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Don Bukarest unserer gesamten Ostfront den Frieden ge­bracht haben, nachdem sich, durch die Erfolge unserer Offensiven im Westen gezeigt hat, dass wir auch unsere Feinde jenseits des Rheines, des Kanals und des Atlantik besiegen können, ist die Hoffnung auf einen baldigen Frieden nicht unbegründet. Wir haben das Gefnhst ,,lange tann es nicht mehr dauern, der Segen des Friedens must kommen". Aber wir wissen auch, daß es dann für uns kein Rasten geben kann, daß wir auf den Lorbeeren des Sieges nicht ausruhen dürfen, daß die schweren Auf­gaben der Friedenswirtschaft dann an uns herantreten werden!

Da verlohnt es sich, die Wirtschastsaussichten des Großherzogiums kurz zu betrachten: Man kann ohne klebertreibung sagen, daß diese die denkbar günstigsten sind.

Nach dem Kriege werden wir zunächst alle drängend der Erholung bedürfen, ob wir nun unsere Kräfte drau­ßen an der Front ermattet haben oder ob uns die auf­reibende Arbeit der .Heimatfront zermürbt hat. Wir »werden unsere Erholung aber nicht mehr im Auslände suchen, sondern in der deutschen Heimat. Welcher deutsche Gau sollte aber den deutschen Erholungssnchenden mein locken als das abwechslungsreiche Baden, wo die Luft ans den Schwarzwaldhöhen so würzig-herb weht, wo in dem gesegneten Rheingau die mildeste aller deutschen Sonnen die bezanbernste südliche Vegetation gedeihen läßt, wo die gütige Natur in den Heilquellen Baden-Badens, Dürkheims, Badenweilers die kräftig'ten Medikamente der leidenden Menschheit schenkt! Und daß der Fremden­verkehr ein Wirtschaftszweig ist, der wie jeder andere Geld ans Land zieht, dürfte niemand bestreiten!

Sehr wird dem Lande zustatten kommen, daß es seinen innigen Zusammenhang mit der Landwirtschaft bewahrt hat und zwar mit der veredelsten Form der Landwirtschaft, die die hochwertigsten Früchte des Ackers, )es Gartens und des Weinberges hervorbringt. Wir werden aus bekannten Gründen Frachtraummangel und Valutarücksichten nach wie vor mit einer sehr beschränkten Einfuhr von Lebensmitteln rechnen müssen, also darauf angewiesen sein, unsere Eigenerzeugung zu heben. Diese Steigerung wird sich durch Jntensiv-Wirt- schaft erreichen lassen, zu der der Klein- und Mittel­besitz, der in Baden vorherrscht, am ehesten befähigt ist. Der badische Landmann, Weinbauer, Gärtner und Ta­bakzüchter kann also nnt einem lohnenden Absatz seiner Erzeugnisse sicher rechnen.

Auch unserer Industrie wird es gut gehen; haben wir doch so unendlich viel auszubessern, zu ersetzen, unseren entblößten Markt wieder aufzufüllen. Sehr zu statten wird es der badischen Industrie in Anbetracht der für die Demobilmachung zu erwartenden Ueberlastung der Eisenbahnen kommen, daß sie unmittelbar an einer der wichtigsten Binnenschisfahrtsstraßen der Welt liegt.

Nehmen wir von den Industrien des Landes die heran-, die vielleicht am meisten Grund zu haben glaubt, 'trübe in die Zukunft zu blicken, die Textil-Jndnstrie, so kann auch sie beruhigt sein. Das Verfahren der Ver­spinnung der Fasern der Brennessel, des Ginsters und des Schilfkolbens hat so ausgezeichnete Fortschritte ge­macht, daß die Industrie der Web-, Wirk- und Strick­waren nicht bange für ihren Bezug von Rohstoffen zu sein braucht, selbst wenn die altgewohnten ausländischen noch lanae ausbleiben.

