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er mittelbar gerade auch für die alte Kirche, zum Refor­mator geworden ist und ihr den Anstoß zu innerer Neu­belebung gegeben hat. Man braucht weiter nur die Worte: Bibelübersetzung, Deutsche Sprache, Schule, Kirchenlied und Kirchengesang zu nennen. So must auch der sich sträubenden Voreingenommenheit sichs aufdrängen: Luther war nicht bloß ein treuster Freund, sondern auch ein größter Wohltäter des deutschen Volkes.

Darum ists auch nicht an dem, daß die vierte Reformationsjubclfeier die ohnehin ohne Jubilieren in schlichter Stille vor sich geht, die Kluft tiefer aufreißeu müßte, die seit den Jahren der Reformation durch unser Volk hindurchgeht. Gewiß, wir Evangelischen wünschen, daß die Feier in. unseren eigenen Reihen eine gründliche Erkenntnis und Wertschätzung der Segnungen der Refor­mation und damit auch eine Stärkung des evangelischen Glaubens und Lebens als bleibende Frucht zurücklasse. Mer ebenso ausfrichtig wünschen wir, es möge auch an­derwärts, bei allem Vorbehalt des eigenen religiösen Standpunktes, Luther in dem, was er uns allen mit­einander gegeben hat, immer unbefangener gewürdigt wer­den. Da brauchten an Luther die Geister nicht bloß sich zu scheiden; sic könnten auch an ihm und in ihm sich zusammensinden zu einer Gemeinschaft des Geistes, wie sie eben jetzt uns so bitter not tut. Es kann unserem deutschen Volk nicht zum Unheil werden, es kann ihm nur .-mm Segen gereichen, wenn in seines Schicksals schwerster Stunde Luthers Geist zu ihm herniedersteigt ein Säuger und ein Held zugleich.

Der Niicklntt Des Neichsk-nzlerD

Berliner Blätter melden, Reichskanzler Dr. Michaelis habe sein Entlassnnasgesttch drmKaiser unterbreitet und vrr Kaiser sei entschlossen, das Gesuch anzunehmen. Der Name des Nachfolgers soll nach deinLokalanzeiger" im Lause des Montag amtlich veröffentlicht werden.

Die Lösung der langen, peinlichen Krisis ist nun doch überraschend schnell erfolgt. Noch Ende voriger Woche schien die Stellung des Reichskanzler neu ge­festigt zu sein, nachdem der Kaiser unmittelbar nach seiner Rückkehr aus Konstantinopel den Vortrag des Reichskanzlers entgegengenommen hatte. Anders war die rasche Bestätigung des Dr. Helfferich als Kanzlerstell­vertreter nach den Vorkommnissen im Reichstag und was daran anschloß, wohl kaum zu verstehen. Die Mehr­heitsparteien des Reichstags waren indessen mit dieser Lösung der Frage nicht einverstanden. Durch deu Chef des Zivilkäbinetts Dr. v. Valentini ließen sie, nach Berliner Berichten, dem Kaiser eine schriftliche Kundgebung über­reichen, in der sie erklären, daß ein Kanzler, nötig sei, der die Gewähr für eine stetige Politik biete" Nach der Plusfassung der Mehrheitsparteien sei dies bei Dr. Micha­elis nicht der Fall, weil ihm die erforderliche Umsicht und Entschlußfähigkeit mangle. Es wurde dem Wunsche Aus­druck gegeben,' daß der vom Kaiser ausgewäh'te Mann vor seiner Ernennung mit den Parteien Fühlung nehme.

Daraufhin scheint in der Ansicht des Kaisers eine Wandlung eingetreten zu sein und Dr. Michaelis zog un aus die Schlußfolgerung. Der Kaiser besprach sich mit einer Reihe von Staatsmännern und nahm wiederholt den Bericht des Generalstabs entgegen. Am Samstag abend reiste der bayrische Ministerpräsident Gras Hert- ling nach Berlin.

Die Ernennung des Unterstaatssekretärs Tr Micha­elis zum Reichskanzler hat seinerzeit allgemein über­rascht. Mau kannte ihn eigentlich nur aus seiner verhält­nismäßig kurzen Präsidentenzeit der Neichsgetrcideslelle, wo er sich als tatkräftigen, umsichtigen und vor allem streng rechtlichen Beamten erwies. Seine Geschäftsführung blieb' damals nicht ganz frei von bureaukcatischeu Miß­griffen, die in der Landwirtschaft böses Blut machten, aber er war so freimütig, sie nachher unumwunden eiuzugestehen, und er gelobte, als er das Kanzleramt übernahm, sie sich zur Lehre dienen zu lassen. Bekannt ist sein Wort aus jener Zeit:Den will ich sehen, der mir in den Arm fällt!" Und in einer schwülen Reichs- wgssitzung erklärte er:Tie Führung werde ich mir uichl- -lUs der Hand nehmen lassen." Das ging wie eine Er­leichterung durch das Haus und durch das ganze Reich. Endlich wieder ein Reichskanzler, der führt! Was den

