Noyon blieb die feindliche Infanterie nach den schweren und für sie verlustreichen Kämpfen des 31. August gestern untätig. Auch zwischen Oise und Aisne blieb die Ge- sechtstätigkeit meist auf Artilleriekamps beschränkt. Teil­angriffe des Feindes in der Ailetteniederung und nörd­lich von Soissons wurden abgewiesen.

Ter Erste Generalquartiermeister: Lndendorff- *

Kein Tag ohne Großkamps. Das Schwergewicht der Schlacht im Westen lag am 1. September wieder an der englischen Front von der Scarpe bis zur Somme. Wie der Tagesbericht erkennen läßt, ist es dem Feind trotz der verschiedenen, mit größter Anstrengung aus­geführten Angriffe nicht möglich gewesen, seine Linie merklich vorzuschieben. Tie meisten Angriffe prallten an dem entschlossenen Aushalten unserer Truppen ab, und wo der Feind in seinen zähen Vorstößen Vordringen konnte, warfen deutsche Gegenangriffe ihn zurück. Mar- schall Haig befolgt jetzt auch die Taktik des Marschalls Foch, durch möglichst wuchtige Angriffe die Flügelstellun-- gen des Feindes einzudrücken und dann den entscheidenden Stoß vom Zentrum aus zu führen. So bildeten in der großen Schlacht am Sonntag die beiden Flügel die Brenn­punkte der Kämpfe. Ter große Angriff war von der deutschen Führung erwartet worden und sie hatte zahl­reiche Artillerie vorgeschoben, um dem Stoß gleich beim Entstehen zu begegnen. In vorderster Linie, neben den Schützengräben der Infanterie, protzten die todesmutigen Kanoniere ab. Diese kühne Taktik, die das Geschütz zum potenzierten Maschinengewehr macht und der Artillerie eine ganz neue Bedeutung gegeben hat, ist nur denk­bar bei einer so vorzüglichen Feuerdisziplin, wie sie die deutsche Truppe auszeichnet. Tas Scheitern des feind­lichen Großangriffs schreibt die deutsche Heeresleitung zu einem nicht geringen Teil der wirksamen unmittel­baren Unterstützung der Infanterie tmrch die Artillerie zu. Kann der Feind mit dem Panzerwagen, seiner gefährlich­en Waffe, imponierend auftreten, so wird ihm der deutsche Mut und die persönliche Tüchtigkeit entgegengesetzt. Und der Erfolg zeigt auch hier, daß der Geist Geist und die Maschine Maschine bleibt. Tieshöhere Kampfes­moral des Tcutschen behält schließlich) doch über jedes / wie immer geartete mechanische Kanrpsesmittel die Ober- 1 Hand. Wie hoch entwickelt muß die militärische Ausbildung und die moralische Veranlagung einer. Truppe sein, die vor Hunderten solcher sich heranwälzenden und feuer­speienden Ungetüme und der drei- und vierfachen Ueber- macht der feindlichen Kolonnen im s Granatenhagel! aus­hält und ihre Pflicht tut bis zum Wetzten!, Infanterie, Artillerie, Kavallerieschützeil und Pioniere in'edlem Wett­streit! Von allen Angriffen des Feindes ist michteiner geglückt oder auch nur von nennenswertem^ Erfolg ge­wesen. Südlich der Straße ArrasEambvai gelangte eiil heftiger Vorstoß der Engländer/und Kanadier bis Eagniecourt (4 Kilometer östlich /Hendecourt und der Straße TouayBapaume), durch) Geigenstoß wurde der Feind aber wieder zurückgeworfen. hT-ie Linie Pelves- Boiry Hendecourt Bullecour W Bapaume Pe- ronne wurde in zähem Kampfe/gegen die/Engländer behauptet, wenn auch südöstlich vonsBapaumeZbei Vilters anx Flos, und nördlich von Pekonne kaum, merkliche Verschiebungen gegen Osten stattgefunden haben. Tas einzige Merkzeichen des Großkampftags ist die Besetzung von Peronne an der Somme,.-wachstem es 'von den Deut­schen freiwillig geräumt war.-Sy/kann man nnit unserm Generalstab wiederum die Fcage/stellen: Wie »kann Eng­land mit einem solchen ErgÄnissseine Opfer rechtfertigen?

