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Die wietschaMchen U Friedsnsbedtngungen.
Tie Abschließrrng Deutschlands und seiner Verbündeten vom Weltmärkte, vor allem von Uebersee, hat uns in höchst fühlbarer Weise unsere wirtschaftlichen Bedürft nissi> vor Augen geführt. Wer kümmerte sich viel vor dem Kriege darum, daß Baumwolle, aus der die meiste Wäsche und wichtige andere Gegenstände des täglichen Lebens hergestellt werden, ein Monopol der Vereinigten Staaten ist, daß wir die Wolle, aus der unsere Kleider bestehen, zum größten Teile aus englischen Kolonien bezogen haben.
Wir haben die Unzulänglichkeiten unserer heimischen Ausbeute an wichtigen Rohstoffen am eigenen Leibe erfahren. Diese Erfahrung ist Allgenreingut geworden: darum muß man sich oft wundern, wie wenig sich die Allgemeinheit darüber Gedanken macht, wie im Friedensschlüsse ein offener oder versteckter Handelskrieg gegen uns nach dem Kriege verhindert werden kann, der nach den Plänen unserer Feinde uns von der Rohstoffzufuhr ausschließen soll.
Wir wollen beiseite lassen, daß Deutschland vor dem Kriege der tüchtigste und erfolgreichste Verarbeiter von fremden Rohstoffen war, die wir in Form von Fertigwaren der ganzen Welt verkauften, daß also die berufliche Tätigkeit großer Volksteile von einer Rohstoffeinfuhr ab- ' hängig war, die weit über den Eigenbedarf hinausging — nur an die Deckung der dringendsten Bedürfnisse der Bevölkerung an Wäsche, Kleidung, Schuhen usw. im Lande muß zunächst gedacht werden. Nun ist diese Knappheit an Rohstoffen unseren Feinden wohl bekannt, wenn sie sich vielleicht auch über unsere im Kriege erlangten Fähigkeiten, durch einheimische Ersatzstoffe und sparsamste Verwendung uns unabhängiger zu machen, noch keine volle Rechenschaft geben.
Gerade in den Zeiten, wenn unsere militärischen Erfolge die prahlerisch ausposaunten Siegesansprüche der Entente am meisten Lüge strafen, wird von ihnen immer wieder zur Vertröstung ihrer ungeduldigen Völker auf die sichere Wirkung des Wirtschaftskrieges gegen Deutschland hingewiesen.
Es ist verfehlt und leichtsinnig, die Möglichkeit eines solchen Wirtschaftskrieges einfach zu leugnen, obwohl eine restlose Durchführung tatsächlich unwahrscheinlich ist; aber die Weigerung, Rohstoffe zu liefern, und statt deren uns die Fertigfabrikate zu verkaufen, würde eine so schwere Gefährdung unseres Wirtschaftslebens darstellen, daß uns ein Frieden ohne Sicherungen in dieser Hinsicht als unbedingt unannehmbar erscheinen muß.
Gegen eine kurzsichtige Politik, die zwar anfänglich einseitigen Handelsinteressen Vorteil zu versprechen schiene, muß das Volksbewußtsein sich wehren, sie würde Verarmung unseres Erwerbslebens, und in der Folge des ganzen Volkes bedeuten.
Nur fest umrissene Abmachungen über Lieferung von Rohstoffen und Nahrungsmitteln im Friedensvertrage unter Festsetzung aller Einzelheiten können uns nützen. Wir müssen unter allen Umständen erreichen, daß wir ebenso schnell und ebenso billig Rohstoffe und Nahrungsmittel erhalten wie unsere Feinde und dürfen nicht eher die Waffen niederlegen, bis dieses Ziel erreicht ist. Jeder Deutsche muß sich darüber klar sein!
Selbstverständlich darf kein politisches Interesse für ein wirtschaftliches geopfert werden, aber auch kein wirtschaftliches für ein politisches. Es kann an keine Beendigung des Krieges gedacht werden, bis unsere notwendigen wirtschaftlichen Forderungen erreicht sind.
