Großkapttälisten betrachtet, die einen Riesenprosit in' machen hofften. Irr Australien hcrben sich die I apa n e r - wirtschaftlich ansgedehnt und den englischen Handel fast ' ganz verdrängt. Die Stimmung der Inder sei gereizt ' und sech- feindselig gegen England. Der englischeSe Han d e l sei im N ied ergang. Kapitän Nerger schloß: ! Wer heute bei unseren Gegnern noch von der Wie kungslosigkeit des Tauchbootkrieges zu sprechen wagt, tut dies unter b ewußter En tstellu n g d e r T a ts ach e n für die es keinen eindrucksvolleren und klareren 'Beweis geben kann als die zunehmende Vereinsamung der Meere."

Englischer Spleen.

London, 11. März. In einer Unterredung sagte der Minister Robert Cecil, Deutschland sei im Begriff, nachdem seine'Msicht, Frankrich zn vernichten, fehlge­schlagen sei, sich den Osten zn nnrerwerfen. Aus der Ukraine wolle es sich Lebensmittel holen, aber es gehe weiter; es wolle ganz Sibirien germanisieren, um die ganze Welt zu erobern. Dazu sollen die deutschen Ge­fangenen organisiert werden, und ein preußischer Ge­neral sei nach Sibirien gesandt worden, um die Arbeit zn vollbringen. Japan erwerbe sich ein großes Verdienst und den Dank Englands (!), wenn es der deutschen Ge­fahr in Sibirien entgegentrete. Man mache sich keine Vor­stellung von der Furchtbarkeit der Gefahr. Bei einem Engländer weiß man nie recht, was man bei ihm vor­aussetzen soll: Heuchelei oder Verrücktheit.

Notzeichen aus England.

Berlin, 11. März. Nach einer Meldung desBerk. Lokalanzeigers" aus Basel hat das englische Kricgsrabinett beschlossen, daß für die nächste Zeit aller Schiffsraum für die Einfuhr von Brotgetreide, Fleisch und Fett Vorbe­halten wird, so daß selbst Rohstoffe für die Munitions­fabriken und Viehsntter dahinter zurückstehen müssen.

Sonderbar.

Bern, 10. März. Der schweizerische Gesandte in Rom, v. Planta, berichtete über eine Mitteilung, der italienische Minister Sonnino habe erklärt, der italienische Gesandte in Bern sei von dem schweizerischen j Bundesrat Ador (Chef des Auswärtigen Amts) vor der deutsch-österreichischen Offensive am Zsonzo gewarnt worden, auf Grund einer Mitteilung, die er von dem schweizerischen Gesandten Dr. Hase in Berlin erhalten hatte. Ter Bundcsrat stellte demgegenüber fest, daß keine unerlaubte Handlung Adors vorliege.

Arbeitslosigkeit in der Schweiz.

Bern, .11. März. (Schm. Tep.-Ag.) Das Volks­wirtschaftsamt machte die KantonSregierungen darauf auf­merksam, daß infolge mangelnder Zufuhren von Rohstoffen allen: Anscheine nach für die Schweiz eine Zeit industrieller und gewerblicher Arbeitslosi-stei' l'e'wrftehe, wogegen Maßst nahmen ergriffen werden müßten, zu deren Kosten auch die Arbeitgeber beizutragen hätten. Die Ausdehnung der Massenspeisungen sei unerläßlich. ^ Uebers hüssige Arbeits­kräfte sollten in der Landwirtschaft, besonders zu Boden­verbesserungen verwendet werden. Der Bundesrat werde hiezu erhebliche Beitrüge leisten.

Lansdowne in französischer Beurteilung.

Bern, 11. März. Die Pariser Blätter äußern sich zu dem letzten Brief des englischen Lord Lansdowne meist in spöttischer Weise.Echo de Paris" meint, die Hal­tung Lansdowne sei nur daraus zu erklären, daß er einer gesellschaftlichen Schichte angehöre, die verschwinden müsse. (Lansdowne hatte auf die Rede Hertlings in demDaily Telegraph" einen Brief veröffentlicht, in dem er die Re­gelung der Ansprüche Englands auf einen Teil Klein­asiens durch eine Friedenskonferenz befürwortet. Dabei lieh er durchblicken, daß die Ansprüche Frankreichs auf Elsaßf-Lothringen den englischen Interessen im Wege stehen. D. Sehr.)

