ß^Mhttgeh7We'M'"^n ssMMaMiMn iKcklM- stücken ist im 5. Kriegsjahr kein Play. Eine Koalitions­regierung war nicht möglich. Wir wären dann nach innen und außen nicht einig. Hinsichtlich der Reformen im Innern wären wir sogar recht uneinig, und da ist 'Einigkeit nötig, soll das Reich bestellen. Wir brauchen im Innern Vertrauen und nach außen sogar bei unseren Feinden. Wir können deshalb niemand in unserer Re­gierung brauchen, der mehr für einen Gewaltfrieden als für einen Rechtsfrieden ist. Eine kllare Scheidung Mischen Vergangenheit und Gegenwart tut not. Wir branciM, um bestehen zu können, eine unzweideutige, ehr­liche und gerade Politik. Tiefe allein kann uns weiter bringen. Den Herren von der Rechten wird es unange­nehm sein, daß sie, die Jahrzehnte lang die Regierung bildeten, der neuen Regierung nicht angehören können. (Rufe rechts: Kriegsersatz.) Jetzt gehören Sie in die Opposition. Sie werden dem Vaterland mit einer loyalen Opposition dienen: Tie Note ist jetzt in den Händen der Vereinigten Staaten. Wir warten "uf die Antwort. Es wäre gefährlich, sich in Auseinandersetzungen darüber cinzulassen. Ein Vertrauensvotum des Reichstags kann der neuen Regierung nur angenehm sein. Wir sehen mit gutem Gewissen dieser ersten Entscheidung des Reichstags als Gerichtshof entgegen.

Abg. Stychel !Pole): Ter Grundsatz muß beseitigt werden:Wo der Deutsche Fuß gefaßt hat, das bleibt deutscher Boden." Wilson ist der Wohltäter der Mensch­heit. M schützt die natürlichen Menschenrechte. Das Schwert muß in die Scheide gesteckt und mit dieser in die E 'e gestellt werden. Bei der Feststellung der polnischen Bevölkerung dürfen die zugewanderten Einwohner nicht mitgezählt werden.

GrasPosadowski-Wehner (Deutsche Fract.): Tie Trennung der vollziehenden und der ge­setzgebenden Gewalt ist die unbedingte Grundlage des konstitutionellen monarchistischen Sy­stems. Aber schon seit langer Zeit sind alle Grenzen im­mer rüehr verwischt worden. Dadurch ist ein Kryptopar- lamentarismns (heimlicher P.) entstanden. Ich hoffe, daß bei uns die Minderheit sich grundsätzlicher Kritik ent­halt und nur von Fall zu Fall und sachlich und unpar- - teiisch die Maßnahmen der Regierung prüfen wird. Das Stellvertretungsgesetz wird eine wesentliche Aenderung der Stellung des Reichskanzlers zum Bundesrat und den Eiuzelregiernngen mit sich bringen. Deutschland muß nach außen als geschlossener Bundesstaat anftreten. Es geht nicht an, daß sächsische und bayerische Gesandte neben dem deutschen Gesandten irgendwo sitzen. Die Ausbildung un­serer Diplomaten muß verändert werden. Wenn wir E l - saß - Lothrinßen verlieren, so trifft den deutsch e u Arbeiterder schtverste Schlag. Zweidrittel unseres E i'- senbedarfs decken wir aus Lothringen. 67 Mil­lionen Menschen leben von dieser Industrie. Auch die Kaliproduktion von Mülhausen ist von großer Bedeutung. Am größten aber ist unser militärisches Interesse an Elsaß-Lothringen. Bisher haben wir noch kein Jena in diesem Kriege erlebt. Sorge ein jeder dafür, daß nicht der Geist von Jena Platz greise! Ter Unter­seebootkrieg müßte fortgesetzt werden. Auch Sozialdemokraten wie David und Cohn sind dafür einge­treten. Wenn unser Versuch, zu einem ehrenvollen Frie­den zu gelangen, nicht Erfolg hat, so müssen wir uns dar­aus vorbereiteu, weiter zu kämpfen für unsere Ehre und unsere Zukunft (Beifall rechts.)

Abg. Tr. Ricklin (Elsässer): Ter Reichskanzler hat es unterlassen, auch nur mit einem Wort darauf hinzu­deuten, was die Einführung der Reformen in Elsaß- Lothringen für die deutsche Regierung bedeutet, was sie davon erwartet und bezweckt. Alles, was voir Berlin oder Straßburg aus nun geschehen mag, kann keine we­sentliche Aenderung iir der Stimmung der Elsaß-Loth­ringer mehr Hervorbringen. Tie elsaß-lothringische Frage ist eine inte r nationale Frage geworden. Wäre die Autonomie früher gewährt worden, dann Ware viel Un­heil und vielleicht auch dieser Krieg verhindert worden.