Ne hochentwickelte badische Holzindustrie wird ge­nügend Arbeit finden, allein schön, um mitzuhelfen, der Möbelnot zu steuern! Die weltbekannte badische Uhren­industrie wird ihre hervorragende Erfahrung in der Fein­mechanik edlen Friedensaufgchen zuwenden können.

Württemberg.

^ k-/ Stuttgart, 10. Juli. (Erste K a ist m e r.) Die Erste Kammer wird an: Donnerstag den 18. Juli und den folgenden Tagen zur Beratung des Staatshaushalts­plans zusammentreten. Auf der Tagesordnung stehen: der allgenieine Ueberblick über den Staatshaushaltsplan der -Justizverwaltung, der Verwaltung der Auswärtigen An­gelegenheiten, der Finanzverwaltung, Kameralämter, For­sten, Jagden, Berg- und Hüttenwerke, Salinen, ^Badan- stalt Wildbad, Verkehrspagen: Eisenbahnen, Posten und Telegraphen, Bodenseeschiffahrt.

(-) Stuttgart, 10. Juli. (Haußmann gegen Hang.) Das Reichsgericht hat, wie derBeobachter" hört, das Revisionsgesuch des Geschäftsführers der württ. Vaterlandspartei", Professor Hang, der wegen Belei­digung des Reichstagsabg. E. Haußmann zu 300 Mk. Geldstrafe verurteilt worden war, verworfen.

(--) Stuttgart, 10. Juli. (Jubiläum.) Heute kann der Aussichtsturm auf dem Hasenberg, das Wahr­zeichen der Stuttgarter Bergkanzel, sein 40jähriges Ge­burtsfest feiern. Am 10. Juli 1878 hatte der Stutt­garter Verschönernugsvercin die Erbauung des Turmes beschlossen. Zur Aussührung kam der Plan des nach- ! maligen Ulnier Mttusterbaumeiflers Professor Beyer in Stuttgart. Der Turm, der in 450 Meter Meereshöhe.

> steht, 36 Meter hoch ist, auf 184 Stufen erstiegen wird ) mid samt Anlagen auf 25 802 Mk. zu stehen kam, konntze am 15. August 1879 ein gelveihtt werden. Die Bausteine sind den Gerlinger Keupersandsteinbrüchen entnommen

Geric^tsfaal.

^ h) Stuttgart, 10. Juli. Mn gefährlicher Zimmermieter.)

,Nachdem der 30 Jahre alte, schwer vorbestrafte Hausdiener Ma; Langer aus Sachsen aus der Strafanstalt Heilbronn ent­lassen worden war, begab er sich zunächst nach Stuttgart, mietete sich bei einer Kellnersehcfrau ein Zimmer, will aber keine L-Arbeit gefunden haben und verließ schon nach 10 Tagen wieder »sie Wohnung heimlich unter Mitnahme verschiedener Gegen- stände wie Kleider, Wäsche, Schuhe und Uhren im Gesamt­wert von über 1000 Mk., 215 Mk. Bargeld und eine Ver­dienstmedaille nebst Eisernem Kreuz. Als die Frau von der Arbeit kam, fand sie die Verbindungstüre geöffnet' und sämt­liche Behälter ausgeraubt. Der Angeklagte fuhr dann nach

> ^Frankfurt und verkaufte die Sachen in schlechten Wirtschaften i für 250 Mk. In Rastatt ließ sich der Beschuldigte unter ; falschem Namen als Hausdiener in einer Privatlehranstait an-

> stellen blieb aber nur kurze Zeit und nahm auch hier Bett- i wüsche einen Drillichanzug, und verschiedenes Schuhwerk >m

Wert von ungefähr 200 Mk. mit. Die Staatsanwaltschaft be- zeichneie den Angeklagten als einen äußerst gefährlichen ^Schwerverbrecher, der auf längere Zeit unschädlich gemacht wer- --pen müsse, und beantragte 5 Jahre 2 Monate Zuchthaus, Polizei- Aufsicht und 8 Jahre Ehrenverlust. Die Strafkammer erkannte auf 4 Jahre Zuchthaus, abzüglich einen Moliät Untersuchungs­haft ugd 6 Jahren Chreuverlüst.^^^m-^,

