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Zeitraunl vom 1. Dezember 191/ aii zu- verzeichnet, haben. Die Mittelmächte brachten cm: Gesmrgene 4500t (Vielverband 5401), Geschütze 243 (1l), Niaschinenge. wehre 1000' (204), Minenwerfer 85 (8). Die Ziffer! ans seiten des Vielverbands entstammen den amtlicher feindlichen Heeresberichten.
Zu der Teilung der in Italien und Rumänien ge- wonneneu Vorräte zwischen Deutschland und Oesterreich- Ungarn wird vom WTB. mitgetcilt: Aus Jtaller > kommt eine Ausfuhr von Lebem- und Futtermitteln nber- k-anpt nicht in Betracht, da die dort vorhandenen Vov rate nicht einmal mehr zur Ernährung der italienischen Bevölkerung ausreichen. Ans Rumänien hat seit der Besetzung des Landes bis zum heutige!: Tage DeutschlaNi 630000 Tonnen, Oesterreich-Ungarn 756 000 Tonnen (betreibe einschließlich Mais erhalten. Das Verhältnis bei Einwohnerzahl zwischen Deutschland und Oesterreich- Ungarn beträgt 7:5/ Im Frieden must Dentnhlaud 5Z Mill. Tonnen Getreide einschließlich Mais einführen, während Oesterreich-Ungarn eine nennenswerte Einfuhr ir diesen Dingen überhaupt nicht nötig hat. Die übrigen Rohstoffe und alle Erzeugnisse der besetzten rumänischen und italienischen Gebiete sind zwischen Deutschland und Oesterreich-Ungarn nach dem Grundsätze geteilt, daß jedei Staat dasjenige erhält, was er am nötigsten braucht.
Der Ausstand.
Berlin, 28. Jan. Die „Nordd. Mg. Ztg." schreibt: In Berlin und an einzelnen Stellen in: Reiche haben Arbeiter den jetzigen Augenblick zu dem Versuche benützt, durch Niederlegnng der Arbeit aus die Regierung einen politischen Druck anszuüben. Ein von den Streikenden in Berlin gebildeter Ausschuß hat Forderungen ansgestellt, die sich unter anderem auch mit inner politischen Fragen befass n. . Soweit sich darin ein Zweifel an der Entschlossenheit der Regierung ausdrückt, die von ihr zngesagten Reformen im Innern durchzusetzen, gehen sie von einer völlig sal- schenVoraussetzung aus. Was die gleichfalls in den Forderungen berührten Friedensverhandlungeu in Brest-äitowsk betrifft, so sind sich die streikenden Arbeiter vermutlich nicht darüber klar, daß ihr Verhalten zu dem Gegenteil dessen führen muß, was sie erreichen wollen. Statt die' Verhandlungen über den Frieden zu fördern, erschweren und verschleppen sie deren Verlauf, indem sie unsere Feinde in ihren Ansprüchen gegen unsere Unterhändler bestärken. Dis Regierung wird durch derartige Kundgebungen sich von dem als richtig erkannten Wege nicht abbringen lassem Sie muH vielmehr erwarten, daß die streikenden Arbeiter sich bei ruhiger Ueberlegung baldigst von der Schädlichkeit ihres Verhaltens überzeugen und zu ihrer Arbeit zurückkehren, die für jeden eine heilige Pflicht gegen das Vaterland ist. Noch stehen wir in schwerem Kampfe. Jeder, der in der Heimat seine Arbeit vernachlässigt, oder gar niederlegt, versündigt sich an unseren B r ü dernimFelde,die mit ihrem Blut unter den größten Anstrengungen und Gefahren den Feind abwehren, der es auf die Niederwerfung Deutschlands, auf die, Vernichtung seiner wirtschaftlichen Stellung und damit ans die Verarmung des deutschen Volkes, also auch der. deutschen Arbcüerschast abgesehen hat.