Vertrauensabstimmung für Clemenceau.

Paris, 11. März. Auf eine Anfrage betr. den Prozeß Bolo erklärte Ministerpräsident Clemenceau in der Kammer: Es sei begreiflich, daß man die Fälle von Lan­desverrat in der Kammer besprechen wolle. Alle Ge­danken müssen jetzt im Krieg zusammengefaßt werden, der jetzt dem Ende entgegengehe. Der (aus deutscher Gefangenschaft kürzlich entflohene) Flieger Garros habe ihm berichtet, daß die französischen Gefangenen in Deutsch­land Hungers sterben müßten, wenn sie nicht ihre Pakete aus Frankreich bekämen. Durch Blöken nach dem Frieden könne man den preußischen Militarismus nicht umbringen. Rußland habe Verrat geübt. Er fahre fort, Krieg zu führen bis zur letzten Viertelstunde und diese werde Frank­reich gehören. Nichts werde Frankreich aufhalten oder beugen. Die Kammer sprach darauf der Regierung mit 400 gegen 75 Stimmen das Vertrauen aus.

Unruhen in Italien.

Bern, 11. März, lieber verschiedene Gemeinden der apulischen Provinz Foggia wurde der Kriegszustand verhängt.

Madrid, 11. März. (Havas.) Garcia Prieto hat es endgültig abgelehnt, das Kabinett zu bilden.

Die Rüstungen Japans.

Amsterdam, 10. März. Einem hiesigen Blatt zu­folge erfährt dieMorning Post" aus Tokio;, daß fünf Jahrgänge der japanischen Marine am 5. März ein- berufen worden sind.

Aus Dstfibirien.

Stockholm, 11. März. Havas meldet aus Peters­burg, die ausländischen Konsuln in Wladiwostok haben an das Smolnyinstitut gegen eine Reihe politi­scher und wirtschaftlicher Maßregeln einen scharfen Protest gerichtet. Tie Konsuln verlangen, daß diese Maßregeln sofort zurückgenommen werden.

Bern, 11. März. Nach Pariser Blättermeldungen wurden englische und japanische Kriegsschiffe zur Ueber- wachung nach Wladiwostok entsandt. Die ansässigen Ja­paner wurden nach Japan zurückgeschickt.

Die Wirren in Wnßland.

Petersburg, 11. Marz. Die Sovjetregierung kün­det die bevorstehende Verlegung der Hauptstadt nach Mos­kau an. Petersburg soll als Freihafen erklärt werden.

Stockholm, 11. März. Den Petersburger Blättern zufolge bestimmte der Rat der Volkskommipare Lschit- scherin zum Nachfolger Trotzkis.

Stockholm, 11. Mrz.' Näach amtlichen Mittei­lungen aus Finnland evrsuchen die russischen Soldaten und Roten Gardisten die Bedingungen des deutsch-rus­sischen Fricdensvertrags durch massenweise ungesetzliche Einbürgerung als finnische Staatsbürger zn umgehen.

Christian!«, 11. März. Wie die Blätter melden, kam Kamenew gestern ans der Rückreise von England in Bergen an, da ihni das Betreten de:' französi'chen Bodens, wo er die Bolschewiriregierung vertreten sollte, verboten worden war.

Die Ereignisse im Mosten.

23 7W Kg. Bomben.

Berlin, 11. März. Unbclehrt durch unseren Straf­angriff gegen die Stadt Paris in d.r 'Nacht znm Januar und durch unsere erneuten Warnungen haben die Gegner während der vergangenen Woche wiedemm fried­liche deutsche Städte weit hinter der Kampfzone mit Bomben heimgesucht. Die angedrohte Strafe ist vor­gestern nacht abermals vollstreckt worden. Die Stadt Paris wär wiederum das Ziel unseres Bergeltungscm- griffs. Dem verbrecherischen und verblendeten Verhalten unserer Gegner entsprechend wurde der Angriff mit noch größerer Stärke und Wucht geführt als der erste. Die Stadt Paris wurde mit insgesamt 2F799 Kilogramm Bomben belegt.