Unsere Feinde müssen sich über diese Entschlossenheit klar sein; klar sein darüber, daß gegen die Fortsetzung des Wirtschaftskrieges und die Absperrung von Zufuhren die Gesamtheit des deutschen Volkes ebenso mil den Waffen eintreten wird, wie sie eintrat gegen die politische Einkreisung, die durch unsere Siege und den Frieden im Osten bereits durchbrochen ist.
— Die Kürzung der Brotration Tatsache werden. Ter Staatssekretär des Krregsernährungs- amts hat in voriger Woche schon mitgeteilt, daß! unse" Vorräte zusammen mit den aus Rumänien und d-v, Ukraine erwarteten Zufuhren bis zur neuen Ernte aus'- reichen würden; da aber die Zufuhren nach ihrem vertraglich festgelegten Umfang jedenfalls nicht ganz siche: find, so erfordert es die Vorsicht, mit den eigenen Vor» räten möglichst haushälterisch zu sein. Die nun auf dei Markr kommenden Gemüse und das erste Obst Werder die Herabsetzung der Brotration erträglicher machen. Hof fcntlich gelingt es aber dem Generalfeldmarschall vor Eichhorn, die Zufuhren aus der Ukraine doch sicherzustellen
— Erzeugerhöchstpreis für Gemüse. Tie Prcis- kommission bei der württ- Landesversorgungsstelle hat mit sofortiger Wirkung folgende Erzeirgerhöchstpreise festgesetzt: Spargel, beste Sorte, 96 Pfg., Kleinhandelspreis 1-15 Pfg., Suppenspargel 30 Pfg., Kleinhandelspreis 40 Pfg., Rhabarber 10, Spinat 25, Erbsen 22, Früh- zwiebcln bis 10. Juni 30 Pfg.
— Höhere Preise für Butter. Mit Rücksicht ans die gesteigerten Einrichtungs- und Betriebskosten der Molkereien und um die im Interesse der ausreichender Versorgung der Bevölkerung mit Fett dringend geboten: Gründung neuer Molkereien durch die Kommunalverbände und Gemeinden zu fördern, hat das Ministerium des Innern mit Wirkung vom 1. Juni 1918 ab den Hersteller- Höchstpreis für ein Pfund ausgepfundete Süürahmtafel- buttcr von 2.60 Mark auf 2.70 Mark und den Klein- handelshöchstpreis von 2.90 Mark auf 3.— Mark erhöht. Tie mit Tafel- und Landbutter belieferten Kommunalver- öände können einen einheitlichen Kleinhandelspreis von höchstens 2,90 Mk. für ein Pfund festsetzen.
— Ermäßigte Fahrpreise für erholrmgsbe- di'.rstigö Kinder. Auf den badischen Staatseiseub'ahueu werden während des Kriegs in der 3. Wagcnklasse Der l Eil- und Personenzüge zum halben Fahrpreis 4. Klasse befördert: hilfsbedürftige Stadtkinder, die im Interesse ihrer besseren Ernährung von Stadtgemeinden oder Wohlsahrlsvereinen zum vorübergehenden Landaufenthalt ausgefchickt werden, bei der Aus- und bei der Heimreise, ohne Beschränkung auf eins Mindestzahl; die zur Auf- 'icht beigegebenen Begleitpersonen für dieselben Reisen, und zwar werden bei einer Beteiligung von 10 Kindern 1 Begleitperson, bei einer größeren Teilnehmerzahl 'ür je weitere 10 Kruder — auch wenn diese Zahl nicht voll erreicht ist — eine weitere Begleitperson zugelassen.
! Bei weniger als 10 Kindern wird eine Begleitperson zum i ormäßigteu Fahrpreis nur daun zugelassen, wenn minde- ; 4ens 4 Kinder an der gemeinsamen Reise teiluehmen. i Tie Ermäßigung wird für Schnellzüge und zu Fahrten s in Soun- und Feiertagen in der Regel nicht gewährt.
