i)'

-

ticher-.Zufal! hatte auf Sem Iclöc vor it-ren Grkkcn hohe Diitcni Md Ginsterbüsche wuchern lassen, sodaß sie die ankricchenden deutschen erst bemerkten, als ihnen gerade noch Zeit blieb, Die Arme Hort-Mverfen. Daß ein Apöthckerlehrling aus dem Departement Aisiie die Schuch auf seine Herren Offiziere schob, setzte die Ehre des französischen Ofsisierskvrps in unseren Äugen wenig herab, denn wir schienen nicht auf eine Kompagnie von ^blutdürstigen Helden getroffen zu sein.

In riesiger Krcideschrist stand über dem Firmenschild einer Weingroßhandlung: Beschlagnahmt für die sie Division! Auch ohne diesen sicheren Wegweiser hätten uns halb erstickte Brand­stätten am Nordwestausgang der Sradt, wo noch die Balken Klimmten und Qualm sich quer über den Fahrdamm staute, auf tue reckste Srraße geführt.

Wer in früher.".! Zeiten das Schlachtfeld suchte, brauchte nur auf den dicksten Kanonendonner loemarschierrn. Heute, wo auch in Bewegung geratene Armeen aus fcstumgrcnzten Erappenpro vinzen gespeist werden, mündet fede größere Marschstraße irgend wann in das Gesechtsfeld. Die Nationalstraße nach Amiens lag einsam da, und wir wünschten uns in eineit der nordwärts von Roye hängenden Fesselballone, um die sanft ansteigende Flüche, jenseits deren wir die Artilleriestellungen vermuteten, einzusehen. In Rviglise, Kur', vor der Stadt, hatten mir die letzten Kolonnen einer südlich marschierenden preußischen Division gekreuzt. Ein Motorradfahrer, der eine Staubwolke an uns vorbeimirbell, hatte es zu eilig, um Auskunft zu geben. Mehr Zeit als der Träger dringender Meldungen hatte ein Leicht­verwundeter. der an einem vom Busch geschnitten:!! Stock zurück­humpelte. Ich habe im Stellung '' ' ' ° - ->'"«» Verwun­

deten angeii offen, dein nicht das Entsetzen der frisch erduldeten Leidei> und die gierige Hast, der Feuerzonc zu emrii!n:n. auf dem Gesicht geschrieben stand. Selten, daß einer nicht klagte, oder das Schicksal der Kameraten vorn bejammerte. Andere freilich kamen schw i sam, stumpf, i.ilnahmslos zurück, als hatten sie Gehör und G.sicht eingebüß:. In der Armee von Hutier bin ich noch keinem k'agcnden c net. Nicht als

ob sie in anakreontischer Stimmung ihre Wunden wie Rosen heimtrüge!!, es kommt keiner mit strahlender Miene aus der modernen Schlacht. Männern, die sechs Tage und Nächte hindurch einen Todessprung nach dem andern gewagt, die auf kalter oder nass.r Erde, auf die Gefahr hin nicht mehr anf- zuwachen, die Nerven zu stundenweisem Schlummer gezwungen haben, d:neii die Hände zerrissen, die Füße wundgelaufen, der Rücken bculig gelegen ist, solchen Männern wohnt kein Glanz in den hohlen Augen. Aeußerlich würden sie schlechte Modelle abgeben für das Erzstandb'id von Siegern, die sie sind. Aber eilt S e l b st b c m n ß t f ei n haben diese verwundeten Sieger, daß den 20 oder 25 Divisionen, die General Foch noch an der Kandare hält, der Mut gekühlt würde, sähen sie diese uner­müdlichen Stürmer nach sieben Schlachttagen. Wie sagte der alle Fritz, als ihm die sauberen g.schonten Truppen des Generals Soundso begegneten, ron seinen abgerissenen Leuten: ,,Sie sehen aus wie die G:a mäck n. aber sie beißen!"

