fer wohl geflohen sein mag, da er doch die Sicherung adzeichen trug? HEe er Grund, es auls ei nie Durch-: smchung nicht ankommen zu lassen ? D. Schr.)
Brindift, 25. Mürz. In den letzten 4 Wochen sind in Saloniki 10 Dampfer überfällig geworden.
Die Amwälzung in Rußlands
Kopenhagen, 24. März. Der Direktor des hiesigen Sernni- Snstitts Dr. Thourwaw Madsen ist gestern aus Rußland hierher zurückgekehrt. Er erlebte in Petersburg den ganzen Perluf iSer Revolution mit, worüber er berichtet: Am Montag fuhr uh Nach Zarskoje Selo, wo mich die Zarin in Krmuc'.n,chwc,tet'klei- dang empsing. Sowohl der Großsii"st-Thro»solger als die Gl oh für stin neu-Töchter sind an Masern erkrankt. Die Zarin pflegte sie persönlich. Die Zarin war sehr bleich, trat jedoch würdig auf. Sie wollte alle Einzelheiten bezüglich der Gefangenen- lager wissen und überraschte mich durch ihre LrachKenntms. Schliißlick dankte die Kaiserin mir herzlich für alles, ivas Dänemark für die kranken russischen Kriegsgefangenen getan habe. Dr .Madsen schilderte dann, wie die Revolutionäre auf Deutsche und Russen mit de » ts che m di a m e n ^agd machten. General Stackelberg wurde oou der Menge seines deutschen Namens wegen in seinem Hause ermordet. In den Puti- low-Werke» wurde der Direktor, sowie ein General mit seinem Adjutanten ermordet. Das größte Aussehen erregte es, als Protooopow selbst in der Duma erschien und dem Iusttz- mir-ister Kerenski mitteülte, die Geheimpolizei habe überall in Petel-burg zmaschinengemehre aufgestellt, um eine möglicherweise arcbrechciide Revolution unterdrücken zu können. Dic,c Mtt- tcilvna hat viel zum Gelingen der Revolution, beige-tragen.
Petersburg, 25. März. Die Petersburger Tele- graphen-Agentnr (d. h. die neue Regierung D. Schr.) verbreitet, ganz Rußland, einschließlich Finnlands, des Kaukasus, Turkestans und Sibiriens, habe sich der Revolution angeschlossen. Der Erfolg sei der allgemeinen Ueberzeugung zuzuschreiben, daß der Krieg unter dem Regiment des Aaren verloren worden wäre. Tie Umwälzung habe bei 130 Millionen Einwohnern nur ein Opfer von 2000 Toten und Verwundeten gekostet- (?)
Das Gerücht erhält sich, daß der Zar aus Zarskoje Selo entflohen sei. — Es soll sich ein Verbund republikanischer Offiziere gebildet haben.
(Reuter.) Der Sarg Rasputins wurde in Zarskoje Selo ausgegraben. — Der frühere Minister des Innern Protopopow hat den Zaren und seine Ministerkotlegen über die Lage falsch unterrichtet, indem er die Lage als ungefährlich bezeichnet^. Fürst Golitzin erkannte die Gefaxt erst, als die Truppen den Gehorsam verweigerten. Protopopow wurde aus dem Ministerium ausgeschlossen, aber es war schon zu spät. — Eine „Freiheitsanleihe" von 3 Milliarden Niubel zu 5 Prozent wird vorbereitet. — Tie Disziplinarordnung im russischen Heer soll nach dem französischen Muster umgebildet werden, damit hofft die provisorische Regierüng die Radikalen zu gewinnen. Generalstabschef Alexejew wurde seines Postens ent- ben. Alle Titel werden im Heere abgcschafft. Zeder ldat soll mit „Sie" angeredet werden.
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Neues vom Tage.
