-den Beschlüssen des Ausschusses. Alsdann wird über den tz Ir namentlich abgestimmt. Bon 288 Abgeordneten stimmten 15d für und 130 gegen den.Paragraphen, der somit angenommen ist Das Gesetz wirb sodann auf Antrag des Abg. Dr. Müller Meiningen auch in zweiter Lesung angenommen.
Darauf nlird die Bcamlen Organisation in Heer und Marin *>«snrochen.
Abg. Trimborn (Z.): Die Bcamteiwrgani,at:on mux oaldigst vorbereitet werden, damit si» sofort nach dem Krieg! verwirklicht werden kann. Die Beamten beklagen sich, das sie kontrolliert und revidiert werden von Beamten, die di> zu kontrollierende Stelle nicht aus eigener Erfahrung kennen Deshalb ist es nötig, auch bei den .Heeres- und Marinebeamtei eine, durchlaufende Karriere zu schaffen, wie sic bei der Pos' besteht. Bei der Einstellung dürfen die Zivilanmärtcr nich hinter den Militäranwärtern zurückqestellt werden.
Abg. Stahl (S.): Die Zustände in den Epandauer Werk statten sind keinesfalls mustergültig. Die Behandlung der Ar beiterschaft läßt viel zu wünschen übrig, Schimpfwort«: sind ar der Tagesordnung.
General v. Owen: Die Neugestaltung der Beamtenorgani sation ist schon längst geplant. Durch den Krieg hat sie siet etwas verzögert. Eine Sperrung der Anwärterzahi würde zwar dii Anwärter verringern, aber den Kreisen der Zivil- und Militär Personen, die auf diese Stellen reflektieren, sehr unangenehn sein. Die Schaffung eines Beurluubtenstandes für Beamte if nur für Militärbeamte möglich. Sie wird vorbereitet.
Generalfeldzeugmeister v. Coupette: Sämtliche Arbeite, in unseren Betrieben haben auch während des Krieges ihre» Urlaub. Irgendwelche Abmachungen mit der Privatindustrie au Herabsetzung der Stücklöhne sind nicht getroffen worden. Nacl dem Kriege werden die Zeitlöhne sofort einer Revision unter- zogen werden. Die Kriegsbeschädigten kommen an ihre alter Stellen. Ihre Renten werden ihnen nicht angerechnet. Bishei haben wir 11000 Kriegsbeschädigte, darunter 113 Kriegsblinde eingestellt. (Bravo!)
Generalseldzeugmeister v. Couvette: Den oberen Beamter wird mit allem Wohlwollen begegnet. Näch dem Kriege wird auch hier durchgreifendes geschehen.
Abg. v. Gräfe (K.): Die Militäranwärter mit Offi- zierqualisikation müssen nachträglich befördert werden.
Abg. W c r » e r - Hersfcld (D. F-): Es ist nicht richtig daß die Verwaltungsbeamten den Offiziersrang haben wollen der Uniform wegen. Sie wollen ihre Stellung und ihre Autorität heben. Das Prüfungswesen muß von der Verwaltung getrennt. besondere Prüfungsämter müssen errichtet werden.
General v. Owen: Für den Beurlaubtenstand bilden die Militürbcamten die nötige Grundlage. Nach dem Kriege wird das Erforderliche geschehen.
Abg. Büchner (U. S.): 2» Spandau sind schwere Ausschreitungen gegen Arbeiterinnen vorgekommcn. Leibesuntersu- chungen dürfen nur von Frauen ausgeführi» werden. Die Bestimmung. daß bei Lohnfrägen die Arbeiterausschüsse gehört werden sollen, steht nur auf dem Papier. Nicht Offiziere, sondern gut Vvrgebildetc Fachmänner sollten an die Spitze der Betriebe gestellt werden. Die Nachtschichten der Frauen müssen beseitigt werden.
Damit schließt die Aussprache. Nächste Sitzung Dienstag >11 Uhr: Anfragen, Kriegskreditvorlagc, Steucrvorlagen.
l Schluß V 4 IO Uhr.
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Berlin, 9. Juli.
Am Bundesratstifch v. Payer, Graf Rödern, Wallras, Frhr v. Stein. Schiffer. Präsident Fehrenbach eröffnet die Sitzung M 11.25 Uhr.
6 Abg. Gröber (Z.) schlägt vor, eine Mittagspause vor- Msehen.
^. Präsident Fe hrenbach schlägt eine-Pause von 1—3Ve Uh' por„ (Zustimmung.)
