'ücht, öesriedigt "iverbeu,'" ohne die früheren Schwierig­keiten sortbesteheil zu lassen oder neue Hervorzurufe»., vie wieder den Frieden in Europa und damit der gan­zen Welt stören könnten.

Entschließungen des Reichsverba n-s der deutsche« Presse.

Hannover, 6. Okt. Eine Versammlung von Beauf­tragten ld-es Reichsverband's der deutschen Presse nahm einstimmig solgemde Entschließung an:

Der Reichsverband der deutschen Presse erblickt in diesen ernsten Tagen mehr denn >e die Hauptaufgabe der deutschen Presse darin, den Stolz auf die Ruhmestaten der deutschen Massen, das Vertrauen aus die unerschütterliche Lebenskraft des deulschen Volks und den freudigen Opfermut und die be­geisterte Hingabe jedes Einzelnen an das Vaterland lebendig zu erhalten und zu festigen. Dieser Aufgabe kann die deutsch« Presse nur gerecht werden, wenn sie frei in ihrer Pflichterfüllung, nicht gehemmt durch unnötige Bevormundung und im sicheren Besitz des allgemeinen Vertrauens unoersälschrer Ausdruck des Bolks- willens zu sein vermag. Der Reichsverband erwartet daher, datz die maßgebenden Steilen im Reich und in den Bundesstaaten der Presse die gebührende Stellung im öffentliche» Leben ein- räumen und bei allen die Presse berührenden Maßnahmen sich der Mitwirkung der Organisationen als der berufenen Ver­tretungen der deutsche» Presse versichern. Im Falle der Er- richluüg eines Reichspresseamts sott der Reichsverband gehört und der Vorstand mit der Verfolgung der Angelegenheit beauf­tragt werden. Eingehend wurde ein vom sozialen Ausschuß vorgeiegter Gesetzentwurf über die Rechtsverhältnisse-er Red a k ieur e erörtert. Der Entwurf will die Stellung des Redakteurs in wirtschaftlicher und rechtlicher Beziehung sichern durch Bestimmungen über seine Befugnisse, über sein Recht zur Vertretung öffentlicher Interessen, Abschaffung des Zeügms- zwangs, Gewährung einer Ruhezeit usw. und schlägt schließlich auch die Errichtung von P r e j s e k a m m e r n vor. Der Ent­wurf soll dem Reichrjnstizamt überreicht werden. In einer Liusch ießung wird auf andere Verbesserungen im Gerichtsstand der Presse und verschiedener preßgesetzlicher Vorschriften Bezug genommen. Im weiteren Verlauf der Beratung wurde u. a. in einer Entschließung erklärt, daß die Angriffe des Reichstags­abgeordnete» Haas auf die Kriegsberichterstatter das Maß berechtigter Kritik weit überschritten haben und den ange­griffenen Kollege» die herzliche Sympathie der Versammlung ausgedrücki.

Der Weltkrieg.

WTB. Großes Hauptquartier, 7. Okt. (Amtlich.)

Westlicher Kriegsschauplatz:

Heeresgruppe Kronprinz Rupprecht:

In Flandern und vor Cambrai ruhiger Tag.

Heeresgruppe Boehn:

Nördlich von St. Qnentün dauern die schweren Kämpfe seit Mitte September fast ununterbrochen fort. Trotz wiederholten Einsatzes frischer Verbände hat hier der Feind bisher keine nenwenswerten Erfolge erzielen können. Auch gestern sind seine Angriffe, die sich am Vormittag nordöstlich von Le Chatelet und beiderseits von Lesdins entwickelten und am Nach­mittag auf breiter Front nördlich von St. Quentin vorbrachen, gescheitert. Ter Feind, der am Somme- Kanal zunächst auf Essigny Le Grand Boden ge­wann, wurde durch erfolgreiche Gegenstöße und nächtliche Unternehmungen wieder bis aus Remancourt zu­rück ged rängt.

schaufeln versehenen Arbeitern, um den Toten zn holen. Vinzenz umr sticht einmal selbst gekommen.

Es war eine traurige Fahrt. Erich schritt hinter dem Schlitten, auf dem die Leiche seines Vaters lag, her, und das Herz war ihm voll Schmerz und Gram.