Die Anerkennung des Kaisers. '
' Berlin, 25. März. Der Kaiser hat anläßlich der gelungenen Frontverlegung im Westen dem General- feldmarschall von Hindenburg und seinem bewährten Berater, General der Inf. von Lndendorff in einer Kabinettsorder seine höchste Anerkennung zu der erfolgreichen Durchführung seines schwerwiegenden Entschlusses ausgesprochen. Diese Probe großzügiger Feldherrnkunst reihe sich würdig den großen Erfolgen Hinden- burgs im Osten an. Dadurch sei eine neue Grundlage für die weitere Kriegführung geschaffen. Der Kaiser spricht Hindenburg, Ludendorfs und allen Mithelfern und den Mannschaften seinen vollen Dank aus. Dem General v. Ludendorff überreichte der Kaiser persönlich den Roten Adlerorden 1. Klasse mit Schwertern. — Ans dem gleichen Anlaß sandte der Kaiser ein Anerkennungstelegramm an den Kronprinzen RupPrecht von Bayern, den Oberkommandierenden an der Somme, sowie an König Ludwig von Bayern.
Nach der siegreichen Abwehr der französisch-itane- nischen Angriffe bei Monastir und am P e P.'-See sandte sper Kaiser ein Glückwunschtelegramm an König Ferdinand von Bulgarien und an den General VPW Be low. ' T-
Vom Reichstag.
Berlin, 25. März. Der Reichstag wirst) am Fre^ tag seine Sitzungen mit der Beratung des Etats des Reichskanzlers beenden und am 24. April wieder Aw» sammentreten.
Der Hanptausschuß des Reichstags hat einen Antrag einstimmig angenommen, wonach die von der Gemeinde und Gemeindeverbänden zur Verbilligung des Hausbrandes der Kleinwohnungen bezogenen Kohlen von der Steuer zur Hälfte befreit werden sollen, i Norwegische Deutschfeindlichkeit.
Köln, 24. März. Die „Köln. Ztg." veröffentlicht einen scharfen Artikel gegen die norwegischen Blätter und Politiker, die sich neuerdings, wieder in Gehässigkeiten gegen Deutschland überbieten. In dem Artikel heißt es: „Mn so unverschämtes Geschreibe werden wir uns nickst länger bieten lassen." — Hoffentlich!
China bricht die Beziehungen zu Deutschland ab.
Berlin, 24. März. Der chinesische Gesandte übergab heute dem Auslvärtigen Amt die Mitteilung, daß die chinesische Republik von heute an keine diplomatischen Beziehungen mit Deutschland mehr unterhalte, da es ans den Tauchbootkrieg mit Sperrgebieten nicht verzichten wolle.
Die amerikanische Waffe.
O 24. März. Amerikanische Banken und
BO , n dafür ein, daß die Vereinigten Staaten
, mit einein weiteren Kredit von mindestens . uliarde Dollars unterstützen sollen. (Nach den gen Borgbedingungen wäre das jedenfalls kein
chtes Geschäft. D. Schr.)
Die Regierung erwartet, daß der Bruch zwischen China und Deutschland weitere Folgen haben werde.
Wilson in Verlegenheit.
Hondo«, 36. März. Die „Times" berichtet, man »rwsrte. daß Präsident Wilson vom Kongreß, der am
2. April einbernfeu werden soll, die .Kriegserklärung an Deutschland verlangen werde. Die Kriegspartei, besonders Roosevelt, dringe darauf, daß nicht nur die Flotte kampfbereit gemacht, sondern auch ein Landheer vv" °>ner Million aufgestellt werde. Sie verlangen die Ein- i^hrung der allgemeinen Dienstpflicht (Militarismus!). (Wilson ist dagegen, nach Schweizer Blättern, der Ansicht, daß ein Bündnis mit den Ententemächten den amerikanischen Interessen widerspreche. Die Dätrgkeit der Vereinigten Staaten solle sich aus die Wahrung der Interessen Amerikas und der Neutralen beschränken. Diese Haltung werde nach der Meinung Wilsons von den Alliierten gebilligt werden, mit denen er in wirtschaftlichen und Handelssragen zusammenarbeiten wolle.)
Amsterdam, 25. März. Der „Telegrnaf" Meldet aus London, daß das amerikanische Marineamt 74500 Mann für die Flotte ausheben werde.