Berlin, 30. Jan. Auf eine telephonische' Anfrage deS Abg. Scheide mann bei dem Staatssekretär des Reichkomts des Innern Dr. Walraff, ob er zu einer Unterredung mit einigen Parlamentariern und Vertretern der Arbeiter geneigt sei, antwortete der Staatssekretär nach der „Voss. Ztg.", er sei bereit, die Parlamentarier zu empfangen, müsse aber ablehnen, mit anderen Vertretern der streikenden Arbeiter in hochpolitischen Fragen zu verhandeln. Trotzdem erschienen kurz daraus die Abgeordneten Scheide mann und Hanse mir zwei Arbeitern des Ausschusses der streikenden Arbeiter im Reichsamt des Innern. Der Staatssekretär lehnte es ab, die letzteren zu empfangen, zugleich wurde der Abordnung eröffnet, daß sie wirtschaftliche Wünsche den zuständigen Behörden unterbreiten solle, die angewiesen »eien, sie genau zu prüfen. '
Berlin, 30. Jan. Die sozialdemokratische siFrak-
Kit W 5einr Präsiöerlken des ReichZiägs öle' sofortig^ Linbernsnng des Reichstags beantragt.
Berlin, 30. Jan. Der Ansstand hat hier an Um- 'ang zngenommen, doch wird die Angabe des „Bert. Dagebl.", 400000 Personen seien beteiligt, von amtlicher Seite als eine starke Uebertreibung bezeichnet; cs seien etwa 150000 von insgesamt 700000 Arbeitskräften. — Ein Teil der Berliner Zeitungen konnte heute früh wegen des, Ansstands nicht erscheinen. — Im Reich hat die Bewegung nur vereinzelt und in geringem Maße Fuß gefaßt. Im westlichen Kohlcngcbiet streiken von einer Million Arbeiter etwa 5000 Mann, im nieder- rhoinisch-westsälischen Industriegebiet von 700600 Schwerarbeitern 2000, bei Krupp fehlten von 60 000 Arbeitern 200. In Sachsen herrscht Ruhe. Stärker ist die Beteiligung in Nürnberg und Fürth.
Kattswitz (Oberschlesien), 30. Jan. Der Vorstand ver Polnischen Berufsbcreiuigiing ermahnt die polnischen Arbeiter, sie sollten kühles Blut bewahren und nicht, wie die Oesterreicher, den Bolschewik! ans den Leim gehen
Der Krieg zur See.
Berlin, 29. Jan. Im mittleren und östlichen Mittelmeer sind 8 Dampfer und 3 Segler mit rund 30 600 BRT. versenkt morden.
London, 30. Jan. (Reuter.) Der torpedierte Dampfer „Andanian" ist, bevor er den Hasen erreichte, gesunken.
Washington, 30. Jan. (Reuter.) Es wird mit- geteilt, daß eine vorläufige Uebereinkunft zwischen den Bereinigten Staaten und Schweden wegen die Mie- tung schwedischer Schisse für die Vereinigten Staaten in London zustandegekommen ist. Die Schisse sollen hnnpt- stichlicli für den Handel mit Südamerika verwendet, werden, einige sollen jedoch Frachten nach Schiveden bringen.
Die Ereignisse im Westen.
Der französisch? Bericht.
WTB. Poris. 30. Jan. Amtlicher Bericht von gestern nachmittag: Ziemlich heftige AttiNeiiN'i igkeil bei Four de Paris imd am Hart in a n n s m e t l e r k o p f. Fm Obe r- Eisaß drangen nach kurzer Artillerievorbereitung französische ttlnciU.m:.- ln die deutschen Werke südlich von Obersept ein. Die Franzosen zerstörten zahlreiche Unterstände und brachten Kefangeiie zurück. Bon der übrigen Front ist nichts zu melden.
' Der Krieg mit Italien.
Luftangriff auf London.
Lsndon, 29. Jan. (Reuter.) Gestern hat ein Luftangriff stattgefnnden, der ununterbrochen 5 Stunden bei Hellem Mondschein, wolkenlosem Himmel und Windstille bauerte. Das Geschntzfeuer war heftig. Tie Verluste bettagen 14 Männer, 17 Frauen und 16 Kinder tot, 93 Männer, 59 Frauen und 17 Kinder verwundet.
Ter italienische Bericht.