Willensstärken und charaktervollen Mann gehindert haß seine Worte in die Tat umzusetzen, das wird erst ein« spätere Zeit ergründen können. Tatsache ist, daß von der starken Hand, die auf allen Seiten als dringendes Bedürfnis empfunden wurde, nichts zu spüren war, und so ist denn allerdings die Lage eine unhaltbare geworden. Ob es besser werden wird? Wir Wollen es hoffen und wir wollen darauf vertrauen, daß. die Wahl des Kaisers so ausfallen wird, daß sie für Reich und Vaterland zum Segen wird. -

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Der Weltkrieg.

WTB. Großes Hauptquartier, 29. Okt. (Amtlich.) Westlicher Kriegsschauplatz:

Heeresgruppe Kronprinz RuPPrecht:

Dunst und Nebel schränkten in Flandern die Kampstätigkeit ein.

-Trotzdem war längs der Pser das Feuer lebhaft, es erreichte besonders bei Dixmuiden nachts große Heftigkeit. Vorstöße feindlicher Abteilungen nördlich d?r Stadt scheiterten.

Zwischen dem H o u t ho ulst er-W a l d und der Lys belegte der Gegner unsere Kampfzone mit ein- Lzeluen starken Feuerwellen. Englische Infanterie, hinter Trommelfeuer von Rauchgranaten voraehend, gr'si d- ilch der Bahn Boesinghe-Staden an; in unserer Äbwhr- wirkung brachen die Sturm wellen zusammen.

Heeresgruppe deutscher Kronprinz:

Am Chemin-des-Dames stürmten starke französisch« Kräfte nach heftiger Artillerievorbereitung zweimal bei Brahe an. Von unserem Feuer, an einzelnen Stellen durch Gegenstoß unserer Grabenbesatzung gefaßt, mußt« der Feind zurückweichen; er hatte schwere Ver­luste und ließ Gefangene in unserer Hand.

Bei den anderen, Armeen nur stellenweise auflebend« Gefechtstätigkeit.

verloren die Gegner durch 48 Flugzeuge, davon 3 im

Seit dem 22. Oktober Luftkamps und Abwehrfeuer Heimatgcbiet.

Leutnant Müller schoß den 30. und 31., Leutnant v. Below den 22. und 23. feindlichen Flieger ab.

Oe'llicher Kriegsschauplatz:

Keine Ereignisse Von Bedeutung. ' i-'-j-l z

Mazedonische Front:

IM Becken von Monastir, im Cernabogen und vom Wardar bis zum Doiransee bekämpften sich die Artillerien lebhaft. ^

Italienischer Kriegsschauplatz:

Der durch die Erfolge beflügelte Angriffsgeist der deutschen und österreichisch-ungarischen Divisionen der Armee des Generals der Infanterie Otto von Below

hat die ganze italienische Jsonzosront zum Zu­sammensturz gebracht.

Die geschlagene zweite italienische Armee ist im Zurückflnten gegen den Tagliamento. Die dritte italienische Armee hat sich dem Angriff auf ihre Stel- lungeu vou der Wippach bis zum Meer nur kurze Zeit ge­stellt; sie ist in eiligem Rückzug längs der adria­tischen Küste.

Auch nördlich des breiten Durchbruchs ist die ita­lienische Front in Kärnten bis zum Plöckenpaß ins Wanken gekommen.

Feindliche Nachhuten versuchten bisher vergeblich, das ungestüme Vorwärtsdrängen der Verbündeten Armeen zu hemmen.

, Deutsche und österreichisch-ungarische Truppen stehen vor Uditte, den« bisherigen Großen Hauptquartier der Italiener.

Oesterreichisch - ungarische Divisionen haben Cor- mons genommen und nähern sich im Küstenstrich der Landesgrenze.

Alle Straßen sind Von regellos flüchtenden Fahr­zeugkolonnen der italienischen Armeen und Bevölkerung bedeckt; die Gefangenen- und Beutezaksten sind dauernd im Anwachsen.

Heftige Gewitter, verbunden mit schweren Nieder­schlägen, entluden sich gestern über dem gewaltigen Kampf- seld der zwölften Jsonzoschlacht.

Der Erste Generalquartiermeister: Ludendorff.