Nicht erfolgreicher/als die. Engländers waren die Franzosen östlich von/Nesle. Mit großeff/Uebermacht und stärkster Artillersewirkuug/suchten sieLdie deutsche Verteidigung des Sommekanals, der sicWdem Fluß entlang zieht, zu brechen./Bis zum AbeirbLsetzten sich Pie immer wiederholten Angriffe fort. Ein deutsches Regi­ment hielt tapfer stand. /Auch hier halfen.zu guter Letzt noch Sturmbatt rien zum s egreicheu Cirde. /Weitere fran­zösische Angriffe bei Liberment, an der iUllette und bei Soissons blieben ergebnislos., Bei Noyjon zwang der schwere Aderlaß vom 30. und, 31. IlnguHstie Franzosen zu einer Kampfespause./ ) - ( , j s.

- "Der Krieg

Berlin, 2. Sept. Im mittleren Mittelmeer ver­senkten unsere Tauchboote 15 000 -BAT,'.darunter einen Truppentransjchrtdampfer von übe^.6000/,BZM /PD s

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Die Ereignisse im Westen.

Französischer Heeresbericht vom 1. September abends: Im Laufe des Tages ziemlich starke Artillerietätigkeit in der Gegend der Somme und am Nordkanal nördlich der Ailette. Wir haben in dem Wald westlich Coucy-le-CYateau und südlich des Flusses Fuß gefaßt. Wir haben uns des Dorfes Crecy-au-Mont be­mächtigt. An den übrigen Teilen der Front war der Tag ruhig.

Englischer Heeresbericht vom 1. September: Gestern machte der Feind wiederholt Gegenangriffe aus unsere neuen Steilungen bei Saint Quentin. Er wurde zurückgeschlagen und ließ jedesmal nach heftigem Kampfe Gefangene in unserer Hand. Wir machten Fortschritte in der Richtung auf La Transloy und während der Nacht vertrieben wir den Feind ans den Dörfern Longatte, Ecoust, Saint-Mein (?), wobei wir 100 Gefnngene machten. Nördlich der Straße ArrasCambrai wurden von uns über SO Gefangene bei einer erfolgreichen Unternehmung östlich von Dnucourt einqebracht. Im LysabscIMi dauert unser Vordringen an. Unsere Truppen haben die Lawe überschritten und nähern sich der Straße La BasseeEstaires. - . ^ v//

KriegsgewintZterrer irr Amerika.

Washington, 2. Sept. Tie vom Repräsentanten­haus beschlossene Erhöhung der Einkommensteuer soll eine'Mehreinnahme von 8 Milliarden Tollars (33,6 Milliarden Mark) im Jahre bringen. Bei den Kricgs- gewinnen ist eine Steuer bis zur Höhe von 80 Prozent vorgesehen. / /'-/ ,/S

Me Ereignisse im Osten.

London, 2. Sept. (Reutest-.) Ein den Blättern aus Kopenhagen zugegangenes. Telegramm meldet den Tod Lenins. / . -

(In Berlin ist von dem Tode Lenins nichts bekannt? Moskau, 2. Sept. Ter Mörder'-des Volkskom­missars liritzki nennt s ch Leonid Akimowitsch Kanne­gießer. Er ist Jude. i

Moskau, 30. Aug. / (Pet.'Tel.-Ag.)/An der gan­zen Front fanden im tLaufe des Tages eine Reihe von für uns erfolgreicher Kämpfe statt. Neberal! weicht der Feind vor dem Truck unserer Truppen.

Moskau, 1. Sept. Alle Aerzte der Jahrgänge 18901895, d e Zahnärzte der Iah.gange 1891 1897, die Tierärzte der Jahrgänge 18881891, die Apo­theker edr Jahrgänge 18881(897 und die Heilgehilfen der Jahrgänge 18881891 (werden in,Rußland unte> die Wasen berufen. --

Mailand, 2. Sept. - Ter/Secolo" meldet aus London, die Lage in Ostasien sei. andauernd voll Un- gewißh it wegen der wechfelseck'gen'Jntriguen der b i en sibirischen Regierungen in Chardin.und Wladiwostok. Tie Str.itkrckfte der Entente feien,gegenüber den 50(0 > Mann der Boifchewiki ungenügend.

* Kiew, 2. Sept- Auf? die..Nntwor^des Vorsitzen­den der russischen Friedensdelegations. daß er nur die Wiederaufnahme der Arbeit' in der Wnrenanstrmsch- kommission . zulassen könne, beschloß die u l.-rai irische Friedensdelegation, daß : es, nnmöglichHsei, die Arbeit nur in der WarenaustaihschkommissioriAwieder anfzu- nehnien. > /

Kiew, 2. Sept. Bei einer E r p lio sionskar a-- strophe, die gestern in Odessa statlfanchZind dem Ver­nehmen nach eine Anzahch'ö st e rreftchi'f ch-n u g ari- sche Offiziere und M 'a n n s ch a F e n, u mgek o m inen. Ter Sachschaden isJbedeutend.X Ein.Teil einer Borstadt ist vernichtet. s '

Bern, 2. Sept. Nach) demBerber Togbl." find in Litauisch Brest eine Zusammenkunft':von litauischen und ukrainischen Abgeordneten statt, dier den/Abschluß eines Bündnisses der beiden Länder! gegen ,die'-Zlner- fättlichkeit Polens, das sich aufKosten Luanen-: und der Ukraine ausdehnen will, i besprachen. ^ .