> Tie Ermäßigung ist in der Regel von den Bürgermeister- z Putern oder den bei ihnen gebildeten „Ausschüssen für iAe Entsendung der Stadtkinder auf das Land" bei der Abgangsstation schriftlich zu beantragen unter Angabe des Veisezwecks, des Tags der Reise, des Reiseziels, der zu benutzenden Züg-, der Wagenklasse und der Zahl der Tell rebmer...... b-.... - —-------
— Meldepflicht ves gewerblichen Kohlcnbe- varfs. Der gewerbliche Bedarf an Kohlen, Koks und Briketts ist in der Zeit vom 1. bis 5. Juni in seitheriger Weise anzumelden.
— Eine Warnung vor dem Genuß von Rha- barberblältern veröffentlicht das Amtsblatt der Ncichs- stellc für Gemüse und Obst. Allerdings ist die Frage, ob die Rhabarberb l ä i t e r wegen ihres Gehaltes an Oralsäure gesundheitsschädlich sind, nicht unbedingt zu bejaben, vielfach sind aber nach den: Genuß der Blätter des Rhabarbers schwere Erkrankungscrscheinnngen beobachtet' worden, in einzelnen Fällen mit tödlichem Ausgang. Jedenfalls ist die größte Vorsicht geboten. Das aus'den Stielen bereitete wohlschmeckende Kompott ist dagegen vollkommen unschädlich.
— Die Wahrfagerci schießt immer mehr ins Kraut, trotzdem sie verboten ist. Tie unverständigen Leute lassen sich durch den Schwindel nicht nur um
ihr gutes Geld bringen, sondern auch vielfach grundlos in Angst und Sorge jagen. - Tic unseligen Folgen des llebels sind nicht selten Krankheit, auch Selbsl- -mrd und Straftaten aller Art. Zur Bekämpfung d- - ,.s schändlichen Gswerbes sollte jedermann beitragen durch Aufklärung der unwissenden Opfer und insbesondere durch Anzeige jedes bekannt werdenden Falles von Wahrsagerei. Tie Polizei wird gegen den Unfug nach drücklich einschreiten.
Kaiserspcnde. Kaiser Wilhelm hat dem Verein für da Deutschtum im Ausland eine Spende von 200 000 Mk. zugehe! lassen.
Stiftung. Die Firma F P. Bachem in Köln, in derei Vertag die „Kölnische Volkszeitung" erscheint, konnte Kürzlici ihr hundertjähriges Bestehen feiern. Die Inhaber der Firm« haben aus diesem Aniah Stiftungen in Gefamthöhc von 400 00t Mark gemacht.
Ein „Raubanfall". In Berlin wurde die Kasscnbotin eine! großen Geschäfts, als sie eine Mappe mit 78000 Mark Inhal: nach einer Bank verbringen sollte, ans der Straße übersatter und beraubt. Die Kriminalpolizei hat nun festgestellt, - Das die Tat von dem eigenen Sohn der Botin, dem fahnenflüchttgei Soldaten Bcrgnack, und einem Filmschauspieler namens Berft ausgeübt morden war und zwar auf Verabredung mit der Botin Das Kleeblatt ist verhaftet.
Russische Fische in Deutschland. In der , Natnrwissensch. Wochenschrift" berichtet B. Franz über die Einbürgerung russischer Süßwasserfische in bayerischen Gewässern: Versuchsweise hat man die Peipussee-Maränc, eine aus Rußland stammende, außerordentlich schnellwüchsige Renkenart, im Ammcrsee, im Staffelsee, in der Donau und in andern Gewässern Bayerns ausgesetzt, und die Fische scheinen dort recht gut zu gedeihen. Während von den einheimischen Renkenarten vielfach fünf bis sechs Stück auf ein Pfund gehen, werden jetzt in Bayern oft Peipns- Mnränen von zwei bis drei Pfund, mitunter solche von vier bis füns Pfund gefangen. Diese Versuche gehen aus den 1916 verstorbene» Prof. .Hofer zurück,, den um Wissenschaft und Gewerbe verdienten Münchener Fischsorscher. Bon ihm stammt auch der andere Plan, zwei andere russische Renkenarten in Deutschland cinznstihrcn, nämlich einen Fisch, der in den Flüssen des Urals und Sibiriens Gewichte von 2.1 Pfund erreicht, eine Renkenart aus dem Ladogasee und seinen Zuflüssen. Bisher wurden ans Eiern dieser Fische in der Starnberger I.schzucht- anstnlt Mnttcrfische gezogen und verschiedentlich zur Zucht verwendet. sonne Jungfische vor allem im Oberlauf der Amper und Würm auszfteht, wo man mit Probcabjischungen gv'> Ergebnisse erziele.
