Frage einer Intervention in .Sibirien von derzäm'eri- kanischen Negierung wieder ausgenommen werden wird. Es bestehe jedoch noch die militärische Frage. Insbeson­dere verhalten sich die militärischen Behörden gegenüber der Idee, die amerikanischen Soldaten andersivo als in Frankreich und Deutschland kämpfen zu lassen, noch ablehnend. Immerhin erscheint es sicher, daß Amerika sich den Entscheidungen der Ententekonserenz in Versailles '«gesellen wird.

Unter strengem Vertrauen.

Berlin, 11. Juli. Um I12 Uhr vormittags stellte im Hauptausschuß des Reichstags der Vorsitzende Ebert )en Entwurf betr. den 15 Milliardenkredit zur Beratung. Einleitend erklärte Vizekanzler v. Payer, der Reichs­kanzler werde seine Ausführungen zum Teil vertrau- m ch geben. Nun seien bei früheren Anlässen trotz be­schlossener Vertraulichkeit Meldungen hinaus­gegangen, die verwirrend gewirkt hätten. Deswegen wün­sche er, daß dem vorgebeugt und alles, was der Kanzler als vertraulich erkläre, auch als vertraulich behandelt werde, also nicht in die Presse komme. Nach einer kurzen Äcschäftsordnungserörterung stimmte der Hauplausschus; ünem Vorschlag Erzberger zu, entsprechend dem frü her geübten Verfahren die Berichte über die Reden vom Regierungstisch von der Regierung selbst geben, die Be­richte über die Reden der Abgeordneten durch die Schriftführer Prüfen zu lassen. Der Reichskanzler leitete seine Rede über die politische Lage mit den Worten nn: Ich werde Ihnen alles offen darlegen, wen )ie durch den Antrag Erzberger gezogenen Grenzlinie! rer Berichterstattung eingehakten werden.

Die Vereinigung Islands mit Dänemark.

Kopenhagen, 11. Juli. Zu den dänisch-isländischen Verhandlungen meldetBerlingske Tidende" aus Reik- javik, daß die Aussichten für eine Verständigung jetzt bedeutend günstiger seien als in der letzten Woche. Tie radikalen Mitglieder des isländischen Ältthing fordern, daß das Verhältnis zwischen Island und Dänemark durch Vertrag festgelegt werde. Im isländischen Volke wächst die Stimmung für eine feste und enge Union mit Dänemark. Nach einem Telegramm aus Reikjavik verlautet, daß beiderseits Zugeständnisse gemacht wor­den sind. In der Flaggenfrage hat Dänemark nachge­geben, sodaß Island seine eigene Flagge erhält. In der Frage des Eingeborenenrechtes hält Dänemark an seinem Standpunkt fest.

Japan ist noch unschlüssig.

Genf, 11. Juli. Tie Stellung der japanischen Regierung zu den Vorgängen in Ostasien ist noch im­mer nicht geklärt. Gewisse japanische Blätter wollen wissen, der Krourat habe beschlossen, von jeder Inter­vention abzusehen, während andere Blätter behaupten, daß nur der günstige Zeitpunkt für die Expedition abge- wartet werden solle.

Der Wechsel im Auswärtigen Amt.

Der Reichskanzler im Hauptausschnß.

Ter Reichskanzler hat gesprochen; der Gesamtein­druck seiner Rede hat, wie von Berlin berichtet wird, bei den Parteien im allgemeinen befriedigt und es wird von einer Entspannung der Lage gesprochen werden können; selbst Herr Scheidemann hat ruhig und sachlich gespro­chen und es wird nicht mehr daran gezweifelt werden können, daß die sozialdemokratische Mehvheitsfraktion die neuen Kriegskredite bewilligen wird. Die Rede bringt, nach der für die Oeffentlichkeit bestimmten Fassung wenig­stens, nichts neues: es bleibt alles beim seitherigen Kurs, nur die Person des Außenministers hat gewechselt und es bleibt für uns nur übrig, die Daten des Herrn v. Hintze zu sehen; Herr von Payer soll heute sich mit Herrn von Hintze persönlich ins Benehmen gesetzt haben. Herr y§n Hintze hat an der Besprechung im Haupt­ausschuß einstweilen nicht teilgenommen, da seine Ernen­nung noch nicht erfolgt ist und man zunächst einmal dem Reichstag den Vortritt lassen wollte.