Loka

-

Fichtn, Direktors des Hotel Klumpp, Hot hier olkgemeine Teilnahme hervorgerufen. Still und bescheiden, wie sein ganzes Leben war, ist er von uns gegangen, aber nicht un­bemerkt, denn er genoß in allen Kreisen der hiesigen Be­völkerung größte Achtung und Verehrung und wer in den letzten Tagen feines raschen Todes erwähnte, tat es nicht ohne innere Bewegung, ohne Worte des Bedauerns und der Teilnahme. Er gehörte zu den seltenen Menschen, die keinen Feind haben, die in treuer Pflichterfüllung allein ihren Lebenszweck sehen, die lieber schweigend dulden und er­tragen, als Rechte und Anerkennung für sich zu beanspruchen. Als ein treuer Haushalter war seine ganze Kraft während seiner 37 jährigen Tätigkeit im Hotel Klumpp der ihm anvertrvuten Verwaltung des ausgedehnten Besitzes des Hotel Klumpp gewidmet. Die verstorbene Frau Klumpp, der vor Allem das Aufblühen des großen Hotelbetriebs zu einem solchen von Weltruf zu verdanken war, hielt große Stucke auf ihn und viele alte treue Gäste des Hotels und unseres Wild­bads, die sein unermüdliches Schaffen und Wirken, seine Treue und seine Anspruchslosigkeit kannten, werden ihn vermissen und ihn in gutem Andenken behalten. Sein Andenken wird hier stets ein gesegnetes sein!

Mit dem Eisernen Kreuz 2. Kl. wurde ferner geschmückt der seit Anfang des Kriegs bei einer württbg Gebirgs-Komp. im Felde stehende Serg. Jautz von hier. Wir gratulieren.

Die Herabsetzung der Flcischrncnge. Die

schon seit einiger Zeit die Gemüter erregende fleischlose Woche nimmt nach den Erklärungen des Leiters des ^ Kriegsernährungs.nntes in der Samstag-ReichstagssitzilNs? nunmehr eine Wendung zur Verwirklichung. Die schwache Hoffnung, daß es ohne diese Woche gehen würde, scheint man damit endgültig aufgegeben zu haben. Wie verlautet, ist für jeden Monat e.ine fleischlose Woche'vorgesehen, und ^war für die Zeit vom 1. August bis 3l. Oktober, so daß 'wir also nur drei. Wochen ohne Fleischabgabe hätten. Zwar wird erklärt, daß die Erwägungen in dieser Ange­legenheit noch nicht völlig zum Abschluß gediehen seien, doch könne mit Sicherheit angenommen werden, daß eine Herabsetzung der Wvchenkopsmenge über die fleisch­lose Woche hinaus nicht in Frage käme.' Der Erfolg dieser drei fleischlosen Wochen wird sein, daß 300000 Stück Rinder erspart werden und unsere Erzeugung an Milch um täglich 750 000 Kilogramm und NM 50000 Kilo­gramm Butter vermehrt wird. Wie Staatssekretär v. Waldow mitteilte, wird für das- ausfallende Fleisch Mehl geboten werden. Aber was soll uns das Mehl nützen, da, jedes Fett fehlt, um eine schmackhafte Mehlspeise ljer- zustellen, oder um es zu verbacken! Mehl allein kann kaum ein ausreichender Ersatz genannt werden. Daß im 'Interesse unserer Milch- und Fettversorgnng die Erspa­rung von 300 000 Stück Rindern sehr zu begrüßen ist, bedarf keines Wortes, und so werden die fleischlosen Wochen einsichtsvoll durchlebt werden müssen, nur, so fürchten wir, werden gerade diese drei fleischlosen Wochen für den Schleichhandel eine Hausse bedeuten, und manches heimlich großgezogene Rind und Schwein wird darK» zlauben müssen. '

Mildbab, !). Juli. Der unerwartet rasche, im Kran­kenhaus in Heidelberg eingetretene Tod des Herrn Oskar-

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