Auf der Tagesordnung stehen zunächst Anfragen.
Eine Anfrage des Aba. 0 . Brock Hausen (K-) betreffend Belieferung der Land- und Forstwirtschaftsarbeiter mit Stiefeln und Schuhen beim Eintritt kälterer Witterung beantwortet Direktor im Reichswirtschastsamt Müller dahin, daß bereits eine entsprechende Verordnung erlassen worden sei. Auf eine An- fraae des Abg. tzeckscher (F. Vff betreffend Erhöhung des täglichen Berpflegungsgeldes von 2 Mk. für Urlauber erwidert General v. Owen: Ueber die Erhöhung der Geldabfindung zur Selbstbeköstigung ist eine Entscheidung in der nächsten Zeit um erwarten.
Abg. Stubmann (Natl.) fragt, ob der Reichskanzler dahin wirken wolle, daß die Ordnung der Thronfolgerfrage in Mecklenburg-Strelitz in Uebereinstimmung mit dem modernen Rechtsempfinden und nicht lediglich nach dynastischen Gesichtspunkten erfolgte und zwar unter eingehender Feststellung und voller Berücksichtigung der Interessen der Bevölkerung des Landes.
Unterstaatssekretär Dr. Lewald: Die Thronfolger-Ordnung ist verfassungsmäßiges Recht der einzelnen Bundesstaaten. Die beiden großherzogisckz-mecklenburgischen Regierungen sind gegenwärtig mit Erwägungen darüber beschäftigt, ob Herzog Kan Michael, dessen Aufenthalt in Rußland noch nicht ermittelt werden konnte, durch Verzicht sein Thronfolgerrecht verloren habe. Fcstgestellt ist, daß Herzog Karl Michael wenige Wochen vor Kriegsausbruch aus der mecklenburgiscl>en Staatsangehörigkeit entlassen wurde mnd Aufnahme im russischen Untertanenverband fand. Er stand als russischer Generäl gegen Deutschland im Felde. Die sich hieraus ergebenden Folgerungen werden jedcn- zu ziehen sein.
O38 lieiäeprinreüeken
Von E. Marlitt
Um Meisten mußte das der junge Helldorf fühlen, den Herr Claudius immer mehr in fein Haus zog. Charlotte behandelte ihn mit einer Kälte und Schroffheit, die mich oft erbitterte, um so mehr, aA sich allmählich eine Art geschwisterliches Verhältnis zwischen ihm und mir einstellte. Ich nahm oft auch an den kleinen Teezirkeln im Hause Claudius teil, und zwar stets in Begleitung meines Vaters. Zwischen ihm und Herrn Claudius bestand ein ziemlich lebhafter Verkehr. Herr Claudius kam viel, was er früher nie getan, in die Bibliothek, und mein Vater ging oft abends hinüber in daS zur Sternwarte eingerichtete Zimmer. An den Teeabenden saßen sie stets zusammen-- sie schienen sich sehr gut zu verstehen.... Meine Stellung zu Herrn Claudius aber wurde trotz dieses Verkehrs keine andere. Ich zog mich im Gegenteil ängstlicher als je von ihm zurück — das Geheimnis stand zwischen uns. Im Januar, mit Dagoberts Rückkehr, sollte ja die Angelegenheit zum Aus- trag kommen — war ich bis dahin freundlich ihm gegenüber, wie^ falsch stand ich dann da, wenn ihm die Augen ausgingen! ... Und noch etwas scheuchte mich aus seiner Nähe. Ost, wenn ich im Gespräch mit anderen plötzlich aussah, da überrasche ich seinen Blick, wie er jn einer A>ff von schmerzlicher Versunkenheit an mir hing; ick wusste wohl, warum — er sah immer wieder die Lüge, die meine Stirn besteckte. Das jagte mir das Blut in das Gesicht und stachelte aufs neue den Trotz des Un- cech s in mir auf.... Mich überkam oft eine jähe Angst, wenn ich ihar mit seinem milden-Ernst, in so. unantach-
Der neue Kriegskredit von 15 Milliarden.
Es folgt die erste Lesung des neuen Kriegskrcdits oori 15 Milliarden.
Abg. Ebert (S.) beantragt Kommissionsberatung. Nach kurzen Bemerkungen der Abgg. Graf Westarp (K.), Stresemann (Natl.), Müller-Meiningen und Hase wird Ueberweisung an den Hanptausschuß beschlossen.