-P

Berlin, 11. Juli. (Amtlich.) Die Rede des Reichs­kanzlers im Hauptausschuß des Reichstags hat folgenden Wortlaut: Meine Herren! Der Wechsel im Staats­sekretariat bedeutet keinen Wechsel des politischen Kurses. Die Politik des Deutscheit Reiches führt allein verantwortlich der Reichskanzler. Der Staatsselremr des Auswärtigen Amtes hat die auswärtige Politik im Auf­trag, im Einvernehmen und unter der Verantwortlich­keit des Reichskanzlers zu führen. An meinem poli­tischen Standpunkt den ich in meiner Rede vom 26. No­vember v. Js. vor dem Plenum des Reichstages fest- zelegt habe, au diesem meinem Standpunkt sowohl be­züglich der inneren wie auch bezüglich der äußeren Poli­tik halte ich meinerseits vollkommen fest. Daran ivird sich, solange ich au dieser Stelle stehe, nichts ändern. Meine Herren! Bezüglich der inneren Politik habe ich die damals gegebenen Zusagen, soweit es an meinem Willen liegt, vollkommen eingelöst und ich werde dafür ein- treten, daß auch die inertere Ausführung der von mir ge­machten Zusagen erfolgt und etwaige Hindernisse mit Energie überwunden werden- Darauf können die Herren sich verlassen. Was die auswärtige Politik betrifft, so habe ich damals am 29. November gesagt, ich stände auf dem Standpunkte der kaiserlichen Antwort auf die Friedensnote des Papstes vorn 1. August v. Js. Di- friedensbereite Gesinnung, die diese Antwort beseelt hat, beseelt uns noch. Aber ich habe hinzugefügt, meine Herren, daß die friedensbereite Gesinnung nicht den Feinden einen Freibrief geben darf zur unabsehbaren Fortsetzung des Krieges. Meine Herren! Was haben wir nun aber erlebt!. Während an unserer Bereitschaft, zu einem ehren­vollen Frieden die Hand zu reichen, seit Jahren gar nicht gezweifelt werden kann, haben wir bis in die letzten Tage hinein die aufreizenden Reden de^ feindlichen Staatsmänner vernommen. Meine Herren!'! verr Wilson will den Krieg L's zur Vernichtung,

Württemberg.

(-) 'Stuttgart, 11. Juli. (Gründung einer ReedereiSchwaben".) In der gestrigen Sßmng des Finanzausschusses wurden vom Finanznnnister Mit­teilungen über die bevorstehende Gründung einer eigenen Reederei Schwaben" gemacht. Diese solle für die Ver­frachtung der den Rhein hinabgehenden Salztransporte der staatlichen Saline Friedrichshall und des Privat­salzbergwerkes Heilbronn gemeinsam mit dem letzteren und mit der Firma Haniel in Duisburg geschaffen werden. Das Aktienkapital beträgt eine Million Mk., woran der Staat 40 Prozent, das Salzbergwerk Heilbronn 31 Pro­zent und hie Firma Haniel 26 Prozent übernommen haben. Später ist eine Beteiligung der mürtt. Industrie in angemessenem Umfang in Aussicht genommen. Die beabsichtigte Gründung wurde als Fortschritt und vor­teilhaftes Unternehmen begrüßt, aber eine überwiegende staatliche Beteiligung als erwünscht bezeichnet. Hierauf bemerkten der Finanzminister und Direktor v. Rösch: Mit dem Salzwerk Heilbronn habe das staatliche Salz­merk durchweg die gleichen Interessen auf diesem Gebiet »ad ein Auseinandergehen fei völlig unwahrscheinlich Das Anteilverhältnis an der Gesellschaft und an dem Gesellschaftskapital fei dauernd auch gegenüber einer Er­höhung des Aktienkapitals. Die Industrie habe jetzt schon Gelesen'-eit. Tal- und Berchrcm,. zu ^rvmrnew Die