Paris, 11. März. (Havas.) Der Kriegsminister der Vereinigten Staaten, Baker, ist mit seinem 7 Per sonen zählenden Gcneralstaü gestern nachmittag in einen: französischen Hafen eingetrossen.

Der französische Bericht.

WTB. Paris. 11. März. ' Amtlicher Bericht von gestern obend: Tätigkeit der beiden Arti lene» bei Ba::-'re-2ap.. Uns.r. BvnibardicnmgLgeschwadcr führte» mehrere Flüge aus. . l-!0.( Kilogramm Bomben wurden auf Bahnhöfe, FlugM'.-e und rr ..e.Künste im Gebiet des F.indes «bge.vorjcn. Mehrere Du r.- d.ünste wurde» festgesteilt.

(-) Ka:Dsr«h>, 11. März. Im HanShaltsanSschnk ocr Ersten Kammer gab der Regierungsvertrcter die Ni. 'euung, daß die teckmiickie Mörckirbwie irr >

. .. ----- . - Siedelungsfrage vor

Wlchtiglmr rn.

Ais stell». Geld.-.n nzsrker für die Stadipflegc. das liadt. Gaswerk und El.-ki,-'Pia' »werk wurde ausifchlell!:

Karl Pe-Ll, mr!s r>r und D: i.-.-chnvalide ihier.

Wndead, den 11. Mmz "Vl8.

Stadtschultheißenamt: Bätzner.

Die 2. Dreimho.^-Nrrkofittlg der 2. Ration von 307 Losen aus den e wdw'ulddistnkrr» III Sommer- bet'K: Abt. 15 Auchhaide, Abt. 2 Schleifweg am Pano­rama,veg, Abt. 16 Lottbaumsteigle am Rohemißweg,

II. LcorchardswiUd: Abt. 10, It, 12. 13 am'unteren B'onhardswaldmeg, Abt. 1 k Spahnplatz, findet am Donnerstag, den 14. MS'z 1918, nachm. 5 Nhe auf dem Rathaus statt.

DD Loszettel werden den durch die Verlosung cnni k ten Empfängern einige Tage nach der Verlosung zugcste

Der Weiterverkauf des Holzrtz ist veibvlen? Zi wid Handlungen werden bestraft.

Wildbad, den N. Mär: 1918.

_____ Stadtschultheißenamt: Bätzner.

Die Abgabe der Brotkarten für die 2. Hälfte des Monats erfolgt für die Nummern

! 500 Mil'krnvch, drtt l3. März, vorm. 812 lihr,

Os

50 lSchluß, nach-». 26 Uhr.

Stadt. LsbrnsnMtciamL MMdbad.

xchHs-Abclclve.

Die Brotkarten für die 2. Hälfte des Monats enthalten :. a. gesleuprlie

2 Mehlkerken a 1.,0 gr. ' 1 a 340 gr.. i n 335 gr. zn». 975 gr. auf welche Kochmehl verabfolgt wird.

Annahme der Marken bis Donnerstag abend 6 Uhr be N'u Mehlhäudleru Plan, Maier und Pfaiiukuch für Wild bad. für Svrvllenhau - bei Gottl, Mossinger und 'Nonnen m ß bei Wilb. Haag.

Der englische Bericht.

WTB London. II. März. Amtlicher Bericht uo» gestern ab->-.d: Die feindliche A t ll.ais z igte bemerkenswerte gestciger.c Tel : k.it > 0 » Ln Bassee-Kanal bis Ppern.