WTB. Rom. 30. Fan. Amtlicher Bericht von gestern: Gestern früh siiirmie uns,re Infanterie ungestüm gegen die feindlichen Steilungen auf den Höhen östlich der Senkung von Asiago vor. Sie drang an mehreren Punkten in .sic hinein, indem sie den hartnäckigen feindlichen Widerstand überwand und dann heftigen feindlichen Gegenangriffen standhielt. Am Abend waren etwa !500 Gefangene, darunter 02 Offiziere, in die. Sammellager gebracht. Unsere Batterien und die unserer Verbündeten wirkten bei diesem Kamps mit. Unsere Fliegergeschwader zeigten übe all ihre Ueberlegenheit,
., Neues vom Tage.
Kaiser und Bmrdesfürsten.
München, 30. Jan. Die „München-Augsb. Abend- ztg." schreibt: Der König von Bayern steht, wie auch der Deutsche Kaiser und alle Bnndessürften, sowie das deutsche Volk auf dem Standpunkt, daß das Ende dieses furchtbaren Krieges den Bestand und die Sicherheit des Reiches gewährleisten muß. Dadurch entfällt die Behauptung, als ob neuerdings der König von Bayern eine be
sondere Handlung vorgeuommen habe. Das ist nicht geschehen und braucht auch nicht geschehen.
Generaloberst v. Beseler.
Berlin, 30. Jan. Generalgouvernenr, v. Beseher in Warschau, der Bezwinger von Antwerpen, ist zum Generaloberst ernannt, worden.
Berlin, 29. Jan. Der Verwaltnngschef beim Ver- waltnngsgouvernement Warschau, Herr von Sandt, ist heute in einem hiesigeil Sanatorium, wo er sich zur Pflege befand, infolge einer Lungenentzündung gestorben.
Die Wahlrecht-Vorlage.
Bor!rit, 30. Jan. Jir dem Wahlrcchtsaus - schuß des preußischen Abgeordnetenhauses wurde gegen die Stimmen der Fortschrittlichen Vvlrspartei, der Sozialdemokraten und Polen der 8 In angenommen, der lautet: Als Mttgl-ed des Herrenhauses ist beljenige volljährige Agnat, der der Krone am nächsten steht, nach erreichter Volljährigkeit zu berufen. Z 2 wurde in folgender Fassung angenommen: Mitglieder des -Herren- l'anses auf Lebenszeit sind:
4. Diejenigen Personen des königlichen Hauses, und tt'S Fürstenhauses von Hohenzollern, die nach erreichter Volljährigkeit von der Krone berufen werden; 2. die Häupter der nach der Bundesakte vom 8. Juli 1815 ;ur Standschast berechtigten vormaligen deutschen Neichs- ttinöischen Häuser in Preußen, die von der Krone be- ' Ulfen 'werden.- Ferner wurde Z 3 in nachstehender Fassul mgeiioiuincil: Auf Grund von Repräsentation werben in ms Herrenhaus ans Lebenszeit berufen 50 (in der Regtest mngsvorale 60) Personen aus der Zahl der nach der Verordnung wegen Bildung der Ersten Kammer vom 12. Oktober 1854 zu eiMchen Mitgliedern Berufenen und zwar 1. 18 (in der Regierungsvorlage 24) Mitglieder als Vertreter der Fürsten, Grafen und Herren: 2. 32 (in der Regierungsvorlage 26) Mitglieder als Vertreter der mit erblicher Berechtigung den: Herrenhaus ange- hörigen Personen und der mit dem Präsentationsrecht begnadigten Geschlechter. ' ^
Kollegium der Sachverständigen.
Berlin,. 30. Jan. Beim Reichsschatzamt soll ein Finc.nzbcirat gebildet l^erden. Als Mitglieder sind angesehene Persönlichkeiten cnZ den Kreisen der Landwirtschaft, des Handels, der Industrie, des Handwerks, der Arbeiterschaft, der Finanzen und Wissenschaft in Aussicht genommen.
Eine Fälschung.