Tie Fahrt ging schneller, als er erwartet hatte, denn unten lag iveniger Schnee, dennoch war der Abend be­reits hereingebrochen, als sie das Gehöft erreichten.

Christine stürzte aus dem Hause und warf sich mit lautem Aufschrei über den Toten, sie sah den Bruder nicht einmal. Ihr Schmerz war ein verzweiflungsvoller. Erich trat zn ihr und legte die Hand auf ihre Schulter.

Fasse Tich, Schwester," sprach er.

Als Christine des Bruders Stimme vernommen, rich­tete sie sich empor und warf sich an seine Brust, denn >r war ja nun der Einzige, an den sie sich anklam- nern konnte.

,/Fasse Tich", wiederholte Erich.Der Vater ist ii Frieden gestorben und ich bin völlig mit ihm aus- zesöhnt; es macht mir das Herz leichter, daß es mir vergönnt gewesen ist, ihn die letzten Tage zu pflegen." ^ Vinzenz trat aus dem Hause und an den Schlitten, seine Brauen zogen sich zusammen, als er den Bruder erblickte, er gönnte ihm keinen Gruß. Er gab dem Knechte und den Arbeitern den Befehl, den Toten in )as Haus zu bringen.

Erich faßte mit zu, der Tote sollte nicht allein von Bernden Händen in das Haus, in dem er so lange Jahre Herr gewesen war, getragen werden. Vinzenz wollte ihm entgegentreten, der Müller, der zugegen war, hielt Hn aber zurück. e -

Ter Tote wurde in seine Kammer gebracht, wo )as letzte Lager für ihn bereits aufgebahrt war. Erich stieb noch neben chm stehen. Tie Lichter, die zu Häup- ten des Toten standen, warfen auf die bleichen Züge des- elben einen Hellen schein, friedlicher waren diese Züge rie gewesen.

Christine war neben ihrem Vater niedergekniet und satte die kalte Hand desselben erfaßt. Nur mit Mühe konnte Erich sie von dem Toten trennen. Er wollte sie .n die Stube führen, als Vinzenz ihm entgegentrat.

Wohin willst Tn?" rief er.

Tu siehst es, in die Stube," entgegnete Erich.

Nun, ich denke, Tu hast dort nichts mehr zu fu­ßen, denn jetzt bin ich in diesem Hause Herr!" rief Llnzcnz.

Weißt Tu das so genau?" erwiderte Erich.Wenn Tu hier Herr wärest, würde ich die Schwelle dieses Hauses nicht wieder überschritten haben."

Ich bin es und ich möchte nicht, daß ich genö- igt würde, von meinem Hausrechte Gebrauch zu machen," uhr Vinzenz fort. . .

Ter Feind folgte gegen unsere neuen Stellung» an der Aisfie und Suippe zwischen Pont Avort unk Bazancourt scharf nach und stieß vielfach im Angrif! gegen sie vor. Kämpfe entwickelten sich bei Pont Avor, Berry an Bac, beiderseits der Straße Reims Neufcha teile und bei Bazancourt. Der Feind wurde überall ab ge wiesen. An einzelnen Stellen Hal­len sich kleinere Abteilungen auf dem nördlichen Suippe- nfer. Mit stürkerlm Kräften griff der Feind an der Arne und westlich von St. Etienne an. Auch hier blieben seine Angriffe in unseren Gegenstößen ohne Erfolg.

An der Schlachtfront in der Champagne trat gestern nach 10 tägigen erbitterten Gefechten Pause ein. Oestlich von St. Etienne, bei Lrfeuil und Autry wurden Teilangrisfe, an vielen Stellen der übrigen Front starke Erkundungsvorstöße des Feindes ab gewiesen.

