet werden.

Wildbad, den 25. November 1918.

Stadtschultheißenamt: Bätzner.

Osteramt Aeneubürg.

In den Gemeinden Uenerrstiirg, Fetdrerirrach,

Herrruaist aast Miidbad sind militärische Auskunfts und Beratungsstellen für heirnkrhrrnde Krieger errichtet worden. Sie haben die Aufgabe, für die von ihrem Truppen­teil abgekommenen Soldaten vorläufige Unterkunft und Ver­pflegung. sowie Fahrtausweis in die Heimat oder in ihre Arbeitsstelle oder zu ihrem Truppenteil zu beschaffen.

Den 20. November 1918. O. R. A. Gaiser.

Mit der Bitte um Beachtung bekannt gegeben.

Die Auskunftstelle befinden sich hier im städt. Lebens­mittelamt.

Wildbad, den 15. November 1918.

Sladtschultheißenamt: Bätzmr.

Strümpfe und Socken

Der Stadtgemeinde ist ein beschränktes Quantum, Socken, Frauen- und Kinderstrümpfe zur Verfügung gestellt worden.

Dieselben sind zur Deckung des dringlichsten Bedarfs der bedürftigen bürgerlichen Bevölkerung bestimmt und dürfen nur an solche Personen abgegeben werden, die ohne sie in Not geraten würden und nickt in der Lage sind, sich die Strümpfe «uf einem anderen Weg zu verschaffen.

Anmeldungen sind am Mittwoch aus dem Lebensmittelamt zu machen.

MilntlnMng des Mit. SmvsmnlstmWs.

Eine Anzahl mit Geschlechtskrankheiten behafteter Milltärpersonen hat sich eigenmächtig aus den Lazaretten ent­fernt, ohne geheilt und ansteckungsfrei Lcworden zu sein.

Dieselben werden aufgesordert, sich innerhalb zweier Tage zur Wiederaufnahme des Heilverfahren, in ihren Lazaretten zu melden, widrigenfalls unter Nennung ihres Namens öffent­lich vor ihrem Umgang gewarnt wird.

Stuttgart, den 22. Nov. 1918 .

Der Fetter des Kriegswesens Fischer.

Kom Heeresdienst entlassen

Wich Löffler, llhttimOr, Ambch

Uhren, BiMlerie und BM.

Reparative« rasch ««d zuverläfsig

Um Zuweisung wird gebeten.

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8. DuObbl-DOkei-si.

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Ai icr!«.' W <>

Jur Förderung des bargeldlosen Zahtnngsnerkehs eröffnen wir

zinstragende Suicck- und laufende Rechnungen

zu günstigen Kedingnngeu.

Wildbad, den 25. blov iyi8.

Danksagung

b'ür die vielen Idewsise berrlicber Ube und dUl- nabmb, welcbe 'wir beim Idinseireiden rneine8 beben Nunnes und Vaters, Zruders, LcbwaKers, Lcbwie^er- und LlroAvaters und Onkel8

MIbelm lViö88inger

Maurermeister

von allen Leiten srtabren durften, für die Lablreiciie öeKleitunA, in8be8onders 8eiten8 der bittrer!. Kollegien für den ebrsnden Macbruf des Iderrn Ltadtvorstandes, für die vielen Llurnensj)enden, für die trostreieben Sor­ten des Iderrn Qsistlicben, für den erbebenden 6esan§ des Ibedsrlrranses sowie den IVa^ern saxen berrdicben Dank ff'-Z

äie^irauernäen Hinterbliebenen.

!-OS6 Liu E lVtrrnk.

Sarktgtr. 6.-^ k'vrQLxrrsoksr 1S2L.

Heute abend 8 Uhr

Hnnfltlunds

(Stimmbegabte Herren sind freundlichst eingcladen)

Iran oder- Mädchen

für 29 Stunden Haushalt­arbeit jeden Morgen gesucht.

MnUerSchober

Villa Gras Zevpelin

Mädchen

Gesuch

Zum baldigem Eintrtt in eine Villa wird ein ordentliches Mädchen gesucht.

Wer sagt die Exped. (lütt

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Rechtschaffenes

MäbcH-n

nicht unter 18 Jahren das schon in 'besserem Hause ge­dient, für Küche und Haus per l. Januar gesucht. (183

Näheres in der Epped.

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