Berlin, 30. Jan. Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt unter der Uebcrschrift „Eine Fälschung": In der letzten Sitzung des HanptanSschusses des Reichstags hat der Abg. Haase Mitteilungen über eine angebliche Denkschrift des früheren Reichskanzlers Dr. Michaelis gemacht, die annexionistische Ziele ausgestellt haben soll. Die Denkschrift soll in einer Kleiner Zeitung erschienen sein. Wie wir feststellen können, handelt es sich um eine Fälschung. Eine derartige Denkschrift des früheren Reichskanzlers Dr. Michaelis existiert nicht.
Stockholm, 30. Jan. Der König ist wegen der ernsten Lage in Finnland ans Schonen hierher zurück- gekehrt.
Llohd Georges Hoffnung.
Kopenhagen, 30. Jan. Aus englischen Geschäftskreisen sollen, wie aus London berichtet wird, dem Miui- 'tcrpräsidenten Lloyd George Klagen über die großen Lerlustc Angegangen sein. Es wurde gefragt, weshalb ;r nicht auf Kosten von Englands Verbündeten mit Deutschland einen für England vorteilhasteil Frieden 'chließc. Lloyd George habe geantwortet, dazu sei immer »och Zeit, denn er habe die absolute Gewißheit, daß Deutschland jederzeit zu einem solchen Frieden, der Eng- iand schonen werde, auch im Falle eines völligen Sieges ^ Kreit sei. Er, Lloyd George, schätze die amerikanische Hilfe auch nur gering ein und verkenne keineswegs die vachsende Gefahr des Tauchbootskriegs. Aber man müsse »och kurze Zeit Geduld haben. Nach ganz zuverlässigen Nachrichten stehe die innere Revolution in Deutschland unmittelbar bevor. Tie ganze
Oer Oänsecioktor.
Humoristische Novelle von O. Gans-Bachmann.
.Dr. Liebhardt ist sin himmlischer Kerl," hatte er gerufen, „mein Lebtag hätte ich dem Dicksack nicht so vtt* Geist zugetraur. Das ist ja eine prächtige Idee! De.» Madel fehlt ;a nichts als Bewegung im Freien, sie ist bloß verhackt und verträumt, und das hat der Mensch mii einem Blick durchschaut. Küssen könnte ich ihn, küssen!" - Hbrr Dr. Liebhardt gerade nicht anwesend Kienholz seine Gattin, was diese mit Befriedigung geschehen ließ.
Einige Tage hindurch herrschte in der ganzen-Familie eme fröhliche, fast gehobene Stimmung: Edith war heiter, manchmal beinahe knabenhakl übermütig; sic tollte mit Fritz umher, so daß dieser für die Kusine, um die er sich sonst wenig gekümmert hatte, zu schwärmen begann
Aber auch Gustav war jetzt merkwürdig viel in rhrei Gesellschaft zu sehen, zum großen Mißvergnügen Walde mars; jetzt, wo das Mädchen lebhafter geworden wcn und es keine so schreckliche Aufgabe mehr war, sich mit rhi Zu unterhalten, brauchte er diejen witzsprühenden, lustiger Netter ganz und gar nicht. Noch dazu Men es Gustav oa- raus abgesehen zu haben, ihn geraoc in Gegenwart des Papas auszustechen; denn wie ausgerechnet, ireß immer, wenn dieser dazukam, Gustav seine vlendeiwstcu Witzrake- ten steigen, bezauberw sie ganze Gesellschail und hüllte Edith geradezu in Liebenswürölgkeuen und Ausmertsam- teiteii ein.
In dem ersten Freudenräusche über Ediths sichtliches Wohlbefinden wurde das alles kaum bemerkt, aber nach und nach ebbte die begeisterte Stimmung ab und alle die kleinlichen Berechnungen und Befürchtungen traten wieder an die Oberfläche. Kienholz war wütend über Gustav. ! .Jetzt ist der verdammt Kellnerjunge hinter ihr her," > ------ . .Mt. wenn
zu interessieren beginnt, bleibt mir die Abenleurersippe keine Stunde mehr im Haus, merke dir das!"
„Na, laß nur gut sein," beruhigte ihn Frau Betti, „wenigstens wird unser Waldemar ein wenig angestachelt; der Junge ist ohnedies ein wenig schlappohrig.»