Wir erfuhren, die Division läge eine halbe Stunde west­wärts im Gefecht um das Dorf A. (der Mann wußte den Namen nicht, die Soldaten der Armee von Hutier können un­möglich) die Namen aller Ortschaften behalten, die sie erobert haben) und es ginge bald vorwärts. Wir befanden uns mitten in der Wüstenei der alten Eommestelluiigen, verwahrloste Gräben und Verhaue durchzogen das Gelände, das hier flacher als an der Oise ist. Im Schutz eines Wäldchens trafen wir Feldküchen an. Feldküchen haben bekanntlich ihre besondere Ansicht von der . tage. darum fra zten wir erst ear nicht.

Als wir die Höhe erreichten, öffnete sich uns eine breite, flach; Mulde, die von Trupp:!! förmlich wimmelte. Einige hun­dert Schritt mciar standen zwei Autos an der S:raßc, in der Nähe ein Haufen Offiziere. Das war die Division. Unsere Hoffnung, von hier einen Blick auf den Kamps zu erlangen, trog uns. Was sich auf den Feldern südlich der Straße bewegte, war das . Gros der zum Teil schon mit dem Stellungswechsel nach vor­wärts beschäftigte!! Artillerie. Nördlich der S.raße richteten sich die Truppen einer anmarschierendcn Division zweiter Staffel in

- Ortschaften und Biwaks zur Mittagsruhe ein. Etwa zwei Kilo­meter entfernt, lief die Ebene, in eine Höhe aus, auf der die Häuser des Dorfes und zerfetzte Obstgärten zu erkennen waren, lieber der Höhe platzten von Zeit zu Zeit feindliche Schrap- i:e!ls. jenseits mußte die Infanterie lieg.n.

Den wirklichen Kampf, der das Gefecht vorwärts oder rückwärts bewegt, oder zum Stehen bringt, erlebt nur der Infanterist, und wer sonst dessen Schicksal teilt, Pioniere, Beob-

> achter der Artillerie, Begleitbatterien, Mtuciiwerfer. Der Infan- . lerist ist sein eigener und einziger Zeuge. Wer Kämpfe schildern

Kiid der Wahrheit treu bleiben will, muß entweder sie in der ' Schützenlinie erlebt haben und dann sich mit kleinen Ausschnitten ! begnügen, oder er ist auf die Erzählungen angewiesen, was eine zweifelhafte Sache ist, da erfahrungsgemäß die aufgeregte Phan­tasie de- Kämpfer den einfachen Ernst ihre Erlebnisse oft un­bewußt in romantischer Beleuchtung sieh:. Selten aber ist ein Ge­lände so günstig gestaltet, daß ein Auge den gesamten Kampf , vom hintersten Mörser bis zur vordersten Schützenlinie umfaßt. ^ Auch der Gencralstabsofsizier der Division, der auf der j Straßenböfchung neben seinem General über den ausgebrelteten t Karten rechnet, müßte sich das genaue Bild der Lage aus den Meldungen der Regimenter zusammensetzen.

« Das sie Infanterie-Regiment lag in schwerem Kampf vor i oen waldigen Hügeln von H... Das Regiment halte zwar in

> gleicher Höhe die Straße zwischen den Dörfern W... und ' M.. erreiiw. konnte aber, weil sein frontaler Angriff auch

nur sprungweise rorl am, dem Nachbar keine Unlerftutzeng vrmge«? Di« Division sandte dah:r dein in Reserve gehal.ciicii Fiifanter? regimem Befehl zum Eoi.'.rttfen. Das Regiment sollte vom linke,- Flügel zu einem Bogen nach Südwester! aushvlen, um in den i Rücker des Feindes zu gelangen und das hartnäckig vereidigte ' . durck Druck ron hinten zu Fall zu bringen. Man konnte

» es dem Divisionskommandeur und dem Chef des Stabs anmer- l Ken, wie schwer es ihnen wurde, hier vom Scherenfernrohr aus Bewegungen zu leiten, deren Verlaus und Erfolg der Einwir-