Mersteuer rnd Bierzoll.
Es folgt die zweite Beratung der Stcuervorlagcn.
Abg. Sich- Insterburg (F. V.) erstattet den Ausschuß - bericht.
Abg. Köppler (S): Das Bier sollte als der beste Bundesgenosse im Kampfe gegen den Schnaps geschont werden, wird aber immer mehr als Steuerquelle benutzt. Die heutige Steuer bedeutet eine Iahresbclastung von 1 Milliarde Mark und damit den Todesstoß für viele Brauereien und Tausende von. Existenzen.
Abg. Zubcil (S.): Die für die. Höhe der Steuer vorgesehene Skala ist zu hoch. Die Kontingentierung sollte von 10 auf 3 Jahre herabgesetzt werden.
Reichsschatzsekretär Gras Rödern: Ich kann erklären, daß in absehbarer Zeit an eine weitere Biersteuer nicht herangctMen werden wird. Die Regierung betrachtet die Gctränkcsteüer als wesentlichen Teil der späteren Finanzrcform. der jetzt aus praktischen Gründen vorweg genommen wird. Bei der endgültigen Zinanzreform bleiben die jetzigen Steueröbjeklc unberücksichtigt.
Bei § 63 wird ein Antrag auf Beseitigung der Gemeindc- nersteuer abgelehnt. Der Rest des Gesetzes wird angenommen, ebenso das Gesetz über den Bierzoll. Um 1.30 Uhr' tritt eine Mittagspause ein.
v. Kühlmann zurückgetreten.
Berlin, 9. Juli. Wie zuverlässig verlautet, hat der Kaiser das Abschiedsgesuch, des Staatssekretärs Dr, von Kühlmann angenommen. Als sein Nachfolger wird der bisherige Gesandte in Christiauia von Hintze genannt. Eine entgültige Entscheidung ist jedoch noch nicht getroffen.
Berlin, 9. Juli. Der Staatssekretär des Auswärtigen, v. Kühl mann, hat gestern im Hauptquartier mündlich um die Enthebung von seinem Amte gebeten. Der Kaiser hat dem Ersuchen stattgegeben. In der Frage der Nachfolgerschaft ist eine endgültige Entscheidung noch nicht getroffen. Die Bürgschaft dafür, daß eine Aende- rung in der bisherigen Reichspolitik in keiner Weise ein- treten wird, liegt schon in der Tatsache, daß der Reichskanzler selbst auf seinem Posten verbleiben und die Reichs- Politik verantwortlich weiterführt. Nach übereinstimmenden Gerüchten soll der kaiserlich deutsche Gesandte in Christiania, Admiral v. Hintze, zum Nachfolger Herrn
v. Kühlmanns ausersehen sein.
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Die Vermutungen, die in den letzten Tagen an die Reise v. Kühlmanns ins Große Hauptquartier geknüpft worden sind, haben mit Ausnahme derjenigen der „Nationalzeitung" danebengeschossen. Die „Germania" fchri.b noch gestern, die Reise v. Kühlmanns in das Große Hauptquartier sei durch die Lage in'Rußland uöüg geworden, andere Vermutungen, etwa die, daß die Reise mit seinem Rücktritt Zusammenhänge, seien falsch. Al er- oiugs schien der „Germania" entgangen zn se'n, dass v. Kühlmanns Reise schon vor den Ereignissen in Moskau angekündigt war.
Neues vom Ta^e.
Keine Erhöhung des wehrPflistLigeu Alt ".S.
Berlin, 9. Juli. Die wiederholt aufgctanstt n Gerüchte, daß das wehrpflichtige Höchstälter auf 5i) I- h:c yeraufgesetzt werde, entbehren jeglicher Begründung.
Die Verhandlungen in Salzburg.
Wien, 9. Juli. Zu den heute beginnenden deutschösterreich-ungarischen Wirtschaftsverhandlnngen in Salzburg erfahren die Blätter von informierter Seite, daß keinerlei Fragen politischer oder militärischer Natur zur Erörterung gelangen sollen. Ter Vorschlag Oesterreich- Ungarns geht dahin, daß die Beziehungen zwischen den beiden Staaten nicht auf dem Grundsatz eines vollkommen zollfreien Verkehrs basiert sein sollen, sondern daß ille wesentlichen schutzbedürftigen Produkte unter Schutz st>ll gestellt werden, wogegen für andere Produkte Zoll- -reihert zur Einführung käme. Es handle sich daher UN. :in gemischtes System. Weiter wird festgestellt, daß das pr schaffende Zollbündnis keinen aggressiven Charakter
varer Haltung unter seinen Gästen sitzen und das in der Lust schwebende Geheimnis über seinem Haupte drohen sah — wie würde er wohl hervorgehen aus all' den Enthüllungen?