Der Senat von Ohio nahm ein Gesetz an, daß alle Männer zwischen 18 und 45 Jahren bst 100 Dollars Geldstrafe verpflichtet sind, sich zur Musterung zum Militärdienst zu melden. -
Ein kleines Panamas
Paris, 25. Mürz. Die Finanzkommisfion des Senats stellte fest, daß das auf Anordnung des Arbeitsministers Thomas in Bau genommene Arsenal von Romme ganz unzweckmäßig und großenteils unbrauchbar sei. Tie Kosten betragen bis jetzt 150 Mill. Franken.
Lugano, 25. März. Aus Italien werden Umrüsten gemeldet, die anfangs den Charakter von Hunger-, revolten hatten, dann aber deutlich gegen das KörrigtmH und den Krieg gerichtet waren. i
Wie bn mir, so ich vir!
Mavriv, 25. März. Entsprechend der Entscheidung des Ministerrats hat der Finanzminister angeordnet, daß spanische Erze nur ans solchen Schiffen nach England aus- gstührt werden dürfen, die mindestens 33 Prozent der Erzmenge in englischer Kohle nach Spanien einführen.
Die Kämpfe an der Anere.
Aus dem Großen Hauptquartier wird uns geschrieben:
Nur langsam und zögernd hatten die Engländer sich entschlossen, unseren Truppen in das Gelände zu folgen, welches wir ihnen seit dem 23. Februar überlassen hatten. Das energische Feuer unserer Nachhuten und unserer Artillerie ließ sie stutzen und machte ihnen jeden Schritt Bodens streitig. Wenn unsere BerschleienmIsiiioßregeln alsdann ihren Zweck erfüllt hatten und ein weiterer Geländeabschnitt von uns freigegeben wurde, so kündigten die englischen Heeresberichte das als „Siege" und „Eroberungen" und „Befreiungen" an. *
Erst seit dem 28. Februar rafften die Angreifer sich zu kräftigerem Nachdringe» auf, und nunmehr entspannen sich irü Vorfeld unserer neuen Stellungen drei Gruppen von Kämpfen, die eine eingehendere Schilderung rechtfertigen. Stellen sie doch dem Geist unserer Unterführer und unserer Truppe ein glänzendes Zeugnis aus.
1 .
Den äußersten Vorsprung, mit welchem der von uns nunmehr aufgcgebene Geländestrnse,. in die feindlichen Linien hineinragte, bildete das Dorf G o in in e c o u-r t. Alle Angriffe der Franzosen wie der Engländer gegen diesen Punkt waren gescheitert, auch schon vor der Soninreschiachr. Bei Beginn der letztere» hatte der Gegner nach der bcbannren elnwöchlgen Artillerievorbereitung am i. Znli 1910 das Dorf mit starben Kräften angegriffen, war aber nur an einigen Stellen in die Gräben eingedlungen und schon am Abend desselben Tages nach Verlust von einigen Gefangenen und sehr vieler Toten wieder hinausgewvrfen morden. Seitdem halte nur noch die Artillerie^ diese aber sehr stark, im Laufe der acht Monate seit Beginn der Schlacht ans den Ort gewirkt und ihn völlig zusaininengeschossen: auch das prächtige Schloß mit seinem wundervollen alten Park war, wie so niete andere im Sömmegebie», durch französisches und englisches Geichützseuer vom Erdboden vertilgt worden. Schr schwer war es unseren Truppen gefal
len, den Befehl von oben Folge zu leisten, der ihn.» die Räumung -.ec ade , . Dcc: gomaamtteii omiben
und der unterirdischen Behausungen nnserlegte, in denen^A unter unsagbar schwierigen Bcrhiimiissen während der endloses Schlachiino'iate dem feindlichen Feuer Trotz geboten hattet -Als der Feind eine Reihe von Lagen nach der Räumung es en^> Urch gewagt hatte, sich in dem Dorfe mit stärkeren Patrouille»' fcstzusetzen, drangen unsere Nachhuten aus eigenem Antrieb nochmals in den Ort ein, warfen den Feind wieder hmcmstz besetzten das „Kernwerk" unserer verlassenen Stellung, das schon in Kämpfen des l, Lull den Rückhalt unseres Widerstandes
gebildet halte, aufs neue und hoben sich so die Heimstätte