Abg. Hansen (Däne): Ich fordere als Vertreter der dänischen Bevölkerung im Namen des Rechts und der Gerechtigkeit die Durchführung des Paragraphen 5 des Friedensvertrags zu Prag und damit bei dem bevor­stehenden Friedensschluß die endgültige Lösung dernord- schleswigschen Frage auf Grund des Selbstbestim- munasrecbts der Völler. '

Auttermittel-Aiigebot.

Es werden den Bezirksgemeinden angeboten:

1 Für Uferdr

Gerstenkleie Preis circa 9 ^ 20 ^ pro Ztr.

' Zuckerrübschnitzel 19 50

/ Strohkraftfutter 29 70

> Kleiemelasse 15

' Häckselmelasse 17 -

;2. F«r Milchvieh und Schweine

j Pansenmischfutter Preis circa 24 ^ ^ pro Ztr.

> Rapskuchenschrot 15 50

Leinkuchenschrot 17 -

s gemahlene Maiskolben 9 50

( Leimgallerdefutter 24

Mischfutter Preis noch unbekannt.

3. Für Geflügel

) Geflügelmischfutter Preis circa 24 ^ ^ pro Ztr.

§ Die angegebenen Preise verstehen "sich ab Uenenlmrg.

/ Bestellungen auf vorstehende Futtermittel jsind binnen '3 Tagen auf dem Meldeamt zu machen.

, Wildbad, den 24. Okt. 1918.

Stadtschultheißenamt: Bätzner.

- Zahlungsaufforderung.

s Die Steuern und sonstige Abgaben für das Rechnungs­jahr 1917/18. sind in ihrem ganzen Betrag nach zur Zahl- h uug fällig; die Steuerpflichtigen» welche mit deren Ent- ) richtung im Rückstände sind, werden an alsbaldige Ke- , Peinigung ihrer Schuldigkeiten erinnert, s Wildbad. den 24. Okt. 1918. Ktadtpflege.

Me Antwort WrlsoM.

Der Wolf und das Lama,?.

Berlin, 2. Okt. (Nichtamtlich.) In seiner neuen Antwortnote läßt Präsident Wilson nach holländischen Zeitungsmelduttgeu erilüreu, daß er sich nach den emp­fangenen Zusicherungen nicht länger weigern könne, mit den verbündeten Regienmgen der Frage eines Waf­fenstillstands naher zu treten. Er könne aber keinen Waffenstillstand Vorschlägen, der nicht eine Wieder­aufnahme der Feindseligkeiten seitens D eutschl a n d s u nmögli ch mache. Er habe daher den Notenwechsel den Verbündeten Regierungen mitge- , teilt und ihnen vorgeschlagen, falls sie einen Frieden zu i den angegebenen Bedingungen und Grundsätzen herbei- führen wollten, die notwendigen Bedingungen eines de-ar- artigen Waffenstillstands sestzulegen. Tie Note legt so­dann dar, aus welchen Gründen diese außerordentliche Sicherung verlangt werden müsse. Das deutsche Volk! besitze kein Mittel, die deutschen Militärbehörden seinem Willen zu unterwerfen. Die Macht des Königs von Preu­ßen sei noch nuerschüttert und der entscheidende MM tarismus liege noch immer in den Händen der bisherigen Herren Deutschlands. Zu diesen können die. Völker der Welt aber kein Vertrauen haben. Tie Regierung der Vereinigten Staaten könne nur mit solchen Vertretern des deutschen Volkes verhandeln, die als wirkliche Be­herrscher Deutschlands Sicherheit für eine verfassungs­mäßige Haltung bieten. Wenn mit den militärische!! Be­herrschern oder der monarchischen Autorität verhandelt werden müsse, jetzt oder später, so dürfe Deutschland keinen Frieden fordern, sondern müsse sich ergeben.

Es wäre doch einfacher gewesen, wenn Wilson end­lich offen gesagt hätte: Ihr Deutschen müßt euch beding­ungslos unterwerfen; ihr müßt eure Generale ab- setzen und womöglich gefangen ansliefern; ihr müßt die Waffen abliesern und die besetzten Gebiete und Elsaß- Lothringen räumen; und ihr müßt den Kaiser absetzen. Sonst gibt es keinen Waffenstillstand und keinen Frie­den. Das sind die wahren Bedingungen des Wilson- schenRechtsfriedens".

Die Ereignisse im Osten.