und links Mr B alf o MMM' M) mich jedem Deut- schen wirklich die Zornesröte ins Gesicht treiben. Meine Herren!. Wir müssen mit unserem treuen Volke ausharren. Solange der Vernichtungswille de.' Fein­des besteht, müssen ioir durchhalten im Vertrauen m unsere Truppen, im Vertrauen auf unsere Heerführung nd im Vertrauen auf unser herrliches Volk, das diese schwere Zeit mit ihren großen Entbehrungen und fort­gesetzten Opfern so wunderbar erträgt. Aber wenn sich irgendwo ernsthafte Regungen für die Anbahnung eines Friedens oder auch nur die ersten Schritte zu dieser Anbahnung zeigen würden, dann würden wir uns ganz gewiß nicht von vornherein ablehnend verhalten, sondern wir würden diesen ernstgemeinten, ich sage ausdrücklich ernstgemeinten Anregungen sofort mit allem Ernst nach­gehen. Meine Herren! Ich kann Ihnen auch sagen, daß ^ dies nicht etwa nur mein Standpunkt ist, sondern daß dieser Standpunkt auch von der Obersten Heeres- leitung ausdrücklich geteilt wird; denn auch die Oberste > Heeresleitung führt den Krieg nicht um des Krieges ^ willen. Nun wird es die Herren interessieren, wie sich von diesem Standpunkt aus gewisse Probleme darstellen, die die Gegenwart uns aufdrängt. Es haben über diese Fragen am 1. und 2. Juli im Großen Hauptquartier ^ unter dem Vorsitz Seiner Majestät des Kai­sers eingehende Besprechungen stattgefnnden. Also zu­nächst bezüglich des Ostens. Meine Herren! Wir stehen auf dem Boden des Friedens von Brest - Litowsk und wollen diesen Frieden in loyaler Weise ausgeführt sehen. Die Schwierigkeiten der Ausführung des Frie­dens von Brest-Litowsk liegen darin, daß ivie Sie wissen, die Verhältnisse in Rußland noch so unsicher sind. Wir wer­den nicht so unbedingt annehmen dürfen und

können, daß die gegenwärtige russische Regierung auch die Macht hat, die uns gegebenen -loyalen Zusagen überall dnrchzuführen. Aber, wie die Zustände sind, meine Herren, gibt es unaufhörliche Verwickelungen und Rei­bungen in den Grenzgebieten, Uebergriffe dieser oder jener kleinen Heeresgruppe. Sie alle, meine Herren, stehen noch unter dem Eindruck des furchtbaren Verbrechens in Moskau. Alle Spuren deuten darauf hin, daß die fluch­würdige Tat auf Anregung der Entente ge­schehen ist, um-uns mit der jetzigen russischen Regierung neuerdings in einen Krieg zu verwickeln. Die jetzige russische Regierung Null den Frieden und braucht den . Frieden, und in dieser friedensgeneigten Absicht unter- j stützen wir sie. Wir unternehmen nichts, was die russi- ^ sche Regierung in ihrer Stellung schädigen könnte, um nicht durch eine plötzliche Umwandlung der dortigen Ver­hältnisse uns überraschen zu lassen. Ich kann nur an das Wort erinnern, das einmal Gortschakow gesprochen hat: Wir sind stumm, aber wir sind nicht taub." Wir lassen uns mit gar keinen politischen Gegenströmungen cin, aber wir horchen aufmerksam, wohin die Richtung in Ruß­land geht. Das ist der Standpunkt den ich einnehme. Das ist der Standpunkt, über den auch bei den Be­sprechungen am 2. Juli im Großen Hauptquartier die »olle Klarheit und das vollste Einverständnis zwischen allen Beteiligten cm-elt worden ist.

*

Der Kanzler berührte dann noch die politischen Z u - junftsprobleme im Westen und kam dabei zu )em Ergebnis, daß das Regierungsprogramm sich auch )ort mit den Erklärungen decke, die schon im November 1917 abgegeben und von der überwiegenden Mehrheit des Reichstags gebilligt worden seien. Die anderweitig? Be­setzung des Auswärtigen Amtes sei nicht auf sachliche Meinungsverschiedenheiten, sondern nur auf Erwägungen persönlicher Art zurückzuführen,!: über die der Kanz­ler vertraulich nähere Aufschlüsse gab.

Der als Nachfolger des Staatssekretärs v. Kühlmann m Aussicht genommene Gesandte v. Hintze habe die findende Erklärung abgegeben, daß er in jeder Hinsicht )ie bisherige Politik des Reichskanzlers mit- uachen werde. Nach dem Kanzler ergriff das Wort der Abgeordnete Gröber.

Der Krieg mit Italien.

WTB. Rom, 11. Juli. Heeresbericht vom 10. Juli: Ver- inzelte Artilleriegefechte, stärkere, häufigere auf der Hoch- läche von Schlegen und in der westlichen Grappa- hegend. Südlich vom Stil ff er Joch trieb die Besat- gmg eines unserer vorgeschobenen Posten in 2931 Meter Hohe, ne non einer feindlichen Abteilung angegriffen wurde, diese in ste Flucht. Im Brentatale kleinere glücklich durchgeführte Miternehmungen zur Berichtigung unserer Stellung brachten uns !4 Gefangene ein. In Alb anien erreichten unsere Truppen in der westlichen Front den unteren und mittleren Zemini und erweiterten an der östlichen Front die Er-. iberung der Höhen am oberen Abfluß des T o m o r i c a t a l e s. öm Zentrum beiderseits des Osum trieben sie den Gegner zunick.