So waren drei Monate vergangen. Mit Stolz sah ich ans die festen, schlanken Züge meiner Handschrift, denen ich nun auch Seele einzuhauchen wußte. Stand ich doch bereits in Briefwechsel, und zwar in einem geheimen, mit meiner Tante Christine, die sich nach Dresden in ärztliche Behandlung begeben hatte. Diese Korrespondenz erschütterte mich aber dergestalt, daß ich eines Tages meinem Vater gegenüber schüchtern die unglückliche Tante erwähnte. Er fuhr empor und verbat sich das für alle Zeiten, wobei er entrüstet sagte, er begreife Ilse nicht, daß sie dieses dunkle Stück Familiengeschichte vor meinen Ohren habe laut werden lassen.. ..
Aber auch noch andere Sorgen brachen in mein Leben herein. Ich, die ich bis vor wenigen Monaten nicht gewußt hatte, was Geld war, ich rechnete jetzt ängstlich mit jedem Pfennig, denn — er fehlte häufig. Ich hatte freudig unser kleines Hauswesen übernommen; ich richtete jeden Abend einen kleinen Teetisch in der Bibliothek her, eine Annehmlichkeit, die mein Vater längst nicht mehr gekannt hatte; aber daß das schließlich auch bezahlt werden müsse, begriff ich nicht eher, als bis mir das Stubenmädchen einen langen Zettel voll Auslagen vorlegte.
„Geld?" schreckte mein Vater aus seinen Papieren ins, als ich ihm den Zettel brachte. „Mein Kind, ich iegreife nicht — wofür denn?" Er fuhr suchend in die Westentasche und in die Seitentaschen des Rockes. — „Ich sabe keines, Lorchen" erklärte er achselzuckend mit einer stlflosen Angstgebärde. „Wie ist mir denn — habe ich licht das Abonnement im Hotel erst vor Kurzem bezahlt?"
gegenüber derzeit feindlichen Staaten habe, Uebcrhaupt soll die handelspolitische Bewegungsfreiheit für den Fall eines Handelsabkommens mit irgend einem anderen Staat gewährt werden. Als Geltungsdauer für das Wkommen wird eine Frist von 20 Jahren geplant Nach je 5 Jahren soll eine Revision des Vertrags ein- treten und vermutlich wird eine solche Revision anä weiterhin von fünf zu fünf Jahren vorgenommen werden.
Um das ukrainische Krorrland in Oesterreich.
Wien, 9. Juli. Tie Deutsch-Böhmische 'Korrespondenz erfährt, daß der in einem polnischen Blatt gebrachte angebliche Wortlaut jenes Teils des Friedensver- trags mit der Ukraine, der sich auf die angebliche Zweiteilung Galiziens bezieht, nicht nur nicht der Wirklichkeit entspricht, sondern die Angelegenheit ist überhaupt noch nicht soweit gediehen, daß bereits von konkreten Tatsachen gesprochen werden kann. Maßgebenden Orts besteht jedenfalls daS Bestreben, diese Angelegenheit im Einvernehmen mit den Polen zu regeln.
Keine Veränderung im türk. Ministerium.
Konstantinopel, 8. Juli. Tic Agentur Milli meldet amtlich: Der Großwwcsir hat dem Sultan eim Ministerliste unterbreitet, nach der das Kabinett Talaa: vo l ändig unverän ert bleibt. ck.G? < '
Italienische Hochverräter. st.
Rom, 9. Juli. (Stefani.) Heute vormittag begann vor dem Militärgerichtshof die Verhandlung gegen den Kavalleristen Giorgio Carpi und die Matrosen Achillo- Moschni, Guglielmo Martolini und Mario Assoni, die des
Tlnvcrständnisscs mit dem Feind und des Verrats beschuldigt sind. Sie sollen am 27. September 1915 da§ Panzerschiff Benedetto Brin in die Lust gesprengt haben, indem sie eine Hö.l.mmnschine anfstellten.
Festigung der spanischen Neutralität.