Berlin, 24. Okt. Tie deutsche Heeresleitung hat im Einvernehmen mit der Reichsleitung an alle russischen Funkstationen einen Protest gegen die planmäßigen Schmähungen des deutschen Heeres durch di^Rätter der Sovsetregierung ergehen lassen.

Kiew, 22. Okt. Irr Kamenets-Podolsk ist die zweite nationalukrainische Universität eröffnet worden, worden. Ministerpräsident Ly sogub bezeichnete als Ursache der ukrainischen Ministerkrisis die Notwendig- i keit, im Zusammenhang mit Ereignissen der letzten Wochen breitere Schichten der Bevölkerung zur Regie-, rung heranzuziehen. Den nationalukrainischen Kreisen würden fünf Ministersitze überlassen werden und zwar vor­aussichtlich die Ministerien für Landwirtschaft, Kultus, öffentliche Arbeiten, Justiz und Unterrichtsangelegenhei- tcn.

Neues vom Tage.

Austritt des Priuze» Heinrich von Reuß aus dem Fürstenhaus.

Berlin, 24. Okt. Der regierende Fürst Reuß j. L. hat dem Prinzen Heinrich XXXI. Reuß den Austritt aus dem fürstlichen Haus gestattet und ihm gleichzeitig vie reußische Grafenwürde mit dem Namen von Hohen­leuben verliehen. Prinz Reuß, der gegenwärtig militä­risch beschäftigt ist, war noch während des Kriegs deut­scher Gesandter in Teheran. -> L

Paris, 24. Okt. Die Alliiertenkonferenz ist in Versailles in die Beratung der eventuellen Wafsenstill-

GrfchSftssteUe des Kourr»mtta1verda«dUeneubiivg.

PerWemg »W Hchr nnd Gerste « 3»g- «>>!> Wttiere.

Nach den Anordnungen des Kriegsernährungsamts )vgl. oberamtliche Bekanntmachung vom 19. August 1918Enz- täler Nr. 195) dürfen die Unternehmer landwirtschl. Be­triebe aus ihren selbstgebauten Früchten an die von ihnen gehaltenen Zug- und Zuchttiere (mit Ausnahme der Zucht­sauen) nur Hafer oder Gemenge aus Hafer und Gerste in den zugelassenen Rationen zur Verfütterung bringen.

Die Reichssnttermittelstelle hat nun ausnahmsweise sich damit einverstanden erklärt, daß der Kommunalverband auf Ansuchen an solche Unternehmer landw. Betriebe, die nicht selbst Hafer oder Gemenge aus Hafer oder Gerste geerntet haben, die Verfütterung einer Gerste im Rahmen der oben­erwähnten oberamtl. Bekanntmachung gestatten darf mit Be­schränkung auf die Zeit bis zum 30. N-vember 1918.

Wir bringen dies zur öffentlichen Kenntnis mit dem An­fügen, daß Anträge auf Freigabe von Gerste bei den Orts­vorstehern anzubringen sind, nur diese können zur Vorlage an die Geschäststelle die Vordrucke für Anträge auf Aus­stellung von Mahl- und Schrotkarten benützen.

Die Herren Ortsvorsteher werden ersucht, die eingehen­den Anträge pflichtmäßig zu prüfen nur solche Anträge zuzu­lassen, die den Voraussetzungen entsprachen.

Den 17. Oktober 1918. Oberamtspfleger Kübler. Bekannt gegeben.

Wildbad, den 21. Oktober 1918.

Stadtschultheißenamt Bätzner.

standsbedinMngen eingetrelm, falls' Anträge des Fein­des jetzt durch Wilson erfolgen sollten. Foch und Haig sind anwesend.

Nicht Wilson, sondern der Papst.

Berlin, 24. Okt. DieGermania" schreibt, Wilson werde sich wahrscheinlich wie.in seiner ersten Antwort an Oesterreich 'aul die weitergehenden FordeMngen seiner Verbündeten zurtickziehen. Bei diesen unerquick­lichen Verhandlungen steige einem unwillkürlich die Er­innerung auf an einen besseren und berufeneren Frie- densvermittler als Wilson, den Papst Benedikt XV

DasBeil. Tageblatt" schreibt: Nach den Wor­ten Payers: 40 Jahre lang sind die Mitglieder der Re­gierung aus den Kreisen der Konservativen gewählt wor­den, da können die Konservativen auch einmal 40 Jahre lang kalt gestellt bleiben muß man annehmen, daß die Regierung nun mich die. Folgerungen daraus ziehen und den Beamtenstand in Preußen und im Reich in dieser Weise erneuern wird. '

Washington, 24. Oktober. Nach Reuter gilt es in politischen Kreisen für sicher, daß der Frieden noch nicht nahe sei. Der Waffenstillstand könne nur den Bedingungen bewilligt werden, die für immer die Macht des deutschen Militarismus zerstören. (Also erst Er­gebung auf Gnade und Ungnade, dann Waffenstillstand. Die Schristl.).