^ . . - . , /r

Neues vom Tage/

^ Reichskommisiariat für Wohnungswesen.

, Berlin, 2. Sept. Für die Zeit des Uebergangs von der Kriegs- zur Friedenswirtschaft, ist im Reichs­wirtschaftsamt ein Neichskommissar für'Wohnungswe­sen bestellt worden, dem folgende Aufgaben zugewiese. sind: 1. Verteilung verfügbarer Heeres- und Marine­ivorräte für Bauzwecke im Einvernehmen mit dem Reichs­kommissar für die Verwaltnna des entbehrlich werden­

den Heeres-/und Marineguts;. 2. Förderung der" W5 zeugung von/Baustoffen.; 3. Regelung des Absatzes von Baustoffen; M. Gewährung? von Bauzuschüssen aus den durch den'Reichshmishalt bereitzustellenden Mitteln. Ter Reichskommissar vertritt Den Staatssekretär de« Reichswirtschastsamts bei der/Turchführung der ae- nanntcll Aufgabe nach anßen/Wn selbständig. Ihm Ivird ein Ausschuß beigegeben/ider in grundsätzlichen Fragen zu, hören ist. Ten Vorsitz, im Ausschuß, dessen Mitglieder - vom Reichskanzler entmint werden, führt der Reichskoinmissar. Als ReichSkoinmissar ist der Unter- staatosckretär im kgi. prcuß. Ministerium der öffentlichen Arbeiten Wirkt. Geh. Rat Tr. .Freiherr-,von Coels von der Brücken bestellt./ . '

Parlamentarismus iMrnisterrum? ?

Berlin, 2. Sept. Tieft,Tägl. Rundschau" bestätigt, daß für den November eiich>rfto!ß im Reichstag ge­plant ist, der ein rein parlanyentarisches Ministerium mit Eintritt sozialdemokratischer/Fützrer bringen soll.

Erzlager ( in - Baden.

Lahr, 2. Sept. Bei einem unlängst in Gegenwart von fachwissenschaftlicheil Antoribäten zwischen Kinzig und Treisam angestellten Versuche (mit der Wünschelrute wurde u. a. in der Umgebung von Friesenheim, Kippen­heim und Orschweier das Vorhandensein großer abban- ivürdiger Lager von Manganerzen'Festgestellt, auch Kupfer- »nd Silberlager im Vorgebirge fließen sich Nachweisen, ?brnso vom Tiersburger Kohlenrevier ziemlich weit süd­lich .bis jenseits des M.ünztales. zischende Kohlenflöze älte­ster Formationen. . . ' -

EisenbahttPUsall.

Mannheim, 2. Sept-. O Im Hauptbahnhof stieß gestern abend ein SonntaKzng ^ ans eine leere Uns-, rüstnng. Ter Packwagen desOZuirgs entgleiste und scholl sich auf den nachfolgenden/Personenwagen, wobei fünf' Reisende schwer und-zehn bucht verletzt wurden. - ,

Hinhe in Wien.

Berlin, 2. Sept. Ter Staatssekretär des Aus­wärtigen Amtes v. Hintze ist zu Besprechungen nach Dien abgereist. ...

AmerikanischeWillkür.

Bern, 2. Sept- Tas Bandesobergerlcht der Vereinigteil. Saaten hat entschieden, daß ein deutscher Jude nicht Es Deutscher zu gelten hat. Daraufhin wurde Sa- mek Lehmann, einen, deutschen Juden, gestattet, sein weit,? Bür-'erpepier zu erwerben.

Leonberg, 2. Sept. (Nach W arsch ä'u.) Landtagsabg. Rechtsanioalt' Roth ivurde zur Zivils: Verwaltung bum Generalgouvermutettt nach Marschack berufen und ist heute dorthin abgereist. R.

(-) Stammheim, 2. Sept. (T ö d lich er un fa l l.l Tre Ehefrau des im Felde stehenden Ehr. Rothman wurde samt ihrem mit zwei Kühen bespannten Fuhrwerk von zwei durchgehenden Pferden überraimt. Tie Frau erlitt tödliche Verletzungen.