langer schwerer Monate noch einmal zurück. Es bedurfte
eines neuen ausdrücklichen Befehls, um sie zur Räumuno» ihrer alten Kampsstätte zu veranlaffcn. >
Während der nun schärfer einsetzcnden Nachhutkämpfe leisteten die Verteidiger dem allmählich und zaghaft nachrücken- oen Feinde zähen Widerstand, stießen immer wieder aufs neue vor und verhinderten so das Nachrückcn des Feindes in dos plamnüzig aufgcgebene Gelände weit über den im voraus cm- genonnncneil Zeitraum hinaus. In diesen Kämpfen zeigte sich aufs deutlichste die Freude unserer Leute, wieder in
einen Kampf hineinzukommen, der an den B ewegungskrieg wenigstens erinnerte. Das fröhliche Draufgängertum der Unterführer, die Lust des gemeinen Mannes am Abenteuer, an persönlicher Gefahr und Bewährung trat« in einem Maßstaöe hervor, der bewies, daß die entnervenden Einflüsse des langen Grabenkrieges den Geist der Truppen i» keiner Weise beeinträchtigt hatten. Was in diesen Kämpfe» an einzelne» Manncstaten geleistet worden ist, muß der Regimeiiisgeschichisschreibung Vorbehalten bleibe», in der die Kämpfe dieser Tage eine ehrenvolle Rolle spielen werden. Zu eine besonders lebhafte» Kampfhandlung kam es am 27. Februar früh bei einem stärkeren Angriff der Engländer auf das hime. der bisherigen deutschen Linie gelegene Wäldchen bei Hohe 125. Hier tat sich ein Reserorrrgiment, das sich schon im ganzen Feldzuge hervorragend bewährt hatte, in erbittertem Nahkaaipie beivnders hervor. Die Erreichung einer weienilich günstigeren Stellung hat die Truppen des Nord- wesl-Flügels unserer neuen Front ebenso günstig beeinflußt, wie der Verlaus der Kämpfe ihre Stimmung und ihr Selbstvertrauen. Bei Insantenc und Artillerie l;,u sich das Gefiml der unbedingte» U e b e r > e g c n h e i t im Feld Kriege über den ihr bisher nur im Grabenkamps gegenübergetretciien Gegner unerschiiüerlich befestigt.
2 .
Wie die Ecke bei Gomn,court weit nach Westen, so stieß .nach S ü d w e st c n die Zacke bei Grandronrt am tiefsten in die seiiidliche Stellung hinein und sah sich gleich jener dein sie aus Front und Flanke l enzem ich, hissenden Feuer ausgesetzt. Dies machte sich um so mehr geltend, als diese zweite „windige Ecke" zudem eine größere Anzahl von weitere» Dörfern umf'fstr. rä->L ' S 7. > Puisicur, M i
ra u ui v n t, Irles und P»s. Zwar waren alle diese schönen fran öNch.m O-t'st Mn, durch das Feuer der Bundes» ge"Nsc der Franzosen längst in völlig gestaltlose Trümmer Hansen verwandelt und unterschieden sich kaum mehr von den sie ebemals umaebenden Ackeracbreiten. die ebenfalls. u«r-»M
einen Wust'von'Gcanatlrichtern Krstelltcn.' NaüMNich das Mi westliche Ecke dieses Abschnittes bildende Dorf Serie WM buchstäblich vom Erdboden wegrasiert. Die „Befreiung" die- ser Dörfer, welche von den feindlichen Heeresberichten mit Komödiant cher Begeisterung hervorgelwben wird, kommt also z» spät, um in ihren ehemaligen Bewohnern andere Gefühle als die einer recht v'atonlschen Genugtuung auszulösen. Trotz ihres -i» menschliche WNnstätten auch nicht im entferntesten mehr gemahnenden Zustandes übten indessen diese nur noch auf den Karten u»!e> scheibbaren geographischen Punkte auf die feindliche Aiirlleiie noch immer eine besondere Anziehungskraft aus. Nimmt man hinzu, daß dieser nachgerade recht unwirtlich gewordene Absch ici d:r > - ^'rltung durch den Ancre- bach »iib die beiden sumpfigen Oberläufe durchströmt wird, aus denen er innerhalb d'? Dorfes Miraumont zusammen- r>:nnt. so erhellt, daß g::ade hier der Befehl, diese Stellung mit einer weiter b.cgwärts gelegenen zu vertauschen, mli besonderer Fr ad- begrüßt wurde.