KsksleS.

. WeiuPpeise. Wenn aus anderen Gegenden ein starkes Sinken der Weinpreise gemeldet wird, so trifft dies für Württemberg nicht zu, wenn auch von einem einheitlichen Durchschnittspreis noch nicht gesprochen wer­den kan». Ueberhanpt sind die Nachrichten über den Wcinverkaiif und Weinpreis, auch von auswärts, mit Vorsicht aufzunehmen, es unterläuft da viel Absichtliches und Gemachtes, um die Preisbildung nach der einen oder anderen Seite zu beeinflussen. Nur so viel kann bis jetzt festgesteW werden, daß der Weinertrag in Württem­berg höchstens die Hälfte des vorjährigen Herbstes er­reichen wird und dies wird in Verbindung mit dem Um­stand, daß die Vorräte stark zusammengeschmolzen sind, zu festen Preisen für den Heungen führen.

Württemberg.

Stuttgart, 24. Okt. (Leichenländung.) Gestern nachmittag wurde in Untertürkheim derLeichnam eines 56 Jahre crlten Mannes aus hem Neckar gekündet. Es liegt Selbstmord vor.

Stuttgart, 24. Okt. (Vom Berge.) Gestern abend halb 8 Uhr wurde in der Schloßstraße auf dem Geh­weg ein neugeborenes, lebendes Kind anfgefunden. Die . Kindsmutter ist ermittelt. Sie wurde auf der Straße von der Geburt überrascht.

Göppingen, 23. Oktober. (Beim Minister.) Der Lebensmittelausschuß hat in der vorigen Woche eine Kom­mission nach Stuttgart znm Minister des Innern ent­sandt, lun diesem eingehend die Mißstände der Ernäh- rungsverhältiiisie des industriereichen GöPpinger Bezirks vorzutragen.

(-) Maiuhardt, 23. Oktober. (Ansgehoben.) Bei einer Bäuerin in, Hegenhänle mietete sich ein junger Mann ein, der sich als Doktor der Philosophie ans­gab. Er stahl eine größere Anzahl Lebensmittel und 290 Mk. und ging dann flüchtig. Dem Landjäger gelang es, den Dieb zu verhaften. Dabei stellte es sich heraus, daß der Verhaftete zu einer Diebesbande gehörte, die nach demNeckarecho" aus 6 jungen Burschen von 16 bis 17 Jahren aus Frankfurt bestand. Sie entstammen alle besseren Familien und sind Realschüler. Der Fest­genommene gab an, daß sie 6000 .Herrenanzüge gestoh­len haben, wovon sie einen Teil zu 75 Mark und gegen Lebensmittel absetzten, ferner 7 Kilo Sacharin, das Kilo zu 800 bis 1000 Mark, Kernseife und wollene Garne in größeren Posten.

Born Schwarzrval- 24. Okt. (Sparbeleuchtung.) In manchest Schwarzwaldgemeinden und Einzelhöfen ist inan mangels anderer Mittel wie in alten Zeiten wieder zur Beleuchtung mit dem Span übergeganen, obgleich die Spanstöcke und Rieben selten geworden sind.

M als KM siir Msch.

Auf A«shiifs«ia»ke 2 von Okt. 1918 erhält jeder Fleischinarken-Jnhaber 185 Gr. Mehl. Die Marken werden bei gleichzeitiger Vorlegung der Fleischmarken am Kurus- lag. den 26. Gkt. abgestempelt.

Städt. Leberrsmittetarnt.

Straßensperre.

Straubberggasse, Ortsweg 41, vom Gärtner Wackerschen Haus bis zur Villa Teck ist für Fuhrwerke auf die Dauer von

3 Mn, Mmt.

Wildbad, den 25. Oktober 1918.

Stadtschultheißenamt Baetzner.

Süße Hrnuben

Pfund 1.60 MK.

empfiehlt

NfannkuO u. Ko.

1 jW-es 5.-I

wird für Anfang Nov. gesucht. Wer sagt die Redaktion. (174

Gv. Iuugiiugsverein: Freitag, den 85. Okt. abends 8 V- Uhr Spiel und Bibelstunde.

Sonntag, den 27. Okt. nachm. Beteiligung an der Bezirks- konferenz in Neuenbürg,