(-) Wildbar», 2. Sept. (Tr. Michaelis.) Ter frühere Reichskanzler Tr. Micha, lls, Oberpräsident von Pommern, ist im Badhotel zu einer Erholungs­kur eiiigetrosfen. ( ' ' - - . . .

(-) Stuttgart, 31. Aug. (Strafkammer.) Die Frau des Ersatzreservisten Merz »r Ludmigsburg ieistete der Aus- iorderung des diensttuenden Offiziers aus dem Bahnhof Metia- heim, wo ein Sammeltransport verladen wurde, das Bahnaleis in verlassen, nicht Folge, sondern beleidigte den OffrzlU durch mflätige Schimpfreden. Die Merz wurde deshalb zu I Monat Gefängnis verurteilt. Das Urteil ivird an der «tuttgnrter Rathaustasel und am Bahnhof Bietigheim ausgehüiigt.-

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'V^MutMßlichssMeL-Ler.' -' ' (//- - HIcAus der (Rückseite des ( abziehenden Luftwirbels, deW atzer^ westere/StöMgen , folgen, ist für Mittwoch .d^M^Eag unbeständiges, voriiiiegend bedecktes Wet-

MuM Uen?MMSCB.) '(: -' - ^

Gv. Gsttesdikttst. Aiittwoch Abend 8 Uhr KricgS-

belstimde Stadtpfarrer Nösler._

T:uct nnv Verlag der B Hofmaün'schen Buchdrücke-ei in Wi'dbad. Veraniwortüch: T. Reinhardj daselbst

K. Oberamt Neuenbürg.

Zremöenverkehr im Sommer

1918.

I. An Stelle von Ziffer I Satz 1 derWekanntm. vom 4. Juni 1919 (Enztäler Nr. 1,12) wird mit Ermächtigung des K. Ministeriums des Innern bestimmt:

Die Höchstdauer des Kuraufenthalts beträgt vom 1. Sept. d. I. an bis auf weiteres im allgemeinen l Mache, für Kurfremde, die das Heilbad Mildbtrd gebrauchen, Ä Wscheu. Ortsfremden, die sich am I. September bereits im Bezirk zu Kur-, EcholungS- »der Vergnüguiisg- zwecken aufhalten, wird der bisherige Aufenthalt, soweit er 2 Wochen überschreitet, angerechnet,"

II. Inhabern vonsGaststätten, welche die ihnen zugeteilte Zahl voll Uebernachtungen erreicht haben sollten, ist vollsten Ortspolizeibehörden die fernere Aufnahme von Kur-fremden ausdrücklich zu untersage«. Im Fall der Ueberschreit- uiig der zugelassenen Uebernachtungszahlen ist gegen die Gasistätteninhaber auf Grund des 8 10 der Milk.-Verfüoung vom 25 Mai 1918 (Staatsanz. Nr. 122) vergl. mit Ziffer 2 der des Stellv. Generalkommandos vorn gleichen Tage (a. a. D.) eiiiznschreitell.

Den 30. August 1918. Oberamtman Ziegele.

Mit dem Anfligen bekannt gemacht, daß eine Verläng­erung der Kuraufenthalt über 2 Wochen hincms gemäß Ziffer 1 Satz 2 der Bekanntmachung vom 4. Juni 1918 Lder schriftlichen Erlaubnis des Kgl. OberamtS Muenbürg bedarf, die nur ausnahmsweise und nur auf Grnnd eines

amtsärztlicheil Zeugnisses über die Notwendigkeit der Ver­längerung erteilt wird.

Wildbad, den 2. Sept. 1918.

Stadtschultheißenamt: Bätzner.

Lebensmittel - Bücher.

Die Ausgabe der neuen Lebensmittelbücher erfolgt am Mittwoch Vormittag 812 Uhr(

Städt. LeöenslNlcktkkarnt.

Kartoffel-Abgabe.

Auf Lebensmittelmarke 1 werden 8 Pfd. Kartoffeln abgeben. Die Abgabe erfolgt für die Nummern.

1250 Mittwoch Vormittag 812 Uhr.

25 l500 Mittwoch Nachmittag 26 Uhr.

501750 Donnerstag Vormittag 812 Uhr.

75tSchluß Donnerstag Nachmittag 26 Uhr.

Dem Ueberbringer des abhanden gekommenen

MliMIkhNS

50 Mk. Belohnung gestern Abend im Ratskeller.

Abzugeben Goucordia.

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(Suche auf circa 4 Boche« einen

zur Aushckfe

Bahnhof Restaurant Knute» Pforzheim.