Dennoch haben auch hier die zur Deckung Zurücknahme der Front bestimmten Truppen es ih . Gegner nicht leicht gemacht, auf ^ - prciaegebcncn Getan Fuß zu fassen. Ibre Patte,niüen und Nachhuten im ZuNnmenwirken mit der über die Geländeverhältnisse natürlich genauestens unten icbieteu Artillerie hielten den Gegner unter so wirksamem Feuer, daß er nur schr langsam sich entschloß, die zerschossenen, venchmmmten und durch die deutschen Sprengungen bis zum letzten Rest zerstörten Andeutungen ehemaliger Gräben zu besetzen, welche die Triimmcrwüsten durchzogen, di« einmal Puishnr und Mirmiwmit geheißen hatten. Nur ganz langsam räumten die hier tätigen Sicherungsabteilungen, dem allgemein erteilten Befehl gemäß, vor den gegen den 28. Februar allmcu luh iicb zusammenziehenden stärkeren Abteilungen des Feindes die ans,»gebenden Geländcabschnitte. Am ge- . nuten Tage fand der Feind endlich den Mut zu größeren Angnsishandluügen, die aber bereits im Feuer der Nachhuten und der Artillerie Zusammenbrüchen.
Ein Lied zur Kriegsanleihe.
(Nach der bekannten Meddie.)
Wenn du zehntausend Taler hast.
So danke Gott und sei zufrieden;
Nich» allen aus dem Erdenrund Ist dieses hohe Glück beschieden. -
Geh, hol' sie aus dem Kassenschrank, z Gib' deinem Geld die rechte Weihe Die sünfprozcntige Kriegsanleihe!
Wenn du bloß hundert Reichsmark Paß auf! Sonst geh'n sie in die Binse»!
Leg sic so fest wie möglich an Und gegen möglichst hohe Zinsen!
Kien: sing so mancher Große an;
Aue eins wird zwei, aus zwei wird drsie —
Das Beste, was es gebe» kann,
Ist dies: du zei.hmst Kriegsanleihe!
Und hast du keine hundert Mark»
Nur zwanzig — sei drum nicht verdrossen Und suche dir zum Zeichnungszweck. NsW
So schnell es geht, ein paar Genossen! MdZ
Mit denen trittst du Hand in Hand Zum Zeichnen an, in einer Reihe —
Dam- tatst auch du fürs Vaterland MgP
Da. deine bei der Kriegsanleihe! 7 ,
Gustav Höchst «k tH».
Vermischtes.