- «ung ihrer persönlichen Energie «Mögen war, ja die sogar I ihrer Augen verborgen blieben. Wohl ist auch heute noch in

der großen Rachcschlacht im Westen jede Division ein gehor-

- somes Instrument in der Hand des Führers, aber die herrlicl-en ) Mcmente aus de» friderizianischen und napoleonischen Feld­zügen, wie sie aus dem Kriege 1870 noch überliefert sind, wo der Anblick des Führers, sein Auge, seine Ansprache, sein

' ausgcstreckter Arm die Truzpm zur Begeisterung hochrissen,

! sind selten geworden. In der Klarheit der Pläne und Weisungen i prägt sich heute die Persönlichkeit aus. Der Infanterieflieger, der Meldereiter, der Funkspruch oder Lich'.spruch erzählen den Sol

, .. . - . 'lsl- .

s zu Pferde auf dem Marktplatz einer Ortschaft und begrüßte / vorüberzieh nde Baiaillone, als wenige hundert Schritt weiter die aus dem Dorf heraustretendeu Sicherungen erste Fühlung mit s dem Feinde nahmen. Von dem G.neralstabsossizier einer prsu- I bischen Division aber erzählen begeistert die Verwundeten, daß er, l da der Angriff langer als den Bewegunzen der Nachbardivisionen ' förderlich war, vor einem Dorfe stockte, persönlich zu einem der Regimenter vorritt, Freiwillige uin sich vcrsammelle und den Ort stürmend eroberte. Wie zwejschncidiz solche tapferen Hand­lungen für den Führer sind, zeigt das Beispiel jenes englischen Generalstäblers, der ani 5, oder 6. Gefechtsiage, ungedulaig die Gründe des ewigen Weichens au Ort und Stelle zu erfahren, sich in einer Mondnacht allzuiv:!: nach vorn wagte, bis plötzlich / sein Kraftwagen von badischen Grenadieren arretiert wurde, ange- ! sichts deren Schadenfreude ihm selbst die Geistesgegenwart des d Maßen Friedrich in Lissa nichts genutzt hätte, je Unser kurzer Aufenthalt auf dem Gefechtsstand gab uns ein I'-^-ild davon, wie überlegen und sicher der Vormarsch hier im ! Zentrum der Armee ron Hutter sich vollzog. In den tiefgeflaf- I selten Linien der Artillerie herrschte eine fortwährende Bewegung, l die das leichte feindliche Feuer nicht zu beachten schien. Die i Protzei- hielten marschbereit hinter oder gar neben den Ge- , 7 ätzen. Feldküchen fuhren hin und her. Einige Batterien

!

)

i

!k

s daß nördlich der Straße die uuuerbrauchtc Stoßkraft einer ganzen - frischen Division bloß für den Fall eines unerwarteten Rück- ) schlagcs bcrettlag zwischen den Dörfern G..., D... und > F... sahen wir später die ruhenden Bataillone in den Biwaks um Kochlöcher versammelt, wo die Soldaten englisches Corned bees brieten. so wundert mau sich nicht mchr über die unerhörte Wuckt und Uuaufhaltsamkctt des deutschen Vormarsches.

Wenige Stunden, nachdem wir die Division verlassen halten überholte uns die M ldn.ig. daß das Dorf G... infolge der glücklichen Uni'chnng du:ch iw Iinaiilerieregiment Z. in unsere Hand gefallen sei.

Leutnant von der Goltz, Oisizierkri-geberichterstatter.

WTB. Grosze- Hanptqnarlicr, 26. April. (Amtlich.) Westlich er Kriegs sch auprlatz Der Augriif der Armee Sirt von Arnim gegen