Amtlicher Bericht au; Palästina: Am Kühen Morgen des 9. März setzten die Trupp:» des Generals Ailenbp im Westteil de; Jeidav den allgemeinen Vo manch nordwärts fort. Die laschen Stellungen Kh'.l Brijudat-Abn-T"''ui auf der Hoch­fläche 5 Meilen östlich des Jordan, vom Feinde zäh verteidigt, murd. um 3 Uhe nachmittags von u-s - -mnmcn. Auf beiden Seite der Sirasze Iernsa'em-Nablus erstreckt sich das Dorrücken auf einer Front von 20 Ktm. bis zu 3 oder 5 Klm. Tiefe. Im Osten besetzte:' unsere Truppen Kefr Malik Telasur und Soivai. Tagsüber machte der Feino verschiedene erfolglose Versuche, Tela- fur wieder zu nehmen. Westlich der Straße nach Nablus wurde, die Linie Vurj-Batdamiil-A'.tnr-Adzul-DcinEz-Elidvn unter ge­ringem Widerstand erreicht Bei Dubban wurden direkte Tref­fer unserer Flieger auf Truppen und Transporte beobachtet.

WTB London, tl. März. Amtlicher Bericht aus Mesopo­tamien: Am 9. Marz besetzten die englischen Truppen Hit am Euphrat ohne W- Die bisher dort stehende türkische

S cltmacht zog sich nach Sahillipa 7 Meilen stromaufwärts zurück.

Württemberg.

(-) W'itkgart, 11.,Mürz. (Todesfall.) Nach turzeul schwerem Leiden ist im Alter von 5 t Jahren der Legationsrat a. D. Dr. Franz Freiherr König-Fachsen­senfeld, Mitglied der Ersten Kammer, verschieden.

(-) Heilöronn, 1 k. März. (Landfricdcnsbrnch.) Ter Polizeibericht meldet: Am Freitag abend 6hb Uhr wurde auf der Neckarbrücke ein Soldat von einem Offi­zier wegen Achtungs-Verletzung ungehalten und gewarnt. Da der Soldat den Offizier noch verhöhnte. woM dieser ihn festnehmen, der Soldat ergriff aber die Flucht. Er ,'nrde von dem Offizier verfolgt und in der Johamnögajse ?i »geholt. Dort lestete der Soldat dem Offizier den hcf- tnsten Widerstand, sodaß er polizeiliche Hilfe in An- sv.nch nehmen mußte. Dadurch entstand ein großer 9Nen- fc - umlflanf, der ohne weiteres für den Soldaten Parte: -neriff und eine drohende Haltung gegen den Offizier nn- n DiM. Ter Soldat wurde deshalb in eine in der Nahe befindliche Erdgeschoßwohnung verbracht. Die verschlos­senen Fensterläden wurden von der immer größer werden­den Menge aufgerissen, die Fensterscheiben mit zum Teil ianstgroßen Backsteinen zertrümmert und die Steine gegen Offizier und Polizei geworfen. Nach dem Eintreffen wei- lerer polizeilicher Hilfe konnte der Soldat auf die Polizci- hauptivachc verbracht werden. Der Steinwerfcr, ein hie­siger Arbeiter, ist ermittelt. Er wurde von einem hie­sigen Bäckermeister und Wirt, der zurzeit hier eingernckt ist, zu der Tat angestif-et.' Beide sind festgenommcn und sehen der Bestrafung wegen Landessriedensbruchs ent­legen.

, (-) Waldsee, ll. März. (Bef itzWechsel. -

Frohes Wiedersehen.) Das im Achtal gelegene große Wirtschafts- und Oekonomicanwesen znm Wald­bad (Bergatrcutc), ein viel besuchter Ausflug:Punkt, ist durch Kauf an die Papierfabrik Bai.'Ni'urt übergcgangen. Ein serbisches Brüderpaar befand nch schon lange in Gefangenschaft, der eine hier, der andere im nahen Egg- manuSried in Arbeit, ohne daß der eilte vom anderen etwas wußte. Gestern brachte sie der Zufall hier zu­sammen. Tie Freude war rührend.

M uLmaßliches Wetter.

Ter Hochdruck beginnt langsam zu zerfallen. Am / Miüwoch und Donnerstag ist aber noch vorwi gend : wockenes und müdes Wetter zu erwarten. l

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