Kienholz ließ das zwar gelten, gab seiner Frau auch recht, aber das hinderte Ihn nicht, etwas kratzbürstig gegen
Haut zu Ausfall mit
eurem fast vergnügten Lächeln. Wenn er gewußt hätte, wie königlich sie sich in ihrem Zimmer über seinen Zorn
Million und Äreaholzens Hoffnungen viel gelacht, denn ihnen beiden schien diese Million äußerst zweifelhaft. Gustav, der Schalk, hatte sofort den Plan gefaßt, der Er- hin zum Rergcr Kienyolzens auf Lcbeu uno Tod den Hof zu machen and freute sich diebisch, wenn er sah, daß Onkel KisnboZ seine Witt darüber nur schwer vemeistern konnte. Frau Emma indessen, wenn sie sich auch sehr gut dabei nnr?rhielr. ruayntc doch zuweilen ab, da sie ja schließlich Gäste im Hause waren.
Während io kleine Stürme kleine Wellen aus der Obersiächr des geselligen Lebens im Hause Kienholz warfen, ahnte nikmu.'id, daß in der Tiefe einer junge» Men- schenbrnst ein Sturm tobte, der tausend Helle Blüten vom Baume der Hoffnung ritz, und daß ein junges Menschenherz aus einer tiefen Wunde blutete.
Ednh und Mariechen schienen die Nöllen vertauscht zu haben. Immer rosiger erblühten Ediths Wangen und immer bleicher wurden diejenigen Mariechens; immer Heller strahlten Ediths Angen und immer trüber blickten die des Haustöchterchcns. Dem Auge der Mutter blieb das nicht verborgen, aber auf ihre besorgten Fragen gab die Kleine zur Antwort, daß sie häufig Zahnschmerzen habe und deshalb und auch wegen der Hitze keine Nacht schlafen könne.
„Edith, wohin gehst du denn?" rief sie erstaunt.
doch. Mama, ich habe dir's doch
z gestern abend gesagt: zur Luisenquelle; der Doktor Hai mir die Brunnenkur verordnet."
„Ach so, richtig! Ja, aber Kind» wer begleitet dich denn?" fragte die Mama. „Waldemar könnte doch . . ."
„Nein, nein, Mama, ich bitte dich," wehrte Edith ängstlich ab. „Sieh mich doch an, ich habe nur den Wettermantel über »nein Morgenkleid geworfen, und meirr Haar ist auch nicht ganz geordnet; ich bin froh, wenn mich niemand ft sieht."
Frau Amalie war zwar noch sehr schläfrig, aber so weit war ihr Begriffsvermögen doch schon klar, daß ihr Ediths Abwehr begreiflich erschien, und sie gab ihr noch den Rat, recht bald zurückzukomnren, daß sie von den Hausgenossen nicht in dieser Toilette gesehen werde. Dann schloß sie die Augen und schlief weiter; Frau Amalie schlief gern und lange.
Edith schlüpfte aus dem Zimmer und stieg leise die Treppe hinab; sie begegnete niemandem im Hause unv ging eben auf das rückwärtige Gartenpsörtchen zu, als ihr die Tante entgegenkam, die im Hühnerhof gewesen war.
„Jo, wohin denn in aller Morgenfrühe, Dithchcn?" rief die Tante überrascht.
„Zur Luisenquelle, Tantchen," entgegnete die Gefragte ein wenig verlegen.
„Zur Luisrnqnelle? Ja, was machst du denn dort?"
„Der Doktor hat mir das Wasser verordnet, aber ich muß es ft-sch von der Quelle trinken, weil die Bewegung am frühen Morgen auch Mitwirken soll."
Die Tante sah sie so verblüfft an» daß Edith rasch fortfuhr:
„Weißt Lu. Tante, der Herr Doktor hat mir gesagt er h-abe die Quelle, das heißt ihren Heilwert erst entdeckt und es sei eigentlich Geheimnis."
Die Tante hatte sich inzwischen von ihrer Verblüffung erholt und sagte eifrig: „Nun, dann wünsche ich recht gute»' Erfolg und der Luisenquelle seinerzeit eim große Berühmtheit. Aber, Dithchen, in Zukunft wird dich Waldemar oder Mariechen begleiten, es ist ja doch ei« Hübsches Stück zu gehen." _!