Heeresgruppe Gallivitz:

Zwischen den Argonnen und der Maas setzte der Amerikaner seine befugen Angriffe wrl. Das In­fanterieregiment Genecalf.'ldm crschall v. Hindenburc Nr. 147, das schon westlich der Maas in erfolgreicher Abwehr und im Angriff entscheidend dazu beitrug, den Durchbruch des Feindes zu verhindern, schlug auf den Höhen östlich der Aire den Feind zurück. Gefreiter

leiuowski tat sich hierbei besonders hervor. De- Schwerpunkt der feindlichen Angriffe lag auch gestern auf beiden Seiten der von Charpentry auf Rornagne führenden Straße. Die dort seit Tagen im Kampf stehen­den elsaß-lothringischen und westfälischen Regimenter brachten den heftigen Ansturm des Feindes völlig zum Scheitern. Die Amerikaner erlitten wiederum schwerste Verluste.

, Der Erste Generalquartiermeister: Ludendorff.

Gel-spart Blut!

Jede Zeichnung für die Kriegsanleihe schützt, bewaffnet, ernährt die feldgrauen Helden der Front.

Darum zeichnet die Kriegsanleihe.

Der Tagesbericht stellt fest, daß die feindliche Ueber- macht an ihrer Hauptangriffsfront trotz des denkbar größ­ten Aufgebots an Kampfesmitteln jeder Art und der wiederholten Heranführung frischer Truppen in einer Zeit von mehr als drei Wochen keine nennenswerten Erfolge habe erzielen könnem Die Ueberwinduua der Siegfriedstelluug au der Schelde und am Kanal von St. Quentin war ein höchst kostspieliges Unternehmen, und die Fortführung des Angriffs nördlich von St. Quentin in fast ununterbrochenem Kampfe erscheint unter dem Zeichen der Durchbruchsschlacht nachgerade als ein Rätsel. Der Feind wird nicht durchbrechen, dazu dürfen wir zu unserem Heer und seiner Leitung das feste Ver­trauen haben, wenn auch noch weitere Verteidigungs­linien drangegehen werden sollten. Gegenüber der deut­schen Verteidigung findet auch der hartnäckigste Ver­nichtungswille der Gegner seine Schranken, wie man au- den Kampfespausen in Flandern, im Artois, vor Carn brai, am DamenweL, an der unteren Aisne und neuer­dings in der Champagne ersieht. Die Anspannung der natürlichen Kräfte ist nicht unbegrenzt und jede rücksichts­lose, übermäßige Ausnützung muß sich rächen, mag auch bei den Feinden die durch den Tauchbootkrieg drohende Katastrophe verzweifelte Entschlüsse zeitigen. Am 6. Oktober wurde zwischen Cambrai und St. Quentin hauptsächlich au zwei Punkten gekämpft: nordöstlich von Le Chatelet, wohl bei Aubencheuil, und besonders nord- .östlich von St. Quentin, beiderseits von Lesdins (6 Kilo­meter von St. Quentin), in der Nähe der Einmündung des Oise-Kanals in den Kanal von St. Quentin. Der Feind stieß bis Essigny le Petit (nicht E. le Grand, dieses liegt vielmehr südlich von St. Quentin), 3 Kilo­meter östlich von Lesdins, vor, wurde aber in ent­schlossenem Gegenstoß 2 Kilometer weit aus Remauoourt (nicht Remancourt) zurückgeworfen.^ Nördlich von Reims ist der Feind unseren Truppen scharf nachgefolgt und es haben sich an der neuen Front hartnäckige Nachhutkämpfe entwickelt. Unsere Truppen haben aus dem nördlichen User der Aisne und Suippe Stellungelt bezogen, die Front verläuft nunmehr vom westlichen Endpunkt Bourg au der Aisue auf dem Nordufer dieses Flusses über Ehaudardes, Berry au Bac bis zur Ein­mündung der Suippe, folgt dann diesem Fluß über St. Elieune a. S. Bazancourt (an der Bahnlinie Reims- Nethcl-Mezieres, l.7 Kilometer nordöstlich von Reims) Pont Faverger und findet von da in östlicher Fortsetzung über St. Etienne au der Arne Anschluß an die Cham- pagnesront. Die feindlichen Angriffe wurden von unseren Nachhuten abgewieseu und konnten das ordnungsmäßige Entrücken unserer Truppen nicht stören. Westlich von St. Etienne an der Arne (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Ort an der Suippe) scheiterte gleichfalls ein Vorstoß des Feindes. Oestlich des Ortes bis zu den Argonnen trat, wie bemerkt, eine Kampfespanse in der Offensive ein, die nur von einigen Einzelangriffen und Patronilleiigesechten unterbrochen war. Oestlich der Ar- gonnen aber setzten die Amerikaner ihre verlustreichen Angriffe, bereit Zentrum sich um die Straße Clermont Varennes Tun gruppierte, fort. Unsere heldenmütigen Truppen hatten schwere Kämpfe zu bestehen, aber ihr tapferes Aushalten wurde vom Sieg gekrönt. Oestlich der Aire (wohl bei dem wild bestürmten Exermont) war es namentlich das dem Generalseldmarschall v. Hindenbnrg verliehene Infanterieregiment Nr. 147, das. zur Zurück- oersung des Feindes beitrug.