Aach starker artilleristischer Feuerwirkung brach die Infanterie der Generale Lieger und von Eberhard gestern morgen zum Sturm vor. Französische Divisionen, im Rahmen englischer Truppen mit der Verteidigung des l'lemmels betraut, und die bei Wytschnete und Dranaeter auschliesenden Engländer wurden aus ihren Stel­lungen geworfen. Tie großen Sprengtrichter von S a i n t Eloi und der Ort selbst wurden geuo in m e n. Tie zahlreichen, in dem Kampfgelände gelegenen Beton- hänser und ausgebanten Gehöfte wurden erobert. Preu­ßische und bayerische Truppen erstürmten Tors und Berg Kemmel. Unter dem Schutz der trotz, schwierigen Geländes heranbleibenden Artillerie.'stieß! die Infanterie air vielen Stellen bis zum Keimnelbach vor. Wir nahmen Dranoeter und die Höhen nordwestlich von Bleugelhoek. Schlach tgeschw ader griffen die mit Fahrzeugen und Kolonnen stark belegten rückwärtigen Strastssn des Feindes mit grossem Erfolg an. Als Beute des gestrigen Tages sind bisher mehr als 65W Gefangene) in der Mehrzahl Franzosen, unter den Gefangenen ein englischer und französischer Regiments­kommandeur, gemeldet.

Südlich von der Somme konnte Villers-Bre- lonneux, in das wir eingedrungen waren, vor feind­lichem Gegenangriff nicht gehalten werden. Weitere starke Gegenangriffe scheiterten hart östlich vom Dorfe an oem dem Feind entrissenen Wald und Dorf Hangars. Die Zesnngenenzahl aus diesem Kampfabschnitt hat sich auf 2400 erhöht.

Zwischen Avre und Oise anher zeitweiliig auflebendem Feuer nichts von Bedeutung.

Auf dem Westuser der Mosel stürmten sächsische Kompagnien französische Graben und drangen in Regne- oille ein. Mach Erfüllung ihrer Aufgabe kehrten sie lnit Gefangenen in ihre Linien zurück.

Von den anderen Kriegsschauplätzen nichts Neues.

Der Erste Generalquartiermeister: Ludendorff.

*

Zu den hervorragendsten und rühmenswertesten Be­sonderheiten Hindenburgischer Feldherrnkunst gehört es, sie Siege und Erfolge mit möglichst geringen eigenen Opfern zu erringen. Gegenüber den gewaltigen Verlusten ver Russen «n den Schlachten in Masurien waren die deutschen Verluste zwerghaft klein; und die Verteidigung des Gebiets an der Somme und Ancre wäre ohne Rück­zug möglich gewesen, die Franzosen und Engländer hätten nicht durchbrechen können, aber es hätte weitere schwere Opfer gekostet, die der geniale Kriegsmann vermieden wissen wollte, aus kriegsökonomischen Gründen und wc. er mit dem ganzen Heer, mit jedem einzelnen Mann in des Königs Rock aufs innigste verwachsen ist. Wie gut und richtig der Rückzug ans di- Hindenburgstcllnug ü der Picardie, die damals von Aengstlichen und Mick machern als das unfehlbare Zeichen der deutschen Nieder läge und der Unmöglichkeit, den Krieg gewinnen ' ck-mnen, gedeutelt wurde, gewesen ist, das hat der Erst,.,

großen deutschen Offensive gezeigt, für die das deutsch. Heer, an Mannschaften und Material reich gerüstet, nii überlegener Macht sich cinsetzen konnte. Aber das er mit den: Schlagen des Feindes nicht fortgehen konnte, w:i in den ersten acht Tagen der Offensive, das ist jedem Ein sichtigen klar, dazu hätte Hindenbnrg alle seine Reserver vorschicken und Tausende und Abertausende seiner Sol , baten opfern müssen. Das wäre nicht Hnidenburgistl gewesen. Er setzte seine Ehre darein, in den Berichten melden zu können: unsere Verluste sind verhältnismäßig gering. Ohne blutige Opfer kann eine solche Offensiv! nicht gemacht werden, der Krieg ist eben Krieg und kein Kinderspiel, aber im Vergleich zu den Erfolgen und voll­ends gemessen an den feindlichen Verlusten, sind di« unsrigen, Gott fei Dank, gering. Und doch hat es wieder Leute gegeben, die ängstlich wurden und nörgelten, das nicht nach vier Wochen Paris erstürmt und die Eng­länder über den Kanal getrieben waren. Man sollte es nicht für möglich halten. Bedenken denn diese Kritikaster nicht, welche. Opfer das erfordert hätte'? Kann ein ver­ständig» Mensch verlangen, daß in wenigen Wochen Heere, die aus Millionen kriegsgeüütcr Soldaten beslelhn, niedergeschlagen seien? Hindenbnrg weis es besser, und es ist ein Glück, daß er darüber zu entscheiden hat, was gemacht wird und wie es gemacht wird. Dabei fährt sie Heimat am besten. Nachdem Ende März der Feind weil über die Frontengrenze von 1916 zurnckgetrieben war, bat Hindenbnrg zunächst die errungenen strategischen Vorsitz e ausgebaut; Wege, Straßen, Bahnen wurden durch das verwüstete Land gebaut, die Truppenverbände ansgesüsii und neu geordnet, kurz das ganze große Heer zu einem neuen Schlag vorbereitet und in Stand gesetzt. Welche Riesenarbeit das ist, davon kann man sich in der Heimat keine rechte Vorstellung machen. Dazu mußten, bi- alles zum Klappen fertig war, die unaufhörlichen Gegenangriffe der Feinde abgewehrt werden, denn die eigentliche Arbeit hinter der Kampfcszone durste nicht gestört werden. Nun ist es wieder so weit. Droben bei Wern sind ^1. Avril die Höli-m vem VlenaN'wk .'«stürm, nwrw