Die Fischversorgung. Im Ausschuß des preußischen Abge-
onetenhaujes für den Staatshaushalt kam am Dienstag die ungenügende Versorgung der Bevölkerung mit Seefischen zur Be- sprechung. Es wurde bemängelt, daß trotz der Einsetzung des Reichskommissars eine durchaus ungenügende Menge von Fischen zur Verfügung stehe, die außerdem außerordentlich hoch in* Preise seien. Der Rcichskommissar für Fischversorgung teilte- mit, daß Deutschland im Jahre 1913 für 140 Millionen Mark Seefische verbraucht habe, wovon nur für 40 Millionen aus deutsche» Fängen beschafft werden konnten, und zwar 32 Mill. aus der Nordsee und 8 Mill. aus der Ostsee. Die Fluß- sischerci ergab 12s Mill. In Zukunft müsse die Abhängigkeit hinsichtlich der Seefische vom Ausland überwunden werden. Auch während des Kriegs könne die deutsche Fischerei bedeutend gesteigert werde» durch Freistellung eingezogener Fischer usw. Die Seefische werden von der Konscroeindustrie zu übermäßigen Preisen ausgckaust. Die Austernfischcrei habe übrigens an der Küste Schleswig-Holsteins einen großen Aufschwung genommen. Vom April werde die Zufuhr von Seefischen sich günstiger ge- 'tr-Plten. Die Konst: u.i'abnkcn werden überwacht. Die alten Bestände seien leider durch einen schwunghaften Kettenhandel jehr verteuert worden. Bei dem jetzigen Höchstpreissqslem würfen große Städte nicht genügend mit Flußfischen versorgt. Auch öei der Pceisscstsctzung für Teichfische seien Fehler gemacht worden, indem diese zu nieder »»gesetzt wurden. Der Ausschuß nahm schließlich einen Antrag einstimmig an, der bittet, laß zur Förderung der See- und Flußfischerei ausreichende Mit- rei bereit gestellt werden sollen, und daß darauf hingewirltt werde, die Seefische möglichst in frischem Zustande der Volkser- rährung zuzuführen, daß ferner dem prerrß. Landwirtschafts- /'inisteiiurs eine Stelle für Fischerei angcgtjederl und daß end- iVch Erhebungen Uber die Fläche» der Binnengewässer und über den jährlichen Erlrag der Binnenfischerei anaestellt werden. — Aus einer Neuordnung der Fischerei in Preußen wird sich auch eine ausgiebigere Versorgung Süddeulschlauds für Seefische er» a: len lassen, wobei zuhosslen ist, daß die Preise wieder aus eine» gesunden Stand zurückgehcu.
^ —'Kriegsanleihe. Zur sechsten Kriegsanleihe haben die Neckarsnlmer Fahrzeugwerke eine Mülion Mk. gezeichnet (bisher 3 500 000 Mk.). — Die Firma C. H. Kttorr A.--G. in Hellbraun zeichnete 14/2 Millionen M*
- Bei der Ersatz--Kompagnie des Grenadier-Regimen^ d2r. 123 in Ulm waren bis 20. März durch sreooilltze Zeichnungen 130000 Mk. aufgebracht. — Die Ersatz-Ab-- teilnng des Feldart.-Regiments Nr. 49 in Ulm hat dis jetzt die Summe oon 550000 Mk. gezeichnet. — Das Ersatz-Bataillon Nr. 126 in Gmünd in der Kopfstücke von 250 Mann, hat schon über 72 000 M>k. zuKammren- gebracht. — Die Fürstl. Hofkammer in SigmariiMii hat mit Genehmigung des Fürsten eine Million Mk. gezeichnet. — Die Stadt- und Spitalpflege Wiefensterg hat 30 000 Mk. gezeichnet. — Unter Fühiwng des Haupt lehrers Knoll hat die kleine Gemeinde Hausen OA. Blaubeuren bis heute bereits 33 000 Mk. gezeichnet. — Durch die von Seminarrektor Schott geleitete Werbetätigkeit der Seminaristen in Künzelsau sind im dortigen Oberamtsbezirk in kurzer Zeit 236 700 Mk- gezeichnet worden.
Der allgemeine Deutsche Versicherungsverein ü Stuttgart hat unter Vorbehalt einer Nachtragszeichnum 6 Millionen (bisher 33^ Millionen) gezeichnet. — Me Stadt Heidenheim zeichnete 50000 Mk. — Die höheren Knabenschulen in Göppingen haben es bereits ans über 200000 Mk. gebracht, die dortige Müdchenrealschule aus ca. 75 000 Mk. — Sogar die Zuchthansgefangcnen in Ludwigsburg haben ans den Ersparnissen ihres kärglichen Arbeitslohnes aus eigenem Antrieb insgesamt ZHW Mk. für. die 6. Kriegsanleihe gezeichnet. (...-