Nach englische» Blättern betragen die Verluste der Engländer vom ?ipril bis Oktober 34 359/Offiziere und 527 469 Mannschaften.

Secolo" meldet, daß die deutsche und die öster­reichische Heeresleitung ihre Besatzungen in Albanien, / Montenegro und Serbien durch Landsturm-Divisionen > serftärkt haben.

WTB. meldet: Ein bezeichnendes Beispiel für den heldemnütigen Widerstand, den die Deutschen aus der gesamten Front den Massenangrifsen der Entente em gegensetzen, gibt die Brieftaubenmeldung, die von der tapferen Besatzung des ehemaligen Vauquois (3 Klm.

idöstlich von Varennes, am Ostrand der Argonnen) abgcschickt wurde. Sie lautet in klassischer Kürze:Ter Feind (die Amerikaner. T. Schr.) ersteigt von allen Sei­ten aus im Nebel den Berg. Es wird erbittert gerungen. Wir halten aus bis zum letzten Mann. Es lebe der König!" Tie Helden von Vauquois haben ihre Mel­dung wahr gemacht. Sie rangen bis zum letzten Mann -egen die fünfzigfache tleberinacht.

Fliegerleutnant Rnmey gefallen. Ter Flieger- leuinant Fritz Rnmey, der 44 feindliche Flugzeuge bezwungen Hai ..mich abgestürzt. Rnmey war Kö­nigsberger und im bürgerlichen Beruf Dachdecker. Wegen seiner hervorragenden Leistungen als Kampfflieger wurde er zum Offizier befördert und mit dem Pour le merite ausgezeichnet.

Die Ereignisse im Westen«

Französischer Heeresbericht vom ä. Oktober, abends: Di e Deutschen sind zu einem allgemeinen Rückzug nach der Suippe und 'der Arne genötigt. Sie ziehe» sich auf einer Front von 45 Kilometer zurück, gewaltige Stellungen ausHebenv, die seit verschiedenen Jahren vei/tärki waren und m7e äusserorbeiitsicher Zähigkeit v 'e'digt wurden. Tie Siaüt Reims ,'st jetzt ent­setzt. Das Fort Brimont und das Massiv von Mvronviilei's sind in der Hand der Franzose». Das Massiv von Nogent l'Al>besse ist völlig vvn ihnen eingeschlosfen.

Französiselstr Heeresbericht vom 6. Oktober nachimüags: Die Verfolgung dauerte an der ganzen Suippefront an. Am linken Flügel überschritten die Franzosen den Aisne-Kanai in der Gegend von Sapigneul und erreichten die Ränder von Aguile- couri. Weiter östlich nähern sich die Franzosen Aumenancourt- Le Petit. Das Massiv von Nogent l'Abbesje ist in der Hand der Franzosen. Auf dem rechtest Flügel haben die Franzosen das Dorf Pvnt - Faverger besetzt. Än der Arne gehen vor­geschobene französische Abteilungen an dem Waide nördlich zum Fluß vor. Südlich der Aisne Kämpfen Italienische Einheiten in der Gegend von Ostet und Soupir. Sie eroberten in schwerem Ringe»'die von den Deutschen aut der Höhe Croix Sans Tere fest­gehaltenen Grübe» und das Gehöft Metz. Nördlich von St. Quentin gehen die Kämpfe mit großer Erbitterung in der Gegend von Lesdins loeiter.