nno yeure mim D'nvenvorli melden, GW der Hanvtpnntt vor Wern, der Kemmel'berg (1ö6 Meter) samt dein nordwestlich von ihm liegenden Dorf Kemmel von Preu­ßischen und bayrischen Truppen im Sturm genommt^r orden ist. Die Wern beherrschende Höhe ist in unserem besitz und das Schicksal von Upern, der stärksten und Wichtigsten Stellung der englischen Nordsront, ist besiegelt, und wenn sich General Foch noch zehnmal für Upern verbürgen würde. Mit mittleren Geschützen kann dar etwa 9 Kilonieter entfernte Ppern beschösse!! werden. Der herrliche Sieg wird sich alsbald answirken. Auch in diesen Kämpfen haben wieder die Franzosen, die im Kam"'- zcntrmn standen, ordentlich h.-rhalten und für Englm ' bluten müssen; unter den 6500 Gefangenen, die bisher gezählt wurden, sind die Mehrzahl Franzosen. Unsere Truppen haben unter glänzender Führung der Generale Sixt von Arnim, Sieger und von Eberhard wunderbar gekämpft und trotz Berg und Hügel war die Artillerieheranbleibend", wie Lndendorfs in seiner ker­nigen, treffenden Ausdruckswelse sagt, d. h. sie hielt sich beim Vorstnrmen der Infanterie dicht angeschlossen bei den Stnrmkolonnen. Auch die Fliegergeschwader griffe« sehr erfolgreich in den Kamps ein. Welche Arbeit in einen: Kampfgebiet, wo der Feind jedes Hänschen zur Verteidigung eingerichtet und in großer Fahl Blockhäuser, die mit Geschützen und Maschinengewehren gespickt Ware«, aus Beton errichtet hatte! In dem Kampfabschnitt zwischen Somme uno Lucebach hat das gestern eroberte Vrllers-Bretonneur gegen die feindlichen Angriffe nicht gehalten werden können, was übrigens von um so ge­ringerer Bedeutung ist,,als die Anstrengungen des Fein­des, Hangard am Lucebach znrückzngeivinnen, vergeblich waren und ihm schwere Verluste verursachten. Dir Ge- sangenenzahl hat sich auf 2400 erhöht. Sächsische Truppen sind ans das Westufer der Mosel vorgrdrnnge» und haben bei Negneville die französischen Gräben ge­stürmt und zerstört.

Die Pariser ,Hmnanite" meldet, daß die sran-- zösischen Eisenbahner, namentlich die Lokomotivführer, die Ausstellung je eines Maschinengelvehrs auf der Loko­motive und auf dein letzten Wagen der Züge fordern, um die immer häufiger werdenden Angriffe deutsch«: ^' -ger aus die Züge abznwehren.