Die Engländer Huben östlich Von Mern durch die verschiedenen Lflensivschlachten einen Keil vorgetn ben, l der jetz! einigermaßen in der Luft schwebt. Vou beiden ' Flanken k.wn er von uns in die Zange genommen werden. Genera» Haig ist daher bemüht, diese nicht un­gefährliche Lage zu sichern, indem er nun. an den Eck­pfeilern sich zum großen Angriff anschickt. So wird bereits gemeldet, daß bei Dinnuiden auf der linken Flanke ein ungewöhnlich starkes Geschützsencr sich enlwickelt habe l und aiihalte. In dieser Richtung, südlich davon, an der l Bahnlinie BösingheStaden ist-auch schon ein Vorstoß! mit starken Kräften gernacht worden. Der Angriff ist inß sich zusammengebrochen, als er in unsere Fenerlinie kam. ! Aehuliche Ereignisse dürften in der Gegend von War-" neton, auf dem rechten Flügel der englischen Ppern- üellung, zu erwarten sein.

Bei Braye, östlich des letzten von Nordost nach Südwest verlaufenden Abschnitts des Oise-Aisne-Kana s, wo dieser den Damenweg schneidet, richteten d'e Frau- zoscn einen hestigen, wiederholten Angriff gegen unsere Stellungen. Ter Vorstoß brach zu in Teil schon in unserem ^ Feuer zusammen, teilweise wurde er durch einen kräftigen .Gegenstoß zurück nnvorsen. Die feindlichen Verluste wäre» ehr schwer. Trotz des stürmischen und unsichtigen Retters sind seit 22. Oktober 48 feindliche Flugzeuge ab- wscho'sen worden, davon 3 über deutschem Boden. ^

Tie große S ch! a ch t am I s o n z o geht Planmäßig ort, mit geradezu verblüffender Schnelligkeit Wickeln sich ;ie mir bewundernswerter, genialer Sicherheit ausge- s rächten Züge auf dem grandiosen Kriegsschachbrett ab. Z-ünf Tage sind eS her, daß der Angriff bei Flitsch am iberen Jsonzo, bei Tolmein-Santa Lucia und ans der Hochfläche von Bainsizza einsetzte. Heute stehen die dent- chen Truppen, nachdem sie den Jsonzo überschritten und im 27. Lktober die italienische Stadt CividaW Cpr. Lschividale) genommen, vor der Hauptstadt des Landes- :eils Feiaul, vor Udine (mit dem Ton ans der ersten Silbe). Unsere tapferen Truppen unter Führung des im Osten so oft bewährten Generals v. Below befinden sich auf allem deutschem Boden, einem langobardischen Herzogtum, zu dem früher auch die österreichische Land­schaft Görz und Gradisca gehörte. Man kann nun eigent­lich nicht mehr von der 12. Jsonzoschlacht reden, denn der Kampfplatz liegt, im nordöstlichen Teil'wenigstens, schon 25 bis 30 Kilometer jenseits der Grenze in der ober- jtalienischen Ebene. An jenem 27. Oktober stürmten öster­reichisch-ungarische Truppen, die Italiener durch dasMip- pachtal vor sich her treibend, die leider durch italienische und englische Granaten in Trümmer gelegte, einst so anmutige Stadt Görz nud überschritten 'den Jsonzo. Weiter im Süden, nahe dem Golf von Triest, eroberten unsere Verbündeten das Städtchen Monfalcone, das noch östlich des Jsonzo liegt. Damit ist auch die dritte ita­lienische Armee ins Wanken gekommen und sie flutet in e Ebene zurück. In kurzem wird man nur noch von einem italienischen Krieg reden können; auch der letzte Fuß des Bodens unserer Bundesgenossen wird von den Italienern befreit sein. Bis jetzt sind über 100000 Gefangene und wehr als 700 Geschütze eingebracht, dm sonstige Kriegsbeute ist ungeheuer. . > ,

Daß die Kricgsereigni st bei deu Feinden und vor allein, natürlich in Italien einen lähmenden Schrecken ä rursacht haben, ist begreiflich. Er ist ja kein Geheim-- nis mehr, daß die Entente im Frühjahr einengroßen Generalangriff" machen wollte, zu welchem Zweck ein Durchbruch durch die Sclloeiz unternommen werden soll­te, an dein auch die Italiener sich beteiligen sollten. Diese Pläne sind in der Schweiz tvohlbekannt und haben iu letzter Zeit die starken Rüstungen militärischer und wictscha Sicher Art dort veranlaßt. Ob die Italiener nun noch weiter Lust zu Verrätereien haben werden, dürste zu bezweifeln sein. Ter Sieg am Jsonzo wird daher ge­rade auch in der Schweiz mit ungeteilter Freude aus­genommen werden. > > ^ ,

Viele italienische Generäle sind, wie üblich, zur Dis­position gestellt worden, darunter auch Brusati, der erste Generaladjutant des Königs. Und Cadorna? SsÄLKi'SKEZ.-'. -

MDer Krieg mit Italien.' ^' ''

WTB. Wien, 29. Okt. Amtlich wird verlautbart Vom 29. Oktober 1917: §

Italiens sch er Kriegsschauplatz: l

Am 24. Oktober früh begannen die österreichisch- angarischen und deutschen Streitkräste des Generals Otto