Madrid, 8. Juli. (Amtlich.) Amtlich wird ei» Gesetz veröffentlicht, das der Regierung die unumgängliche öffentliche Machtbefugnis zur Gewährleistung de> spanischen Neutralität übertragt.
Der Japs ans unseren Inseln im Stillen Ozean.
Gens, 9. Juli. Tic Agentur Havas meldet aus Tokio: Die japanische Regierung hat ans den Inseln im Süden des Stillen Ozeans, die. von den Japanern besetzt sind, eine ZivilverwalUing eingerichtet.
Der Krieg zur See.
Amsterdam, 9. Juli. „Allgemecn Handelsblad' meldet, daß das holländische Fischerfah.zeug R. Ost 3t heute früh 10 Meilen von Scheveningen von 4 deutscher Flugzeugen, die Bomben auf das Schiss abwar'en, angegriffen wurde. Die Besatzung verließ das Sch ss. Nachdem die Flugzeuge verschwunden waren, ging die Besatzunc wieder an Bord, worauf das Schiff ohne Schaden erlitte» zu haben in den Nicnwe Waterweg einfuhr.
Die Ereignisse im Westen.
Der französische Bericht.
WTB. Paris, 9. Juli. Heeresbericht vom 8 . Juli nache mittags: Die Nacht war gekennzeichnet durch einige Artillerie- Unternehmungen zwischen dem Walde von Biller» Lotte rcts und der Marne ohne Infunteriegef-chte.
Abends: Südlich der Ais ne griffen unsere Truppen morgen; feindliche Stellungen an den Ausläufern 'des Betz-Wäldes nordwestlich von Longponk an. Aus einer Front von nngcsühr 3 Kiirmetern drangen sie ungefähr 12 Kilometer vor und nahmen die Ferme Chevigny und die Höhenrücken nördlich und südlich dieser Ferme. Bis jetzt wurden 317 Gefangene ge- zah't. darunter '1 Offiziere.
Orientbericht vom 7. Juli: Artü'cnetä i keit an der Front Doiran—Struma. Patrouiiteukämpfe au der Front der serbischen Armee und im Abschnitt von Monaftir. In Alb-anien Haina unsere Truppen die am Tage vaeher auf dem Pn.'nu.k-mm erob-rien Stellungen gehalten und die nächtlich:» hef.izen feindlichen Gegenangriffe abgeschlagen.'
Der Kriea mit Italien.
WTB. Wien, 9. Juli. Amtlich wird ver'autln.rt. An der italienischen Front keine besonderen Ereignisse.
In Albanien dauerte der Druck, der über di<
„Ja, Vater. Aber das sind Auslagen für Abend- bro." — stotterte ich betroffen.
„Ach so!" Er zerwühlte mit beiden Händen das Haar.
Mein Vater hatte eine bedeutende Einnahme; aber er versagte sich das Nötigste um seiner Sammlungen willen. Daher d.as abgemagerte Gesicht, das bereits unter meiner und Jlse's kurzer Pflege ein auffallend gesünderes Aussehen bekommen hatte. Ich drang nicht weiter iw ihn und suchte den kleinen Geldbeutel hervor, den mir Ilse „für den Notfall" im Koffer zurückgelassen. Sein Inhalt reichte für einige Zeit; aber mit dem letzten Groschen kam auch die quälende Sorge. Zu Ilse durfte ich nicht kommen und zu Herrn Claudius auch nicht; ich erinnerte mich, daß er das Sammeln, sobald es zur Leidenschaft wurde, streng verwarf — ich verstand seinem Ausspruch, solch ein Sammler nehme die Mittel vom Altar, nunmehr vollkommen und durste nicht erwarten, daß er auf mein Verlangen einging. Aber über das, was ich selbst verdiente, hatte er kein Recht; ich brauchte ihm nicht einmal zu sagen, zu welchem Zweck ich den Erlös verwendete — wie ein Blitzstrahl kam mir der rettende Gedanke...
Schon am zweiten Tage nach dem Unglück in Dorotheental hatte ich das junge Mädchen, dessen Mutter irtrunken war, am Fenster eines der Hinterzimmer sitzen sehen — das schöne, bleiche Gesicht tief vornüber gebückt,- hatte sic so emsig gearbeitet, daß cs mir unmöglich gewesen war, auch nur einen Blick von ihr zn erhaschen/
„Was int sie denn?" hatte ich Fräulein Fliedner efragt. ' __st, _ '_ _