Zur Eroberung des Kermnslbsrgs und der bei­derseits angrenzenden Stellungen des Feindes vom Kanal Cömines-Wern bis westlich Dranoeter, 4 Kilometer nord­westlich von Bailleul, meldet WTB.: Erst vor wenige« Tagen hatten in diesem Abschnitt die Franzosen am Kemmelberg als dein wichtigsten Punkte der englische« Berteidigungsfront die arg mitgenommenen englische» Divisionen abgelöst. Als in den Morgenstunden k/eS 2S. April nach kurzer, aber außerordentlich wirkungsvoll«: Artillcrievorbercituug die Truppen an den steilen Hänge« des Kemmell- ges die Wand hinanstürmten, brach der Widerstand der Franzosen genau so schnell zusammen wie die Verteidigung der Engländer östlich und westlich d«S> Kemmel. Nordwestlich von Dranoeter jedoch leistete der Engländer in betonierten Bauten, di^ zum Teil anS der Zeit vor der Wytschaeteschlacht stammen, heftigen Widerstand. Er wurde in musterhaftem Zusammenarbeiten von Infanterie und Artillerie gebrochen, drei starke feindliche Stellungen hintereinander im Sturm genommen. Das Dorf Dranoeter fiel nach heftigem Kainpf den Bayer« unter der Führung des P ri nzen Franz (dritter Soh« des Königs Ludwig) in die Hände. Im Dorfe wurde sin französischer Bataillonskommandeur und Hunderte mm Franzosen und Engländern in buntem Gemisch gefange... -"icht weniger als drei französische' und englische Divö- mnen waren hier auf ganz schmalem Raum eingesetzt. Die Engländer machten aus ihrer Enttäuschung Lb« die geringe Widerstandskraft der Franzosen keinen Hehl. Die Franzosen andererseits sind nicht weniger ervMvA -darüber, daß sie überall den Engländern die Kastam« aus dem Feuer holen sollten. Die deutschen Be»-- luste sind auch hier erfreulich gering, obwohl der Kemmelberg dem Feinde die Verteidigung außerordent­lich erleichterte. Ein gefangener englischer Offizier mußte gestehen, aus dem Wege bis zur Sammelstelle nicht eine« einzigen toten Deutschen gesehen zu haben. Deutsche Fli«- ger griffen die Reserven und die zurückflutenden Kolonn«W des Feindes mit Maschinengewehren, HandgMMteu «O Bomben an. z. ,

- > ' D

Der Arleg zur See. ' ^

Berlin, 25. April. An der Westküste von wurden 17 WS ART. vernichtet.

Wien, 26. April. Oesterreichisch-ungarische leichte Seestrcitkräftc haben in der Nacht vom 23. April bei Walona (Albanien) zwei feindliche Zerstörer iu kurze« Seegefecht schwer beschädigt. Die Streitkräfte ketzrtr« otz»c Verlust und Beschädigung zurück. M... o

-

Neues vom Tage.

Z Hindenburg über die Ostmarke«. "

Wer! in, 26. April. Auf ein von dem nationalem Verband für Westpreußen an den GeneralfeldmarschaK v. Hindenbnrg abgesandtes Telegramm ist nach der Berk. Volksztg." folgende Antwort eingeganen:Ich bitte, versichert zu sein, daß ich nicht unterlassen werde, «iu« ausreichende strategische Sicherung unserer Ostmark«: zu erwirken. Gencralfeldmarschall v. Hindenbnrg."

Zum Fall Lichnowsky.

Berlin, 26. April. Das Preußische Herrenhaus hat beschlossen, dem Antrag der Staatsanwaltschaft: u« Erteilung der Genehmigung zur strafrechtlichen Verfol­gung des Mitglieds des Herrenhauses Fürste« LichnolwSW stallzngebeu.

Mmisterkrists i« Oesterreich.

Wien, 26. April. Die politische Lage, die feit d«r Enthüllung des Kaiserbriefs und dem Rücktritt deS Grafen Czerniukompliziert" geworden war, hat sich durch die. unklare Stellung des Ministerpräsidenten Dr. Seidls« seitdem wesentlich verschlimmert. I n weiten Kreisen sh