Einsturz, In Berlin ist die Südseite und ein Teil des Mittelbans des bekannten Zirkus Schumann einge-
Unterbrcchme Schleichhandelsfahrt. In einem Personenzug ran Regensburg nach München saßen zwei gefangene Franzosen unter Bewachung eines Landsturmmannes. Sie hatten einig« Handkoffer und größere Pakete Dei sich. Ein ihnen gegenüber- sitzender Herr bemerkte aus Den leise zum Kameraden gesagten Worten des einen Gefangenen, daß dieser gut bayrisch rede. Er schöpfte Verdacht und verständigte unaufsälltg von einer Stauon aus die Gendarmerie. Auf der nächsten Station war diese zue Stelle und die beiden Franzosen entpuppten sich als gute bayerisch.: Bauern, die die Kleider ihrer ihnen zugemiescnen Franzosen angezogen hatten. Ein Urlauber hatte sich dazu hergegebcn, den Wachinan» zu spielen. Sv hofften die drei, Eier, Butter, Schmalz und Geräuchertes unbeachtet nach München zu bringen und dott zu guten Preisen verkaufen zu können.
Ein arabisches Sprichwort. Wer nichts weiß und nicht
weiß, daß er nichts weiß, ist ein Tor. Weiche ihm ans! — Wer nichts weiß, und-weiß, daß er nichts weiß, ist besclstiden. Unterrichte ihn! — Wer etwas weiß und Meist weiß, daß er etwas weiß, der schläft. Wecke ihn auf! — Wer etwas weiß und- wesß, Faß er etwas weiß, ist ein W eiser. 2hm folge! ,
Ein arabisches Spristtz«wrt. Wer nichts ^weiß und nicht
Ein arabisches Sprichrmut. Wer nichts wer,; uno nicht weiß, daß er nichts weiß, ist ein Tor. Weiche ihm aus! — Wer nichts weiß, und weiß, daß er nichts weiß, ist bescheiden Unterrichte ihn! -- Wer etwas weiß und nicht weiß, daß c etwas weiß, der schläft. Wecke ihn auf! — Wer etwas weiß und weiß, daß er etwas weiß, ist ein Weiser. Ihm folg
Die Wftdtmder Aerzte haben beschlossen, entsprechend der dcniernd zunehmenden Verteuerung dcrLebenS- fühniiig die Mindcsigebühre» für die Krhairdftmg der KlN'gliste uin 25 Prozent zu erhöhen.
Druck u. Verlag der B. Hoftnann'schen Vnchdrnckerei Wildbad Verantwortlich: E. Reinhardt daselbst.
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Säcke sind mitzubringen.
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(Alte Ztuttgarter)
(ZeKriiiMet 1854.
Versicberungsstanä Lncle 1917
1 lVUIlisrcle 195 lVMIionen /A. Lgnkvermögsn . . . 524 Darunter Lxlra- unck Oivickeuclenreserven
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Wildbad, den 21. Mai 1918.
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Danksagung.
Für die vielen Beweise herzlicher Liebe und Teilnahme, welche wir während der Krankheit und »ach dem,Hi»scheiden unseres lieben Sohnes und Bruders
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von allen Seiten erfahren durften, für die zahl- reicheipBlumenspenden, für die trostreichen Worte des Hern« Sladtpfarrer Röster, insbesonder sür die schönen Gaben während seines Krankseins, s- wie den Trägern und die zahlreiche Begleitung zur letzten Ruhestätte sagt herzliche» Dank die trmrerrrde Mutter:
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mit ihren Kindern.
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