Firma Haniel ist die Reeoerei ans dem Nyein um» geve Gewähr für genügende Verfrachtungen. Es sei in Aus­sicht genommen, das staatliche Aktienkapital zugunsten der Industrie noch etwas zu vermindern. Die Reederei solle den allgemeinen Landesinterefsen dienen und der Staat habe sich den Vorsitz im Aufsichtsrat gesichert. Von dem Vorsitzenden v. Kiene wurde die einmütige Zu­stimmung zu dem Vorgehen der Finanzverwaltung fest­gestellt.

(-) Stuttgart, 11. Juli. (Kanalfragen im F i n a n z a n s s ch n ß. In der Frage der Wasserstraßen wurde vom Ausschuß ein Antrag dahin angenommen, 1. bei den zuständigen Reichsstellen sobald als möglich einznwirken, daß a) sämtliche Wasserstraßenpläne nach ihrer wirtschaftlichen und finanziellen Wirkung von einer Zentralstelle des - Reichs nach einheitlichen Grundsätzen geprüft werde, b) Beiträge aus der Reichskasse für Plan­bearbeitung und Ausführung einzelner Wasserstraßen nach gleichen Grundsätzen bemessen, e) die Verbindung von Rhein und Donau über Neckar und Bodensee als bauwür­dig erkannt werde, 2. die auf Kosten des Südwestdeut­schen Kanalvereins erfolgende Bearbeitung der Pläne der Strecke MannheimPlochingen zu fördern, 3. die Vor­arbeiten so zu beschleunigen, daß der Bau möglichst bald nach Friedensschluß, nötigenfalls als Notstands­arbeit für Arbeitslose in Angriff genommen werden kann. Der Antrag stammte zu 1 u bis c und zu 3 vom Berichterstatter Graf, zu 2 vom Abg. Bruckmann. Die Anfragen über die Schiffbarmachung des Oberrheins und der Donau wurden dahin beantwortet, daß wegen des Oberrheins Verhandlungen mit der Schweiz bevor­stehen und die mit den Bundesstaaten unmittelbar vor dem Abschluß stehen, daß wegen der oberen Donau die Verhandlungen mit Bayern wohl eingeleitet, aber erst nach Kriegsende zu weiteren Ergebnissen geführt werden können.

(-) Leutkirch, 11. Juli. (Ein Falscher er­wischt.) Einem Arbeiter in einer Mühle in der Nähe von Legan wurde von, seinem Nebenarbeiter ein Anzug gestohlen. Es gelang dein Bestohlenen selbst, den Dieb in einer benachbarten Stadt am Bahnhof noch abzufas- fen. Als er dem Diebe sein gestohlenes Eigentum ab­nehmen wollte, gab es eine kleine Rauferei. Ein Schutz- man kam hinzu, verhaftete den bestohlenen Arbeiter und steckte ibn ins Loch. Erst andern Tags klärte sich der

Mißgriff auf und der Arbeiter wurde wieder in Frei- beit'gesetzt. Jetzt wird der richtige Dieb gesucht!

(-) Wal-fee, 11. Juli. (Torfstich.) In den Torfstichen der Stadt, der Herrschaften und dem Privat- u.iternehmen Wilden Ried wird zurzeit mit Maschinen und mit der Hand fest gearbeitet und tausende Kubik­meter von Torf gestochen. Tie Sommerwitterung dürfte sich aber noch weit besser gestalten, sonst trocknet der Torf nicht aus. Biele Kriegsgefangene sind dort be­schäftigt. . , ,

Kaffee-Grsaß

Der FremdeiweisorgMgsstelle werden demnächst V5 kg. Kaffee-Ersatz zngewiesen. Soweit den Wirtschaften, "affces nsw, die ans sie enifallende Menge nicht genügt, haben sich dieselben bezüglich Ankaufs teuerer Ersatzmittel bis spätestens 15. d. M. an das Kgl. Oberamt zu wenden u. die noch benötigte Menge anzugeben.

Slädt. Lebeusmiltekarnt Wrkdbad.

D'e in dieser Woche zur Verteilung kommende Fleisch­menge bertägt für Erwachsene 200 gr. u. Wurst ?50 gr.

Slädt. Leberisrni tTarnt.

Gin Möiggön

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eingetroffeu V^ 40 Pfg.

Morgen einlr ffend

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