Amerikanischer Heeresbericht vom 4. Oktober: Heute morgen wurde der Angriff weltlich der Maas wieder ausgenommen, ilnter llederwindung hartniiangen Widerstands sch Kien mir unsere Linien 2 bis tz Kilometer vor, nahmen die Höhe 240 nördlich von Erei'inont und entrissen dem Feind die Dörfer Gesnes, Fleville, Lhehery und Lasorge. Unsere Truppen drängten den Feind auf die Kriciiihildstellung, südlich von Bois-de-Foret, zurück.

Serbischer He:resbericht vom 5. Oktober: Die Serben schlugen neue österreichisch-ungarische und deutsche Verstärkungen nach der alten serbisch linkischen Grenze zurück und machten 100 Gefangene.

Der Krieg zur See.

London, 6. Okt. (Reuter.) Ter spanische TamM- ferMercedes" ist gesunken.

Neues vom Lage.

König Ludwig an das bayrische Heer.

Mauchen, 7. Okt. Der König hat folgenden Aufruf an das bayrische Heer erlassen:

Au mein tapferes Heer!

Mehr als vier Jahre habt Ihr im Verein mit An­gehörigen der anderen deutschen Staaten und unseren treuen Verbündeten dem Ansturm fast der ganzen Welt getrotzt, habt siegreich Eure Fahnen weit hinein in die Länder der Feinde getragen, habt Heldentaten vollbracht, die in der Geschichte der Welt kein Beispiel finden. So habt Ihr den heiligen Boden des Vaterlandes, Haus und Hof, Hab und Gut, Weib und Kind und den heimi­schen Herd vor den Schrecken des Kriegs bewahrt. Tau­sende haben cabei ihr Herzblut gegeben. Es war nicht umsonst. Kein Feind hat unsere Heimat betreten. Des . Vaterlandes Dank wird alle Zeilen überdauern. Seine Majestät der Kaiser hat dem Feinde d c Frieden angeboten, um dem nicht enden wollenden Blutvergießen ein Ende zu machen. Trotzdem steht felsenfest der ungebeugte Wille des Heeres und des Volks, den Kampf, wenn wir ihn fortzusetzen gezwungen werden, bis zum äußersten durchzuführen. Bis endlich die Waffen ruhen werden, hängt von Eurem harten Willen, Eurer Festig­keit, Geschlossenheit und Manneszucht des Vaterlands und damit unser aller Zukunft ab. Schirmt weiter unsere Heimat! Das Vaterland schaut auf Euch!

Prinz Max an Großherzog Friedrich.

Karlsruhe, 6. Okt. TieKarlsruher Zeitung" bringt folgendes Telegramm des Prinzen Max an den Großherzog von Baden: In diesem Augenblick, in dem Seine Majestät der Kaiser mit Deiner Zustimmung mich zum Kanzler des Teutschen Reiches ernannt hat, ist mein ganzes Denken und Fühlen bei Dir und unse­rer geliebten Heimat. Wie Tu es begriffen hast, daß in der Stunde der Not kein Opfer gescheut werden darf, das Kaiser und Reich von uns sordecn, so wird, ich bin dessen gewiß, auch das badische Land es ver­stehen, daß ich dem Rufe, der an mich ergangen ist, habe folgen müssen, in der Erkenntnis, daß nur ein Zu- sammenstehen aller, eine freiwillige Hingabe an das Ganze Deutschland zu besseren Tagen zu führen vermag. So bin ich gewillt, mein Bestes einzusetzen für dieses hohe Ziel; diene ich doch dadurch auch Dir und dein badi­schen Land und Volk, an denen mein Herz in treuer Liebe hängt. Gez.: Max. v

Besprechungen beim Reichskanzler.

Berlin, 7. Okt. Gestern nachmittag fand eine Be­sprechung des Reichskanzlers mit sämtlichen Staatssekre­tären im Reichskanzlerpalais statt. Tie Verhandlungen waren vertraulicher Art. M . r

/ Reichsarbeitsamt. M

' Berlin, 7. Okt. Turch kaiserlichen Erlaß sollen die sozialpolitischen Angelegenheiten des Reichs, die bis­her Lum Geschäftskreis des Reichswirtschaftsamts gehört